ich bin kürzlich, aus Umweltschutzgründen, von Erdöl auf Erdgas umgestiegen. Ich habe mir zu Sicherheit einen Gasschnüffler mit Alarmanlage und Sicherheitsabschaltung installieren lassen. Die Sicherheitsabschaltung funktioniert über ein Magnetventil.
Bei der Abnahme der Anlage stellte der Prüfer von den Stadtwerken fest, das das Magnetventil sehr warm, ja beinahe schon heiß ist. Die Installationsfirma hat sich mit dem Hersteller in Verbindung gesetzt, der wiederum behauptet das dies alles normal ist.
Meine Frage ist nun, wie warm dürfen Magentventile beim Gasbetrieb werden? Welche Temperaturen sind normal? Gibt es Quellen und Hinweise?
MFG Stefan
P.S. Ich will mir durch die Sicherheitsanlage keine Bombe ins Haus holen.
Gratuliere - was mich interessieren würde ist: Wie begründest du dieses? Wieso ist das eine Umweltschonender als das andere?
Ich hatte mal einen Gasheizer und da war genau sowas drin - ohne Strom und ohne Magnetventil.
Nun du hast ein Ventil, dass genau dann Gas durchlässt, wenn Strom anliegt. Da wird es schon mal ein wenig wärmer. Allerdings "heiß" - fragen wir mal vorab: Wie viel hast du für das Ding bezahlt?
Sie müssen unterhalb der Schmelztemperatur der beteiligten Materialien blieben.
Normal ist da nichts. Es hängt von den Umständen ab.
Das Einzige was in bei dir demnächst explodieren wird, das wird deine Stromrechnung sein. Was glaubst du, wo die ganze Heizleistung herkommt?
Das Gas kann nicht explodieren oder sich entzünden, so lange es in der Röhre ist und sich nicht mit der Luft mischt.
Begründung : Das Ventil ist sicher als NC (normal closed) geschaltet. Das heißt, das Ventil ist im energielosen (stromlosen) Zustand gesperrt (-> Sicherheitsfunktion) . Das wiederum bedeutet, dass die Spule im Betriebszustand mit Strom versorgt wird, was die Erwärmung zur Folge hat. Auch ein Energieverbrauch von 2-3 Watt über mehrere Wochen hinweg führt bei ungüstiger Einbaulage ( unbewegte Luft, verschachtelt in der Ecke, ....) zu einer deutlichen Erwärmung der Spule.
Temperaturen bis 60° sollten IMHO unkritisch sein. Bei 80° und darüber würde ich mal den Hersteller befragen. Das wird dann schon zu einem Sicherheitsrisko bezüglich Brandblasen auf der Haut. Sollte das Ventil trotzdem wegen Überhitzung versagen, geht es selbstständig in den sicheren Zustand und versperrt dem Gas den Weg.
Mein Wohngebiet ist zum Grundwasserschutzgebiet erklärt worden. Dadurch müssen alle Heiztanks aufwändig nach neuen Vorgaben umgerüstet werden. Das nicht genug. Sie werden in regelmäßigen Abständen Prüfpflichtig. Die Sanierung hätte das doppelte als der Umstieg auf Gas gekostet.
Und wie funktionierte es ?
Gasschnüffler plus Ventil und Montage lagen bei ca. 1000 Euro.
Könnte folgendes gemeint gewesen sein: In solchen Gasbrennern gibt es oft eine Zündflamme die ständig brennt. Wo immer Gas im Gerät austritt würde es durch die Flamme sofort entzündet und es kann nicht die ganze Wohnung voll Gas laufen und in einem großen Knall hochgehen. Diese Flamme muss ständig an sein. Dazu hat es ein Thermoelement, das von der Flamme beheizt wird. Dieses Thermoelement erzeugt zwar nur eine geringe Spannung aber kann wenn der Widerstand groß genug ist einen mächtigen Strom liefern. Mit diesem Strom wird ein Magnetventil offen gehalten. Geht die Flamme aus, wird das Thermoelement kalt, kein Strom, Magnetventil schließt und Gas wird komplett abgedreht.
