Hallo,
ich suche Hinweise, wie sich flaechige Baustoffe zu doppeltgekruemmten
Tragwerksstrukturen unaufwendig verformen lassen,
a)die im experimentellen Wohnungsbau eingesetzt werden sollen. (Glas,
Metall, usw.)
b)die als Schalungen fuer Ziegelschalen oder Betonschalen dienen sollen.
Die Gewerke sollen in Hamburg im experimentellen Wohnungsbau Einsatz
finden.
Gruesse
K.L.Diehl
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
Hallo Karl-Ludwig,
ich dachte, in dieser Disziplin bist du belesen. ;)
Erste Idee zu b) - hoffentlich reite ich nicht zu sehr auf bekanntem
herum: Wie wär´s mit Pneus im weiteren Sinne - aufblasbaren Kissen -
ggf. mit konventioneller Rüstung, falls es nur um gewölbte Decken geht
und das zu komprimierende Volumen gering gehalten werden soll.
Zweite Idee: Mit Pappröhren kann man immerhin EXPO-Pavillons bauen.
Könnte mir vorstellen, dass sie bei ausreichender Dicke auch geeignet
sind als Schalung für eine Kappendecke. Acrylschalen kenne ich als
Tonnendächer für ÖPNV-Haltestellen. Könnte ich mir für diesen Zweck auch
vorstellen. Oder aus anderen Kunststoffen oder Sperrholz ...
Zu a:) Die Automobilbauer hier sollten auch einige Techniken kennen,
nachdem, was ich hier so gelesen habe.
Viele werden vielleicht fragen: Ist das wirtschaftlich? Warum muss man
das in Hamburg ausprobieren?
Krümmung könnte zur Minimierung der Hüllfläche dienen und Heizkosten
minimieren helfen, andererseits nehmen Geschosshöhen und/oder
Grundrissflächen zu, wenn man gewölbte Decken und ausreichend
Kopffreiheit zusammenbringen will.
An welche Geometrien denkst Du? Doppelt gekrümmte Schalen sind als echte
Membranschalen in der Regel mit erheblichen horizontalen Lagerkräften
verbunden(, die ggf. mit Zugbändern kurzgeschlossen werden können).
Welche flächigen Bausoffe meinst Du außer Glas und Metall (Stahl
gemeint?)? Heißt flächig "eben" oder darf es auch einfach gekrümmt sein,
z.B: von der Rolle?
Problematisch ist, dass doppeltgekrümmte Flächen nicht abwickelbar sind.
Ohne plastische Verformungen mit und ohne Wärmezufuhr in der Fertigung
(z.B.oder Fertigung aus abwickelbaren Teilflächen und Ausbildung
tragender Stöße (wie z.B. bei Membrandächern) kann ich mir die Umsetzung
Deiner Idee zu a) noch nicht vorstellen.
Oder Du beziehst auch voluminöse Baustoffe ein, die man gießen (und
aushärten) oder schütten (und modellieren) kann. Das geht dann für a)
und b). Auf einer Schablone wird ein doppelt gekrümmtes Bauteil
gefertigt, dass a) ein Tragelement oder b) ein Schlungselement ist.
Warum eigentlich nicht lineare Baustoffe?
**Betonstahldrahtgeflecht --> Spritzbetonschale
(macht bestimmt auch den Kindern der Bauherren Spaß, falls Eigenleistung
eungabracht werden darf ;) )
Wie wär´s mit sowas, zumindest für Außenanlagen oder Stellplätze:
http://www.woerzberger.de/research/stabflechtwerk/stabflechtwerk_1.html
Bin gespannt, was man so lesen wird.
Grüße
Hallo,
Georg Matejko schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Danke, Scherz verstanden. Da ich kein Ingenieur bin, gehe ich das Thema
sicher anders an.
Die Idee mit Pneus kenne ich natuerlich. Aber da ich damit keine
praktische Erfahrung habe, frage ich mich, wie sich das Verfahren bei
den Wohnungsbauprojekten fuer Hamburg verwenden laesst. Es sollen
moeglichst alle Raeume einzelne Zellen aus ueberallrunden Flaechen
bilden, die dann zur Wohneinheit zusammengeschaltet werden sollen. Es
soll moeglichst viel Volumen sichtbar werden.
