Wirkungsbereich Luftwaermepumpe

Tue, 28 Mar 2023 15:18:42 +0200, Gerd Schweizer:

Nunja - das findet man doch gerade überall diskutiert...

Siehe z.B. das Diagramm COP vs. Lufttemperatur vs. Vorlauftemperatur beim Hersteller Wolf - Angaben die sicher als eher optimistisch zu sehen sind):

Andreas Oehler schrieb:

Danke, hier habe ich aber auch keine echte Antwort auf meine Frage. Bei einer Aussentemperatur von minus 16 Grad wird ein COP von zwei im Diagramm angegeben. Und was verrät mir COP? Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß bei minus 16 oder 20 Grad minus noch wirtschaftlich Wärme für das Haus gewonnen werden kann.

Gerd Schweizer snipped-for-privacy@satgerd.de schrieb:

solche Temperaturwerte sind bei uns inzwischen so selten, dass es wenig Sinn macht, dafür wirtschaftliche Berechnungen anzustellen.

In den letzten 40 Jahren(!) hat es hier in München 2 mal Tiefsttemperaturen von -20 Grad oder darunter gegeben (1987 -20,0, 1985

-20,2). Tiefsttemperaturen von -15 Grad oder darunter nur 4 mal. Messwerte vom Meteorologischen Institut in der Theresienstr. München.

Ist auch die Vorlauftemperatur dazu genannt? Im Altbau bei der Außentemperatur nicht unter 80 °C. Bei Luft als Quelle kann hier kaum mit mehr als 30 °C gerechnet worden sein.

Was heißt schon wirtschaftlich. Wer richtig friert, der läßt auch Herdplatten glühen, wenn nichts anderes da ist.

Gerd Schweizer snipped-for-privacy@satgerd.de schrieb:

Ist Google heute mal wieder kaputt? "COP" ist die Arbeitszahl.

Lies: Aus 1 kWh Stromeinsatz wird <COP> kWh Wärme.

Martin Gerdes schrieb:

Danke, das wäre dann laut Diagramm bei minus 16 Grad aus einer kWh zwei. Naja in den nächsten Jahren wird der Stromverbrauch stark steigen, vielleicht hat Habeck ja noch ein paar Kohlektafrwerke.

Gerd Schweizer snipped-for-privacy@satgerd.de schrieb:

Reine Definitionssache. Kohle ist aus Pflanzen entstanden, insoweit könnte man sie ja problemlos als biologisch und vegan einstufen. Mit dem Erdöl ist das schwieriger, das stammt von Tieren, da hat dann PETA was dagegen.

Hi Martin,

Genau, wenn es richtig kalt wird, liefert die WP zum Ausgleich weniger Wärme ins Haus. Zum Ausgleich wird dann der Tauchsieder isn Heizungswasser gehängt. Der effektive COP bei gut negativen Temperaturen ist nahe 1.

Marte

Heiner Hass, 2023-03-29 16:57:

Hmm - in Augsburg gab es 2018 einen Tiefstwert von -18°C bei 90 Frosttagen und auch 2021 waren es noch -16,6°C bei 118 Frosttagen:

Ich erinnere mich auch an Jahre Anfanger der 2000er, wo es teilweise unter -20°C wurde und mir das Fett in den Kugellagern am Fahrrad so zäh wurde, dass ich damit kaum noch fahren konnte.

Am 28.03.2023 um 18:49 schrieb Andreas Oehler:

erreichen. Du zahlst also 1kWh Strom zu 40 Cent um 3kWh Wärme zu bekommen. Bei einem Gaspreis von 12 Cent ist würdest du 36 Cent für das Gas zahlen. Unter null wird die Bilanz noch einmal schlechter. Besser wird es wenn du großflächigere Heizkörper einbaust und mit nur

35° Vorlauftemperatur arbeitest. Wobei 50° nicht mehr reichen, wenn draußen unter 0 geht. Gut für die Umwelt mit Strom aus Kohle oder auch aus Gas. Gasstrom hat einen Wirkungsgrad von 50%, mit der Wärmepumpe Verdoppelt wäre das ein Nullnummer im Gasverbrauch.