Ok, das ist nachvollziehbar - ich dachte schon, dass nun einer auf die Idee gekommen ist, dass C02 aus Ergas gesünder ist, als CO2 aus Erdöl.
Weiß ich nicht - jedenfalls war das ein Katalysatorbrenner und die Zündflamme ging aus, wenn nicht mehr genug Sauerstoff da war. Es stand nicht nur in der Anleitung, ich habe es auch ausprobiert in dem ich das Ding in einen kleinen Raum stellte und losheizen ließ.
Du müsstest dir im Handel mal eine solche "Baustellenheizung" ansehen. Die haben sowas.
Die Montage ist dabei wenig interessant. Wenn das Ventil 5 ¤ gekostet hat, dann hat die Montage 995 ¤ gekostet und damit kannst du nichts besseres erwarten. Wenn du gut verhandelt hast und nur 5 ¤ für die Montage hingelegt hast, dann solltest du ein Teil haben, das aus der oberen Preisklasse stammt. In dem Fall würde ich Folgendes erwarten:
Das der Magnet mit Gleichstrom betrieben wird, sonst musst du dauernd ummagnetisieren und das verheizt Energie.
Der Anzugsstrom in einem Halterelais oder Haltemagneten ist wesentlich größer als der Strom, der gebraucht wird, das Teil im angezogenen Zustand zu halten. Man braucht also beim Einschalten einen Spannungsmäßig hohen Impuls, der dann auf einen Haltestrom heruntergefahren wird. Dadurch wird weniger Strom verbraucht und weniger "verheizt". Das ist eine kleine Elektronik aber die muss eben da sein. Vor allem sollte klar sein, dass es ein Schaltnetzteil ist, dass diese Leistung liefert, denn sonst heizt du nur irgendwelche Kühlkörper im Netzteil auf, anstelle des Ventils.
Allerdings wäre in einem solchen Fall so eine Baustellenheizung mein Favorit. Ich müsste hier allerdings erst mal rausfinden, wie es funktionierte. Das ist eine stromlose Lösung.
Ich würde davon ausgehen, dass das Ventil genau den Strom benötigt, um den Gasweg _sicher_ offen zu halten und im Fehlerfall auch _sicher_ zuzuhalten. Die Geschichte mit dem hohen Einschaltstromimpuls macht man üblicherweise nur, wenn man sehr schnell schaltende Ventile benötigt. Wenn hier ein direkt geschaltetes Ventil so eingesetzt wurde hat das einen Grund, den ich nicht in Frage stellen würde....und ich würde definitiv _nicht_ an sichereheitsrelevanten Elementen einer Gasversorgung rumbasteln !
"stefan.sprungk" wrote in news:4497d985$0$4501$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net:
Hallo Stefan,
auch die Magnetventile in deiner Heizung werden warm. Da stecken mindestens zwei von der Sorte drinnen. Allerdings werden die durch das durchströmende Gas gekühlt. Diese Kühlung fällt natürlich bei deinem zusätzlichen Sicherheitsventil weg. Also... ...wie heiß so ein Ventil werden darf, weiß ich jetzt auch nicht.
Aus Erfahrung: schweineheiß
Ich mach' mich mal schlau und meld' mich wieder.
Du weißt schon das Undichtigkeiten im Gasweg vorwiegend in der Installation vor dem Gasgerät zu finden sind? Und jede Verschraubung eine Fehlerquelle zusätzlich sein kann?
