Wie Langzeitbeobachtung Spannungs und Strom einer Elektroinstallation

hallo,

wir haben das problem das unser stromversorger offenbar nicht die vertraglich vorgesehenen 400V bzw. 230V netzspannung liefert. es handelt sich hierbei um einen stromversorger in irland. zugegebenermassen sind die infrastrukturellen veraeltnisse alles andere als einfach. wir werden ueber eine 10kV freileitung von ueber

10km laenge mit drehstrom versorgt und haben einen eigenen trafo. die energieversorgung ist angeblich fuer 200 kVA ausgelegt, zumindest bezahlen wir dafuer bereitstellungsentgelt. nun treten immer haufiger probleme mit SPS steuerungen und frequenzumrichtern auf die wir fuer unsere maschinen einsetzen ganz zu schweigen von den computern im buero. ich vermute nun das die kapazitaeten des stromversorgers nicht wirklich fuer 200kVA ausgelegt sind und muss das natuerlich beweisen. wir haben fast immer 10V - 20V unter nennspannung und teilweise 10V - 20V unterschied zwischen den aussenleitern. daher suche ich nun nach einer moeglichkeit spannung und strom im zeitlichen verlauf zu erfassen und so eine dokumentation der versorgungslage zu haben. ausserdem koennte ich so die regelmaessig auftretenden stromausfaelle sehr exakt dokumentieren (schadenersatz). das ganze sollte irgendwie so realisiert sein das ich via serieller schnittstelle die spannungswerde der aussenleiter untereinander und gegen neutrall sowie den jeweiligen aussenleiterstrom auslesen kann. gibt es sowas zu einem erschwinglichen preis ? wenn nein, welche anderen moeglichkeiten gibt es sowas zu realisieren ? die werte solten auf jeden fall per computer (Linux server und RRDTool oder MRTG) visualisiert werden.

unsere haupt verbraucher sind produktionsanlagen und kaeltemaschinen mit drehstrom kaefiglaufer motoren (die groesste mit einem nennstrom von 120A mit stern dreieck anlassschaltung). insgenamt etwa 160 kVA. ausserdem eine automatische mit kondensatoren arbeitende blindleistungs kompensationsanlage.

vielen dank fuer jeden hinweis oder link.

gruss John

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John
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Hallo, John,

Du (knowhow) meintest am 24.01.05:

Was steht im Vertrag drin? 5% Abweichung vom Nennwert dürfte allemal erlaubt sein, 10% vermutlich auch.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

"John" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@posting.google.com...

Hallo John, Die Spannungsdifferenz zwischen den Außenleitern dürften keine Probleme machen. Wie Helmut schon schrieb wird die Spannung innerhalb der Tolerenzen sein.

Die Produktionsanlage wird wahrscheinlich ein Visualisierungssystem haben, welches wie die Steuerungen über eine USV versorgt wird. Nun einen Eingang der Steuerung mit einem Netzüberwachungsrelais (3 Phasen und Symmetrie) versorgen und eine Meldung auf der Visualisierung bringen. Dann weiss Du, wann und für wielange das Netz nicht den Lieferbestimmungen entspricht.

Gruß Heinz

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Heinz Jacobs

"Heinz Jacobs" schrieb im Newsbeitrag news:ct52t0$lqb$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Nachtrag: Außerdem können nun "unwichtige" Verbraucher abgeschaltet werden und somit eventuelle Leistungsreserven für die "Wichtigen" schaffen.

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Heinz Jacobs

Hallo John,

Wie die anderen schon sagten, koennten 10-20V in der Toleranz liegen, aber das steht hoffentlich alles im Vertrag oder sonst welchen Landesnormen.

Wenn Ihr etwas braucht, was auch notfalls vor Gericht standhaelt, dann ist nichts mit Selbstbau. Es muessen geeichte Netzueberwachungsschreiber sein, und die kann man mieten. Schon ein fehlendes Eichprotokoll kann dazu fuehren, dass die ganze Argumentation vom Rechtsbeistand der Gegenseite in der Luft zerfetzt wird.

Besser ist aber, mit dem Versorger zu reden. Vielleicht kann man die Trafoanzapfungen aendern. Mit dicken "resonant transformer" Reglern wie jemand hier vorschlug waere ich vorsichtig. Diese koennen die Netzseite sehr stark verzerren und sind in manchen Gegenden nicht zulaessig. Die Energieverluste ($$$) bei leichter Last sind auch nicht immer von Pappe.

Was ich in jedem Fall taete bei 10km Freileitung waere UPS fuer alles, was sehr empfindlich ist.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 2005-01-25 schrieb John:

Hm. All diese Geräte haben Schaltnetzteile. Was früher noch mit konventionellen Netzteilen ging, kann bei Schaltnetzteilen schnell in die Hose gehen. Hast du dir die Netzspannung mal mit einem Transistentenrecorder angesehen? Wie viel Leistung haben die FU?

