Hallo,
1. Muss ein mobiler Stromerzeuger zwingend als IT-System gebaut sein oder
darf der auch als TN System realiseiert werden.
Mobil wäre hier wirklich mobil, nämlich auf einer Lafette verbaut und ohne
Anschlussmöglichkeit eines Erders.
"Erde" wäre hier nur die Masse der Lafette samt Aufbau.
2. Ich habe einen Stromerzeuger mit Drehstrom gesehen, der definitiv einen
nicht geerdeten Sternpunkt hat und neben der CEE 5x16A Dose noch drei
Schukosteckdosen hatte. Kein FI. Sowas kann meines Erachtens nicht erlaubt
sein, oder? Wie erfolgt denn die Abschaltung beim 2. Fehler?
"Carsten Kreft" schrieb im Newsbeitrag
news:i5r1gj$396$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...
Hi,
wozu sollte ein "mobiler Erzeuger" sich darum kümmern? Was macht der Käufer
auf einem Hausboot damit, nimmt er die Ankerkette als Erder?
Innerhalb seiner "Zelle" ist der Erzeuger und sein ebenfalls mobiles
Arbeitsgerät doch sicher genug. Riskant wirds doch erst, wenn der auch
geerdet wurde und Du mit der Patschhand zugleich die Leitung und was erdiges
anpackst.
Aber wichtiger ist der Zweck ansich. Der Erzeuger muß für simple Motoren
keinen Aufwand treiben, aber der Betrieb von IT oder Elektronik erfordert
schon Inverter. Oder mächtigen Overkill an Leistung.
Eure Normen kenne ich nicht so gut. Habe unten mal eine Erklaerung von
unserer Teichseite angehaengt. Dabei kommt es darauf an ob der Nulleiter
vom Transfer Switch (der dicke Schalter zwischen Gebaeudeanlagen und
Generator) beim Schalten mit unterbrochen wird oder nicht. Wenn ja muss
der Generator bei uns zu Lande geerdet werden:
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Bei der militaerischen Variante durften wir den Generator erst starten
nachdem der "Elefantenzahn" zur Erdung reingedreht und angeschlossen
war. Man sollte immer dran denken was passiert wenn nur die Lafette die
"Erdung" ist. Die steht ja auf Reifen. Was passiert wenn es irgendwo im
Generator einen Schluss gibt und dann jemand die Lafette anfasst?
Und der hat auch keine Fehlerstromschutzschalter und keine ISO-Überwachung?
Warum?
Als IT-System ist ein Fehler alleine kein Problem. Auch ohne
ISO-Überwachung.
Aber dadurch wird das IT TN-System.
Woher soll denn der niedrige benötigte Schleifenwiderstand kommen?
Der Knackpunkt ist die Impedanz des Generators, ob da ein 5kVA Gerät
wirklich 80A (5 x 16A, B-LSS) liefert?
...oder durch den ersten Fehler geerdet wurde...
Auf einer Metallkonstruktion, ggf. im Regen stehend, muss da die zweite Hand
nicht zwingend etwas geerdetes anfassen.
Ich denke, dass IT _mit_ ISO-Überwachung und automatischer Abschaltung im
Fehlerfall sehr sicher ist.
Ebenso TN _mit_ FI-Schalter.
Daher die Frage:
Ist TN mit FI, aber ohne Erder (also ohne _erdfühligen_ Erder), zulässig?
Man baut sich dann ja, wie Du schon geschrieben hast, ein eigenes System mit
geerdeten und mit dem Sternpunkt verbundenen Metallteilen, quasi seine
eigene Welt.
Ich würde nun nur noch die Schnittstelle zur Außenwelt betrachten.
Und da denke ich:
Entweder die Lafette steht mit ihren Gummi-Antriebsketten gut isoliert vom
Erdreich. Dann passiert auch bei direktem Berühren gar nichts.
Oder sie steht im feuchten Schlamm. Dann habe ich bei direktem Berühren die
gleich guten (bzw. schlechten) Bedingungen, als wenn ich im Garten stehend
einen Außenleiter einer Verlängerung anfasse.
Nur ist mir eben die Variante IT ohne FI und ohne Isolationsüberwachung
absolut suspekt.
