Überspannungsschutz

Hallo, zusammen,

ich betreibe einen Server abgesichert durch mehrere Belkin Surgemaster überspannungsgeschützte Steckdosenleisten (mehrere deswegen, weil jede nur einen gesicherten Netzwerkport hat, zum Server aber je eine ISDN- und eine Netzwerkleitung geht.

Auch der Monitor am Server und die USV hängen jeweils hinter den Belkins.

Kann ich nun getrost einem Gewitter entgegensehen, oder bieten diese Geräte nur "relativen" Schutz und wenn ich Pech habe, schlägt die Spannung doch durch?

Muss ich professionellere Lösungen anschaffen?

Danke schon jetzt für Eure elektro-idioten-tauglichen Erläuterungen :-)

Viele Grüße, Martin

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Martin Schneider
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Es gilt als keine gute Idee, USV hinter einfachen Überspannungsableitern oder Netzfiltern zu betreiben - APC warnt sogar vor der Kombination mit entsprechenden Produkten aus dem eigenen Hause. Zum einen ist es überflüssig, denn USV enthalten immer auch leistungsfähige Überspannungsfilter. Zum anderen sind diese anders als Steckerleisten auf permanenten Weiterbetrieb ausgelegt. Vorgeschaltete Steckerleisten trennen hingegen starke Überspannungen in aller Regel dauerhaft per Schmelzsicherung, so daß im Falle des Falles die USV nicht mehr versorgt wird, selbst wenn das Netz eigentlich wieder verfügbar wäre - was ohne nennenswerten zusätzlichen Nutzen den Zweck einer USV sabotiert...

Mehr als relativen Schutz bietet sowas nicht.

Das hängt von den Umständen ab - im Mehrfamilienhaus im Stadtzentrum reicht sowas, aber für ein alleinstehendes Haus, das per Freileitung angeschlossen ist, wäre das deutlich zu wenig.

Gruß Sevo

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Sevo Stille

Ja. Überspannungsschutz ist ein Konzept kein Bauteil.

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hilft da weiter.

Lutz

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Lutz Illigen

Lutz Illigen schrieb am 01.06.2008 04:42: ...

Jetzt habe ich kurz gestutzt :-)

Das war ja fast wie der "Lehrsatz" deines Vornamensvetters Lutz Donnerhacke zum Thema Firewall.

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Du musst damit rechnen zitiert zu werden.

Thomas

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Thomas Einzel

Das ist aber nicht neu.

Lutz

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Lutz Illigen

Danke für den Link - hat es (vermutlich mangels vorhandenen Verständnisses) leider nicht...

Diese Module auf der Hutschiene dienen dazu, gleich im Sicherungskasten einen Überspannungsschutz zu realisieren, nehme ich an? Warum ist das professioneller als die Sicherung in der Steckdosenleiste?

Danke für Deine Geduld :-)

Gruß, Martin

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Martin Schneider

Sevo Stille schrieb:

Immer?

Spricht etwas dagegen, zwischen die USV und den Server noch eine Belkin zu hängen, quasi "nur zur Sicherheit"?

Da hast Du Recht :-) Das baue ich um.

Warum ist das vom Standort des Hauses abhängig? Entweder, meine Lösung hält einem Blitzeinschlag in die Leitung stand oder aber nicht...

Zur Info: Das Haus steht im Zentrum einer Gemeinde, Freileitungen gibt es direkt nicht (aber zum Umspannhäuschen auf der grünen Wiese weiter draußen).

Gruß, Martin

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Martin Schneider

Sevo Stille schrieb:

Wie ist es mit einer Wohnung in einer Großstadt, sollte man auch da einen Überspannungsschutz für normale PCs, TV-Geräte und Co. verwenden?

Das Problem ist bei mir nämlich, daß ich keine geeingnete Überspannungsschutzleiste für meine Bedürfnisse finde. Aktuell bräuchte ich mindestens 9 Steckplätze, dazu stellt sich die Frage, ob ich auch noch Netzwerk/DSL und ISDN schützen will. Wenn ich alles schützen will, fehlt mir erstrecht ein geeignetes Produkt und wenn ich zukunftssicher denke, bräuchte ich mindestens 12 Steckplätze in der Leiste, dazu DSL-Schutz, ISDN-Schutz, TV-/Radiokabelschutz, zudem erwarte ich einen zweipoligen Schalter an der Leiste, VDE-Zertifikat, 1,5mm² Leiterquerschnitte und Zulassung für 16A. Ich kenne kein Produkt was all dies bietet.

