Telefon im Potentialausgleich einschließen

Hallo,

Gegeben: EFH. Die Elektroinstallation aus den Mitte 80er, trotzdem aktuell und alles an den Potentialausgleich angeschlossen.

Nun gibt es seit ich mich erinnern kann das Problem dass der FI (0.1A) bei stärkerem Gewitter auslöst. Zugegeben, der FI ist eher empfindlich. Das ist natürlich sehr lästig bis gefährlich wenn man nicht zu Hause ist. Ist das normal oder findet sich irgendwo in der Installation ein Fehler?

Was mir in den Sinn kommt: Zum Hausbau war der Telefonanschluss lediglich mit dem Telefon verbunden. Deswegen ist die Telefonleitung nicht geerdet. Mittlerweile läuft die Leitung natürlich in Modem und Co. Die Leitung ist ein Erdkabel und kommt aus der Erde ins Erdgeschoss. Frage: Kann das damit etwas zu tun haben? Lohnt es sich die Telefonleitung in den Potentialausgleich mit einzubeziehen? Wenn ja, wie macht man das? Nur den Mantel erden? Falls nein, mit welchen Kosten ist dabei zu rechnen?

Und schließlich gibt es seit einiger Zeit natürlich auch CAT5 Kabel durchs ganze Haus, die längsten vom Keller bis in den Spitzboden. Bisher habe ich den Mantel immer mit den Dosen verbunden, aber da manche Dosen einzeln in der Wand sind, sind diese nicht immer mit der Erde verbunden. Soll ich darauf achten dass immer alle Seiten mit der Erde verbunden sind? Zumindest im Keller steht ein Patchpanel das geerdet ist.

Und der dritte Punkt: SAT Anschluss. Seit neuem gibt es das SAT Antennenkabel (DVB-S) das von der Schüssel im ersten Stock (über Umwege) ins Erdgeschoß führt. Ist hier was besonderes zu beachten/zu erden? Wenn ja, wie?

Vielen Dank! Peter

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Peter Mairhofer
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Hallo,

wenn es sich nicht um eine Telefonanlage handelt, ist es nicht unbedingt sinnvoll einen Potentialausgleich durchzuführen. Anders sieht das aus, wenn als Endgeräte Modem oder Router angeschlossen sind, die ihrerseits mit dem Netz verbunden sind, dann halte ich die Einbeziehung des EVZ in den Potentialausgleich für gut. Abgesehen von den Vorschriften nach DIN VDE, der alten 1R8-50 für Antennenanlagen und der Telekom ist immer eine sternförmige Erdung an der Ausgleichsschiene gut, damit keine Brummschleifen entstehen. Warum der FI-Schutzschalter herausfliegt ist zumindest bei Gewittern ungeklärt. Wenn man sicher gehen will, dass kein Fehler in der Elektroanlage vorhanden ist, sollte man mit einem digitalen Ohmmeter, besser einem Kurbelinduktor (der arbeitet mit höheren Messspannungen) den Isolationswiderstand bei abgeschalteter Anlage zwischen PE (grün/gelb) und PEN (blau) in den Unterverteilungen messen. Wenn die Messung sehr hochohmig ist, liegt eigentlich in 1. Näherung kein Fehler vor.

mfG Ingenieurbüro Baumann

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Leo Baumann

Normalerweise sollte das nicht asymmetrisch in das Netz einstreuen, aber wenn natürlich im Modem mit Schutzklasse II oder so ein Strom durch die Netzteilisolation (bzw. Koppelkapazität oder Funkenstrecke) zustande kommt, ist das schon drin.

Geerdeten Überspannungsschutz an den Übergabepunkt, würde ich sagen. Die beste Lösung ist, eine Potentialverbindung zum Computerequipment gänzlich zu vermeiden. Die Lösung ist denkbar einfach: WLAN. Das ist zwar lahm, aber für DSL reicht es alle mal. Die Rechner selbst können sich ja nach wie vor über das "Festnetz" unterhalten. Falls ein Homeserver vorhanden ist, kann er eventuelle nicht-WLAN-fähige Geräte per Proxy-Arp auch in das Subnetz des WLAN-Routers einbinden. Diese Unterbrechung verhindert Blitzschäden am PC-Equipment, die über die Telefonleitung rein kommen sehr effektiv. Lediglich der WLAN-Router könnte sterben, aber ohne Netzwerkkabel verdaut er die einlaufenden Überspannungen auch besser, weil er dann erstmal potentialfrei ist.

