ASHRAE Refrigeration handbook

Habe o.a. Buch nötig und kann es auf die Schnelle nicht besorgen.

Wer kann mir da weiterhelfen? Insbesondere geht es mir um die Dimensionierung von Saugleitungen mit Flüssigkeitsfallen (für Flüssigkeitstransport aufwärts zum Abscheider) für Ammoniak.

Oder weiss da vielleicht sogar jemand aus dem effeff Bescheid?

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Heiner Veelken
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Wie wäre es denn mit einer halbwegs gut sortierten Bibliothek? Zu dem Thema Rohrleitungsdimensionierung findet sich auch einiges im Handbuchder Kältetechnik, Band 6 A, Seite 185 folgende. Pohlmann schreibt dazu auch einiges.

Dein Problem versteh ich allerdings nicht so ganz. Wenn du einen überfluteten Verdampfer einsetzt steht der unter dem Abscheider und benötigt keine Ölfallen. Bei Anlagen mit Pumpenbetrieb spricht man bei den Leitungen vom Verdampfer zum Abscheider üblicherweise nicht von Saugleitungen. Die eigentliche Saugleitung vom Abscheider zum Verdicherter benötigt wohl keine Ölfallen.

Welche Leitung willst du denn auslegen? Martin Glane snipped-for-privacy@aol.com

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MGlane2269

Na, da meldet sich ja doch noch einer:-)

- Abscheider/Sammler steht auf Ebene 5.000 mm.

- Unten auf Ebene 0.000 mm stehen die NH3-Umlaufpumpen.

- Ebenfalls auf Ebene 0.000 mm stehen 40 m entfernt die Verdampfer.

- Verdampfungstemperatur ungefähr -50°C und -60°C (zwei Stufen)

- Leitung von Pumpen zu Verdampfern kein Problem.

- Die Leitung von den Verdampfern zum Abscheider stellen insofern ein Problem dar, als diese zunächst rauf auf ca. 8.000 mm muß um dann abschließend in den Abscheider zu münden. Wenn ich mir für diese Leitung nicht besonderes ausdenke, sehe ich die Gefahr, dass die Verdampfer absaufen; die ganze Leitung füllt sich mehr oder weniger mit flüssigem Kältemittel und diese hydrostatische Säule erhöht mir den Druck im Verdampfer über den eigentlich gewünschten.

Ich muß also das Zweiphasengemisch "sauber" zurück in den Sammler transportieren. (Mit Öl habe ich kein Problem, es ist kein Öl drinne). Ein Standardprinzip ist das Einsetzen sogenannter "Hebebögen" oder englisch "riser". Ich will aber auch wissen, was denn in diesen Hebebögen genau passiert, sprich, warum diese funktionieren.

"gut sortierte Bibliothek"...eigentlich ist unsere ganz okay, aber überall nur gediegenes Halbwissen. Nirgendwo erklärt einer, warum man das machen soll, was man machen soll.

Ich würde mich natürlich freuen, solltest du mir deine oben genannten Literatur-Stellen zukommen lassen können. HdK leider nur Bd. 7 verfügbar und "Pohlmann", immer mal dran gedacht, aber dann doch nie gekauft.

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Heiner Veelken

Ein paar Kopien zu faxen, wäre kein Problem, aber es geht im Handbuch der Kältetechnik um "konventionelle" Auslegungen. Dein Problem ist allerding etwas ungewöhnlich.

Zur Sache selber:

Ich gehe davon aus, dass es sich um einen Niederdrucksammler handelt. Der Druck im Sammler wird damit durch die Einstellung der Pressostaten für die Verdichterregelung festgelegt. Wenn sich die Verdampfer ca. 5 m unter dem Sammler befinden ist Verdampfungsdruck entsprechend höher.

Anders herum betrachtet: Die Einstellung der Pressostaten für die Verdichtersteuerung muß so sein, dass sich der zur gewünschten Verdampfungstemperatur passende Druck im Verdampfer einstellt. Dabei ist die Höhendifferenz von 5 m zu berücksichtigen.

Das flüssige Kältemittel beginnt im Verdampfer zu sieden. Es entsteht eine Zweiphasenströmung. Der Kältemitteldampf steigt in der Steigleitung nach oben. So weit so gut. Das Problem liegt darin, dass er anschließend in der fallenden Leitung durch die Flüssigkeitsströmung gegen die Auftriebskräfte des Dampfes von + 8 m auf + 5 m nach unten "mitgerissen" werden muß. Sowas habe ich noch nicht gebaut. Ich schätze, das lässt sich nur durch eine entsprechend hohe Strömungsgeschwindigkeit lösen.