Wie groß ist das Risiko wenn ich mir einfach eine normale hochwertige Steckleiste mit 12 Steckplätzen kaufe und garkeinen Schutz gegen Überspannungen vornehme? Eigentlich bin ich gegen sowas ja versichert...

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Tom M.

Martin Schneider schrieb:

Naja, leite mal einen Strom von 100 kA in den Boden ab.

Privatmeinung: am liebsten 35mm² eindrähtig und einen gescheiten Erder installieren.

Direkte Einschläge sind zum Glück selten aber wenn es was nützen soll ist Alles! abzublocken: Niederspannung, Telefon, Antenne, Türsprechanlage usw. usw.

Butzo

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Klaus Butzmann

Es geht darum, das der Aufwand f=FCr einen guten Blitzschutz recht hoch ist. Auf den Seiten der Fa. Dehn wird das wohl n=E4her beschrieben. Eine Steckdosenleiste bietet bestenfalls einen sog. Feinschutz. Ausserdem werden noch Mittel- und Grobschutz ben=F6tigt. Wenn Du nun mitten in einer Stadt wohnst, ist die Wahrscheinlichkeit, das Dein Haus direkt vom Blitz getroffen wird, verh=E4ltnism=E4ssig gering. Deshalb mag m=F6glicher- weise ein Feinschutz ausreichen. Besser als garnichts ist er allemal. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

"Tom M." schrieb im Newsbeitrag news:g1uj9l$6i9$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com... ..

Hi, dann stell Dir eine ordentliche USV hin, eine, die ihren gesamten Strom "selber produziert", also nicht erst im Fehlerfall per Relais dazuschaltet. Die Dinger sind ein bißchen ineffizient, aber unerreicht sicher, im schlimmsten Fall trifft es dieses Teil...ich würde aber bei der Auslegung so Sachen wie Herd und Saugstauber ausnehmen....alles was ein Trafo-Steckernetzteil hat, sowie die meisten älteren Kleingeräte auch. In Radioweckern sind auch nur winzige Trafos...wenn soeiner am Blitz stirbt, brennt die Hütte sowieso längst, dann hast Du andere Sorgen, z.B. das lästige Jucken an den Flügeln bei der Engelmauser ;-). Die beliebten Überspannungsschutzleisten und -Stecker sind dagegen Schlangenöl, technisch "Feinschutz" und völlig überfordert, sofern kein vorgeschalteter Grobschutz (am Hausanschluß) und Mittelschutz (am Sicherungskasten) vorliegt. Hochwertige Ableitungen haben wenig Sinn an dünnen, flexiblen Kabeln...überschlage mal, welche Spannungen an Deiner tollen Steckdosenleiste anliegen würden, wenn da tausende Blitz-Ampere drin "abgeleitet" würden :-) und welche Energie dabei in Wärme anfällt. Ich würde auf Gußeisen bestehen, oder massivem Kupfer, statt Plastik :-)

Jaja, das sagen alle. Der Ärger im Schadensfall ist aber je nach Versicherung manchmal zermürbend. Und je nach Fall verliert man noch mehr als nur Hardware. Hast Du auch ne Datenversicherung? Dazu wird aber regelmäßiges Backuppen und Außerhauslagern vorausgesetzt, wa? Etwa ein Banktresor...

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gUnther nanonüm

"Harald Wilhelms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@m73g2000hsh.googlegroups.com... ..

Hi, genausogut hilft dann aber ein hölzernes Kruzifix...das schwimmt hinterher auf dem Löschwasser auf ;-) Die weitaus meisten "Schutzsteckdosenleisten" mit den niedlichen Lämpchen "für garantierten Blitzschutz" sind reines Schlangenöl. Und damit rausgeschmissenes Geld, dazu eigentlich Sondermüll und wegen der damit oft einhergehenden "Steckdosenkaskade" eine zusätzliche Fehlerquelle, die ihren Nutzen mehr als aufhebt. Viel sinnvoller wäre es, wenn die Elektricker ihren Kunden neben die Sicherungen ein zusätzliches Blitzmodul einbauen täten, selbst wenn es nur ein "Mittel-Fein-Schutz" wäre. Dort ist der sinnvoll untergebracht und schützt wirkungsvoll, nicht erst am Ende eines zweifelhaften China-Kabels und einer unbekannten Kaskade von Schukosteckern.