Raumprobleme gibt es nicht. Die Raffinesse der Zusammenschaltung dieser
Volumen interessiert mich. Genauso lustig muessen sie in schwindelnde
Hoehen geschafft werden und brauchen Tragwerke, an denen sie haengen,
oder die Volumen muessen den Kraeftefluss durch sich selbst ableiten
koennen. Als Zeichnung ganz einfach, die Beschreibung der Idee auch,
aber die Umsetzung ist der groesste Spass.
Ja. Wuerde mir Spass machen am Moldauhafen, wenn dort Wohnungsbau
gemacht werden darf. Wenn sich darueber Ziegelschalentragwerke legen
lassen, ist das okay.
Acrylschalen kenne ich als
Alles kommt erst einmal in Betracht. Materialmix wird sowieso am
interessantesten sein, weil alles auszuprobieren ist. Immerhin stehen
Gartenschau und Internationale Bauausstellung in Hamburg an und die
Hafencity soll auch interessantere Bauten kriegen, so der Wunsch der
Politiker.
Die Rechtwinkligkeit haelt die Planer gefangen und alles bleibt
primitiv. Wir brauchen einen Innovationsschub im Bauwesen, sonst wird es
langweilig und wir koennen die Deutschland-AG dicht machen.
Beides ist optimal. Nach oben hin steht der Raum offen. Das Volumen ist
kein Problem. Wirtschaftlichkeit laesst sich durchdenken.
Heizkosten lassen sich zusaetzlich ueber eine zweite Haut /passive
Solartechnik/ einsparen.
Die "glaeserne" Aussenhaut kann sich von der Innenhaut der vielen
Volumen, aus denen die Wohnungen zusammengesetzt werden sollen, durchaus
unterscheiden.
An Zugbaender habe ich gedacht. Man muss alle Faelle durchspielen und
thematisieren, wie es dann geht.
Rolle geht, schiefe Rolle vielleicht schon interessanter.
Doppeltgekruemmt haelt bessser, oder so aehnlich geht die Rede. ,-)
Muss man sehen. Erst muss mal eine Crew da sein, die darueber beraet.
Dann kann man die Idee im Verein "Kleiner Grasbrook e.V." (arbeitet in
Hamburg-Mitte zur Entwicklung des neuen Stadtzentrums fuer Hamburg als
Ersatz des alten Hafens) auf einer Tagung in Hamburg vorstellen.
Ausgereift muss das Konzept am Anfang nicht sein.Es muss nur deutlich
werden, dass wirklich gute Leute zusammenarbeiten wollen.
Auf jeden Fall.
Das geht dann für a)
Denke ich mal.
Wo Du es thematisierst: Warum nicht. Muss nur Raffinesse bekommen.
Mit so etwas habe ich bei Antti Lovag in Frankreich zu tun gehabt. Damit
laesst sich viel machen.
http://www.woerzberger.de/research/stabflechtwerk/stabflechtwerk_1.html
Muss ich mir erst in Ruhe angucken.
Ich bin noch gespannter wie es weitergeht. Denn bald geht's los, trotz
aller Trolle, Blockaden, Verunglimpfungen im Netz. ,-)
Ideen hab ich genug.
Gruesse
K.L.Diehl
--
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Hmm, auf die Gefahr hin, mich jetzt unbeliebt zu machen, aber
das klingt mir so ein bischen nach Colani-Ideologie: Rund=Gut.
Ich denke da an eine Studentenbude in einem Hochhaus, bei dem
es der Architekt coll fand, den Wohnturm 8-Eckig zu bauen mit
der Folge eine nicht-rechtwinkligen Ecke und zwei
nicht-parallelen Wänden in jedem Appartment. Das war eine
gigantische Platzverschwendung. Richtig rund ist da noch viel
schlimmer.
Also neue Technologien im Bau sind ja eine tolle Sache und
erlauben tolles Design und andere tolle aspekte, aber manchmal
habe ich dabei den Verdacht, daß die 'Praktischheit' oder wie
man das nennt, dabei oftmals vernachlässigt wird. Sprich
Aussehen von Außen wird der Benutzbarkeit vorgezogen. Möbel
sind nun mal _immer_ rechtwinklig und eckig. Runde Räume
beißen sich damit leider immer irgendwie.