Die Pumen sind natürlich so auszulegen, dass sie die zusätzliche Förderhöhe (Differenz zwischen Zulaufhöhe 5 m und Hochpunkt 8 m) bringen. Außerdem ist der Druckverlust in der Falleitung irgendwie abzuschätzen. Druckverluste von Zweiphasenströmungen sind, soweit ich mich erinnere, nicht ganz so einfach zu ermitteln. Mir liegt noch irgendetwas von einem Lockhart-Martinelli-Parameter an, der da irgendwie eingeht. Die Praktiker rechnen mit Flüssigkeitsströmung und machen einen Zuschlag.

Was ist zu tun?

Als erstes überlegen, ob du wirklich auf 8 m rauf mußt und dann wieder runter. Wenn es sein muß: Ich kenne jemanden, den ich fragen könnte.

Wenn es um ein konkretes Projekt geht, bekommst du sicher bei Pumpenherstellern kompetenten Rat. Mit fällt dazu die Fa. Witt in Aachen ein.

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Außerdem kenne ich noch die Herl, die sich allerdings ziemlich zugeknöpft gibt, wenn man nicht "nach Ammoniak riecht", sprich Anlagenbauer ist. Martin Glane snipped-for-privacy@aol.com

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MGlane2269

Das gilt nur dann, wenn unten im Verdampfer tatsächlich ein "5m"-höherer Druck herrscht. Dem ist aber nicht so, wenn sich in der Rücklaufleitung keine Flüssigkeitssäulen aufbauen > > Anders herum betrachtet: Die Einstellung der Pressostaten für die >

Verdichtersteuerung muß so sein, dass sich der zur gewünschten >

Verdampfungstemperatur passende Druck im Verdampfer einstellt. Dabei ist die > Höhendifferenz von 5 m zu berücksichtigen. > > Das flüssige Kältemittel beginnt im Verdampfer zu sieden. Es entsteht eine >

Zweiphasenströmung. Der Kältemitteldampf steigt in der Steigleitung nach oben. > So weit so gut. Das Problem liegt darin, dass er anschließend in der fallenden > Leitung durch die Flüssigkeitsströmung gegen die Auftriebskräfte des Dampfes > von + 8 m auf + 5 m nach unten "mitgerissen" werden muß.

Nein, nein, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Das einzige Problem besteht darin, die nicht verdampfte Flüssigkeit mit dem abziehenden Dampf wieder zurück in den Niederdruckabscheider zu transportieren. Leider muß ich nicht nur bis zum Abscheider rauf, sondern zusätzlich aus architektonischen Aspekten noch zunächst bis auf

8.000 mm.

Hohe Strömungsgeschwindigkeit ist für so was wohl immer gut, mit den entsprechenden Nachteilen auf der anderen Seite (Kosten).

Pumpenauslegung ist kein Problem. Nur wie macht man es (ich wiederhole mich), daß sich in der Rücklaufleitung eben keine Flüssigkeitssäule aufbaut?

Du scheinst ja auch irgendwie vom Fach zu sein.

"Witt" ist sozusagen Nachbar, ich bin Aachener, und Herl ist Standardlieferant. Wir machen Ammoniak-Wasser-Absorptionskälte.

Fax' mir doch trotzdem mal was. Ich schicke Dir mal unsere Faxnummer per email.

-- Gruss Heiner

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Heiner Veelken

Ich habe mir noch mal das log p-h Diagramm von NH3 angesehen. Bei einer Verdampfungstemperatur von -60 °C liegt der Verdampfungsdruck bei ca. 0,22 bar (abs) Die Dichte der Flüssigkeit beträgt 713,8 kg/m3. Allein durch die Flüssigkeitssäule von 5 m ergibt sich damit ein Druck von 0,35 bar.

Fazit: Bei der Anlagenkofiguration geht das mit NH3 nicht. Die erreichbaren Verdampfungstemperatuen liegen bei - 40°C. Was ist zu tun?

Andere Anlagenkonfiguration sprich Abscheider näher am Verdampfer Das halte ich nicht für die ideale Lösung, da der Verdampfungsdruck deutlich unter dem Atmosphärendruck liegt.

Anderes Kältemittel. Frühjer wäre das ein Fall für R12 oder R 13 gewesen. Heute geht es vielleicht nur noch mit Propan.

ps. Mit den Kopien klappt es erst am Mittwoch, weil ich beruflich unterwegs bin Martin Glane snipped-for-privacy@aol.com

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MGlane2269

Nein! Der Witz ist eben, dass diese Flüssigkeitssäule von 5 m nicht aufgebaut wird. Dieses ist beispielsweise dadurch zu erreichen, daß das nicht verdampfte flüssige Ammoniak vorsepariert wird, bspw. in einem ersten Abscheider, der auf Höhe der Verdampfer steht und mit Extra-Pumpe zurückgepumpt wird. Das funktioniert, ist jedoch kostenintensiv (früher hab' ich dazu "teuer" gesagt:-))

Mit Hebebögen geht es auch ohne dass die vollen 5 m Druckdifferenz entstehen.

Gruss Heiner

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Heiner Veelken

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