Fliegende Windmuehle als Schiffsantrieb

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Moin!

Zugegeben: Die Idee ist natürlich ein bißchen spinnert. Aber trotzdem...

Es geht darum, Schiffe mit Windenergie anzutreiben, und zwar nicht nach Art der Windjammer mit Masten und Segeln, sondern richtig hocheffizient, so daß dann ganz dicke Pötte mit 40-50 kn oder sowas fahren können. Das Schiff ist erst einmal ein ganz normales, nur, daß es keinen Verbrennungsmotor (Schiffsdiesel, Dampfturbine, was auch immer ... höchstens Hilfsmaschinen als "Flautenschieber"), sondern Elektromotoren (von mir aus Pod-Antriebe, egal...) hat. Und gehen wir mal ruhig von richtig großen Antriebsleistungen, evtl. einige 100 MW aus, was so Super-Containerschiffe eben brauchen.

Der Strom dafür kommt von einer fliegenden WEA. Ich gehe davon aus, daß es in richtig großen Höhen (bzw. bescheiden: gut 1000 m Höhe) niemals (oder nur höchst selten) wirklich windstill ist, sondern die Windgeschwindigkeit immer vergleichsweise hoch gegenüber den relevanten Fahrgeschwindigkeiten ist. Die Differenzgeschwindigkeit strömt die Tragflächen des fliegenden WKA-Trägers an und erzeugt den notwendigen Auftrieb, die "Vortriebskraft" wird durch ein Zugseil erzeugt, d. h. vom Schiff aus läßt man "einen Drachen steigen". Das Zugseil sollte relativ lang sein (ca. die zwanzigfache Flughöhe, also ungefähr 20 km lang), damit die Vertikalkomponente der Zugkraft gering bleibt (denn die müßte die Flugmaschine zusätzlich zum Eigen- und Seilgewicht tragen). Das Zugseil nimmt dabei /nur/ die Reaktionskraft der Windenergiewandler sowie die "Antriebskraft" zum Fliegen auf, es zieht das Schiff /nicht/ (auch nicht, wenn es mit Rückenwind fährt), denn man kann leicht ausrechnen, daß die erforderlichen Seilgewichte dann viel zu hoch würden, wenn man ein 100.000-t-Schiff an fliegenden Segeln mit 50 kn durch den Ozean zerren wollte. Angetrieben wird das Schiff vielmehr von den elektrischen Schiffsmotoren, und die kriegen ihre elektrische Leistung über ein in das Zugseil integriertes Stromkabel von der fliegenden WEA. Der Flieger befindet sich dabei abhängig von der Windrichtung in irgendeiner beliebigen Position gegenüber dem Schiff, bei Gegenwind wird er nachgeschleppt, bei Rückenwind zieht er von vorne, oder ggf. auch querab. (Zum Glück zeigen alle Flieger bei mehreren solcher Schiff in die gleiche Richtung, so daß sie hintereinander her und auch aneinander vorbeifahren können, auch bei entgegengesetzten oder sich kreuzenden Kursen.)

Das erste, was mich interessieren würde, ist, welche grundsätzlichen technischen Macken diese Idee hat. (Klar, der Flieger muß ggf. notwassern können, und man muß sich was für das Losfahren und Ankommen ausdenken - vorstellbar wäre, daß er erforderlichenfalls querab zu Seilrichtung startet und erst einmal ein paar Runden um das Schiff macht, bevor er hoch genug ist, um dann alleine vom Wind oben gehalten zu werden - im Normalfall wäre er übrigens mehr oder weniger dauerhaft in der Luft (unbemannt natürlich), auch, wenn das Schiff keine Fahrt macht - denkbar wäre, daß das Schiff vor der Einfahrt in den Hafen "seine" WEA an ein anderes, ausfahrendes Schiff abgibt und dann ohne die lange Strippe an Schleppern oder mit eigener (Not-)Maschinenkraft in die Hafenanlagen einfährt. Aus Sicherheitsgründen müßte das wahrscheinlich schon 100 km vor der Küste passieren.) Natürlich wird der "Drachen" schon ziemlich riesig, denn WEA mit 500 MW sind weder klein noch leicht, trotz höherer Windgeschwindigkeiten.

