Am Sun, 28 Sep 2008 22:00:18 +0200 schrieb Marcus Woletz:
Ist zwar schon eine Weile her, aber ich habe mal ein Buch gelesen, in dem ein Schweitzer Bauherr/Architekt ein Niedrigenergiehaus gebaut hat.
Die Grundplatte war ein riesiges Trumm aus Beton, in das jede Menge Luftkanäle eingearbeitet waren. Im Sommer wurde Warmluft durchgeleitet, im Winter wurde die gespeicherte Wärme an die Warmluftheizung abgegeben. Sofern der Wärmebedarf größer war, wurde mit einem holzgefeuertem Grundofen nachgeschürt.
Ich habe das Buch nicht mehr, und im Netz habe ich nichts dazu gefunden. Vielleicht kennt aber jemand hier dieses Projekt.
Soweit ich mich erinnere, war der Bauherr recht zufrieden mit seinem Experiment. Allerdings war der Betonspeicher nicht gerade billig und die Technik zur Regelung auch nicht. Das Ganze hat nur funktioniert, weil das _gesamte_ Haus danach ausgelegt war. Und an der Auslegung war IMHO eine Uni beteiligt, weils ein Forschungsprojekt war.
Beton oder Stein mag also im Prinzip eine Möglichkeit sein, für den einzelnen Häuslebauer aber eher nicht.
Aus eigener Planungserfahrung bezweifle ich, dass sich die Herstellung der thermischen Masse aus Beton rechnet. Üblich sind gereinigte alte Flüssigkeitsbehälter, weil die einigermaßen bezahlbar sind. Die sinnvolle Größenordnung fängt in der Tat nicht unter 20 m3, bezogen auf ein EFH an. Ein befreundeter Haustechniker hat sein Privathaus damit ausgestattet - und mit einer vergleichsweise riesigen Solarthermieanlage (100 m2?) und benötigt immer noch Heizgas. Das Haus ist allerdings auch nicht besonders gedämmt.
Finde keine Quelle, aber IMO gibt es in Schweden (oder sonst wo in Skandinavien) ein Versuchsprojekt: Ein ganzes Dorf heizt das ganze Jahr über mit Sonnenkollektoren. Allerdings haben die auch eine ganze Menge Sonnenkollektoren aufgestellt und die haben einen Wärmespeicher, von dem fast alle nur träumen können: Unter dem Dorf gibt es einen gigantischen Hohlraum im Gestein (irgendein Berbau-Überrest) der mit Wasser gefüllt wurde. Dieser Speicher wird genutzt.
Jein. Die Idee ist richtig, man hätte bei vielen kleinen Speicher immer auch wirklich heißes Wasser und müsst nicht im Frühjahr kälter duschen als im Herbst. Aber: Das geht auch mit nur einem Speicher. Man baut dazu die Speicher möglichst hoch. In so einem hohen Speicher schichtet sich das Wasser von alleine, das warme oben, das kalte unten. Würde man jetzt (und da in dem Dorf in Skandinavien machen sie es so) zwei Rohre haben, deren untere Öffnung im Speichertank sich in der Höhe verstellen lässt (Rohre, die man mehr oder weniger tief hineinsteckt), kann man kühleres oder wärmeres Wasser einspeisen oder entnehmen, ganz wie man es braucht. Im Sommer wird man sicher kaltes Wasser ganz unten entnehmen und das warme Wasser aus den Kollektoren auf genau der Höhe einspeisen, die sowieso schon diese Temperatur hat. Dadurch durchmischt man das Wasser im Speicher so wenig wie möglich. Denn Durchmischung ist Energieverlust. Für's Heizen ist das auch gut: Wenn es draußen nur 16°C warm ist, braucht man zum Heizen nur Wasser mit 26°C (sehr großflächige Heizkörper vorausgesetzt, Fussbodenheizung z.B.) - also entnimmt man das warme Wasser auf der Höhe, wo es 26°C warm ist. So hat man die wenigsten Verluste.
Wenn man einen so großen Wärmespeicher überhaupt bauen kann, dann ist er in groß sicher billiger, als in klein zu bauen. Aber teuer ist er trotzdem. Z.B. hier: Unter meinen Füssen liegen ein paar hundert Meter Sandstein, also prima Felsen. Dummerweise aber wird dieser Sandstein von Grundwasser durchflossen. Man kann zwar aus der Tiefe Grundwasser hochholen und mit einer Wärmepumpe nutzen, aber einen Wärmespeicher in den Boden bauen ist nicht so schön, weil eben das Grundwasser drumherum fließt. Man müsste den Speicher isolieren, und da wird es dann teuer.
Weil es nicht meinen Vorstellungen von "Lebensqualit=E4t" entspricht.
Vor zwanzig und drei=DFig Jahren war das Thema Heizkosten/Heizenergie noc= h nicht so akut wie heute. Vor 20, 25 Jahren waren wir als Teenager zwar im =D6ko-Rausch, allerdings eher bei Schulheften und Klopapier aus Recyclingpapier und mit Tupperdosen beim Metzger. Und dann gabe es ja noch die Pershings...
