Verlegeart "ölflex"

Hallo,

ich habe bei einem Kunden zu einer Werkzeugmaschine mit den Daten "Nennstrom:50A, max. Vorsicherung 63A" eine etwa 15m lange Zuleitung aus

4x16mm² "Ölflex" gelegt. Zu der Unterverteilung liegt 50mm² und da ist auch noch Reserve.

Absicherung 50A, 4polig weil kein N erforderlich. Der inbetriebnehmende Mitarbeiter des Herstellers wirft einen Blick auf die Zuleitung, macht einen vorwurfvollen Blick und sagt: "Das soll ja wohl nur ein Provisorium sein, nicht?" Ich: "Nö, warum?" "Na, dann schauen sie sich mal den Leitungstyp an. Das kann ja wohl nicht ihr Ernst sein." "Warum? Strombelastbarkeit passt, Spannungsfall passt, zudem ist der ölbeständige Mantel hier in der öfvernebelten Luft auch super?"

"Ich erkläre ihnen jetzt nicht die Normen, sehen Sie zu, dass bis zur Abnahme da ein vernünftiger Leitungstyp liegt."

Dreht sich weg und haut ab.

Na super.

Ich bin sprach- und ratlos. Ich habe mir das hin und her überlegt, Biegeradien o.k., Zugentlastungen o.k., Strombelastbarkeit o.k., Einführungen dicht, ölbeständiger Mantel in öliger Umgebung, allpoliges Abschalten möglich, Abschaltbedingugen erfüllt, kein PEN, keine N-Reduzierung,

Was um alles in der Welt meint der wohl???

Für Hinweise dankbar,

Carsten

(Der Kunde versucht zur Zeit noch, dem Techniker hinterher zu telefonieren, vielleicht erreicht der was, ich berichte dann)

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Carsten Kreft
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Das Rätsel hat sich soeben gelöst:

"Flexible Leitungen dürfen nicht fest verlegt werden."

Ach?

Er kriegt jetzt nen Fax zu seiner Zentrale mit der Bitte, die betreffende VDE Norm zu benennen.

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Jo, soll er mal, bin gespannt. :-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Carsten Kreft schrieb am 03.07.2010 13:42: ...

Kann sein, dass er unter/im Putz meinte? ;-)

Thomas

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Thomas Einzel

Thomas Einzel schrieb:

Auch da dürfte man feindrähtige Leitung verwenden, wenn es denn welche gäbe, die einen dafür geeigneten Mantel hat.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Carsten Kreft schrieb:

Dahinter steckt doch nur, dass man flexible Leitungen nicht mit Schellen an die Wand bringen darf, weil das eben nicht hält -- die Leitung schlabbert rum und löst sich. Auf Kabelpritschen geht unter Umständen auch nicht. Kabelrohr oder Kabelkanal sind dagegen kein Problem.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Da wären ja auch sonst all die Kabel vom Motor zum Umrichter in Anlagen nicht machbar...da ist flexibel und vieladrig für Steuer-und Versorgungsleitungen absolut üblich.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

... und wegen der Vibrationen wohl kein bisschen dumm.

Marcel

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Marcel Müller

Am 03.07.2010 13:42, schrieb Carsten Kreft:

Also, ohne jetzt die Norm zu zitieren, ist es richtig Ölflex nicht fest zu verlegen. Allerdings steht nirgendwo geschrieben, das du die Zuleitung in Rohr verlegst. Ich würde die nur nicht auf Schellen setzen.

Du hast nicht konkret beschrieben, wie du installiert hast. Sicherlich nicht die Ölflex in der UV direkt auf die Elemente gelegt, oder?

Korrekte Verlegung wäre: Mantelleitung oder Kabel von UV bis Anschluß- /Übergangskasten, Abgang mit Zugentlastung in Ölflex bis zur Maschinenanschlußklemme.

Ralle

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RalleH

kommt auch noch drauf an welches Ölflex. z.B. Lapp siehe unter Verlegungsart:

formatting link
für festes Verlegung dabei, in dieser Tabelle.