Hier erfolgt keine Meldung und keine Abschaltung, aber es sind halt zwei
Fehler gleichzeitig nötig.
Andererseits: Der erste Fehler kann ja schon wochenlang bestehen, ohne
bemerkt zu werden.
Somit habe ich dann die Situation, dass ein einziger Fehler, der neu zu dem
unbemerkt bestehendem hinzu kommt, zu gefärhlichen Berührungsspannungen
führt, aber nicht nicht zur Abschaltung.
Ganz konkret habe ich drei Stromerzeuger.
Ein 30kVA Diesel, der einen Serverraum bedient plus 7kW Klimageräte. Laut
USV-Anzeige immer so ca. 4,8kVA Bezug (Die Klimageräte sind Inverter,
arbeiten nie gemeinsam und nie auf Volllast).
Der Diesel bedient die USV dreiphasig, die USV ist kein Billigzeugs und hat
PFC.
Dreimonatliche Probeläufe verlaufen immer problemlos. Der Generator hat
einen geerdeten Sternpunkt, es gibt keine FI-Schalter, sondern nur eine
Fehlerstromüberwachung mit Meldung an die Alarmzentrale.
Der zweite Stromerzeuger bedient eine selbstfahrende Arbeitsbühne auf
Lafette. Hier nur den 4kW Drehstrommotor der Hydraulikpumpe und 0,nochwas
für die Steuerung. Ist ein 11kVA Gerät, das muss sein, da sonst der 4kW
Motor beim Anfahren nicht genügend Saft bekommt. Dieser Generator hat einen
ungeerdeten Sternpunkt und Isolationsüberwachung.
Der dritte ist mein eigener, ein 5kVA Gerät.
Und der arbeitet eben mit ungeerdetem Sternpunkt, ohne ISO-Überwachung und
ohne FI.
Und das sollte ich wohl ändern.
Da dieses Gerät nur von mir und meinen Mitarbeitern - also Fachkräfte im
weitesten Sinne;-) - bedient wird, werde ich wohl eine nur meldende
Isolationsüberwachung nachrüsten.
Einwände?
Ich weiss nicht was man in Deutsch mit Rueckschluss meint. Aber: Im zu
speisenden Gebaeude ist i.d.R. geerdet. Wenn nun Phase am Generator auf
dessen Chassis durchschlaegt dann hast Du gegenueber Erde da 230V oder
mehr drauf ... bzzzt ... AUTSCH.
"Joerg" schrieb im Newsbeitrag
news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...
Hi,
mag ja sein, aber erstmal keucht die Kiste und bleibt stehen.
Und selbst wenn man bei einem Mobilgerät eine gute Erdung hinkriegt, ob die
"Leitung" durch trockenen Beton, Asphalt und Estrich, und Gummifüße an der
Leiter wirklich für die tötlichen 200mA ausreichen wird, bei popeligen 230V?
Naja, und wenn, dann ist doch auch fraglich, ob der Depp, der dem defekten
Generator da seine Streicheleinheiten verpaßt, unbedingt gleichzeitig die
Munddusche benutzen muß. Man baut doch den Anschlußpunkt für einen
Ersatzstromspender nicht ins Badezimmer. Würde ich das einplanen, der käme
latürnich oberhalb der Hochwassermarke etwa in seinen eigenen "Stall", oder
würde gleich fest im Heizungskeller eingebaut. Dort ist ja z.B. auch gleich
sein wichtigster "Kunde" und der Spritvorrat nahebei.
"Carsten Kreft" schrieb im Newsbeitrag
news:i5r1gj$396$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...
Ein mobiler Stromerzeuger ist doch ein autarkes System und muss somit nicht
geerdet werden ? Was sagt VDE/IEC?
Tut sie nicht wenn die Lafette nicht geerdet ist. Und das ist ja das
tueckische, keinerlei Fehlverhalten in der ganzen Anlage. Bis einer
anpackt ...
Meist stehen die Aggregate draussen, schon wegen der Abgase. Carsten
schrieb ja "mobil". Was draussen und im Bad das gleiche ist: Es kann
feucht werden. Feuchtigkeit + Spannung = nix gut.
"Joerg" schrieb im Newsbeitrag
news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...