Aus Blitzschutz- und Masseschleifenaspekten sollte die Erdung immer nur einseitig sein. Die Netzwerkanschlüsse sind sowieso immer potentialfrei und symmetrisch.

Ich habe demnächst eine ähnliche Installation vor mir. Entweder wird es die eben genannte Lösung oder ich ziehe ein paar Glasfasern und verteile je Etage mit einem kleinen Switch. Switches mit ein, zwei Glasfaserports kosten auch nicht mehr die Welt. Vielleicht ist das aber auch übertrieben.

Das sollte zumindest keinen FI ärgern. Die Schüssel ist ja hoffentlich geerdet.

Marcel

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Marcel Müller

Nope, siehe

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Und auch im PA.

Lutz

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Lutz Illigen

Peter Mairhofer schrieb:

Gut. Deine Einschätzung, oder E-Check?

kommt vor. Ist der als Summen-FI, also für alle Stromlkreise, ausgeführt? Was für ein Netz, TN, TT? Ich vermute mal letzteres. Ein 0,1er dient dann aber nicht dem Personenschutz! Die Auslösung bei Gewittern kommt vor, ist aber nicht die Regel. Wie ist versorgung, also Freileitung in´s Haus über Dachständer, Erdkabel, Ortsnetz als Freileitung, Besiedlung (Stadt, Dorf). Alles Fragen die bei der Beantwortung eine Rolle spielen. In größeren Ortschaften mit TN-Netz und vielen Erdungspunkten im Netz, werden Überspannungen besser gegen Erde abgeführt als in kleineren lokalen Netzen, zumal noch im TT-Netz.

Lässt sich von ferne schlecht sagen, nur vermuten. Hierzu müsste man messen, welche Grundfehlerströme auf dem PE sind. Ich habe es oft erlebt, das auf einzelnen Stromkreisen 4-10mA Fehlerströme laufen, die dann in Summe den FI zur Auslösung bringen. Deshalb ist es ja sinnvoll, die Stromkreise entsprechend aufzuteilen.

Erster Ansatz wäre, die Installation zu prüfen (z.B. E-Check) und den Einsatz von FI zu optimieren.

Das ist auch richtig so. Was geerdet, bzw. in den PA einbezogen wird, ist der Schirm. Nach Norm ist das so anzuwenden, hat bloss früher selten jemand gemacht.

Sicherlich sind ein Modem, Splitter, ISDN-Gerätschaften empfindlicher als ein BP-Telefon aus den 80ern. Die Einbeziehung des Kabelschirms dient aber eher dem Personenschutz, um fremde Potenziale, die in die Hausanlage eingeführt werden können, sicher auf das Erdpotenzial des hauses zu legen. Alles andere sind Nebeneffekte, zumal es sich bei TK-Leitungen um symetrische Geschichten handelt, die per se recht unempfindlich gegen Störbeeinflussungen sind. Kosten? Tja, wie der Aufwand ist, kann man nur vor Ort sehen. Fachgerecht wird der Kabelschirm im APL aufgelegt, von dort geht dann ein PE Leiter zum Haupt PA. Leitungstyp nach Verlegebedingungen, meist nur ein H07V-U 2,5 oder 4². Wenn alles im selben Raum liegt und Leitungswege vorhanden sind, ist der Zeitaufwand etwa 1 Std. Kannst Dir aus Stundensatz, Material und Anfahrt zusammenschätzen.

Hm, naja, korrekt sollte der Schirm in der Dose an der entsprechenden Stelle aufgelegt werden. Hintergrund sind 2 Dinge: der Schirm ist definiert an einer Stelle fest angeklemmt und wabert nicht lsoe im Gerät herum, 2. Sind die Abschirmungen der eigentlichen Buchse dadurch mit im Potenzialausgleich und Einkopplungen werden gegen Erde abgeleitet. Ich kann mir aber nicht vorstellen, das bei Cat5 der Nichtanschluß größere Probleme bringt. Trotzdem ist es falsch.

Das sollte auch in jedem Fall mit dem Pa verbunden sein.