"RalleH" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

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Robert Grimm

Am 03.07.2010 13:42, schrieb Carsten Kreft:

So eine Regel, das flexible Leitungen nicht fest verlegt werden sollten (dürfen?), gabs mal. Er hat nicht so ganz unrecht. mW waren das aber mehr praktische Gründe die gegen eine Verlegung sprachen. Freiwillig hatte sich das kein Installateur angetan.

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horst-d.winzler

"Marcel Müller" schrieb :

In meinem Fall liegt die Leitung erst ein längeres Stück in ganz normalem M32er Rohr (Stangenrohr FPKu-EM-F), dann geht es drei Meter an einem Unterzug entlang im Stahlpanzerrohr (hier haben Staplerfahrer schon des Öfteren vergessen, dass die Durchfahrtshöhe begrenzt ist, deshalb kein PVC an dieser Stelle) zu einem 90° Bogen, dann hängt es aus ca. 3m Höhe in einer leichten Schlaufe, um in etwa 1,80m Höhe in die Maschine zu gehen. Die Schlaufe hat einen Grund: Auf Grund beengter Platzverhältnisse muss die Maschine bei Wartungsarbeiten ca. 1m seitlich versetzt werden können.

Ich komme gerade von der Firma, heute war ein anderer Techniker da und der hat ohne jegliches Meckern die Anlage in Betrieb genommen.

Weiter unten schrieb jemand, ich wäre ja wohl NICHT mit der flexiblen Leitung komplett bis zur Unterverteilung gegangen. Doch, bin ich. Warum hätte ich nicht sollen? Ich kenne das von größeren Anlagen nicht anders, dass zum Beispiel zu Motoren auch komplett vom Schaltschrank aus flexibele Leitungen gelegt werden und sehe keinen Grund dafür, dass ich nun hier erst starr hätte verlegen müssen, um dann in einem Übergabekasten nur das letzte Stück flexibele Leitung zu nehmen.

Reply to
Carsten Kreft

"Carsten Kreft" schrieb im Newsbeitrag news:i0n7n0$osb$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com... ...

Hatte ich vor Jahrzehnten auch einmal. Wir wollten flexible Leitungen von der Verteilung über Kabelkanäle und Kabeltrassen bis hin zu Labortischen verlegen, dort wurden dann Mehrfachsteckdosen angeschlossen. Problem war damals auch, dass flexible Leitungen nicht fest verlegt werden dürfen, ausser bei Provisorien und fliegenden Bauten. Wir haben dann eine Leitungsart gefunden, die vom Hersteller explizit für feste Verlegung zugelassen war (Auch für feste Verlegung geeignet). Die haben wir dann verwendet.

Also mal bei Ölflex nachfragen.

Grüße

Jürgen

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Jürgen Spelter

Lag es in Wirklichkeit vielleicht am mangelnden Mindest-Querschnitt

1,5 mm² für feste Verlegung statt an der Flexibilität?

Fachgerechter Anschluss der flexiblen Leiter vorausgesetzt, wüsste ich nicht, warum das nicht zulässig sein sollte.

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Werner Holtfreter

Frage ich mich auch. Ich kenne jedenfalls nix, was das verbieten würde, und es ist ja auch usus so.

Wenn sogar die Energieversorger selbst Verteiler so anklemmen, dann kann es so schlimm nicht sein. Jedenfalls sehe ich immer wieder mal nahezu unterarmdickes H 07 RN-F aus Trafostationen und Verteilern kommen, um (Dauer-)Provisorien anzuschließen.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Finde ich vollkommen in Ordnung so.

Lutz

Reply to
Lutz Illigen

"Lutz Illigen" schrieb:

Ich auch, die Maschine läuft, wurde "offiziell" abgenommen, auf das Fax vom Hersteller warte ich noch - oder, um ehrlich zu sein - warte ich eben nicht.

Reply to
Carsten Kreft

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