Alle Leitungsteile einschl. Armaturen etc. müssen für Gasinstallation zugelassen sein. Der Installateur muss für die Gasinstallation Konzessioniert sein. Für die Verlegung von Gasleitungen gibt es einschlägige Vorschriften (DVGW-TRGI) welche eingehalten werden müssen. Die Armaturen müssen ein Prüfzeichen haben. Die Prüfung der Armaturen und Leitungen unterliegen sehr strengen Auflagen. Lass Dir den Hersteller Nennen und Ruf dort an. Ein bekannter Hersteller der Gas-Magnetventile anbietet ist Kromschröder
formatting link
welcher nach meiner Erkenntniss sehr Zuverlässig ist und gute Produkte herstellt. Eine Nachfrage hat ergeben, dass, wie auch vermutet die Dinger sehr heiß werden können. Dabei wurde mir auch mitgeteilt, dass in diesen Bereich auch nicht mit Wasser herumhantiert werden darf ! (Einbau und Bedienungsanleitung aus den Revisionsunterlagen entnehmen) Angabe Kromschröder: Betriebstemperatur 35 - 40 Grad C Max. Umgebungstemperatur 60 Grad C Obeflächentemperatur = Betriebstemp + Umgebungstemperatur => bis 90 Grad C
Ich persönlich halte von der doppelten und dreifachen Sicherheitsdenken nicht viel. Gerade bei Gas bestehen enorme Anforderungen an den Geräten selber. Insbesondere gegen das unkontrolierte Ausströmen von Gas wurden die Geräte recht sicher gemacht (Flammenüberwachung). Um die Dichtheit der Gasleitungen und Geräte zu Prüfen odorieren die Gaswerke das Gas ab und zu in verstärktem masse (Stoßodorierung) und dann laufen bei den Gaswerken die Telefone heiß, da schon bei geringsten Leckagen, welche weit unter der Zündfähigkeit des Gas-Luft-Gemisches liegt der Geruch wargenommen wird.
Eine Bombe hohlst Du dir sicherlich nicht ins Haus, wenn die Gasinstallation Vorschriftsmässig erfolgt ist.
Ein Hinweis noch: Finger weg von jeglichen Manipulationsversuchen! Das ist ein Gebiet, auf dem man sich auskennen muß und die Versicherung bzw. Staatsanwalt wird sich diesem anschliessen!
Wenn das Ventil heiß wird, dann ist das mit Sicherheit nicht der Fall.
Das Ding ist - so habe ich die Beschreibung verstanden - zusätzlich reingekommen.
Würde ich auch nicht - schon alleine wegen der Gewährleistung
Kann der Kunde auch nicht - wenn es diese Funktion nicht gibt, dann kann man zunächst nichts machen. Ich würde aber den Hersteller darauf ansprechen, dass man bei einem Teil dieser Preislage schon erwarten kann, dass die Hauptlast der Heizung beim Erdgas bleibt und nicht vom Strom übernommen wird.
Das Bauteil ist nicht sicherheitsrelevant, da der Kunde es zusätzlich bestellt hat.
Warum nicht ? Solage du dem Gas nichts gibst, in das es sich löst oder oxydiert, kannst du es sicher 100-200° warm machen. Der Übergang von der Flüssigkeit in die Gas-Phase verschiebt sich zwar, aber bei den Drücken auf der Versorgungsleitung uninteressant.
Das Ventil ist Bestandteil eines zusätzlichen Gas-Schnüfflers, also Bestandteil eines in sich geschlossenen Moduls. Das kannst du nicht mehr aus dem Kontext herauslösen und einzeln betrachten. Lies mal den Beitrag von Ulrich zum Thema.
Du bist schon cool. Das Ventil sitzt direkt in der Gaszuführung und das ist so sicherheitsrelevant wie noch was.
Ein Vergleich : Der airbag in deinem Auto ist nicht sicherheitsrelevant, weil du ihn zusätzlich bestellt hast. Weshalb hast du ihn dann bestellt ?
snipped-for-privacy@t-online.de (Wolfgang Allinger) wrote in news: snipped-for-privacy@all2002.dialin.t-online.de:
Hmmm,
bei den von uns (Junkers) eingesetzten Gasarmaturen ist die Kühlwirkung deutlich fühlbar.
