Ueberlandleitung mit 4 Leitern

3 kV, und erst noch DC?!

Die 16.7 Hz 15 kV sind eine ziemliche DACH-Spezialität, wenn man mal von Schweden und Norwegen absieht. Wesentlich verbreiteter ist 50 Hz und 25 kV. Insofern verwunderlich, da ja insbesondere die kapazitive Blindleistung immer als 16.7 Hz-Argument herhalten muss.

50 Hz ist für Kollektormotoren natürlich unangenehm wegen der Bürstenbelastung bei der Kommutierung, schon klar, aber heute wird eh alles durch die Leistungs- elektronik geschickt. Es gibt ja auch Lokomotiven für mehrere Stromarten. Beim Basler Hauptbahnhof ist ein Teil französisches Territorium mit 50 Hz.

Die Ausrede, die Umstellung wäre zu teuer, wird wohl so lange gebraucht, bis die Umstellung tatsächlich viel teuerer ist. Dann wartet man noch ein bisschen, bis sie wirklich viel zu teuer geworden ist, und anschliessend ist dann der politische Druck so gross, dass man's doch durchzieht. Ist ja kein Problem, kann man mit entsprechender Erhöhung der Märchensteuer finanzieren, schafft sicher viele Arbeitsplätze.

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R. Bombach
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Sicher, aber für einen Umformer mit Synchronmaschinen sind da Welten dazwischen...

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R. Bombach

Was faselst du da fürn Kwatsch?! Das passiert nur, wenn mein Chauffeur meinen Silvercloud vor geschlossenen Schranken auf das Gebrumm der Oberleitung synchronisiert - mit dem Gaspedal. Bin halt so sensibel, man gönnt sich ja nonst nix.

'stehst?!

MfG

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Franz Glaser (KN)

Hallo, Franz,

Du (www) meintest am 11.07.05:

Das ist ein anderes Problem. Der "Silvercloud" ist Insel-Hertz gewohnt, keine kontinentalen Hertz.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

R. Bombach schrieb:

Wurde grade in de.etc.bahn.eisenbahntechnik ausführlich (beginnend mit Message-ID ) diskutiert. Fazit war in etwa, daß die Vorteile einer Umelektrifizierung auf 25kV 50Hz sehr klein im Vergleich zum Aufwand sind. Hauptargumente gegen eine Zusammenlegung des 3-Phasen-50Hz-Verbundnetzes und des Bahnstromnetzes sind die weiteren Toleranzen des Bahnstroms (wie weit genau wurde nicht gesagt), die Probleme durch die unterschiedliche Phasenzahl (Trennstellen auf der Strecke erforderlich, die will man im Betrieb nicht haben), sowie die Unmöglichkeit einer peu-a-peu-Umstellung. Letzteres wurde auch als Grund angenommen, warum es noch 1,5- und 3kV-Gleichstromsysteme gibt, die erhebliche Probleme im Betrieb bereiten (hohe Stromstärken) Das Hauptargument für eine Umelektrifizierung, die universelle Einsetzbarkeit von Elloks in allen Ländern, wurde für irrelevant befunden, da eine Mehrsystemlok heute kaum noch mehr kostet als eine entsprechende Einsystem-Lok (und viele Privatbahnen fahren eh Dieselloks), und es nur eine einstellige Zahl Bahnhöfe gibt, wo man mit einer Mehrsystem-Ellok in ein anderes Stromnetz fahren kann. Der Hauptgrund, warum das nicht gemacht wird, ist die inkompatible Signaltechnik (Stichwort Zugsicherung; auch unter gleicher Fahrdrahtspannung) und die sehr aufwendigen Zulassungsverfahren, die um ein Vielfaches teurer sind als die stromige Mehrsystemausrüstung einer Lokserie. Fazit: wenn in einigen Jahrzehnten ETCS europaweit eingeführt ist und stabil läuft, und wenn der politische Druck die Eisenbahnverwaltungen zu einheitlichen Zulassungsverfahren gezwungen hat, dann ist es den Eisenbahnverkehrsunternehmen einfach egal, was für ein Saft aus dem Fahrdraht kommt. Wichtiger als eine einheitliche Spannung wäre da noch eine Vereinheitlichung der mechanischen Werte für den Stromabnehmer (z.B. max/min Arbeitshöhe, Breite), sowie für den Güterverkehr eine automatische Kupplung, die höhere Zugkräfte übertragen kann (existiert seit den 70ern, damals wurde eine Einführung von den SNCF durch Blockade verhindert, seitdem hat sich keiner mehr rangetraut; alle Eisenbahnfahrzeuge der DB aus der Zeit sind - bzw. waren - für den Einbau dieser automatischen Kupplung vorbereitet).