Nicht das das jetzt ein pauschaler Vorwurf und Ablehnung sein
soll, ich meine nur man sollte die Anforderungen des Alltags
beim Entwurf neuer Baumethoden nicht vernachlässigen.
Irgendetwas anders machen wollen als bisher als reiner
Selbstzweck halte ich für unpassend - vorallem wenn es um
Wohnungen geht.
CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
Hallo,
Roland Damm schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Colani-Ideologie kann hier zwar angefuehrt werden, steht aber nicht als
Ausloeser zur Debatte. "Rund=gut" ist aber korrekt als Ausgangsbasis der
Planungstheorie. Rund=schlecht wuerde keine Ideen erzeugen.
Ich denke, das passt eigentlich nicht zur Sache.
Nein. Sondern nur anders. Wohnen in solchen Wohnformen macht wirklich
Spass.
Um das Tolle geht es nicht, sondern darum, wie solche Bauaufgaben
geloest werden koennen.
Nein, es geht mehr um die Nutzbarkeit der Innenraeume, die einfach nur
anders gehalten ist.
Das sind nur zwei verschiedene Welten. Dass sich rechteckige Moebel
schlecht in runden Haeusern unterbringen lassen, ist ja auch gut so. Auf
die soll ja verzichtet werden, zur grossen Freude derjenigen, die es
lieber anders haben wollen.
Die Anforderungen des Alltags sind eben hier andere. Rund=gut sagt dann
auch, es wird eine andere Inneneinrichtung gewuenscht. Amen.
Du musst Dich halt umstellen. Das ist wie mit der Post: frueher wurden
Briefe versandt, danach Emails....
Gruesse
K.L.Diehl
--
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Wer es sich leisten kann... Ich habe nichts gegen solche
Wohnformen, man sollte aber im Hinterkopf behalten, daß solche
Raumformen IMO auf absehbare Zeit preislich nicht
konkurenzfähig sein werden. Eben weil angepasst gebaut und
eingerichtet werden muß. Die Verwendung von Standartteilen
wird durch nicht-rechteckige Formen auf ganzer Länge
erschwert.
Darüber hinaus würde mich mal interessieren, wie das
psychologisch auf den Menschen wirkt. Nimm z.B. eine
nicht-senkrechte Wand. Entweder könnte man sich an ihr den
Kopf stoßen, ohne sich vorher mit der Hand abstützen zu können
oder aber man stolpert mit den Füßen gegen die Wand und fällt
erst ein Stück nach vorne, bevor man sich abstützen kann.
Praktisch gibt es diese Probleme kaum (praktisch holt man sich
keine Beulen), aber die Frage ist, ob sie nicht psychologisch
unangenehm wirken. Nun gut, senkrechte Wände haben dieses
Problem nicht, aber wenn sie nicht gerade sind, könnten andere
Probleme kommen. Beleuchtung sort für unterschiedliche
Helligkeiten verschiedener Stellen. Eine Krümmung einer Fläche
ebenso. Kommt beides zusammen, wird es für den Menschen
schwieriger, den Raum einzuschätzen. Das könnte verwirren was
normalerweise unangenehm ist. Genauso wie nicht-rechtwinklige
Ecken, die können die Orientierung ganz gewaltig durcheinander
bringen (es gibt da so ein paar Extrembeispiele, die in der
Art einer optischen Täuschung das Auge vollkommen verwirren).
Angenehm ist das nicht.
Ich meine neue Ideen sind gut, aber man sollte dabei nicht vor
Ideen-Verliebheit den Bezug zu den Grundlagen verlieren.
Klar ist, daß schalenförmige gewölbte Dachkonstruktionen
Material und unter Umständen Kosten sparen können (siehe
'Schwangere Auster' in Berlin :-)), aber etwas so bauen, nur
weil es möglich ist, ist etwas zu sehr Selbstzweck für meinen
Geschmack - insbesondere wenn da nachher auch noch jemand drin
wohnen soll.