Grüße Harald

Am 29.03.2023 um 16:57 schrieb Heiner Hass:

Schon um 0 Grad ist ds nicht mehr wirtschaftlich.

Grüße Harald

Am 29.03.2023 um 15:04 schrieb Gerd Schweizer:

Der COP wird unter *Laborbedingungen* ermittelt und bezieht sich nur auf die Wärmepumpe, nicht auf das dazugehörige Heizsystem.

COP = Erzeugte Heizwärme (kWh) / dafür benötigter Strom (kWh)

Heiko

Am 03.04.2023 um 01:22 schrieb Harald Klotz:

Nicht ganz, es gibt auch noch Verluste in den Wärmetauscher und wenn man bei 0° Wärme aufnehmen will muss man Kälter raus, also oben und unten +-5°

Das ergibt einen Maximal Möglichen COP von 2,73

Bei den Bedingungen von COP 3

Über null besser

Das gilt ebenfalls für Gas.

Das kommt auf das Heizsystem an.

Gruß Heiko

Inwiefern? Vom Kessel aus gesehen hat eine Heizung zwei Parameter, Vorlauftemperatur und Wärmebedarf. Bei der Pumpe kommt als dritter die Quelltemparatur dazu.

Am Wärmebedarf ändert sich mit einem Wechsel der Heizung gar nichts. Und wenn ich den Bedarf massiv verkleinere, kann ich die Ersparnis nicht der Wärempumpe zuschreiben.

So ist es hier im Haus. Bei nur 40 kWh/m2a heizen wir recht billig, pro kWh aber sehr viel teurer als mit einem konventionellen Öl- oder Gaskessel.

Fällt also einer der "zwei Parameter" weg, übrig bleibt die Vorlauftemperatur.

Diese könnte bei Außen -5°, 35° Fußboden, 46° Niedertemperatur Heizkörper oder 60° Radiatoren betragen.

Das heißt die Pumpleistung erhöht sich, der COP sinkt.

Macht bei 150m2 6.000 kWh Gaskosten 776€ Wärmepumpe COP3 2.000 kWh bei 0,3732€ macht 746€

Gruß Heiko

Heiko Neubauer schrieb:

Bleibt die Unsicherheit bei den Stromkosten ( merit order zur Preismaximierung) und der Verfügbarkeit. Wenn alles zu erhöhtem Stromverbrauch drängt und kaum mehr produziert wird? Haben wir noch mehr Kraftwerke mit Braunkohlestrom?

Hallo Heiko,

Der Teufel steckt wie so oft im Detail. Die WP ist in den seltensten Fällen so ausgelegt, dass die Leistung bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auch aus der WP selbst kommt. Dazu gibt es dann ein banales Heizelement mit COP = 1. Wenn die WP elektrisch 1 kW ziehen kann und damit max. 5 kW Wärme pumpen kann, dann schafft die das eben nur bei schönem Wetter, wenn ich die 5 kW gar nicht brauche. Wenn es hingegen kalt wird, liefert die WP eben nur 2-3 kW an Wärme, aber dann brauche ich z. B. 10 kW. Von diesen 10 kW kommen dann aber nur 2 kW aus der WP und der Rest aus dem el. Heizstab. Der Gesamt-COP geht dadurch sehr nah an 1.

Marte

Hallo Marte,

Das ist gut so, damit lebt die Wärmepumpe länger. Der Bivalenzpunkt liegt aber nicht bei 0°C sondern zwischen ~ -5 bis -9°C.

Marte Schwarz snipped-for-privacy@gmx.de schrieb:

Klar :-)

Ist das so?

Wenn das so ist, ist die Wärmepumpe schlecht dimensioniert.