Wie verkabelt man eigentlich eine große Lage rhalle/Scheune etc?

Emil Naepflein schrieb:

Das ist der übliche Sinn und Zweck eines Leitungsschutzes.

Wenn dies unter bestimmmten Bedingungen nicht zu 100% gewährleistet werden kann, kann man etweder den Aufwand solange hochtreiben bis dies der Fall ist oder einen Kompromiss aus Funktion, Sicherheit und Aufwand finden.

Vorschriften machen meistens letzteres.

Dass es diesen WorstCase überhaupt gibt ist eine direkte Folge dessen, dass ein 100%iger Brandschutz unter allen denkbaren Bedingungen gar nicht gefordert ist.

Siegfried

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Siegfried Schmidt
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Uwe Hercksen schrieb:

Wie schon ausführlich erklärt übernimmt der FI die Funktion der Schutzmaßnahme "Schutzerdung", wodurch der Leitungsschutzschalter von der Notwendigkeit der *schnellen* Abschaltung entlastet wird, was wiederum die Forderung nach einem entsprechenden Grenzwert des Schleifenwiderstandes für

*schnelle* Abschaltung aufhebt.

Die Funktion des Leitungsschutzes und die daraus resultierenden Dimensionierungsforderungen an Leitung und Schalter sind davon völlig unberührt - weshalb auch obige Frage sinnlos ist weil der FI nichts mit dem Leitungsschutz zu tun hat.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt schrieb:

Hallo,

soso, bei so einem Kurzschluß darf also die längere Leitung ruhig längere Zeit vor sich hin kokeln ohne das der Leitungsschutzschalter schnell abschaltet? Es geht doch nicht nur um Personenschutz sondern auch um Brandschutz. Wobei ja durch den Brand nicht nur Sachwerte zerstört werden können, es können auch Personen schwer verletzt oder gar getötet werden.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Natürlich.

Der Leitungsschutz gegen Überlast darf sich viel länger Zeit lassen als für einen Schutz gegen elektrischen Schlag nötig ist. Ob die Leitung dabei kokelt ist eine Frage der Randbedingungen und durchaus nicht von vorneherein ausgeschlossen.

Ja und? Dass Schutzmaßnahmen aller Art Risiken nicht ausschliessen, sondern lediglich auf vertretbare Werte vermindern ist allgemein anerkannter Stand der Technik. Alles andere ist nicht bezahlbar.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

?nicht schnell abschalten? != ?sich stundenlang Zeit lassen?.

Natürlich soll der LSS zügig auslösen, aber wenn er sich damit ein paar Zehntelsekunden Zeit läßt, fackelt deshalb noch nicht das ganze Haus ab. Beim Personenschutz kann das jedoch schon über Leben und Tod entscheiden.

vG

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Volker Gringmuth

Volker Gringmuth schrieb:

Hallo,

gegen ein paar Zehntelsekunden hätte ich ja nichts, auch gegen wenige Sekunden, aber eine volle Stunde wäre mir für den Brandschutz entschieden zu lang. Deswegen wird der thermische Auslöser ja auch Überlastauslöser genannt und der magnetische Kurzschlußauslöser.

Bye

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Uwe Hercksen

Am 02.08.2013 15:20, schrieb Uwe Hercksen:

Hab ich das richtig verstanden... Wenn man genug Verlängerungskabel hintereinandersteckt, kann man irgendwann einen "Kurzen" machen, ohne daß die Sicherung fliegt und somit dann wohl das schwächste Kabel zum "leuchten" bringen?

Wieder was gelernt. Denn 2x50m Verlängerung gehört bei uns eingentich zum Tagesgeschäft..... Allerdings hinten dran meisst nur ein paar hundert Watt

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Georg Wieser

Am 02.08.2013 15:02, schrieb Siegfried Schmidt:

"meine" Leitung kann 1kA dauerhaft und der "LSS" ist auf 2,5kA eingestellt.

