Kombibetrieb Diesel-/Gas

Könnte man ein Dieselfahrzeug mit Gas betreiben, ohne dass eine Zündanlage eingebaut werden muß? Dazu wäre imho lediglich erforderlich, dass kleine Mengen Diesel mit dem Gas eingespritzt werden, so dass eine Selbstzündung erfolgen könnte. Warum wird das nicht so gemacht. Gibt es technische Gründe, die gegen so ein Verfahren sprechen? Immerhin könnte man sich imho den bei Benzinern notwendigen Einspritzkrempel bei einem in dieser Weise betriebenen Dieselfahrzeug sparen.

Rechtliche Seite: Ich habe gehört, dass der Kombibetrieb von Gas/Benzin nicht zulässig sei. Kann mir jemand Hinweise geben, wo man hierzu etwas finden kann. Außerdem kann die Zulassung des Fahrzeugs gefährdet sein.

Zitat TÜV Hessen: "...grundsätzlich kann zunächst jede Einspritzanlage in Fahrzeugen verbaut werden. Es stellt sich dann jedoch die Frage, in wie weit gesetzliche Anforderungen mit diese Einspritzanlage erfüllt werden. Für alle Kraftfahrzeuge sind mittlerweile aufwendige Prüfungen hinsichtlich des Ausstoßes von Schademissionen nachzuweisen."

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Das Zitat bezog zwar auf die Lachgaseinspritzung, jedoch dürfte das rechtliche Problem bei einem Gas-/Dieselantrieb ähnlich gelagert sein. Wie sieht denn die aufwendige Prüfung des Ausstoßes der Emissionen aus? Laienhaft gesagt, wäre doch eine simple ASU ausreichend. Oder ist es nicht viel eher so, dass der Gesetzgeber zurückrudern müßte, weil er sonst kaum noch Einnahmen wegen der Steuerermäßigungen bei Gasfahrzeugen hätte und somit der Einführung eines mir einfach erscheinenden Prinzips verhindert;-)

Grüße Harald

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Harald Maedl
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Weil die Volumina überhaupt nicht zusammenpassen. Schau dir mal die Einspritzdrücke von Diesel-Einspritzpumpen an, überleg, ob das Gas dabei flüssig wird, wie es an die Einspritzpumpe kommt (gasförmig/flüssig?) und ob das Gas für genügend Schmierung der Pumpen sorgt.

Nick

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Nick Mueller

Harald Maedl schrieb:

So etwas gibt es, zumindest auf Prüfständen. Das Gas wird mit einem "Pilotstrahl" des Diesel gezündet.

Von wegen einfach mal bauen.

Rechtlich darf das keiner. Zu jeder Änderung die das Abgas beeinflußt ist ein Gutachten vorzulegen. D a s s o l l t e a b e r s c h o n s e i t 2 0 J a h r e n i n d e n K ö p f e n s e i n , o d e r ? ? ?

Also Zurück in die Bastelecke oder 1 Milliarde an die Sonne für eine echte Entwicklung

Gruß Matthias

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Matthias D.

Harald Maedl schrieb:

Nennt sich "Zündstrahltechnik" und wird z.B. für den Betrieb mit Holzgas verwendet.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Matthias D. schrieb:

Ich habe mal einen kennengelernt, der hat sich selbst einen alten Mercedes Dieses auf Holzgas umgebaut. So irre viel Aufwand kann das ja anscheinend nicht sein.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Danke für den Hinweis. Warum baut man die nicht in Serie? In steht beschrieben, dass dieser Art von Motor die wirtschaftlichste Möglichkeit sei. Was für Holzgas funktioniert, müßte doch auch mit Erdgas o.ä arbeiten? Vielleicht muß dann dem Diesel noch ein Antiklopfmittel zugegeben werden.

Grüße Harald

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Harald Maedl

Wie schon andere unter dem Stichwort Zündstrahltechnik angeführt haben, scheint dieses Problem gelöst zu sein. Allerdings wundert mich, dass darüber nicht in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird.

Grüße Harald

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Harald Maedl

Ja, auch unter dem Stich Hybridmotor bzw Zweistoffmotoren kann man etwas finden

Motorenbau ist generell nicht einfach, zumindest wenn diese einigermaßen optimiert laufen sollen. Aber im Grunde ist so Zweistoffmotor eine Art Benziner, der ohne Zündkerzen auskommt und das Zündmittel kleine Mengen von Diesel sind. Ich sehe nicht, wo das grundsätzliche Problem sein soll, so eine Kiste für das Auto zu bauen. Es wird ja, wie ich gelesen habe, bei den BHKWs schon lange eingesetzt.

siehe auch:

Bei dem Geschrei versteh ich nichts mehr;-) Was kostet so ein Gutachten bzw was soll daran so kompliziert sein? Meßsonde in den Ar^wAuspuff und gut ist.

Das wäre eine echte Entwicklung, imho. Oder was hast du an dem Prinzip aus technischer Sicht auszusetzen.

Grüße Harald

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Harald Maedl

....

Für solche Gutachten bzw. Abgasuntersuchungen gelten sehr strenge Vorschriften. Und du mußt den weltweiten Verordnungen entsprechen, sonst gibt es keine Genehmigung. Und Punkt.