Und zweitens täte mich interessieren, inwiefern sich sowas mit der normalen Luftfahrt vereinbaren ließe - die darf ja schließlich weder in die Windmühle noch in deren Drachenleinen reinrasseln. (Wenn die WEA allerdings max. FL 50 hat, fliegt sie wahrscheinlich einfach drüber weg.)

(Und wozu das ganze Theater? Na, um den Kraftstoffverbrauch zu vermeiden, natürlich.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
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Hallo Ralf, keine neue Idee:

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Richtig große Schiffe sind motorisch aber in der Regel so schnell, dass man mit Windkraft kaum mehr was gewinnen kann (siehe "Rumpfgeschwindigkeit"). So hoch sind die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten dann doch nicht, dass das noch viel bringt.

Ein Segelschiff ist dann am schnellsten, wenn der Wind von der Seite kommt, dann kann es schneller als die Windgeschwindigkeit werden. Wind von vorne und hinten ist dagegen nicht sonderlich vorteilhaft. Rückenwind muss schon deutlich stärker als 50km/h sein, damit er bei heute üblichen Fahrgeschwindigkeiten noch ausreichend Vortrieb erzeugen kann.

Als süddeutscher Segelflieger (der aber nur über Land fliegt) kann ich berichten, dass auch in 1000m Höhe Windgeschwindigkeiten über 50km/h nicht sehr häufig sind.

Michael

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Michael Rübig

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

Hi, egal was Du Dir vorstellst, auch überm Ozean kann es Flauten geben bis in

4.000m Höhe. Und auch "Auge des Orkan"-Zonen... Dein Riesenwindturbinenplattformdrachenflieger müßte sein gewaltiges Gewicht für Windflügel, Getriebe, Generatoren, Tragflächen, Seil etc also auch dann "obenhalten" und auch starten können. Ich fürchte, das geht nicht. Dazu das Problem, daß der tolle "Generatorwind" ev. auch gegen die Schiffsfahrtrichtung wehen könnte...und letztlich das Schiff sozusagen dagegenanfahren müßte...oder umgekehrt. Sofern Du nicht erstmal die Antischwerkraft "nach Kregen" erfindest, wird sich soeine Lösung nicht etablieren. Warum auch sollte die sein, anstatt schneller Schiffe brauchen wir doch nur größere, die langsamer fahren. Und deren Routen sich unfallfrei genug Raum geben. Also Einbahnverkehr in allen Engstellen, ev. gar Sammel-Stoß-Verkehr in Gefahrengebieten wie am Horn oder in der Malakkastraat. Windgeneratoren auf dem Deck, Segelzughilfen und richtige Segelschiffsmasten ausreichend für knapp 10kn Dauerfahrt wären dann voll genug.

Der ist derzeit vor allem eine direkte Folge unserer "Schnelllebigkeit". Doch nötig ist es meist nicht. Senke gesetzlich die "Economical Speed" auf etwa 5-12kn und der Spritverbrauch sinkt. Friedensmarine muß selten schneller fahren, früher machten selbst größte Segelschiffe seltenst 15kn, die meisten erreichten keine 10kn und dennoch gelang es damit, Imperien aufzubauen :-) bloß wollen wir heutzutage nicht mehr monatelang auf neueste Fälschungen aus Asien warten. Und gegen die Treibstoffverschwender kann eine langsame Segeltransportmarine nicht konkurrieren, da Sprit subventioniert wird.

Wäre ich Kaiser von Deutschland, ich baute Container-Segelschiffe, groß genug um Flugzeuge zu verfrachten. So frei nach diesem "Superguppy". Und wenn wir schonmal dabei sind, nukleare Uboot-Supertanker.

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gUnther nanonüm

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begin quoting, Michael Rübig schrieb:

Du hast es nicht verstanden, sorry.

Gut, das wäre ein Problem, aber nur ein kleineres: Falls das Gegenwind wäre, käme nämlich noch der Fahrtwind hinzu. (Nein, kein Perpetuum mobile.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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begin quoting, gUnther nanonüm schrieb:

Wie häufig?

