Hallo beide, der Hinweis von Mathias Hiller ist interessant. Wie kommen wir dahinter? Ich mu=DFte mir erst bewu=DFt machen, was der Eini- gungskrieg meint. Preu=DFen und =D6sterreich stritten mit den D=E4nen um ein Gebiet in Norddeutschland/D=E4ne- mark. Mathias schrieb: "Vor einigen Jahren hat mir jemand erz=E4hlt, da=DF =F6sterreichische Kriegsgefangene (Einigungskrieg) das sogenannte Wiener Pflaster (Diagonalpflaster) in Berlin einf=FChrten, auf dem die Wagen ruhiger rollten..."
Der Begriff "=F6sterreichische Kriegsgefangene" irritierte mich, bis mir endlich bewu=DFt wurde, die =D6sterreicher hatten Gefangene aus dem Krieg nach Berlin mitgebracht. Und die sollen dort Diagonalpflasterung verlegt haben. Hm, kann ja so gewesen sein.
Pflasterungsarten waren im 19.Jh. ein gro=DFes Thema, das sehr wissenschaftlich durchgearbeitet war. Man veranschlagte z.B. auch die Reduzierung des Verschlei=DFes der Pferde, die auf gutem Pflaster nicht so rasch erm=FCdeten. Daraus ergaben sich politische Argumente, f=FCr bestimmte Pflasterungsarten einzutreten.
Es gab ebenes Pflaster mit Fugen parallel und rechtwinklig zum Stra=DFenrand. Daneben gab es einige Pflasterungen, die 45 Grad davon gedreht waren und noch besser gewesen sein sollen, usw.
Intelligentes Pflastern war Thema in London, Paris und anderswo. Die Debatte wurde besonders durch das Aufkommen der Pferdeeisenbahnen und Eisen- bahnz=FCgen mit "Dampfwagen" angeheizt, da die Zugleistung auf Schienen effektiver war als auf der Stra=DFe. Folglich versuchte man die Stra=DFe m=F6glichst Reibungsfrei zu bekommen.
Heute vormittag begegnete mir ein Text zu einer Erfindung des Herr Wiebeking o.=E4., der Betonbahnen propagierte, weil sie ebenso glatt seien wie Schienen und folglich das Reisen mit Wagen darauf den Vorteilen der Bahnstrecken gleichkam.
Wenn also in Berlin das "Wiener" Pflaster gelegt wurde, ist das recht interessant. Blo=DF wie finden wir dazu Hinweise, die als Beleg gelten k=F6nnen. Da man f=FCr mindestens 100 Jahre diese teuren Pflasterungen vornahm, m=FCssen diese Pflasterungen sich noch sehr lange erhalten haben oder sind in Abschnitten aus Denkmalschutzgr=FCnden noch vor- handen. Vielleicht wei=DF der Berliner Denkmalschutz etwas. Da mu=DF es auch eine Abteilung geben, die sich mit historischen Bodenbel=E4gen besch=E4ftigt. Eine Tagung dazu gab es irgendwann in Berlin.
K.L.