Zuerst muss die Sat-Schüssel im PA einebzogen sein. Grundfrage ist der Aufstellungsort, der darüber entscheidet, ob blitzstromtragfähig oder nicht. Ggf. muss ein zus. Erder im Aussenbereich installiert werden. Am Einführungspunkt in das Haus müssen die Schirme der Antennenleitungen mit dem Schirm auf eine hierfür geeignete PA-Schiene (gibt es im Fachhandel) aufgelegt werden. Die Schiene wird dann mit dem Haupt PA verbunden. Evtl. Verstärker, Filter, u.a. haben seitlich ebenfalls Anschlußmöglichkeiten für den Anschluß der Erdung.

Allerdings sind diese Arbeiten wegen ihrer Komplexität und auch aus versicherungstechnischen Gründen, dem fachmann vorbehalten.

Gruss Ralle

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Ralph Heiden

Ralph Heiden schrieb:

Fehler in der Hausinstallation lassen sich finden. Kapazitive "Nebenschl=FCsse" (zB Entst=F6rfilter) sind in Einfamilienh=E4usern sehr = selten. Wenn das Ausl=F6sen des FIs =FCber einen l=E4ngeren Zeitraum unbemerkt bl= eiben k=F6nnte, w=E4re f=FCr einen gef=E4hrdeten Verbraucher (zB K=FChltruhe) e= in Trenntrafo anstelle des FIs zu empfehlen. Ansonsten ist bei Einfamilienh=E4usern bei l=E4ngerer Abwesenheit der Bewohner immer zu empfehlen, den Schl=FCssel in der Nachbarschaft bei jemanden des geringsten Mi=DFtrauens zu deponieren mit der Bitte, =F6fter=

mal nach dem Rechten zu schauen.

Schirmerdung und vor Allem, die DAs =FCber =DCberspannungs-Schutz-Einrichtung laufen zu lassen, w=E4re nur bei vorhandener Blitzschutzeinrichtung sinnvoll. Unter dieser Annahme sind Ableitungen mit gen=FCgend gro=DFem Querschnitt anzuwenden. Der Grund ist=

die Induktivit=E4t der Kabel. Denn bei Gewitter handelt es sich um Impuls= e mit durchaus "beeindruckender" Flankensteilheit. Sowas hat Folgen ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Dann hast du aber ein ganz anderes Problem: Einerseits die besonders energeeffiziente Kuehltruhe (A+++) und davor einen verlustbehafteten Trenntrafo? Das macht energetisch nicht viel Sinn, oder?

Regards Karsten

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Karsten Roch

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Karsten Roch schrieb:

Wieviel Verluste hat der denn?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Horst-D.Winzler schrieb:

Naja, schau mal die ganzen Schaltnetzteile mit Y-Kondensatoren an. Zugegeben, im normalen EFH sollte die Summe der Fehlerströme bis etwa

40mA betragen, TN-C-S vorausgesetzt. Ich halte bei E-Checks immer mal die Zange an den PE am HA. Teilweise beeindruckend, von 5-8mA bis schlappe 1A. Kommt gerade auf die "verseuchenden" Netzgeräte an, die neben Oberschwingungen auch ne Menge Strom auf den PE schieben.

Ist aber schon recht unpraktisch. Ich installiere für die Tiefkühltruhen immer einen extra Stromkreis mit FI/LS Kombi, oder eigenem RCD. Für ganz wichtige Dinge kann man noch einen Unterspannungsauslöser oder Meldekontakt auf die TK-Anlage schalten. Gibt es alles, ist recht preiswert und efektiv.

Nicht nur, macht man auch ohne äußeren Blitzschutz.

Ralle

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Ralph Heiden

Wenn der Trafo was taugt, dann sind die Verluste minimal. Rechne mal nach.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Es gibt mittlerweile auch APL mit PA Anschluss.

Lutz

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Lutz Illigen

Ralph Heiden schrieb:

Wir haben die Einfachlösung: TK-Anlage mit AB und Kühltruhe teilen sich den gleichen Stromkreis. Geht der AB hat auch die Truhe Strom.

Gruß Metabastler

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Metabastler

Die DTAG wird Dich lynchen!

Mehr ist nicht und mehr macht auch keinen Sinn.

Mein Verdacht: E-Herd, WW-Speicher oder Waschmaschine.

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Bunyip

Genau der hat das Zeuchs ja eingebaut, un den soll ich was fraachen?

w.

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Helmut Wabnig

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