Das wäre halt die Frage.

Das ist aber der günstigere Fall. Blöd ist Rückenwind.

Völlig unrealistisch. Bremen-New York max. 2 Tage, alles andere ist unwirtschaftlich. Jemand, der das Leichtern per "in voller Fahrt alle Container über Bord kippen" erfinden würde, hätte damit unsterbliche Verdienste erworben.

Wie gut, daß der Posten nicht vakant ist.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

Hi, reicht eine Ölpest pro Jahr?

Rechne doch selber die Maschinenleistung nach. Welchen Rotor kannst Du bauen, der 150MW leistet und sich selbder trägt? Mit aktuellen Werkstoffen ist so gerade mal der A380 flugfähig, und die Galaxy. Größeres gibts nur als Zeppelin. Wo der Windwiderstand dann schon beträchtlich wird, das ist keine Lösung, damit ein Frachtschiff abzuschleppen. Da eher schon einen gewaltigen Ballon in soeiner Jetstreamzone als "Windanker" einzuhängen und damit das Schiff abschleppen. Und ev. am Ende soeiner Jetstreamstraße selbigen Ballon an den nächsten Windfahrer weiterzureichen.

Nee, der hilft eher. denk an den Eigenwindwiderstand Deines Riesenfliegers.

Das ist doch Unsinn, die "Wirtschaftlichkeit" ist Einbildung. Niemand braucht wirklich Öl innerhalb Wochen am Terminal, das wird nur deshalb so "wichtig", weil die bewegte Fracht Warentermingeschäften unterliegt. Das gabs schon zu Zeiten der Walfänger, da war auch manche Ladung schon verkauft, bevor der Segler in See ging...und damit wurde Geschwindigkeit wichtig. Kohlentransporte von England aus in alle Welt, um die eigenen Dampfschiffe zu befeuern dagegen waren nicht solchen Marktschwankungen unterworfen und daher noch lange in die Dampfschiffsphase hinein eine Segelfracht...genau wie Guano oder Baustoffe, Dinge, von denen der Importeur große Lager zu unterhalten pflegte. Genau so müßte man eben wieder handeln, alles in Vorrat halten und eben nicht aus kleinlichen Krämertrieben heraus die Lagerbestände wegen kurzfristiger Kursschwankungen weiterverkloppen.

Ja, sieht so aus, als wenn weit dümmere Leute gewählt würden :-)

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gUnther nanonüm

Am 23.05.2010 22:14, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Der Aufwand, das Ding abheben zu lassen, ist zu groß. Die Höhe macht nicht so viel aus, solange Du nicht auf den Jetstream spekulierst.

Ich habe mal eine Windmühle auf einem Frachter abzuschätzen versucht. Man kommt kaum über 5% der derzeit üblichen Antriebsleistungen. Kosten im Bereich von Millionen. Da kann man viel Öl für kaufen. Dann schon lieber Flettner.

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 23.05.2010 23:35, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Allerdings. Die jetzigen Anlagen haben ja mit Leichtbau so gut wie gar nichts zu tun. Leichtbau würde z.B. bedeuten, dass man die Generatoren statt mit Kupfer mit Alu wickelt, dass man statt der Standard-Dynamobleche Glasmetalle verwendet, dass man statt starrer Flügel evtl. aufblasbare, äußerst dünnwandige verwendet, dass man auf ein Getriebe komplett verzichtet, dass man statt einem großen Langsamläufer lieber viele kleine und dafür hochtourige Windräder an einem Seil entlang auffädelt, dass man statt mit niedriger eher mit höherer Spannung arbeitet usw.