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gUnther nanonüm

Es gibt ja auch Steckerleisten, bei denen der Preis einwe Versicherung beinhaltet. Ob die dann woghl im Schadensfall kulanter sind?

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Harald Wilhelms

Hallo,

gUnther nanonüm schrieb:

Du meinst jetzt doch nicht etwa einen eigenständigen Stromerzeuger mit Verbrennungsmotor? ;-) Weiß nicht was die Nachbarn davon halten würden, wenn künftig immer auf dem Balkon ein 2-Zylinder Diesel nagelt. *g*

Ich meine auf manchen Steckleisten etwas von 90.000 A oder sogar 120.000 A gelesen zu haben.

Es sind dann auch welche, die eine Versicherungssumme aufgedruckt haben, aber ich bin ja eigentlich schon mit meiner Hausratversicherung gegen Überspannungsschutzschäden versichert.

Im Grund würde ich notfalls das Geld für eine 140 Euro teure Steckleiste mit Überspannungsschutz ausgeben, aber nur wenn ich daran dann wirklich alle Geräte (auch die künftig geplanten) anschließen könnte und auch einen Schutz für TV, Radio (Kabel), DSL und ISDN mit dabei hätte. Ich bräuchte mindestens 12 Schuko-Steckplätze. Was ich nicht mehr machen will, sind mehrere Steckleisten hintereinanderstecken um so genug Steckplätze zu bekommen.

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Tom M.

Harald Wilhelms schrieb:

Hallo,

vielleicht wenn der geltend gemachte Schaden noch geringer ist als die Kosten einer solchen Steckerleiste? ;-) Wenn sie einen guten Tag haben auch noch bis zum zehnfachen des Preises der Steckerleiste...

Bye

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Uwe Hercksen

Das ist zwar grunds=E4tzlich richtig; zwei Steckerleisten hintereinander w=E4ren aber tolerabel, wenn man daf=FCr sorgt, das die Verbraucher an der zweiten Leiste nicht mehr als 500W insgesamt ziehen. Der Blitzschutz wird allerdings dadurch ver- schlechtert, da in l=E4ngeren Leitungen hinter dem Blitzschutz auch St=F6rstr=F6me direkt eingekoppelt werden k=F6nnen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Und wie wäre es z.B. wenn ich mir eine gewöhnliche 12-fach Steckleiste hoher Qualität kaufe, die bis 16 A zugelassen ist, jedoch keinen Überspannungsschutz hat und einen einfachen Schuko-Überspannungsschutz vor diese Leiste setze? Also den Überspannungsschutz mit nur einem Schuko-Steckplatz in die Wandsteckdose stecke und daran dann die 12-fach Steckleiste anschließe... Ist das dann auch schon ein Hintereinanderstecken, was man laut Zettelchen mit diversen Teilen ja nicht machen soll/darf?

Würde so ein Überspannungsschutz gleichviel bringen wie einer der in der Steckleisten selbst integriert ist?

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Tom M.

Uwe Hercksen schrieb:

Nein, ich meine mich zu erinnern, dass bei der Belkin x0.000 Euro versichert sind (ich glaube 30).

Gruß, Martin

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Martin Schneider

Tach Tom. snipped-for-privacy@gmx.de (Tom M.) schrieb:

Auch mit 6% der Versicherungssumme? Genau das musste ich nämlich festellen, als 1993 ein Naheinschlag so ziemlich mein gesamtes Elektronik-Equipment zerlegte (in der Telefonanlage von allen ICs die Gehäuse gesprengt - nur als Beispiel). Der Betrag, den die Versicherung (vertragsgemäß) zahlen wollte, reichte jedenfalls bei weitem nicht. Ich hab dann gefragt, ob es keinen Vertrag gäbe für Leute, die z.B. 'Jaffamöbel', aber ansonsten Hitech in der Wohnung haben. Im Neuen Vertrag sind nun 12% der Gesamtversicherung für Überspannungsschäden. Und die Telekom hat mir auf mein Betreiben (und Vorzeigen der Anlage mit den gesprengten ICs) einen Hausanschluß mit Kathodenfallableitern installiert, und zwar OHNE IRGENDWELCHE KOSTEN!

Sigi

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Siegfrid Breuer

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