Ich habe mal eine ganz tolle Konstruktion aus Holzbindern
gesehen, ein Dach als komplette Freiformfläche mit irgendwie
3D-gekrümmten Sparren gesehen. Sah wirklich gut aus und eine
offene Tragwerkskonstruktion bringt auch nicht die Probleme
der Orientierungslosigkeit mit sich, weil sie den Raum
strukturiert. Allerdings war das Dach garantiert nicht gerade
billig. War IMO das Kurbad in Bad Dürkheim, aber ich finde
gerade keine Fotos.
CU Rollo
--
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Hallo,
Roland Damm schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Das Thema laesst sich dahingehend erweitern, dass es tasaechlich um
Wohnschalenarchitektur gehen muss, die zu durchdenken ist. Da haben
Nebendebatten, aber das sei schlecht, keinen Sinn mehr. Die
Aufgabenstellung ist, ausser dass sie interessant ist, nicht einfach.
Der Versuch muss halt unternommen werden, neue Bauformen auszuprobieren.
Die Inneneinrichtung laesst sich mit einiger Phantasie leicht fuer
x-beliebige Raumarten erzeugen. In Bonn sollen in ehemaligen
Gewaechshaeusern der Stadtgaertnerei Studentenwohnungen untergebracht
werden. Viel Helligkeit, Hitze, usw., alles erscheint irgendwie
widersinnig, bis nach den richtigen Umgangsformen mit der
Problemstellung gesucht wird.
Dann mecker nicht, sondern ueberlege lieber mit, wie sie moeglichst
einfach realisiert werden koennen.
Der Preis ist zwar ein Thema, aber der wird ganz zum Schluss bezahlt.
Die Erschwerung ist nur scheinbar. Alles laesst sich standardisieren und
vereinfachen, kostenguenstig gestalten, usw.
Das ist untersucht. Bevor die Leute ein solches wohnhaus betreten,
spinnen sie fuerchterlich herum, weil sie es sich nicht vorstellen
koennen, darin zu wohnen. Wenn sie es dann betreten, sind sie
ueberrascht und begeistert, weil es so einfach ist, darin zu wohnen,
sehr hell und gemeutlich und anders.
Das geht ganz leicht auch an einer senkrechten Wand. ,-)
, ohne sich vorher mit der Hand abstützen zu können
Nun lassen sich ja Raeume wirklich sehr sinnvoll planen, auch wenn sie
Wohnschalen sind, und alle Deine Aengste tun nichts zur Sache, sondern
erzeugen Gelaechter, weil die Realitaet anders ist.
Nein. Die Wirkung ist erfrischend anders.
Nein. Die Praxis, darin zu leben, kennt solche Negativerfahrungen nicht.
Nein, tut es nicht.
Der Effekt ist so, dass die Raeume nicht so simple erfasst werden wie
rechtwinklige, weil das Auge mehr Anhaltpunkte sucht und angenehm
ueberrascht ist, dass solche Raeume so viel Anblick bieten. Der Effekt
ist immer positiv, sich darin aufzuhalten.
Das braucht man nicht, da solche Raeume als Wohnungen existieren und
leicht erfahrbar sind. Man muss sich nur die Muehe machen, solche
Wohnformen aufzusuchen.
Darin zu wohnen macht einfach Spass. Wenn es dann endlich auch in
Deutschlöand gebaut werden darf, sollte die Chance genutzt werden.
Eine glatte weisse oder farbige Flaeche erzeugt auch nicht den Eindruck,
der Orinetierungslosikeit vermittelt. Immrhin gibt es einen ebenen
Fussboden, Tueren, Fenster, Durchgaenge, Inneneinrichtung, usw.
Allerdings war das Dach garantiert nicht gerade
Fotos sind immer gut. Hier, z.B.:
http://www.habiter-selon-lovag.com /
Gruesse
K.L.Diehl
--
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Möbel, die sich glatt an eine runde Wand anpassen tun das nur,
wenn alle Winkel und Krümmungen berücksichtigt sind.