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Christoph Müller

Ralf . K u s m i e r z schrieb: > Zugegeben: Die Idee ist natürlich ein bißchen spinnert. Aber

So Ideen haben auch andere:

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?q=Airborne+wind+turbine Gruß Christian

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Christian Hamacher

gUnther nanon=FCm schrieb:

Die Langsamfahrerei rentiert sich erst wenn die =D6lpreise noch viel h=F6= her=20 steigen. Momentan liegt das wirtschaftliche Optimum meist zwischen 15=20 und 20 Knoten Fahrt, bei den Frachtraten von 2007 lag es deutlich =FCber =

20 Knoten. Warum? Ein nur halb so schnelles Schiff kann bei gleichen=20 Kapital- und Personalkosten nur die halbe Transportleistung erbringen=20 und den halben Umsatz machen - die Treibstoffersparnis kann diesen=20 Effekt nicht kompensieren. Ernst-Peter
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Ernst-Peter Nawothnig

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begin quoting, gUnther nanonüm schrieb:

[Flauten in größeren Höhen]

Sinnentnehmendes Lesen?

Sich? Die Maschine wird aerodynamisch (=über Tragflächen) vom anströmenden Wind getragen.

Lies erst mal, worauf Du antwortest, versuche es zu verstehen, dann schreibst Du vielleicht nicht ständig so einen gronottigen Blödsinn.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Durchgefallen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 24.05.2010 14:16, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Neunmalklug.

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Christoph Müller

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begin quoting, Carsten Thumulla schrieb:

Ist es? Mit der entsprechenden Profilgeometrie kann $irgendwas_Flugfähiges praktisch schon im Schrittempo abheben, und die ganze Anlage müßte ohnehin eher auf Segelflugzeugeigenschaften hin als auf halbe bis dreiviertel Schallgeschwindigkeit wie große Verkehrsflugzeuge konstruiert werden. Da reicht dann zum Abheben ggf. einfach die Geschwindigkeit des Frachters: Funktionieren kann das alles ohnehin nur mit merklich Wind, also fährt das Schiff (es braucht ohnehin Hilfsmaschinen) gegen den Wind los und schleppt das an der Leine hinterherschwimmende Fluggerät, das dabei max. Klappenstellung hat, einfach an. Die Rotoren stören derweil nicht (werden in eine waagerechte Ruhestellung parallel zu den Tragflächen, Blätter in Segelstellung, gestellt), und sobald der Flieger oben ist, fährt er die Klappen rein, um den Widerstand zu verringern, und bringt die Rotoren an den Wind.

Man muß, was Segler nicht können, auf jeden Fall aus der Prandtl-Schicht raus, also deutlich über 100 m kommen. Obere Grenze der Ekman-Schicht wäre nicht schlecht, also ca. 1000 m. Dann ist man im Bereich des sehr zuverlässigen und gut prognostizierbaren geostrophischen Windes, und der ist ein ganzes Eckchen stärker als der "Bodenwind". Jetstream braucht man nicht (bzw. man müßte mal rechnen, ob die höhere Windstärke sich für den konstruktiven Mehraufwand lohnt: Die Leistung geht immerhin mit v^3).

Was gerne übersehen bzw. nicht verstanden wird: Das Antriebsprinzip ist nicht das eines Segelschiffes - im Prinzip kann ein WEA-amgetriebener Frachter in beliebige Kursrichtungen mit einem Mehrfachen der Windgeschwindigkeit fahren (zumindest gegen den Wind; bei Rückenwind funktioniert das leider nicht, da müßte er wohl kreuzen). Die Schwäche bei Rückenwind muß aber nicht stören: Wenn der Flieger z. B. bei 50 km/h Anströmgeschwindigkeit effizient arbeitet, dann wird er in eine Höhe aufgelassen, in der 100 km/h Rückenwind vorliegt, und wird dort mit 50 km/h angeströmt, während das Schiff selbst mit 50 km/h (ca. 27 kn) fährt. Vielleicht nicht optimal, wenn es an sich auf 50 kn ausgelegt ist, aber das geht dann eben nur bei Gegenwind.