Gruß, Matthias Dingeldein

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Matthias Dingeldein

Mir ist in der Schule erzählt worden,

  1. daß bei den Motoren die Bleche dicker sein dürfen und trotzdem keine hohen Verluste auftreten. Die Nähe zum Gleichstrom hat die Bürstenstellrechnerei nicht nennens- wert verkompliziert.
  2. daß es bei den Lokomotiven nicht stört, wenn die Trans- formatoren 3x so schwer sind, im Gegenteil. Auch hier gilt die Blechdickenangabe.
  3. ein Lichtbogen hat "mehr Zeit" zum Erlöschen.

Ob das so in den VDE-Paragraphen enthalten ist, das weiß ich nicht, da mußt du die hiesigen §-Gurus fragen .

MfG Glaser

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Franz Glaser (KN)

Volker Gringmuth schrieb:

Hallo,

man kann nat=FCrlich die Elektroden in einer Tiefe von deutlich mehr als =

5=20 m anbringen, man wird das auch in etwas Entfernung von der K=FCste machen= =2E=20 Von Badestr=E4nden wird man erheblichen Abstand einhalten. Durch die=20 Gr=F6sse des Eelektrodennetzes sorgt man f=FCr geringen Widerstand und au= ch=20 Stromdichte.

Bye

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Uwe Hercksen

Das sehe ich ein, aber mich interessiert's jetzt einfach.

Nehmen wir an, ich setze mich (bei anderweitig sichergestellter O_2- Versorgung) auf diese Ringelektrode drauf, die auf Nennleistung läuft, was würde ich merken? Wie sieht die Stromdichte im Wasser aus, wie die in meinem Körper, und mit welcher chemischen Belastung wäre zu rechnen?

Beim Baltic Cable ist das ein Kupferring von 1000 m Radius, also 6282 m Umfang. Nennleistung 600 MW bei 450 kV, macht nach Adam Riese 1,3 kA (Verluste vernachlässigt), die sich auf den Umfang verteilen. Direkt an der Elektrode habe ich also, als dünner Draht gerechnet, eine Übergangs-Stromstärke von 212 mA pro Umfangsmeter, die sich dann erstmal torusförmig ins Wasser verteilt, das, da salziger, besser leitet als mein Körper.

Das kommt mir gar nicht mehr übertrieben gefährlich vor.

Nachdem sich die Experten über meine Milchmädchenrechnung schiefgelacht haben, gibt's vielleicht etwas dazu zu bemerken ... :)

vG

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Volker Gringmuth

Volker Gringmuth schrieb:

Die Grenze, bei der sich du Muskeln so verkrampfen dass man nicht mehr loslassen kann, liegt bei wenigen 10 mA (aus dem Gedächtnis). Fehlerstromschutzschalter für maximalen Personenschutz lösen bei

10 mA aus. In unmittelbarer Nähe der Elektrode möchte ich nicht sein.

Aber das größere Problem dürften die Tonnen von Elektrolyseprodukten sein, die da ins Meer gespült werden, obwohl es mit einer zweiten Leitung zu verhindern wäre.

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Werner Holtfreter

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begin quoting, Volker Gringmuth schrieb:

Wird schon stimmen (nicht nachgerechnet).

Von Gleichstrom merkste eh nix.

