Du suchst also radioaktive Krümel mit unbekannten Zerfallsenergien in an sich unverdächtigem Bulk-Material, richtig? Du möchtest visuell sortieren und einzelne Krümel messen?
Normale Gammaspektroskopie scheidet aufgrund der extrem geringen Probengröße aus? Oder wegen der Apparatekosten? Oder geht es um akademischen Sport im weitesten Sinne?
Sagen wir mal so: Die Sache kommt mir selber noch reichlich dubios vor. Wenn ich beim Selbermessen nichts finde, kommt der Kram in die Mülltonne, und fertig.
(Ja, das ist legal: Es gibt ein amtliches Meßprotokoll, das attestiert, daß keine Radioaktivität vorhanden ist, und wenn ich mit eigenen Messungen keine widersprechenden Befunde erhalte, dann ist es ganz gewöhnlicher nicht-radioaktiver Abfall. Oder nicht?)
(Ein Problem ist, daß mancher Dreck chemisch rumsaut, also Photoschichten schwärzt, ohne radioaktiv zu sein. Dagegen könnte Sprühlack helfen (Material vorher kräftig trocknen). Und man muß Referenzquellen auf die Schicht aufbringen, um die Sache ein bißchen quantifizieren zu können. Besonders edel ist es, Kernspurplatten zu nehmen und die Geschichte auch noch in einem Magnetfeld gammeln zu lassen, dann sieht man hinterher unterm Mikroskop, was da abgelaufen ist. Dafür muß ich aber noch ein armes Schwein finden, dem ich das in die Schuhe schieben kann.)
Ich hatte mir übrigens mal was anderes überlegt, weiß aber nicht, ob das funktioniert:
Man nehme eine billige Digi-Knipse (die dabei draufgeht), rupfe die Optik ab, sprühe den Sensor mit Fluoreszenz-Zeugs ein, dann krümelt man die Krümel auf den Sensor (waagerecht, Fläche nach oben) und läßt die Knipse Serienbilder mit langen Belichtungszeiten machen. Radio-Dingsda müßte sich mit einer gewissen statistischen W'keit an immer denselben Stellen auf den Bildern abzeichnen. Wenn fertig (kann im Prinzip wochenlang laufen), gießt man Kunstharz oder Wachs auf den Probenkram, um ihn mechanisch zu fixieren, nimmt ihn ab und kann dann gezielt die "heißen Teilchen" für eine "richtige" Laboruntersuchung rauspicken.
Das ist alles langlebiges Zeug (weil kurzlebiges schon lange abgeklungen) mit eher niedrigen ZE, aber es kommen einfach zu viele Nuklide in Frage, als daß man sich auf bestimmte Energien festlegen könnte.
Genau. (Und habe leider keine Ahnung, wie die "richtigen" Krümel eigentlich aussehen müßten - dazu gibt es zwar Hypothesen, die aber leider den Nachteil haben, falsch sein zu können, deshalb hilft nur mechanisch/visuell klassifizieren und zu hoffen, daß einige Selektionen radioaktiv(er) sind als andere.)
Nein, die geht ganz prima. Wenn man genug Meßzeit spendiert kriegt.
Sozusagen. (Da, wo sowas runsteht, ist es schließlich nicht Deko, sondern Arbeitsmittel.)
Es gibt halt richtige und falsche Hypothesen. Und um das entscheiden zu können, hilft nicht gackern, sondern nur messen.
(Was dabei rauskommt, weiß ich frühestens hinterher. Wenn "das Falsche" herauskommt, weiß ich aber wenigstens jemanden, dem ich dann die Ohren langziehen kann.)
Wenn sich was findet, dann spielen Kosten keine Rolle mehr: Dann wird der ganze Kram chemisch aufbereitet und die einzelnen Elementefraktionen durchs Massenspektrometer geschickt - mit Gammaspektren halten wir uns dann gar nicht erst auf.
Ralf . K u s m i e r z wrote on Thu, 13-02-21 09:20:
Dein Zeugs muß ohnehin auf ein separates Blatt. Du willst ja das Photopapier darunter herausziehen und entwickeln und später Positionen zuordnen können.
Du weißt wie winzig solche Sensoren sind? Da paßt gerade mal ein Krümel drauf, nix mit finden und zuordnen.
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