„Kleins“ Kugellager mit 70mm Innendurchmesser?

Hallo, ich bräuchte ein scheinbar etwas ungewöhnliches Radialkugellager mit

70mm Innendurchmesser und möglich kleinem Außendurchmesser, am besten unter 80mm. Das Lager muss nur ganz kleine Kräfte, allerdings Axial und Radial aufnehmen können. Wo könnte ich so was wohl finden? Eigentlich müsste es noch nicht einmal ein Kugellager sein, ein Gleitlager tätst auch, es muss nur leicht und (wenigstens fast) spielfrei sein.

Alternativ könnte ich das Teil vielleicht auch selber bauen, nur wie baut man eigentlich ein Kugellager? Ich dreh die zwei Ringe und die Laufflächen der Kugeln, versuch das alles sauber und genau hinzubekommen, und dann? Wie baut man das zusammen? Bei den Lagern die ich her grad so rumliegen hab kann das unmöglich durch abkühlen des inneren Rings und erwärmen Äußeren passiert sein, oder doch?

Grüße Flo

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Florian Rist
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Ich denke es kann auch ein Gleitlager sein? Warum baust du dann nicht lieber soetwas?

Ueberleg mal was passiert wenn alle Kugeln dicht gedraengt an einer Seite liegen, also ohne den Ring der sie auf Abstand haelt.

Olaf

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Olaf Kaluza

Hallo Olaf

Da hab ich das gleiche Problem, ich weiß nicht wo ich's fertig herbekomme. Bei der Gleitlagerlösung bräuchte ich was, das wie das Kugellager auch (kleine) Axialkräfte aufnehmen kann und im Prinzip aus zwei Ringen besteht. Nur eine Lagerbuchse durch die man eine Achse steckt reicht nicht.

*patsch* Danke.

Grüße Flo

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Florian Rist

"Florian Rist" schrieb > Da hab ich das gleiche Problem, ich weiß nicht wo ich's fertig

Hallo Florian, für Gleitlager kannst du ja mal bei igus nachfragen

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Vielleicht findest Du da eine Problemlösung

Grüße Oliver

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Oliver Moder

Am Sat, 29 Jul 2006 21:45:46 +0200 schrieb Florian Rist:

Gleitlager selber bauen kuckst du zb. bei Igus Kugellager selber bauen? Vergiss Es! Kugelager mit originellen Maßen erfrägst du zb. bei SKF. Oder du bastelts Gleitlager mit Gleitbuchsen. Da ist der Normalienhändeler deiner Wahl erste Adresse.

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Peter Niessen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Florian Rist schrieb:

Das reicht nicht: normalerweise (kommt drauf an) braucht man gehärtete Laufflächen. Übliches Meterial ist härtbarer Stahl 100Cr6. Der wird im Zustand "GKZ-geglüht" weich (zerspanend) bearbeitet und danach gehärtet (Glühen auf ca. 650-700 °C und dann mit Härtungsöl oder im Salzbad abschrecken). Dummerweise hat sich der Lagerring danach verzogen - die Formabweichungen muß man dann durch eine "Hartbearbeitung" (Schleifen) beseitigen. Man kann allerdings auch Hartdrehen (wenn man das kann) - in dem Fall könntest Du vielleicht die Lagerringe aus "handelsüblichen" Lagern der gängigen Hersteller "umfunktionieren".

Ach so: Du hast die doch wohl hoffentlich schon nach "Kataloglösungen" für Dein spezielles Problem gefragt (und natürlich vorher den/die Lagerkataloge eifrig studiert)?

Als erstes mußt Du Dir mal über Deine Anforderungen klar werden: Spiel, Beanspruchung, Kräfte/Momente, Drehzahlen, Temperaturen, Reibung ...

Daraus folgt dann die Entscheidung Gleitlager oder Wälzlager und die Art der Schmierung. Und bei den Wälzlagern gibt es keineswegs nur die Kugellager, sondern z. B. auch Zylinderrollenlager, die radial nicht so hoch bauen und teilweise auch ohne Innen- oder Außenring geliefert werden, weil die entsprechende Funktionsfläche konstruktiv gleich an dem entsprechenden Maschinenteil vorgesehen wird.