Heutzutage ist das der Fall: Alle Wände sind eben, alle Winkel
sind Rechtwinklig. Würde man von diesen Zwängen/Konventionen
abgehen, würde eine Inneneinrichtung von IKEA nicht mehr
passen, ja sie wäre auch gar nicht mehr in so preiswerter
Großserie herstellbar. Also muß der Bewohner ein Leben lang
mit dem vorlieb nehemen, was der Planer/Bauherr bereit
gestellt hat, oder teure Einzelanfertigung bezahlen. Ich halte
es durchaus für eine Einbuße an Komfort, wenn ich mir eine
Neueinrichtung nicht leisten kann und statt dessen in
irgendwann mal 30 Jahre alten Möbeln leben muß.
Na gut, das nehme ich dir jetzt mal ab. Gut, in einer
Hobbit-Höhle würde ich mich nicht wohl fühlen, aber das mag an
meiner Größe von 1,92 liegen:-)
Ich denke da gerade - hat zwar nichts mit rund zu tun - an ein
fehlgelaufenes Projekt in Hongkong. IMO war es die
Hauptverwaltung der Hongkong and Shanghai Banking Corp.
Westliche Architekten - asiatische Angestellte. Die armen
Leute haben sich in den Räumen extrem unwohl gefühlt wegen der
offenliegenden flach schrägen Träger/Hängekonstruktion. Die
ganze schöne offene Konstruktion mußte im Nachhinein
verkleidet werden, damit da überhaupt noch jemand arbeiten
wollte. Hat wohl irgendwie mit Feng???? zu tun. Ein schönes
Beispiel, was passiert, wenn an den Bedürfnissen der Nutzer
vorbei geplant wird.
Ach ja, Vorschäge zur Realisierbarkeit: Kling blöd, aber wie
wär's mit Pappmaschee? Nur zum Beleg, daß ich deinen Ideen
nicht vollends abgeneigt bin, hier ein Bild einer von mir
gebastelten Lautsprecherbox:
http://www.schunter.etc.tu-bs.de/~roland/test/Box.JPG
Das Ding ist tatsächlich aus Papier (und leider ziemlich
verstaubt...). Allerdings Papier stärkerer Qualität in IMO 10
Lagen verklebt, was gute 15mm Wandstärke ausmacht. Leider zu
wenig, aber es geht so. Will sagen: da wo es Sinnvoll ist,
weil runde Konstruktionen ja durchaus ihre Vorteile haben
wegen der Steifigkeit, da sehe ich das ein. Aber rund als
reiner Selbstzweck - dem stehe ich doch recht kritisch
gegenüber. Was Pappmaschee angeht, die Latusprecherbox ist
nicht in dem Sinne aus Pappmaschee, das hat sich während der
Bauphase als zu wenig Formstabil herausgestellt (Verformung
wegen Schrumpfung beim Trocknen). Aber mit etwas Technologie
ließe sich das vieleicht in den Griff bekommen. Und
Papierfasern sind bekanntermaßen ja etwas sehr stabiles.
Aufgetragen auf ein nicht-tragendes Maschendrahtgeflecht so in
der Art, wie man es mit Spritzbeton macht sollte man damit
verdammt stabile Freiformschalen erzeugen können. Und
preiswert dürfte der Baustoff auch noch sein. Wetterbeständig
ist auch erreichbar, einen geeigneten Anstrich vorausgesetzt -
schließlich funktionieren ja auch Lemhäuser durchaus gut.
Nur eben die Verarbeitung und die Probleme mit Schrumpfung
beim Trockenen dürften zunächst ein Problem sein. Man müßte
zunächst eine recht dünne schicht auftragen die sich nicht
verformt, weil das Metallgeflecht noch aureichend stützt. Ist
diese Schicht hart, kann die nächste Schicht schon dicker
werden. Bei meiner Box habe ich das Schrumpfungsproblem leider
nur dadurch in den Griff bekommen, daß ich Kleber verwendet
habe, der nicht in das Papier einzieht - und der war nicht
ganz billig. Würde ich selbiges noch mal bauen, dann würde ich
sie anfänglich komplett rund machen und die flache Seite erst
am Ende abschneiden. So verzieht sich nichts, weil es ja
rotationssymmetrische ist.