Butzo

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Klaus Butzmann

Georg Wieser schrieb:

Wenn Leitung und Leitungsschutz eine solche Konstellation zulassen, braucht man dazu keine umständliche Hintereinanderschaltung mit Kurzschluss. Es reicht die Verlängerung einzeln mit einer Last zu betreiben, die den gleichen Strom zieht und dabei ist es völlig egal, ob die Leitung kurz oder lang ist.

Du hast das falsche gelernt. Ausser bei aufgewickelten Leitungen spielt deren Länge für die Belastbarkeit keine Rolle.

Wenn du deine 100m zum leuchten bringen könntest, wäre dies auch möglich wenn du sie auf 1m kürzt.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Am 03.08.2013 00:21, schrieb Siegfried Schmidt:

Einige Hersteller in China sehen das ähnlich.

Das wird die EVUs mit ihren Freileitungen freuen. Nicht nur die!

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Horst-D.Winzler

Also würde ich aber erwarten, dass der Leitungsschutz abschaltet bevor irgendeine der Komponenten Schaden nimmt. Dabei sind ja die Leitungen oft nicht mal das schwächste Glied, solange sie entsprechend der Verlegeart auch entsprechend gekühlt sind, oder nicht aufgerollt auf einer Kabelrolle genutzt werden. Schon die Schukosteckdose hat ihre Probleme mit einer Dauerbelastung über 10 A, wird aber trotzdem mit 16 A abgesichert. Jetzt belaste man diese mal längere Zeit mit knapp dem 1,5-fachen des Bemessungsstroms eines 16 A LSS und schon fängt es zu kokeln an, weil dieser lange nicht auslöst.

Aber absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht, da hast Du sicher recht. Bei mir ist auch schon mal ein 16 A CEE Stecker zu flüssigem Kunststoff geworden weil Wasser rein gelaufen ist. Der 16 A Automat hat dabei nicht ausgelöst, obwohl die Leitung nur 5 m lang war.

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Emil Naepflein

Das Kabel wird dann zu nichts anderem als zu einer Heizwendel. ;-)

Du kannst ja 2,5 qmm als Kabel und CEE-Verbindungen nehmen, dann kommt hinten auch mehr an. Das blöde ist nur, dass halt dann auf eine Kabeltrommel nur noch

25 m drauf gehen.
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Emil Naepflein

Emil Naepflein schrieb:

Das ist in den allermeisten Fällen auch der Fall, weshalb man den Rest der Fälle weitgehend ignorieren kann.

Das funktioniert um so schlechter, je mehr Leute obige Erwartung als Garantie missverstehen und je mehr Hersteller die absoluten Mindestanforderungen ans Material als Standard ansehen.

Diese Kompensationstendenzen stecken aber in allen Sicherheitsmaßnahmen und machen es schwierig, ein einmal erreichtes Niveau über lange Zeit zu halten oder gar weiter zu erhöhen.

Trotzdem kokelt und qualmt es (noch) nicht aus allen Fenstern.

Ein schlechter Kontakt erhöht den Strom nicht, es gibt keinen Grund warum ein stromempfindlicher Schalter in so einem Fall auslösen soll, ganz gleich wie lang die Leitung ist. Bedeutet das 'obwohl', dass du etwas anderes erwartet hast?

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Ihr redet an einander vorbei, wenn der eine Kurzschluss sagt und der andere das auch meint.

Bei einem echten, niederohmigen, direkten Kurzschluss zwischen L und N wird der Strom nur durch den Leitungswiderstand bestimmt und ist so hoch, dass die Sicherung sehr schnell auslösen muss. Vielleicht ist er nicht ganz so schnell wie ein FI, aber die Sicherung hat hier schnellstmöglich auszulösen - darf also auch schneller als der FI sein.

