X-No-Archive: Yes
begin Thread
Moin,
nachdem ich es neulich geschafft hatte, eine Feinsicherung in einem Gerät durchzuheizen*), meinte ein Bekannter von mir, es sei unfein, die einfach mit Alufolie zu überbrücken, nein, vielmehr hätte er in einem solchen Fall immer eine feinen Einzeldraht (Litzendraht) verwendet (selbstverständlich nur bis zur Anschaffung einer passenden neuen (also auf Dauer ;-) )), und meinte nur, ich solle etwas Papier oder so um das Provisorium herummachen, damit es gegen dieses verdampfe und nicht ins Gerät hinein.
Nun könnte man ja mal interessehalber einfach eine kleine Meßreihe veranstalten, bei welchen Strömen sich welche Querschnitte in Kupferwölkchen verwandeln (das näherungsweise zu berechnen erschien mir nach kurzer Überlegung als nicht so ganz trivial), aber das haben begeisterte Bastler sicher schon längst erledigt. Weiß wer eine Tabell sowie den grundsätzlichen funktionalen Zusammenhang zwischen Durchmesser und Schmelzstromstärke?**)
*) Eine dämliche Fehlkonstruktion: Netzadapter mit einem Schaltnetzteil, das eine Spannung von etwas über 13,8 V ausgibt und dazu bestimmt ist, Verbraucher für die Zigarettenanzündersteckdose am Stromnetz betreiben zu können, was auf Reisen durchaus sinnvoll sein kann. Nennbelastbarkeit sekundärseitig 5 A; zufällig hatte ich festgestellt, daß die Leerlaufspannung ziemlich exakt mit der eines Batteriedauerladegeräts übereinstimmt und es daher ebenfalls sehr gut als Batterieladegerät geeignet sein müßte, vor allem kann es mit dem vergleichsweise hohen Ausgangsstrom (das dedizierte Ladegerät hat nur 0,6 A) auch eine leere Batterie in relativ moderater Zeit (wenige Stunden) wieder flottkriegen. Also braucht man eigentlich nur noch einen Adapter für die Zigarettenanzünderdose... Und dann kam ich auf die Idee, mal zu schauen, ob das Teil auch bei niedriger Ausgangsspannung (so eine leere Batterie saugt ja kräftig) den Strom überhaupt bringt oder etwa runterregelt.Naja, kurzschlußfest muß es eh sein, also Ampèremeter an den Ausgang angeklemmt und Stecker in die Steckdose - nix! Nanu?
Meßgerät wieder auf Spannung umgeschaltet: Wieder nix. Hm. Sollte etwa...? Jawoll: Durchgeheizt!
Betriebsanleitung rausgekramt: Ja, Pustekuchen, nix kurzschlußfest! (Sinngemäß:) "Bei Überlastung muß die [primärseitige; 630 mA träge] Feinsicherung ausgewechselt werden".
Also, welcher Blödmann konstruiert denn für den Consumer-Bereich derartig schwachsinnig? Daß Mutti unterwegs bei jedem dritten Versuch mit dem Stecker ihres Babyfläschchenwärmers (war als Beispielanwendung auf der Packung abgedruckt) einen Kurzen produziert, ist klar, und die hat weder die Anleitung noch eine Ersatzsicherung zur Hand. Sowas hat ja nun wirklich überlastungsfest zu sein. Unmodifizierte Verwendung als Ladegerät kann man jedenfalls knicken, da müßte erst noch ein Kaltleiter (Glühlampe?) als Ladewiderstand in Reihe geschaltet werden.
**) Ja, ich weiß, daß das Selberbasteln von Behelfssicherungen nicht nur riskant, sondern auch total unwirtschaftlich ist. Aber hier ist ein sci-Forum, in dem man auch mal theoretische Fragen stellen kann, und außerdem wüßte man gerne, was man tut, wenn man nur Alufolie und sonstige Hausmittelchen zur Hand hat. Diese "Pfennigartikel" nützen nämlich nichts, wenn sie nicht greifbar sind. Und bedarfsweise rennt man sich die Hacken platt: Ohne viel Umweg kam ich heute an einem Elektronikladen vorbei und fragte, ob sie Feinsicherungen einzeln hätten. Antwort: 1,80 für zehn Stück. Ich sagte höflich, daß ich so viele nicht brauchen würde. Etwas später kam ich bei einem Elektriker vorbei, aber an dessen Tür prangte ein Schild, daß seine mehrstündige Mittagspause erst in einer Stunde beendet sei. Seufz... (Am Vortag hatte ich meinen Schrauber gefragt, ob er zufällig Feinsicherungen hätte. Aber der bedankte sich nur für den Hinweis und meinte, jetzt fiele es ihm wieder ein, daß er die doch dringend bestellen müßte...)Gibt's irgendwo Haushaltsbastelpackungen Feinsicherungen, so ca. 10-20 Stück in verschiedenen Stärken und Geschwindigkeiten? (In der Strombucht gibt es ein paar Angebote.) Das wäre doch mal eine Produktidee für einen Schnelldreher bei einem Discounter. Hm, wie abstufen?
Vorschlag:
100 - 160 - 250 - 320 - 500 - 630 - 1000 - 1600 - 2500 mA, jeweils F, mT, T und jeweils 3 Stück von jeder Sorte wären 81/Pkg, Abgabepreis ca. 15 Euro - hm, das kauft keiner. Besser nur 1 Stck pro Wert und dann 27 in einer Packung für 4,99 verkaufen, dann nehmen manche gleich mehrere Packungen. Aber es gibt ja nicht nur 5x20, sondern auch noch andere Abmessungen, und dazu auch noch eine Reihe anderer Stärken...Wird wohl nichts, sowas auf einfache Art in kleinen Mengen für Endverbraucher leicht zugänglich zu machen, die werden wohl jedesmal zum Fachhändler müssen.
Doch Drahttabelle? Durch Parallelschalten ließen sich quasi beliebige Werte realisieren.
Was braucht man? Wenn man von zwei verschiedenen Werten, nämlich 100 und 156, ausgeht, dann lassen sich durch Parallelschaltung von bis zu fünf Einzelwerten doe folgenden Nennwerte realisieren:
100 156 100 1 0 156 0 1 200 2 0 256 1 1 312 0 2 356 2 1 412 1 2 512 2 2 612 3 2Nimmt man einen dritten Wert hinzu (99, 159, 413), dann kann man relativ einfach in einem Bereich von 20:1 näherungsweise die Normreihe überdecken:
Norm- 99 159 413 Anzahl wert 99 1 0 0 1 100 159 0 1 0 1 160 198 2 0 0 2 200 258 1 1 0 2 250 318 0 2 0 2 320 357 2 1 0 3 350 413 0 0 1 1 400 512 1 0 1 2 500 611 2 0 1 3 630 826 0 0 2 2 800 985 0 1 2 3 1000 1239 0 0 3 3 1250 1557 0 2 3 5 1600 1914 2 3 3 8 2000
Gruß aus Bremen Ralf