Je nach Beanspruchung sind aber durchaus auch andere Werkstoffe als Lagerstahl vorstellbar, Bronze, Hartaluminium oder Glas beispielsweise.

Du bist offenbar kein Maschinenbauer.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Hallo Ralf

Danke für die Erklärungen.

Ich hab erfolglos gegoogelt aber da fehlte mir bisher einfach das richtige Stichwort "Dünnringlager", seit Günters Posting bin ich da schon viel erfolgreicher. :-) Und ich studiert jetzt erst mal die erwähnte Websteien.

Oh die sind sehr gering und werden wahrscheinlich von allem, was es an Maschinenbauteilen gibt übererfüllt. Ich brauch das Lager nur für ein "Bedienteil" es muss sich am Ende "gut" anfühlen wenn man's mit der Hand dreht. Die Kräfte sind dabei ganz klein, die "Achse" ist nur Millimeter lang das ganze Teil nicht fest. Im Prinzip ist's kaum mehr, als hätte man das Langer so in der Hand und würde damit spielen.

Drum könnte es schon sein, dass ich das auch selber bauen könnte, vielleicht aus Messing.

Schmierung ist schon eher ein Stichwort. Fett darf da nicht rauslaufen, das hätte man sonst schnell an den Fingern, außerdem ist das Lager staubbelastet.

Ja, das wusste ich sogar schon, aber die "normalen" nach Din irgendwas sind alle zu "dick" und ich brauch ein "komplettes" Lager, die anderen Teile sind aus Kunststoff und Holz, da können keine Laufflächen drauf sein.

Müsste für meinen Zweck kein gehärtet Stahl sein, das billigste währ mir wohl recht. Glas dürfte eher teuer sein, nimmt man das für Lager in extrem korrosiver Umgebung?

Öh... erwischt. :-) Bin Architekt, aber zugegen, das war eher eine dumme Frage.

Grüße Flo

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Florian Rist

Das fühlt sich immer mehr wie ein Gleitlager an, obwohl die nicht so schön "smooth" laufen wie ein Kugellager. Ansonsten suche nach Lager, die beidseitig mit einer schleifenden Dichtung (sprich Gummilippe) ausgestattet sind. Die kostet zwar etwas Bauraum, macht aber dann "viel Ärger weniger". Bei Standardkugellagern an dem Kürzel 2RS in der Bestellbezeichnung zu erkennen. Zum Thema korrosiver Umgebung gibt es Lager aus rostfreiem Stahl oder noch besser aus Keramik, aber ob du die bezahlen möchtest, bezweifle ich. Das würden vermutlich Sonderanfertigungen für dein Projekt.

Lass dir doch mal den Gleitlagerkatalog von IGUS

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in Papier kommen. Diese Gleitlager sind sehr gut machansch nachbearbeitbar, kosten fast nix und halten lange. Papier deshalb, weil dich der Onlineauftritt erschlägt, wenn du noch nicht genau weist, was du suchst.

Noch eine Möglichkeit : Lass dir zwei Lagerringe mit V-Förmigen Laufbahnen drehen, den inneren aus POM (Markenname Delrin) und den äußeren aus VA. Den Außenring kannst du einfach teilen, damit das Ganze montierbar wird. Vorteil dieser Kombination : Funktioniert bei der von dir skizzierten Anwendung ausreichend gut, benötigt keine Schmierung, hat kein Staubproblem und erzeugt keinen Abrieb, den du nicht mehr von den Fingern bekommst.

Grüße Günter

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Günter Schütz

Am Sun, 30 Jul 2006 02:56:52 +0200 schrieb Florian Rist:

Keramiklager sind keine Exoten :-)

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Peter Niessen

Hallo Peter

Da fällt mir grad ein, dass ich sogar min. eines am meinem Fahrrad hab. Das Lager der Leitrolle meines Schaltwerks ist aus Keramik, das ist ein Keramikzylinderrollenlager.

