Desertec, warum nicht nach Spanien?

Hallo,

was ich mich die ganze Zeit frage:

Wieso will man die Solaranlagen für Dersertec nach Afrika stellen und nicht nach Spanien? Im Grunde sind doch große Teile Zentalspaniens genauso geeignet wie Afrika oder ist der Ertrag essentiell schlechter? Kann ich mir eigentlich nicht wirklich vorstellen. Und die Anlage wäre da viel sichere und man müsste nicht mit den Afrikanern teilen und die Wege sind kürzer.

Gut gegen das Teilen hätte ich nicht mal was , fände es sogar grundsätzlich gut aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Firmen das aus reiner Menschenliebe so machen.

MfG Matthias

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Matthias Frank
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Matthias Frank schrieb:

Weil die benötigten Grundstücke in Afrika eklatant billiger sind.

MfG, André

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André Grafe

X-No-Archive: Yes

begin quoting, André Grafe schrieb:

Sind sie das (dann) denn noch?

Der Grund dürfte wohl sein, daß hauptsächlich (Teile von) Afrika mit Strom versorgt werden sollen, um dann mittels billiger Energie ein europanahes "Ersatz-China", also eine (wegen der niedrigen afrikanischen Löhne) billige industrielle Produktionsbasis aufzubauen, die in Afrika bisher am Energiemangel scheiterte. Wenn dabei auch noch Strom für Europa mit anfällt: warum nicht.

Der relative Wohlstandszuwachs sowie die verstärkte Einbindung in internationale wirtschaftliche Verflechtungen dürfte dabei die afrikanischen Staaten auch politisch stabilisieren.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

André Grafe schrieb:

Das glaube ich nicht wirklich.

Die Anlagen sollen nicht an den Strand gestellt werden sondern in die Wüsten Spaniens. Es gibt wie gesagt in Zentralspanien riesige Gebiete wo es keine Landwirtschaft und auch ansonsten _nichts_ gibt.

MfG Matthias

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Matthias Frank

Hallo,

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb:

=2E..

ja so wie Nigeria ;-(

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Klaus-Holger Trappe

Wenn ich mir folgendes Bild anschaue:

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auch
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)

Dann sehe ich für Solaranlagen

21 Standorte in Afrika, 1 Standort in Spanien, 1 Standort in Italien, 1 Standort in Griechenland und 12 Standorte im nahen Osten.

HC

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Hans-Christian Grosz

Am Mon, 13 Jul 2009 14:58:55 +0200 schrieb Matthias Frank:

Nach meinen Informationen wäre der Ertrag in der Sahara etwa 3 mal höher als bei Andasol. Der Grund ist einmal die etwas höhere Sonneneinstrahlung, v.a. aber der fast immer wolkenfreie Himmel.

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Tom Berger

"Matthias Frank" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net... ..

Hi, das Wetter in Spanien ist deutlich weniger "wüst", dazu die Landpreise, insbesondere die Probleme mit der Ökologie. Große Flächen sind in Spanien nicht frei, höchstens die beschwerlichen Gegenden in den Bergen. In Afrika dagegen könnte man in flachen Ergs ganze Flugpisten anlegen, einfach durch GPS-Baken...

Naja, dafür gehört das nutzbare Land schon jemandem. dem es erstmal wegzunehmen wäre. Wo immer flaches Land ist und es kein allzu großes Problem darstellt, Wasser hinzubringen, werden Gewächshäuser hingeklotzt.

Es geht um die hoheitsrechtliche "Freiheit". In Spanien sind ganze Quadratkilometer leicht erschließbaren Landes nicht mehr zu finden. In der nördlichen Sahara durchaus. Und dort ist das Wetter verläßlich "wüst", also trocken und sonnig. Spanien hat zwar viel Sonne, aber auch eine unregelmäßige Regenzeit. Und ne Menge "Interessenten" für herrenlose Metallressourcen. All das schöne Kupfer und Eisen, dazu billige Solarzellen...;-))

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gUnther nanonüm

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de... ..