Tatsächlich diskutiert ihr eher um einen höherohmigen Kurzschluss. Der erfolgt nicht direkt zwischen L und N, sondern z.B. zwischen zwei Heizwicklungen einer Kochplatte, als Kurschluss der Windungen in einem Trafo usw. Dabei entsteht ein Strom weit über der zulässigen Auslegung des Verbrauchers. Wenn beispielsweise ein kleines 5-Watt-Netzteil plötzlich durch einen Defekt 2000 W an Wärme abfackelt, dann ist das für den FI unbemerkbar, da solche Netzteile oft ohne PE-Anschluss gekapselt sind. Das ist auch für den Sicherungsautomaten nicht bemerkbar, da die Gesamtlast von 16 A noch lange nicht erreicht ist. Und selbst bei Strömen über 16 A darf sich der Sicherungsautomat mit der Auslösung Zeit lassen - siehe Auslöse-Kennlinie Mit dem doppelten Laststrom darf er sich bis zu 1000 Sekunden Zeit lassen, mit dem zehnfachen Laststrom aber nur eine Zehntelsekunde, mit dem 20fachen Laststrom sogar weit weniger als eine Hunderstelsekunde.

FI erkennt Ströme, die nicht über L und N fließen, sondern irgendwo sonst hin - in den PE, aber auch sonstwohin, z.B. über das Gehäuse in "die Erde" - oder in den zu schützenden Menschen.

LSS erkennt Ströme, die die Leitungen überlasten würden.

Keiner von beiden erkennt Ströme, die über der Dimensionierung des angeschlossenen Gerätes liegen, so lange nicht die Auslösemerkmale von FI oder LSS erreicht werden. Von daher kann ein Kleinverbraucher ungehindert abfackeln, da der LSS nicht weiss, dass dieser nicht als Heizkörper arbeiten soll.

Schönen Gruß Martin

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Martin Τrautmann

Wenn 1 m eines Leitermaterials 20 A verträgt, vertragen 1000 m des gleichen Leitermaterials ebenfalls 20 A. Daß dabei die 1000-fache Spannung am Leiter abfällt und damit die 1000-fache Leistung entsteht, ändert nichts daran, denn dafür kann er auch 1000-mal so viel Wärme abgeben.

Nur aufgewickelt nimmt die Belastbarkeit ab, man Induktion, man Wärmestau.

vG

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Volker Gringmuth

Hallo, Volker,

Du meintest am 03.08.13:

[...]

Wärmestau: ok. Induktion: siehe "bifilare Wicklung" - da dürfte das Aufwickeln die Induktivität nicht sonderlich ändern.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Dann müßte die Oberfläche eines Leiters linear mit seinem Volumen steigen.

Durchängen von zB Hochspannungsleitungen. Dieses "Durchhänger" könnten unangenehm hohe Werte annehmen. Bei tiefen Temperaturen können die Leitungen reißen oder/und Isolatoren mechanisch zu hoch beansprucht werden. Folglich sind Kompromisse die Wahl.

Ausdehnens von Cu in Verbindungen. Hier macht sich die Plastizität von Cu über die Zeit unangenehm bemerkbar Siehe zB Dosenklemmen.

Schonmal was von bifilarer Wicklung gehört und warum diese angewendet wird? ;-)

Siegfried verliert sich schlicht in Weitläufigkeit. Eben "Quarks & Co".

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Horst-D.Winzler

Thus spoke Volker Gringmuth:

^^^^^^^^^

Darüber möchtest Du im Hinblick auf die in der Niederspannungsinstallation üblichen zwei- oder mehradrigen Kabel und Leitungen nochmal nachdenken.

HTH,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Wenn?s sonst nichts zu bemängeln gibt, bin ich?s zufrieden.

vG

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Volker Gringmuth

Wenn Du möchtest, kann ich Dir natürlich gerne noch die DIN 18015-1 hinterher werfen. (Stichwort "zulässiger Spannungsfall zwischen Zähler und letzter Steckdose".) ;-)

Damit ist Deine Argumentation zwar physikalisch immer noch richtig, praktisch hierzulande aber dropsdem nicht zulässig.

Tschüs,

Sebastian

Reply to
Sebastian Suchanek

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