Grüße Flo

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Florian Rist

Hallo Günter

Brauch ich ja auch nicht. Meine Umgebung ist nicht korrosiv, obwohl, Schweiß könnte schon korrosiv sein, aber das Lager selbst ist dem nicht ummittelbar ausgesetzt.

Ja, ich werd Montag mal rumtelefonieren und Kataloge bestellen, inzwischen hab ich ja ein paar gute Adressen. Danke an alle an dieser Stelle

Das könnt ich (vielleicht) auch selber machen. An die Kombination Stahl und Kunststoff hab ich auch schon gedacht, dann sind vielleicht auch etwas größere Tolleranzen drin, als wenn beide Ringe aus Stahl wären.

Grüße Flo

PS: Ist bei Euch das Threading eigentlich auch ziemlich kaputt. Bin ich da schuld? Stimmt da was nicht.

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Florian Rist

Der Thread steht bei mir im OE noch korrekt, aber Ralf hat den Rechtschreibfehler im Betreff ausgebessert (kleines statt kleins). Das kann deinen Newsreader durchaus irritieren.

Grüße Günter

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Günter Schütz

du hast im OP 'typografische' anfuehrungszeichen benutzt, ohne diese passend zu codieren. je nach client passiert dann irgendwas ulkiges und in der folge versagt das threading nach Subject:.

aus diesem grund sollte man auch heute noch darauf achten, dass man zumindest im Subject:-header nur ASCII-zeichen verwendet.

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frank paulsen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, "Günter Schütz" schrieb:

Ich halte gerade das Gegenteil für wahr. Eine Welle in einer mit einer knappen Spielpassung angepaßten Bohrung dürfte wesentlich "glatter" laufen als ein Rollenlager, da "rumpelt" dann nichts.

Bei den vorliegenden Anforderungen läßt sich so eine Dichtung auch sehr gut selbst improvisieren: eine passende Gummiplatte entsprechend lochen oder einen passenden O-Ring suchen, auf die Welle aufschieben und an der Bohrung mit einem kleinen Deckel befestigen, fertig. Ich würde das angepaßte und geschmierte Gleitlager nehmen und so abdichten oder gar kein Lager, sondern die Welle direkt in den Gummilöchern führen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ich dagegen hatte bislang nicht selten den Eindruck, daß (gute und vernümpftig geschmierte) Gleitlager wesentlich "smoother" laufen als Wälzlager.

vG

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Volker Gringmuth

Volker Gringmuth verfasste am 30.07.2006 20:19:

Womit du recht hast. Wälzlager laufen lauter und rauer, weil dort sehr viel mehr Komponenten in Bewegung sind.

Joachim

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Joachim Schmid

Moin,

Florian Rist schrub:

Wenn ich mir die Anforderungen so anhöre (Holz, Kunststoff, Kräfte so groß wie Handkraft), dann:

Bau zwischen Außen und innenteil (ohne irgendwelche Kapriolen) einfach eine Lage Filz ein. Funktioniert seit Jahrhunderten für Klaviere und ähnliches wunderbar, läuft 'smooth', reibungsarm, verschleißfrei, Dreckfrei, Staubunempfindlich,...

CU Rollo

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Roland Damm

Am Sun, 30 Jul 2006 14:29:51 +0200 schrieb Florian Rist:

Na Kuck :-) Nur ohne wirklich zu wissen was du brauchst ist es schwer einen guten Tipp zu geben. Das gilt für viele hier gestellte Fragen.

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Peter Niessen
*Günter Schütz* wrote on Sun, 06-07-30 15:14:

Nö. ein Newsreader, der den Betreff für's Threading benutzt ist kaputt. Dafür sind RIDs und References da, und als die definiert wurden, gab es z.B. OE noch nicht.

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Axel Berger

Hallo Joachim

Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung, allerdings wäre das in meinem Fall sogar wünschenswert. Das "rumpelnde" Kugellager gibt ein deutlicheres Feedback wenn man damit spielt. Das wär' für meine Anwendung nicht schlecht, glaub ich jedenfalls, man fühlt die Drehbewegung deutlicher.

Grüße Flo

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Florian Rist

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