(Anmerkung: Im Prinzip kann man auch bei raumem Wind schneller als der Wind in Richtung Lee fahren, aber nur mit einem anderen Antriebsprinzip: Dafür braucht man dann ein Triebwerk, das durch Beschleunigung der Luft nach hinten "zieht" (also ein normales Flugzeugtriebwerk eben). Das könnte dann an einem geschleppten Schiff elektrisch angetrieben werden, wobei der Strom von einem Generator erzeugt wird, der seine Energie aus der Wasserströmung aufgrund der Fahrt des Schiffs durch das Wasser bezieht (was einen erhöhten Fahrwiderstand bewirkt, aber trotzdem funktionieren dann, d. h. das ist auch kein Perpetuum mobile). Also das Antriebsprinzip mit der fliegenden WEA genau umgekehrt. Das Prinzip scheitert allerdings daran, daß für größere Flughöhen das Zugseil zu schwer wird, d. h. man kann Schiffe nicht effizient mit Flugzeugen schleppen.)

Windmühle auf Frachter scheitert an den Masten.

Was glaubst Du wohl, was Schiffsmotoren kosten? Das ist nun wirklich kein Argument.

Noch.

Flettner ist zu "erdgebunden", zu "bodenständig". Wie mit den Windmühlen auf Frachtern: Man kann Flettner nicht tausend Meter hoch machen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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begin quoting, Christian Hamacher schrieb:

Ja klar:

Aber eben bisher wohl noch nicht ernsthaft als Schiffsantrieb. Der Witz beim Schiffsantrieb ist je gerade, daß dabei sozusagen ein Bootstrap-Effekt erzielt wird: Die Fahrgeschwindigkeit des Schiffs verstärkt den schwachen (Gegen-)Wind, so daß die Schiffsgeschwindigkeit relativ hoch werden kann und auch schwache Winde sehr gut ausgenutzt werden (Schiff fährt mit 40 kn gegen eine Windgeschwindigkeit von 10 kn an).

Übrigens: Warum Tragschrauber? Mir erschiene es plausibler, das Gewicht mit konventionellen starren Tragflächen zu tragen und den Rotor nur zur Stromerzeugung zur verwenden.

Die eigentliche Frage ist, warum es das noch nicht gibt (sowohl stationär als auch als Schiffsantrieb). Prinzipielle Bugs sehe ich nämlich nicht.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ich tippe eher auf keinen Apothekennotdienst in Bremen ;-?

uwe

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Uwe Klein

Am 24.05.2010 14:54, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Das Obenhalten kostet Aufmerksamkeit und Platz zum Maneuvrieren.

Das Meer ist kein freier Spielplatz mehr. Die Schiffsrouten sind an vielen Stellen sehr knapp.

Das muß auch durch Kanäle und Hafenanlagen passen und muß bei Sturm gesichert werden. Wenn es was bringen soll ist es groß und dann macht es in der Handhabung und beim Sturm Probleme. Man muß es kappen können. Wie will man es bergen nach kappen?

aha

Ob die Rumpfkonstruktionen heute solche Kräfte aufnehmen können wäre auch zu klären. Das sind keine Schiffe mehr, das sind oft Schuhkartons

-- von der Form her.

ja

Einklappbar müßten sie schon sein. Wenn man wirklich 5% sparen kann wird sich das eines Tages lohnen. (Rasende Seemühle)

Ja, aber auf den Antrieb kann man nicht verzichten. Der Wind kann nur "zufüttern" wenn man nicht wieder Flautendümpelei anfangen will.

Ja, aber das Öl muß man trotzdem mitnehmen. (Flaute, Kanäle, enge Schiffartsrouten, Häfen)

Das isses Problem

Es gibt ja schon ein Hilfssegel, das bringt was im Prozentbereich, also zu wenig.

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 24.05.2010 15:06, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

interessant

Wir hatten doch hier letztens die Grenzseillänge, die das eigene Gewicht noch hält. 5 - 10 km ist optimistisch.

Ich fürchte, daß mein Humor für diese Überlegungen nicht mehr reicht.

Nö, Tragschrauber ist eine sehr gute Idee. Wenn sich schon was dreht kann es auch den Auftrieb übernehmen.

Handhabung, zu groß bei nennenswerter Leistung, Zulassungsprobleme, sperrig, Sturmsicherheit, ...

Hubraum ist durch nichts anderes zu ersetzen als durch Hubraum.

Carsten

Reply to
Carsten Thumulla

Das ist auch schon anderen aufgefallen:

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uwe

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Uwe Klein

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begin quoting, Carsten Thumulla schrieb:

Hä? Drachen fliegen vollautomatisch.