Zumindest bei Qmax.
20l/min kühlen schon. Und das Erdgas kommt i.d.R. kühl aus der Leitung.
Gut, in der Armatur sitzen zwei Sicherheitsventile und ein Regelventil. Der Gasweg ist entsprechend lang. Die Magnetspulen sind als "Magnetplatte" flächig mit dem Gehäuse verbunden. Wieviel von der "Kühlwirkung" an den Spulen ankommt? Frag' mich nicht.
Jedenfalls ist eine geöffnete, durchströmte Armatur deutlich angenehmer im Griff, als eine geöffnete, nichtdurchströmte.
Kurze Rückfrage im Dauerlauflabor brachte viel Gelächter. Sooo heiß wird keine Spule, das sie Erdgas zum Zünden anregen könnte. Und in der Leitung fehlt es noch am nötigen Sauerstoff.
Wenn dir der Spulenkörper wegtropft... ...dann... selbst dann, passiert noch lange nix.
Bitte die Reihenfolge der Argumentation betrachten. Meine Aussage war nicht: Wenn es zu heiß wird, dann explodiert was. Meine Aussage IST: Wenn das Ventil zu heiß wir, dann ist der Strom zu hoch.
Das dieses zusätzliche Bauteil ein sicherheitsrisiko sein sollte, dass nimmt doch niemand an, oder?
...................................^
sagte ich ja ...
Tatsächlich? Das glaube ich nicht! Jeder Gasbrenner - also zumindest jeder moderne - schaltet ab, wenn die Zündflamme ausgeht und schaltet auch ab, wenn kein Strom da ist. Er macht also nichts anderes als dieses zusätzliche "Sicherheitsventil" auch. Es ist nur ein Teil mehr, dass kaputt gehen kann, das ist alles.
Anders rum: Zwei Firewalls auf einem Rechner bieten nicht mehr Sicherheit als eine. Wenn man mal annimmt, dass eine Softwarefirewall irgend etwas in Richtung Sicherheit bewirken kann.
Auch richtig, darauf dürften die Dinger geprüft sein.
Vieleicht missverstehe ich Dich, und interpretiere etwas falsch. Die Aussage von 90 Grad C habe ich als Fax von der Firma Kromschörder vor mir liegen. Mit der Aussage das die Dinger auf diese Temperaturen im Dauerbetrieb ausgelegt sind (meherer milionen Schaltspiele).
ulrich thye wrote in news:20060622143137.7d824d75 @thye.mirathye.org:
Hallo Ulrich,
nein,nein, deine Ausführung sammt Daten sind vollkommen korrekt.
Das könnte man als Faltblatt an Gasabnehmer verteilen ;-) Ich hab' nur sehr ungeschickt (ich seh's deutlich) geantwortet.
Die Lacher entstanden beim Vorlesen von Stefans Ur-Posting. Ich glaub', die Jungs im Labor genehmigen sich zum Arbeitsbegin erst mal 'ne Nase voll Erdgas. Könnte sein, das ich davon was abbekommen habe.
Ich möchte mich bei allen bedanken die auf mein Posting geantwortet haben.
Die meisten Eurer Antworten decken sich mit den Angaben des Herstellers. Daher bin ich nun beruhigt. Der Prüfer von den Stadtwerken kannte offensichtlich so eine Sicherheitseinrichtung noch nicht life. :-)
Diesen ganzen Aufwand mit all seinen Fehlermöglichkeiten umgeht man mit einem Wechselstromrelais, das hat vom System her automatisch einen hohen Strom zum Anziehen und einen niedrigen zum Halten, ganz ohne Elektronik und Kontakt. Dass das Ventil heiss wird liegt verm. weniger an hohen Verlusten als an der kleinen Bauweise.
PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here.
All logos and trade names are the property of their respective owners.