Solche Testreihen sind irre teuer und dauern ewig. Davon abgesehen, mußt du ja erst mal in die nähe der Abgasgrenzwerte kommen. Also laaaaaaaaaaaange Vorentwicklung!

Das Prinzip halte ich für zu aufwendig.

Dann lieber gleich Gas "normal" zünden.

Dann hast du zumindest keine "Verunreinigung" durch "Fremdstoffe" im Abgas.

Mischverbrennung ist immer Schei.e !

Gruß Matthias

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Matthias D.

Ist der Motor nicht recht eigenartig? Einerseits kann man mit der Verdichtung (17:1) nicht höher gehen, weil sonst die Klopfgrenze des Gases überschritten wird, andererseit verwendet man zum Zünden die teure Diesel-Einspritztechnik statt Zündkerzen. Oder hängt das mit der sehr niedigen Flammgeschwindigkeit des Gases zusammen?

Jedenfalls geht der nicht als Dieselmotor durch.

Nick

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Nick Mueller

Das ist aber kein Diesel.

Nick

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Nick Mueller

Was denn sonst? Der Typ, der seinen Benz zum Zündstrahler (wg. Holzgasbetrieb) umgebaut hat, hat nach wie vor seine Diesel-Einspritzpumpe im Einsatz und er hat auch Diesel im Tank. Davon braucht er aber nur ca. 0,25 l/100km. Die Pumpe spritzt halt nicht so viel ein, dass die Leistung ausreicht, um damit fahren zu können, sondern grade so viel, dass sich der Motor noch dreht; wahrscheinlich nicht mal das. Das Holzgas kommt mit Luft vermischt einfach über den Ansaugtrakt. Wird komprimiert. Wird heiß. Dann wird etwas Diesel eingespritzt wodurch das Ganze anfängt zu brennen. Das sorgt für die gewünschte Volumenarbeit.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Weiss nicht, meines Wissens macht Diesel mit Gas genausowenig Sinn wie Diesel mit Hybrid, weil der Diesel selber schon einige tausender teurer ist als ein Benziner und dann nochmal die Gasanlage drauf kommt, da kommst du halt schnell in Bereiche wo du sehr sehr viele km fahren musst bis sich das lohnt. MfG Matthias

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Matthias Frank

Genau darum ist er kein Diesel. Der Diesel zeichnet sich dadurch aus, dass der Brennstoff zum Zündzeitpunkt eingespritzt wird und dann durch die Kompressionshitze verbrennt. Einspritzdauer und Volumen sind geregelt und damit auch der Druckaufbau. Das Ding ist ein Ottomotor mit einer eigentümlichen Zündanlage.

Nick

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Nick Mueller

Öh, nö;-). Es ist ein Selbstzünder und der Verbrauch dürfte geringer als bei einem gasbetriebenen Benzinmotor sein. Grüßer Harald
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Harald Maedl

Dann lass mal die Einspritzung weg. Und zündet er dann noch? Oder ersetz mal die Einspritzung durch eine Zündkerze.

Gruß, Nick

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Nick Mueller

Jetzt wollen wir mal nicht päpstlicher als der Papst sein. Glühzünder in Modellbaumotoren gelten gelegentlich auch als Diesel.

Und wo hat der alte Lanz das Gemisch in der Kompressionshitze verbrannt? Da war es doch der Glühkopf.

Gruß, Ralf

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Ralf Pfeifer

Harald Maedl schrieb:

Das Stichwort Zündstrahl wurde hier schon genannt. Aber ich sehe ein weiteres Problem:

Beim Ottomotor wird ein stöchimetrisches Gemisch (lambda = 1) verbrannt. Wenn das Gas nicht in weiten Grenzen zündfähig ist, so wie Wasserstoff oder Äther, dürfte der Zündstrahl im Diesel nicht die gewünschte Wirkung entfalten.

Der Ottomotor wird dagegen auch mit Gas ganz bequem über die Quantitätsregelung betrieben, wenn das Gas also nicht zur Selbstzündung neigt (also eine niedrige Cetanzahl hat), kann es ideal eingesetzt werden.

Beim Diesel könnte ein ungeeignetes Gas mit hoher Oktanzahl im Teillastbereich so verdünnt werden, dass es gar nicht mehr zündfähig ist.

Gruß, Ralf.

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Ralf Pfeifer
*Harald Maedl* wrote on Wed, 07-06-20 15:41:

Dann überlege Dir einfach, wie Du damit den vollen Bereich von Leerlauf bis Vollast und von Stangas bis Höchstdrehzahl regelungstechnisch hinbekommen willst. BHKW ist da etwas vollkommen anderes.

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Axel Berger
*Nick Mueller* wrote on Wed, 07-06-20 16:50:

Höher ist sowieso Quatsch. Bei 16 oder 17 liegt das Optimum des Wirkungsgrades. Die Verdichtungen bei PKW wählt man nur für das zuverlässige Anspringen. Es ist also ohne Gas ein stinknormaler größerer Alltagsdiesel mit Direkteinspritzung. Das ist auch einer der Hauptvorteile, da in den typischen Anwendungen (Deponiegas, Biogas) die Gasqualität stark schwankt und auch schon mal ausfallen kann, dann läuft er halt als reiner Diesel weiter. Hochwertiges Erdgas so zu verbrennen ist eher sinnfrei.

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Axel Berger

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