Baustatik, Belastbarkeit von Betonböden/-decke n?

Hallo zusammen,

mich interessiert die Belastbarkeit von gewöhnlichen Stahlbetondecken im Wohnungsbau. Leider fand ich dazu beim googeln nicht das was ich suchte, nämlich ob es einen bestimmten Richtwert gibt.

Nur mal als Beispiel, wenn man sich ein Wasserbett, oder ein 1000l Aquarium oder einen ca. 1300 kg schweren Billardtisch ins Zimmer stellen wollte, müßte man sich davor über die Baustatik informieren? Ich meine informieren sollte man sich ja bei sowas immer wollen, aber ist sowas für gewöhnlich ein Problem, oder nur bei bestimmter Leichtbauweise?

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Tom M.
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Am 22.02.2011 03:23 schrieb Tom M.:

Für den üblichen Hochbau ist dies in DIN 1055 Teil 3 geregelt. Für normale Wohngebäude wird danach üblicherweise ein Flächenlast von

150 kg/m2 angesetzt.
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Zu beachten wäre allerdings auch, dass bei älteren Gebäude abweichende Lastannahmen getroffen worden sein können.

Das kommt darauf an. ;-) Bei einer Stahlbetonbetondecke kann man üblicherweise von einer ausreichenden Verteilung der Lasten ausgehen, bei einer Holzbalkendecke ist größere Vorsicht geboten.

Wenn also der Billardtisch eine Fläche von etwa 8,5 m2 hätte und die Last auf mehrere Standfüße ausreichend verteilt wäre müsste es gehen. Ansonsten sollte man da schon mal im Einzelfall prüfen und einen Fachmann (Bauingenieur) fragen.

Gruß RdFr

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Rainald Folscher

Am Tue, 22 Feb 2011 03:23:34 +0100 schrieb Tom M.:

Hallo,

die Frage ist so nicht wirklich klar und zufriedenstellend zu beantworten.

Bei der Planung und Berechnung einer Decke zieht man die Lastangaben der DIN 1055 heran. Darin werden vorrangig Flächenlasten angegeben. Was Du ansprichst sind jedoch lokal begrenzte hohe Flächenlasten bzw, Einzellasten und die sind in der Planungsphase nur bedingt vorhersehbar.

Die DIN deckt pauschal zwar sog. Gerätelasten mit ab, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind, z.B. an einer tragenden Wand stehend und eine bestimmte Eigenlast nicht überschreitend. Weitere pauschale Sonderlasten weiter nicht berücksichtigt.

Das heißt aber nicht das es zusammenklappt, es fehlt lediglich der Nachweis. Der wiederum kann oft erbracht werden wenn man genügend statische Informationen über die Decke hat, also über Aufbau, Baustoffe, dass statische System und die vorhandene Bewehrung bzw. Balkenbemessung. Dann rechnet man das nochmals durch und findet oft das es geht.

Ich hatte aber schon Situationen in denen es bös' eng wurde oder gar nicht mehr ging. Das sind dann i.d.R. Decken aus den 60er Jahren gewesen, bei denen man noch intensiv Material gespart hat.

Im übrigen bleibt als Restrisiko der Estrich. Der wird im Wohnungsbau nicht bemessen und ist insbesondere bei Einzellasten am Rand empfindlicher als die Decke selbst. Den Estrich kann der Statiker üblicherweise nicht nachrechnen.

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Olaf_D_

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