Experimentier doch: gehen wir mal von einer Stromdichte von 0,5_A/m^2 aus, dann sind das das für einen Quadratdezimeter also 5 mA. Sowas solltest Du mit Blechelektroden, Salzwassereimer und Labornetzgerät bei Spannungen unter 50 V realisieren können. Aufbauen, Pfote reinstecken und erzählen, wie's war ... Vermutung: nichts zu spüren, solange Du nicht beide Elektroden gleichzeitig berührst.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Interessante Infos, danke. Ich dachte eher an die einfachere Versorgung der Bahn, da die komplizierteren Umformerstationen wegfallen. Vielleicht sieht das anders aus, wenn es noch mal zu einigen landesweiten Ausfällen kommt, und die sind ja auch nicht gerade gratis, vom Imageschaden mal abgesehen.

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R. Bombach

Verkrampfen sich die Muskeln auch bei AC? ;-)

Ich hab schon ein paarmal 230 V einigermaßen niederohmig durch die Knochen gekriegt, und da hat's mich jedesmal kräftig durchgeschüttelt. (Nicht zur Nachahmung empfohlen!) Der Wegwerfreflex hat aber zum Glück jedesmal funktioniert.

Das Verkrampfen hab ich immer primär auf Gleichstrom geschoben.

vG

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Volker Gringmuth

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Gringmuth schrieb:

Bitte updaten. Gleichstrom ist relativ harmlos und schädigt fast nur thermisch. Die Reizleitung und Erregungspotentiale werden kaum beeinflußt.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Volker Gringmuth schrieb:

Nur dass hier kein falscher Eindruck entsteht: Umgreifst du die spannungsführenden Teile, verkrampft sich deine Hand. Da ist nichts mit Wegwerfen. Wer will, kann die Strommarken an meiner Hand besichtigen. Ich war damals so um die 10 Jahre alt.

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Werner Holtfreter

*update*

vG, noch keine spannungsführenden Teile umfaßt habend

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Volker Gringmuth

Dann laß dich mal von der Anode eine Senderöhre bei 30MHz (10m)

750V= und HF drauf, ohne Umklammerung, beglücken. Das verheilt nicht und verheilt nicht und verheilt nicht. Die 750V= sind durch Linoleum eh wech aber die 1200Vpp, die spürst du nicht. Anfangs.

MfG Glaser

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Franz Glaser (KN)
[...]

Hallo Volker! Wie Du weisst, habe ich auch mit Strom was zu tun. Zweimal in meinen Leben bin ich "hängen" geblieben und dabei noch Glück gehabt. 1.) 220 V Gleichstrom 2.) 220 V Wechselstrom

Du willst die Drähte loslassen und es geht nicht! Im Mund schmeckt es nach Salz! (Warum weiss ich nicht)

Die Strommarken an den Händen waren gelb und sind dann später braun geworden. Noch später fielen die braunen Flecken heraus und da waren dann kleine Löcher dafür da, die aber wieder verheilten.

Rudi

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Rudi Horlacher [Paul von Staufen]

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begin quoting, "Franz Glaser (KN)" schrieb:

Tu's nicht:

Na, eben.

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Abgesehen davon, daß 30 MHz ja nun gewiß kein DC ist - widerspricht das in irgendeiner Weise dem zuvor geschriebenen?

Es gibt eben nur einen schmalen Frequenzbereich, in dem elektrischer Strom die Reizleitung der Nerven beeinflußt (und nur dann kann's überhaupt wehtun) oder die Muskelerregungspotentiale. Und 50 Hz ist natürlich optimal gewählt, um ein maximales Herzstillstandsrisiko herbeizuführen - jede höhere oder niedrigere Frequenz wäre günstiger.

Daß Durchströmungen daneben noch elektrolytische und thermische Wirkungen haben, habe ich (der Vollständigkeit halber) bestimmt nie bezweifelt, auch nicht, daß das durchaus nicht unschädlich sein könnte.

Genial daneben?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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begin quoting, "Rudi Horlacher [Paul von Staufen]" schrieb:

Zu 1.): Geglätteter oder pulsierender Gleichstrom?

Ich auch nicht - könnte sich auch um Halluzinationen handeln.

1.) oder 2.)?

Unfallanalyse durchgeführt (Stromstärken, Einwirkzeit, Strombahn durch den Körper)?

Schön, wenn man noch lebt, was? ;-)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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