Hallo NG,
wir hatten jetzt einen merkwürdigen Fall bei der Überprüfung eines instandgesetzten Gerätes nach DIN VDE 0701-0702. Zwei Prüfgeräte des gleichen Herstellers führten zu unterschiedlichen Ergebnissen bei der Schutzleiterprüfung. Einmal 0,1 Ohm, also bestanden, einmal 0,4 Ohm, also durchgefallen. Ursachenforschung brachte zutage, dass im Gerät eine Schutzleiterdrossel verbaut war, Induktivität im mH Bereich. Ein Prüfgerät arbeitet bei der Schutzleitermessung mit Gleichspannung, das andere mit Wechselspannung, damit sind die Unterschiede erklärt. Laut VDE 0404 (Prüfgeräte zur Überprüfung der Sicherheit von Geräten) kann die Schutzleitermessung mit Gleich- ODER Wechselspannung erfolgen.
Trotzdem bleibt die Frage, ist der Schutzleiterwiderstand in Ordnung oder nicht? DIN VDE 0701-0702 nennt als Grenzwert 0,3 Ohm, ohne Spezifikation, ob es sich um R, X oder Z handelt. Meine Meinung: im Fehlerfall (Körperschluss) fließt ein Strom mit 50 Hz, also erhöht die Schutzleiterdrossel den Schutzleiterwiderstand und ist deshalb unzulässig. Hat jemand Erfahrungen mit Schutzleiterdrosseln? Wird hier EMV-Schutz erreicht, aber VDE-Schutz (Schutzleiterwiderstand) außer Kraft gesetzt?
Grüße
Jürgen