Was soll ich von einer Installation für ein neues EFH halten, die statt eigentlich erwarteter 3 mal 100A zunächst im Anschlussraum mit je 40 A abgesichert ist, wenn im gleichen Raum unmittelbar dahinter im Schaltschrank und vor dem Drehstromzähler nochmals drei NH-Sicherungen je 35 A liegen die ebenfalls verplombt sind? Gibt es irgendeinen plausiblen Grund dafür oder wenigstens Klarheit über möglicherweise regional unterschiedliche irrsinnige Vorschriften?
Normalerweise sprechen die 35 A Sicherungen ja nicht an, denn auf der Kundenseite des Zählers sind ausser einem Dehnventil für den Überspannungsschutz zwar 24 auf die drei Phasen verteilte Leitungsschutzschalter für je 16 A von Legrand sowie zwei 40A-FI-Schalter für je 4 Leiter vorhanden, aber es ist wenig wahrscheinlich dass Herd, Backofen, sonstige Küchengeräte, Heizung, Umwälz- und Zirkulationspumpe, Waschgeräte, Innen- und Aussenbeleuchtung, 28 Außen-Jalousien, über Steckdosen betriebene Zusatzheizungen, Ladegeräte etc. gleichzeitig benötigt werden.
Wenn aber eine der 35-A-NH-Sicherungen anspricht, dann fällt eine Phase aus, an die wichtige Einheiten wie Telefon/Internet, Installationsbus, Heizungsanlage oder Kühlschrank angeschlossen sein können. Hat man kein Handy muss man eventuell hoffen einen Nachbarn zu erreichen, damit dieser einen Notdienst bzw. den zum Sicherungswechsel befugten Elektriker rufen kann.
Tatsächlich kam es dazu, dass an einem stürmischen Tag zunächst eine der
35A-NH-Sicherungen ausfiel und wenige Stunden danach eine weitere ohne dass zuvor einer der 16A-Leitungsschutzschalter angesprochen hatte. Die Ursachen sind ungeklärt. Etwa eine Stunde zuvor hatte ein Elektriker einen Kurzschluss im Schaltschrank verursacht und möglicherweise eine der 35A-Sicherungen geschädigt. Die Überlastung der zweiten 35A-NH-Sicherung hat sich möglicherweise ergeben, als der Bauherr im Dunkeln unkontrolliert versuchte zu überprüfen ob sich beispielsweise Herdplatten einschalten ließen und versuchte alle Jalousien zugleich hochzufahren, um sie vor Sturm zu schützen. Der stationäre Strom jedes Motors wäre unkritisch. Der Anlaufstrom unter Windlast ist jedoch sicherlich höher.Warum können die 35-A-Sicherungen nicht auf der Kundenseite des Zählers installiert sein, so wie ich es von früher kenne? Wäre die vorhandene Absicherung der Einspeisung mit je 40A auf der Seite der Energieversorgung nicht völlig ausreichend?
Könnte es sein dass die Installations-GmbH nicht ausreichend qualifiziert ist? Die Unvollständigkeit, Oberflächlichkeit und Fehlerhaftigkeit der mit mehr als einem Jahr Verspätung doch noch übergebenen Dokumentation und andere Peinlichkeiten scheinen dafür zu sprechen. Wo kann ich mich darüber informieren?
Oder könnte es sich vielleicht gar um einen üblen Trick handeln, sich eine akzeptable Anlage als Sonderleistung bezahlen zu lassen? Die Firma will eine vollständige Dokumentation nur als Sonderleistung liefern. Widerspricht dies nicht der VOB?