Hi, klaro. Nimm etwa Westafrika, da kannst Du problemlos "Ranches" kaufen, deren Größe Du in Flugstunden angibst. ist unfruchtbare Wüste, Landwirtschaft niente...Bodenschätze müßtest Du aber an der Küste verladen, da verdient dann der Staat wieder :-)

Nee, die Energieverteilung wäre affig teuer. Eine dicke leitung nach Europa ok, aber ein Verbundsystem wie in Europa in Afrika? Kein Gedanke. Da gbits keine Bahnstationen, keine Straßen für Schwerlasten, selbst die geologische Vorbereitung der Trasse wäre affig teuer. Bis Deine Stromleitung nach Uganda käme, wären die ersten Solarkraftwerke schon wieder vom Winde verweht.

kein Gedanke. Die laufenden Kosten soeines Projekts würden die Staatseinkünfte mehr als eines Staates verschlingen. Geschweige daß die Kosten der Startinvestition irgendwo rumlägen. Merke: Afrika ist riesengroß. Merke weiterhin: Da gbits allerlei Staatsformen, manche sind sich spinnefeind. Und Strom ist da nur in Städten bekannt, bis jedes Dorf sich elektrische Rasenmäher und Akkutaschenlampen leisten kann, würden Jahrtausende vergehen.

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gUnther nanonüm

"Matthias Frank" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net... ..

Hi, es gibt solche Gebiete vielleicht im Dierke Weltatlas :-) alldiweil auf Luftbildern siehts anders aus. Flieg mal ne Runde Google-Earth... Für Kraftwerke wären große flache Gebiete nötig, mit guter Erreichbarkeit. Das ist im Inneren Spaniens eher mies. Und das Wetter ist dort zwar trocken, aber ungebremste Sonne gbits dort keineswegs 356 Tage/Jahr. Fies wäre etwa diese bekannte spanische Diesigkeit, die fast wirkt wie Smog. Dagegen sind gelegentliche Sandstürme in der Sahara zu vernachlässigen, sofern man den Flugsand irgendwie im Griff behält.

Die wirklich leeren Gebiete in Zentralspanien sind oft durchaus bewirtschaftet, bloß recht extensiv und wenig ersichtlich durch ackerbaugewohnte Rapsfeldgucker. Nach soeiner Betrachtungsweise wäre Israel genauso tot. Gleichwohl exportiert das Land allerlei Gemüse aus dem Negev...und keineswegs alles aus Gewächshäusern.

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gUnther nanonüm

X-No-Archive: Yes

begin quoting, gUnther nanonüm schrieb:

Nix "klaro". Der Preis für die "Ranches" richtet sich hübsch nach deren Produktionskraft - daß der so niedrig ist, liegt schlicht daran, daß niemand mehr dafür bezahlt, weil sich die Investition sonst nicht lohnt. Aber als Standort für ein Kraftwerk hat eine solche Fläche dann plötzlich einen Wertzuwachs wie ein Kartoffelacker, der zur Eisenbahntrasse mutiert.

Wer redet denn von ganz Afrika?

Es geht um die Sahelzone, den Sudan usw., außerdem um die Nordküste (Tunesien, Maghreb etc.). Da werden Leitungen hybsch geradlinig zu den geplanten industriellen Sonderzonen gefürht bzw. an das bereits bestehende Netz angeschlossen.

Bist Du so naiv? Stromproduktion ist keine mildtätige Angelegenheit, sondern eine äußerst lukrative Investition. Die "laufenden Kosten" werden durch laufende Einnahmen haushoch übertroffen. Du könntest fragen, wer solche Rieseninvestitionen denn vorfinanzieren würde.

*Die* Antwort ist einfach: der Markt natürlich - mit Kußhand.

Eben. Da kann man sich erwünschte Geschäftspartner aussuchen. Es war seit der Antike für Europa stets ausgesprochen sinnvoll, sich die Südküste des Mittelmeers gefügig zu machen - mit klassischen Kolonialisierungsmethoden geht das nicht mehr, aber das heißt schließlich nicht, daß es gar nicht geht: Sieh Dir einfach die EU-Osteuropa-Politik an. Der Staatengürtel, der früher Vorfeld der Sowjetunion gegen das freie Europa war, wurde inzwischen "umgedreht" und dient nun als Bollwerk der EU gegen Rußland.

So wie in Europa, nicht? Da hat das ja auch 5000 oder 5 Mio. Jahre gedauert, je nachdem, ab wann man zählt.

Glaubst Du den Unsinn, den Du schreibst, eigentlich selbst?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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