Nach ein paar Zentimetern (geschätzte 5) in sagen wir mal 10
Arbeistschritten würde es mich nicht wundern, wenn man damit
eine Kuppel von 10m Durchmesser realisieren kann. Und die
Bauzeit dürfte dann auch nicht diejenige einer Betonschale
übersteigen. Wärmeisolierung muß natürlich irgendwie anders
hergestellt werden.
CU Rollo
--
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Hallo,
Roland Damm schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Improvisation ist alles. Meist findet sich fuer alles ein leichter Weg.
Sonst waere kein Auto, Flugzeug, Schiff, Zeppelin erfunden worden, usw.
Kein Moebel in der rechtwinkligen Welt ist passgenau, ganz im Gegenteil,
die Moebel stehen von der Wand ab, usw.
Würde man von diesen Zwängen/Konventionen
Das macht nichts. Es lassen sich einfach zu handhabende Elemente fuer
jede x-beliebige Raumform erzeugen. An doppeltgekruemmte Waende lassen
sich Kabel, Rohre, etc befestigen, die als Aufhaenger oder Traeger fuer
andere Elemente dienen. Dem raschen Erfindungsreichtum sind keine
Grenzen gesetzt.
, ja sie wäre auch gar nicht mehr in so preiswerter
Wenn Du genauer ueberlegst, stimmt das alles nicht.
Also muß der Bewohner ein Leben lang
Nein. Es gibt aber Einbauten, die man laesst, weil sie einfach zur
Innenraumskulptur gehoeren.
Das kommt auf den Wert des Bauwerkes an. Du kannst, wenn es
sensationelle Architektur ist, sehr stolz darauf blicken, dass es gerade
Dir vergoennt ist, dieses raffinierte Haus bewohnen zu duerfen.
Das empfiehlt sich auch. Denn die Wohnlichkeit solcher Haeuser ist enorm
angenehm.
Vermutlich. ,-)
Das ist natuerlich ein anderer Bautyp.
Wer weiss alles schon vorher?
Mit Pappmaschee hatte man die fruehen neogotischen Kirchengewoelbe in
New York gemacht, bis Guastavino nach New York kam und diese mit
hauchduennen Ziegelschalen woelbte.
,-)
Nur zu. Ich hab nix dagegen. Warum nicht Papier?!
Nicht nur deswegen. Sie stellen, da ausserhalb des Ueblichen, auch eine
Herausforderung da.
Es ist ja kein reiner Selbstzweck, sondern eine gut abgerundete neue
Bauaufgabe, die erst einmal geloest werden will.
Dann leg los. In Hamburg wird dafuer Platz geschaffen!
Und
Hoffentlich. Es sollte auf jeden Fall Spass machen.
Probieren kommt nach studieren, oder so aehnlich.
Keine Ahnung. Du hast Dich da reingedacht. Wenn sich eine interessante
Gruppe bildet, die dieses Thema vorantreiben will, dann wird sie das aus
Interesse auch weitertreiben, bis alles gewusst wird.
Man müßte
Nur zu.
Platz haben wir in Hamburgs leerstehenden Hafenschuppen genug, um
irgendetwas auszuprobieren.
Gruesse
K.L.Diehl
--
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Die "Schalen" nass aufhängen und dann festwerden lassen (einfrieren oder
Wachs festwerden lassen). Die entstandene Form hat bei Belastung mit
ihrem Eigengewicht vorwiegend Zugbeanspruchung und ist
biegemomentenfrei. Nun das Ding einfach auf den Kopf stellen - aus
Zugspannungen werden Druckspannungen und man hat die ideale Form für
Betonkonstruktionen aller Art.
http://www.hitechnatur.ch/bauen/3/isler.html
http://www.isler-heinz.ch /
Anselm aus Stuttgart/Esslingen
Hallo,
Anselm Proschniewski schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Nass meint wohl Wasser auf Textielien und Frosthaertung, oder?
Die entstandene Form hat bei Belastung mit
Ja.
Nun das Ding einfach auf den Kopf stellen - aus
Waere ein Weg.
Isler kenne ich natuerlich. Ich hatte ihn auch einmal zu einer Tagung
eingeladen. Er waere auch bereit gewesen, z.B. eine Ziegelschale zu
entwickeln, wenn ein Bauherr aufgekreuzt waere.