Es gab Zeiten, da war eine schöne Frau, 2 gesunde Kinder, eine trockene Höhle, ein Lagerfeuer und ein dickes Fell zum Umhängen das Idealbild von Lebensqualität. Es wird sicher auch mal Zeiten geben, in denen Reisen mit nur 1000km/h nicht mehr der Vorstellung von Lebensqualität entspricht.
Lebensqualität ist keine absolute Größe, sie verändert sich mit der Zeit. Es gibt sogar einige Leute, für die der Verzicht auf 'Lebensqualität' in Form von Konsumgütern einen Gewinn an Lebensqualität gebracht hat, z.B. Ordensleute. Die Entwicklung ist also nicht unbedingt immer nur eine Einbahnstraße. Und noch darüber hinaus ist anzumerken, dass Lebensqualität immer nur relativ an dem technisch und finanziell möglichen gemessen wird, an dem was man diesbezüglich überhaupt weiß: Slumbewohner in Rio de Janeiro fühlen sich genauso mies wie Obdachlose in Deutschland. Warum? Weil sie entweder via direktes Beobachten oder via Fernseher mitbekommen, wie gut es anderen Leuten auf der Welt geht. Menschen in Armut ohne Fernseher geht es vermutlich besser.
Man sollte in der Politik mal wieder darauf achten, so zu regieren, dass es den Menschen insgesamt besser geht. Beispiel: Es würde ein unheimlich teures Medikament gegen alle Herz-Kreislauf-Krankheiten erfunden werden. Das Medikament ist so teuer, dass es sich kaum jemand leisten kann. Was wäre die Folge? Ein paar Menschen könnten behandelt werden, denen würde es besser gehen. Aber geht es insgesamt allen Menschen dadurch im Durchschnitt besser? Ich behaupte: Nein. Es würde sehr viele Leute geben, die wissen, dass dieses Medikament ihnen auch helfen könnte, sie es sich aber nicht leisten können. Bevor dieses Medikament erfunden wurde, hätten sich diese Leute nicht schlecht gefühlt, weil sie gewusst hätten, dass gegen ihre Krankheit eh kein Mittel gewachsen ist. Jetzt gibt es das Mittel. Also gibt es soziale Spannungen.
Ich behaupte mal so: technischer Fortschritt fördert nicht die gefühlte Lebensqualität. In Einzelfällen sicher schon, aber nicht im Allgemeinen.
Wenn ich König von Deutschland wäre, würde ich erst mal eine Telefonsteuer von rund 1000% einführen. Damit endlich mal aufhört, dass gewisse Leute böse auf ihre Kinder sind, weil diese nicht anrufen um zu erzählen, dass es nichts zu erzählen gibt:-). Außerdem lässt es sich ohne Telefon auf dem Schreibtisch viel effektiver arbeiten. E-Mail reicht vollkommen hin, ist viel präziser, man kann sich die Antwort genau überlegen und kann antworten, wenn man Zeit dazu hat und die Zeit hat, sich eine präzise Antwort zu überlegen.
ist es teilweise auch jetzt noch objektiv, nur der manipulierte konsumkapitalistenmensch merkt nichts mehr.
=2E..
klar, und l=E4ngst nicht alles was man tun kann ist vern=FCnftig zum tun.
=2E..
also fernseher abschaffen ;-)
=2E..
das gibts schon! mehr bewegung, weniger essen, gesunde lebensweise schon sparen wir bestimmt 50% der krankheitskosten
ist aber uncool auch ist es cooler sich mit selbstbewu=DFtseinsverbessernde ma=DFnahmen, nein kein viagra&co, eher fettes auto und sonstigen konsumm=FCll auszustatten.
richtig, au=DFerdem wird bestimmer fortschritt von der industriemafia blockiert (s. greenpeace pkw studie)
ganz so einfach war das Leben auch in der Steinzeit nicht. Man hat regelrechte Feuersteinbergwerke ausgegraben, damit muss man damals auch Handel über grosse Entfernungen getrieben haben, sonst wären so grosse Bergwerke nicht erklärbar. Ausserdem musste man auch genügend Nahrungsmittelquellen in der Nähe der Höhle haben, musste Wintervorräte anlegen, ständig neue Pfeile anfertigen...
Nicht ganz. Die Bergwerke sind (mittel-)neolithisch, also jungsteinzeitlich, da lebten die Menschen in großen Holzhäusern und betrieben Ackerbau.
Die Höhlen gehören ins Paläolothikum, zu den Jägern und Sammlern, wobei es in den Eiszeiten wenig zu sammeln gab. Die Frage der Vorräte ist ungeklärt, aber die Größe mancher Schlachtplätze im Vergleich zur vermuteten Gruppengröße spricht dafür.
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