Das könnte ein Problem werden.

Nö, lies das OP.

Wieso? Gut, es wird nicht orkantauglich sein, aber sonst...

Notwasserungsmöglichkeiten stand auch im OP. Wie? Hinfahren, anleinen, abschleppen. Ggf. demontieren und an Bord nehmen.

Nicht?

Schiffe haben - auch heute noch - sog. "Anker", mit Ankertauen dran, und Befestigungspunkte dafür. (Flugzeugträger eigentlich auch?) Und Du wirst es nicht glauben: Man kann Schiffe schleppen, bugsieren und festmachen.

Das Problem ist die schiere Größe im Normalbetrieb. Die sind extrem schwer und haben einen riesigen Hebelarm zum Schiffumkippen.

Da gäbe es allerdings auch noch ganz andere Alternativen, beispielsweise schlicht eine Eisenbahnlinie über das Meer (oder auch unter die Oberfläche) zu verlegen. Für solche "Tubes" gab es auch schon Pläne - man kann damit im Prinzip Flugzeuggeschwindigkeiten erreichen, aber wetterunabhängig. Noch eine Möglichkeit wäre, die Schiffe zwar elektrisch anzutreiben, aber an einer "Oberleitung", also ein Hochspannungsseekabel entlang der Fahrroute zu verlegen und alle paar Dutzend Kilometer eine kleine "Steckdoseninsel", die das Schiff dann bis zur nächsten mitzieht und dort "umsteckert", oder die "Inseln" sind elektrische Hochseeschlepper, die die im übrigen mehr oder weniger antriebslosen Containerflöße jeweils ein paar Dutzen Kilometer ziehen und dann stafettenmäßig an den nächsten weiterreichen

- fünfzig oder hundert Stück davon quer über den Atlantik, und die Sache ist geritzt.

Elektromotoren sind aber deutlich billiger als die komplette Wärmekraftmaschine mit Nebenaggregaten dazu. Das Tankvolumen kann man auch deutlich verringern. (Vielleicht gibt's irgendwann sogar hinreichend billige Akkus.)

Welche Flauten? Relativ leistungsschwacher Hilfsantrieb wird zum Manövrieren gebraucht, klar. Die 100 km von vor der Küste bis in den Hafen könnten aber Hochseeschlepper erledigen, oder vielleicht einfach landgestützte Seilzüge.

Nicht unbedingt Öl (landnah bieten sich Elektrokabel an), und auch nicht so viel. Und wozu überhaupt? Auf den "gängigen" Schiffahrtsrouten herrscht Hochbetrieb, da fahren Schiffe wie Autos auf der Autobahn. Es würde völlig ausreichen, dort eine kleine Flotte von Hochseeschleppern patroullieren zu lassen, die notfalls einen Frachter an den Haken nehmen können - das ist billiger, als in jeden Frachter so einen Hochseeschlepper einzubauen, der die meiste Zeit gar nicht gebraucht wird.

Und kostet auch Millionen.

Wobei: Wieso eigentlich Prozentbereich? Wieso fahren dem Schiff nicht ein Dutzend Segelträger voran, jedes mit so einem Flugding, und bringen zusammen die erforderliche Zugkraft auf? Wenn sich jedes Hilfssegel durch die Kraftstoffeinsparung rentiert, dann in der Summe schließlich auch. Und bei Flaute könnte man die Segler einfach treiben lassen, und der Frachter fährt ohne sie weiter - eingesammelt werden die dann auf dem Rückweg, die Mannschaft (falls erforderlich) kann dann ein paar Tage sonnenbaden.

Wobei es Flauten im wirtschaftlichen Sinn realistischerweise gar nicht gibt: Das war ein Problem in der christlichen Seefahrt, als die Windjammer wochenlang unterwegs waren und dafür keine zuverlässigen Wetterprognosen möglich (außer für Sonderfälle wie die Passatzonen). Heutzutage für ein paar Tage Atlantiküberquerung kennt man die Windverhältnisse vorher - wenn Flaute droht, fährt man eben erst gar nicht los.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

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