Der war gerade nicht zur Hand. Isler ist vom Honorar her sehr teuer,
schien mir.
Im Text steht:
"Wenn der Künstler Friedensreich Hundertwasser ein wunderbar «krummes»
Haus in Wien baut, erstaunt das weit weniger, als wenn der Bauingenieur
Heinz Isler aus Lyssach bei Burgdorf sich vom üblichen Umgang mit dem
armierten Flachbeton löst."
Aus:
http://www.hitechnatur.ch/bauen/3/isler.html
Der Satz spricht auf zwei verschiedene Szenen innerhalb der
Architekturinteressierten an. Die Schalenfans begeistern sich natuerlich
mehr fuer Isler. Der Farbigkeit wegen wurde aber Hundertwasser doch mehr
geliebt.
Gruesse
K.L.Diehl
--
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http://newsgroups.freenet.de
Hallo!
Wie genau sollen denn diese Formen entwickelt werden und dann auch aussehen?
Sollen es sogenannte "Freiformflächen" oder lediglich einfache Kurven
werden? Das stellt ja auch eine gewisse Herausforderung an den Konstrukteur,
bzw. das CAD-Programm. Mit AutoCAD geht das z. B. nicht. Dafür eher geeignet
wären z.B. die eher im Maschinenbau angesiedelten Programme UG, Think3 und
Catia.
Was da auch interessant sein könnte ist der Schiffbau. Die haben am ehesten
die Erfahrungen mit dem verformen wirklich großflächiger Bauteile. Eine
gewisse Erfahrung existiert an einer der Berliner Universitäten (Fachbereich
Schiffbau), an welcher weiß ich jetzt leider nicht mehr genau. Surf doch
einfach einmal auf deren Homepage rum oder bei Google.
Grüße, Niels
Hallo,
Niels Franker schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Sie muessten ziemlich genau entwickelt werden, am besten so, dass sie
montiert werden koennen zu groesseren Wohnschaleneinheiten. Es muss viel
Raffinesse dabei sichtbar werden.
Die beiden Begriffe sind mir so nicht gelaeufig.
Du mmeinst vielleicht,
- Freiformflaechen sind alle unregelmaessig, und
- einfach gekurvte Flaechen sehr regelmaessig.
Ich wuerde an beides denken wollen, damit einerseits geregelte Formen
auftauchen, die sich wiederholen und Rhythmus geben, andererseits sich
dazwischen Flaechen beliebiger Art auffinden lassen, um moeglichst viel
Abwechslung fuer das Auge zu bieten.
Du muesstest die Unterscheidung deutlicher herausarbeiten.
Damit kenne ich mich als Buecherwurm nicht aus und die Probleme muessten
im Team geloest werden, um das optimale zu erfinden.
Da Einblick zu erhalten, waere natuerlich grossartig. Falls sich aus uns
Diskutierenden eine Forschungsgruppe bilden laesst, wuerde ich
versuchen, dass wir in Hamburg in den naechsten Internationalen
Architektur-Workshop eingebunden werden oder sogar in die Workshops des
Architektursommers. Dann koennten wir losspinnen und einerseits
Erfahrungen sammeln, andererseits drauflos probieren von der Zeichnung
bis zum grossen Baumodell.
Vermutlich ist es effektiver, wenn Du die Vorarbeit machst, da Du schon
den Blick dafuer hast. Wenn das passt, muss man zusehen, wie man solche
Leute zusammenkriegt, damit das keine reine homepage-Guckerei wird.
Surf doch
Im Prinzip ja.
Mach voran. Aus der Sache kann was werden.
Gruesse
K.L.Diehl
--
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Hallo,
Uwe Hercksen schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Politiker, Projektentwickler, Finanzierer, Architekt, Visualisierer,
Tragwerksberechner, Bauleiter, Baufirmenbetreiber, usw. muessen sich
doch wohl ergaenzen, oder?
Wenn die Rechtwinkligkeit verlassen wird, sind die Fragestellungen
komplexer und die Teamarbeit duerfte interessanter und komplexer werden.
Ausserdem waechst Ingenieuren eine groessere Rolle zu, genauso den
Visualisierern, da der Wunsch viel groesser wird, die
Raumbildungsprozesse und den Vorgang, wie die Tragwerke arbeiten, zu
sehen.