Hi,
die Lafette muß nicht "geerdet" sein, aber ihr Null liegt zumindest auf
Generator-Masse, wenn also Deine "Phase" auch ans Gehäuse kommt, passiert
was?
Die stehen draußen, weil die stinken und im Weg stehen. Wenn man sie
benutzt, kehren sich Werte plötzlich um, etwa wenn die Tiefkühltruhe
taut..., das nötige lange Anschlußkabel fehlt meist...dann rollt man sie
(..mobil...) eben kurzfristig rein. Den Auspuff kann man per Schlauch aus
dem Fenster legen, die größeren Geräte haben genau dafür einen Auspuff in
praktischem Schlauch-Durchmesser mit einer ausreichend langen Tülle...je
nach Leistung sollte der Schlauch aus Metall oder Teflon sein...feucht und
Spannung ansonsten ist doch leicht abzusichern. Wenn man einen mobilen
Erzeuger an eine feste Installation anklemmt, auch "provisorisch", gibts
doch Vorschriften genug. Zumal man ja wohl vorher die Hausinstallation vom
EVU-Netz trennen muß. Schon dafür gilt es vorzusorgen. Der "Trick", einfach
die Hauptsicherung(en) zu ziehen und dann ein "Stecker-Stecker-Spezialkabel
(beidendig Schukostecker)" in die nächste freie Steckdose zu stecken klingt
etwas....naja ;-) nicht daß sowas nicht vorkäme :-)) werde genau soein Kabel
mal als "Geschenk" einem Neubesitzer soeines 99EUR-Generators verpassen.
Dann kann der seinen Lichtstromkreis samt Fernseher und PC mal damit
betreiben. Hat wimre immer noch Schraub-Schmelzsicherungen...
Null auf Generator _Gehaeuse_? Dann duerfte zumindest bei uns die
Zulassung futsch sein. Das ist dann so richtig gefaehrlich.
Dann flutscht der Schlauch nachts unbemerkt ab und einige Tage spaeter
werden Leichen geborgen. Nee, dafuer gibt es ein wunderbar andere
Erfindung: Die Verlaengerungsschur. Sie wird nicht heiss und passt durch
ein viel kleineres Loch. Ganz geschickte setzen sich eine Wohnwagendose
an die Aussenwand wenn zulaessig. Praktischerweise bleibt auch der Laerm
draussen.
"Joerg" schrieb im Newsbeitrag
news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...
Hi,
nee, auf dem Stator. Damit ein Windungsschluß vor Ort detektierbar ist. Oder
wie immer der Generator gewickelt wurde.
Die "Generatoren", die tagelang nonstop Strom genug für Deinen Whirlpool
oder den 7-Platten-Herd erzeugen, sind aber weder "mobil" noch leise. Die
unterscheidet man eher in "selbstfahrend" und "Paletten-Typ" :-) und der
Spritvorrat ist dann auch eher was für den privaten Tankwagenbesitzer.
Ich glaube, ursprünglich gings um den kurzfristigen Einsatz soeines
Stellgeräts, ev. mit Rollen dran, das man bei Hochwasser (und Stromsperre)
anklemmt, um etwa die Heizung und die Sumpfpumpe (und die Kühltruhe)
laufenlassen zu können. Ist nicht soo unmöglich, das. Soein Teil läuft mit
einer Tankfüllung maximal ein paar Stunden...und niemand pennt daneben. Es
unbeaufsichtigt bzw "einfach so" laufen zu lassen wäre aber reichlich dumm.
Immerhin kann das auch selbst Feuer fangen...heißlaufen, brennen, Sprit
verlieren....
Und die Modelle, die ich kenne, verlieren ihren Abgas-Schlauch sicher nicht.
Die billigeren Modelle haben garkeine Möglichkeit dazu, da ist der
"Schalldämpfer" sone flache Fischdose mit seitlichem Rauchschlitz.
Das Problem ist meist, daß Heizung und Sumpfpumpe fest installiert sind und
man daher die Hausinstallation "unter Strom setzen" will. Dafür sollte man
gleichzeitig mit dem Generatorkauf den Elektricker einen Port und einen
entsprechenden Schaltkasten installieren lassen. Um z.B. die vitalen
Funktionen in ihrem Subnetz trennen und extern/mobil versorgen zu können.
Denn sonst wirds riskant.
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