Gibt es Netz Filter an den FU?

Ist dir klar, dass gerade im Einschaltmoment manche FU, aber auch Schaltnetzteile sehr hohe Ströme aufnehmen? Ein 200 kVA Netz ist ja nicht gerade besonders groß und entsprechend "weich".

Wie schaut es mit einer Fourier Analyse der Netzspannung aus? EMV Schutz? Leistungsfaktor?

Manchmal liegt der Fehler im Detail...

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Juergen Bors

...

Klage doch dem Energieversorger dein Leid. Ich kenne das von einem Bekannten, dort installiert der Versorger entsprechende Messgeräte um die Ursache herauszufinden. Meißt natürlich um dem Kunden dann zeigen zu können dass er seine Probleme selbst verursacht (Massive Netzrückwirkungen einer neuen Maschine die die EDV stört, hohe Anlaufstöme die kurzzeitige Spannungseinbrüche verursachen, etc.) Aber auf jeden Fall wüstest du dann an was es liegt und wie man Abhilfe schaffen kann.

Georg

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Georg Seegerer

Hallo John!

snipped-for-privacy@x-tc.de (John) wrote in news:6877370.0501241625.63511e80 @posting.google.com:

[...]

Sowas gibt es zuhauf. URLs:

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hier ist das 434 ein guter Ansatz
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hier wäre das MAP eine Idee http;//
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hat sicher auch einiges zu bieten

Die Liste ist natürlich subjektiv und nicht repräsentativ. Google wirft bei "power quality analyzer" noch einiges mehr aus.

Das Netz sollte gegen die EN 50160 geprüft werden. Wird diese nicht eingehalten, dann gibt es eine Handhabe. Eine Eichung wie Jörg schon ansprach ist natürlich sinnvoll.

Ich habe selbst das Fluke im Labor, allerdings erst seit kurzem und kann daher noch nicht soviel aus eigener Erfahrung darüber schreiben. Vom Funktionsumfang ist es in meinen Augen eher für kurze Einsätze an unterschiedlichen Orten gedacht als für dauerhaften, stationären Betrieb.

Da wirst Du eher bei anderen Herstellern fündig.

In der Anleitung zum Fluke gibt es allerdings interessante Hinweise, wie man feststellen kann, ob eine Störung vom Netz oder vom Verbraucher kommt.

Das Beste ist jedoch, erst mal zu versuchen das Ganze im Einvernehmen zu regeln. Wenn es klemmt hat ja schließlich keiner was davon :)

Gruß Michael

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Michael

Joerg schrieb:

Da hast Du leider Recht, die Verluste sind relativ hoch. Deshalb ist das nur eine Lösung für 1...2 kVA.

Aber dann doch nur eine echte Online-UPS.

Was mir an einer UPS nicht gefällt, ist, dass im entscheidenden Moment die Akkus leer sind. Besonders, wenn sie als stand alone Gerät irgendwo versteckt eingebaut sind und nach einem Jahr keiner mehr weiß, dass es sie gibt. Vom Problem, dass sie nach Drücken des Not-Aus-Knopfes weiterlaufen, mal abgesehen...

Grüße

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Michael Redmann

Hallo Michael,

Alles andere ist doch kein echtes UPS. Ohne Online waere es nur 'PS', da man dann wohl nicht von 'uninterrupted' sprechen kann.

Das ist eine Frage der Betriebsfuehrung. Bei uns passiert das nicht, es sei denn, ein Bauteil versagt. Akkus muessen genauso wie die Kalibration von Messgeraeten in regelmaessigem Abstand geprueft und gewartet werden. Der Standort der Geraete muss genau dokumentiert sein, die damit geschuetzten Dosen sollten deutlich markiert sein (hier sind sie meist rot anstelle von beige). Mit Nummer drauf, damit man genau weiss, zu welchem Kreis der Anschluss gehoert und wo das entsprechende UPS steht. Ein Wartungsplan mit Zustaendigkeiten und Checkliste ist das mindeste. Man faehrt ja auch nicht mit dem Auto herum, ohne regelmaessig das Oel oder den Zahnriemen zu wechseln.

Der Not-Aus muss natuerlich hinter dem UPS liegen. Dann geht die Anlage ganz normal aus. Ein zentraler Not-Aus bei mehreren UPS laesst sich per Relais und Steuerleitung aufbauen.

Vielleicht habe ich zulange in der streng regulierten Medizinelektronik gearbeitet, aber diese ganze Regulierungsflut hat auch positive Aspekte. Fehlerzustaende, die auf Nachlaessigkeit zurueckzufuehren sind, kommen praktisch nicht vor. Es sei denn, jemand hatte die Regeln nicht eingehalten.

Gruesse, Joerg

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Joerg

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