Ein solches Projekt politisch durchzusetzen, wird auch eine
Meisterleistung werden, wenn es
sich um vielgeschossige Wohnschalenarchitektur handelt. Da viele kleine
Raeume zusammengeschaltet werden muessen, entsteht ein hoher Zwang, den
raeumlichen Aufbau zu visualisieren.
Hallenbauten mit Schalen sind vergleichsweise primitiv, obwohl diese
natuerlich auch schon viel Spass machen, zu entwickeln.
Gruesse
K.L.Diehl
--
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Hallo,
wenn man sich ein grosses Schiff mal genau anschaut, dann gehen die
Schiffsbauer mit dem Verformen schon sparsam und vernünftig um.
An den meisten Stellen sind die Stahlplatten nur in einer Richtung
gebogen, nur an ganz wenigen Stellen in zwei Richtungen.
Bye
Hallo,
Uwe Hercksen schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Die Technologie nimmt wohl Ruecksicht auf Beladung: Container, usw.
Ausserdem wird die Formensprache reduziert worden sein, um primitiveren
Grosselementebau zu betreiben. Intelligenter wird die Bauweise dadurch
nicht.
Auf dem grossen weiten Meer bewegen sich dann die Wellen durch die
Konstruktion, die sich andauernd wellenfoermig verformt und wieder
zurueckbildet und neu verformt, sagte mir einer, dessen Vater eine
Schiffsflotte unterhielt und selber Flugzeugbauer ist.
Gruesse
K.L.Diehl
--
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Sicher, das betrifft aber nur die Grundform insgesamt.
Nicht intelligent? Also bitte, ganz im Gegenteil. So ein
Schiff ist optimiert auf die Kriterien hin, die nun mal für so
ein Schiff gelten. Bei einem Frachtschiff zählt Eleganz nun
mal nicht. Da zäht Treibstoffverbrauch, Geschwindigkeit,
Zuladung und nicht unerheblich auch die Baukosten. Schöne
runde Formen erhöhen die Gesamtkosten. Selbst wenn sie das
Schiff strömungsgünstiger machen würden - was noch gar nicht
mal sicher ist.
Das ist allenfalls ein unerfünschter Nebeneffekt. Die Amis
hatten im 2. Weltkrieg IMO so einen Schnellbau-Schiffstyp der
dieses Verhalten sehr ausgeprägt zeigte. Einige Schiffe dieses
Typs sind in der Mitte durchgebrochen, noch bevor sie einen
Torpedo abbekommen haben.
Überhaupt halte ich Schiffbau für ein in diesem Zusammenhang
nicht hilfreiches Fach. Dort wird mit Stahlplatten gearbeitet,
neuerdings sogar mit Blechen, die auch Otto-Normalbürger als
Blech bezeichnen würde und nicht mehr mit Platten von 10cm
Stärke. Denen eine doppelte Krümmung zu verpassen ist ziemlich
schwierig. Die dabei verwendeten Methoden dürften für den Bau
von Häusern vollkommen irrelevant sein. Stahl als Baustoff für
Flächen/Schalen (nicht Träger) ist glaube ich sehr ungünstig.
Und die Methoden des modernen Schiffbaus sind vermutlich
ausschließlich auf die Verarbeitung von Stahl zugeschnitten.
Ach ja, eine Ausnahme gibt es allerdings, und die könnte
relevant sein - Stichwort Betonboot.
CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
Hallo,
Jörn Jaschinski schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Hm, ja. Bei Antti Lovag haben wir unter Hitzeeinwirkung auf der
Baustelle Glas aus Kunststoff verbogen und aus einer grossen Platte
zugeschnitten. Auch wurden Kunststoffe wie im Bootsbau fuer Tueren ueber
Schalungskoerpern geformt, abgenommen und zur Tuer zusammengesetzt.
http://www.habiter-selon-lovag.com /
Manches kenne ich, kompliziertere Bauvorhaben muss man wohl oder uebel
im grossen Team erzeugen.
Nur Fuer und Wider ist auf die Dauer langweilig zu diskutieren.
Gruesse
K.L.Diehl
--
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