Antti Lovag ist ein gutes Beispiel fuer eine optimierte Architektur. Er arbeitet mit raffinierten Ideen zur Verbesserung der Wohnqualitaet.
Beispiel sind Fenster zur Belichtung. In diesem Fall wurde verglichen, wie langweilig die Belichtungsarten in rechtwinkligen Behausungen sind, wenn man daneben Wohnschalenarchitektur sieht. Beispiel:
Oh, da hat er doch tatsächlich mit ein paar Strichen auf'm Schmierzettel den atemberaubenden Nachweis erbracht, daß durch drei Fenster mehr Licht herein kommt, als durch eines. Hut ab!
...nein, mir fehlt bei deinem Enthusiasmus einfach nur eine plausible Begründung für die Ideen. Klar sehen runde Räume/Häuser faszinierend aus und das Wohngefühl mag auch anders sein als gewohnt. Aber eben nur anders. Der Grund, warum es besser sein sollte, fehlt mir irgendwie. Und für diesen fehlenden Grund soll ich den Komfort aufgeben, Bilder an die Wände hängen zu können, billigste Schränke vom Möbelgroßmarkt passgenau an die Wand stellen zu können und gegebenenfalls neue Fenster für einen Bruchteil des Geldes kaufen zu können, das eine runde Scheibe kosten würde?
Also ich bin vieleicht etwas zu pragmatisch für sowas, konservativ, vieleicht auch verstockt. Aber welche Vorteile hat das Wohnen in krummen Wänden? Ich meine echte Vorteile? Die billigen Möbel passen nicht, man kann die Wände nicht so einfach verfliesen, nicht tapezieren,..... und das alles nur, weil es anders ist als gewohnt? Für mich reicht das als Grund nicht aus.
bisher habe ich als stiller Mitleser die schwungvolle Argumentation von K.-L. Diehl mit finsterem Lächeln verfolgt. Nun reißt es mich aber zu einer Äußerung hin.
auch ich habe mitunter zu manchen Ideen der Architekten ein gespaltenes Verältnis. Über die Jahre hat sich dabei eine gewisse dialektische Einheit entwickelt, die ich "Haßliebe" nenne. Offenbar ist K.-L. Diehl nicht bewußt, daß er sich mit seinen Konzepten wohl überwiegend nur an sehr wohlhabende juristische und natürliche Personen wendet und sich daher einseitig orientiert. Damit fehlt seinen Konzepten eine Komponente, die von namhaften Architekten immer wieder betont wurde (u.a. Taudt), wonach "wohnen" nur ein Teil des alltäglichen Lebens ist. Arbeiten und (kulturelles) Erleben gehören aber u. a. auch dazu. Formenreichtum und Experimentierfreude jemandem anzubieten ist daher nur die halbe Wahrheit (das Wort sozial möchte ich hier nicht in den Vordergrund stellen, obwohl es angebracht erscheint).
Ich sehe in den Diehl?schen Vorschlägen keine Notwendigkeit, sondern nur Experimentierfreude. Die ist sicherlich hinsichtlich der konstruktiven Möglichkeiten interessant, sollte aber an der Gegenwart und ihren offensichtlichen Aufgaben orientiert bleiben.
Da ich deine Beiträge stets als fundiert und prüffähig kennenlernte, wirst Du mir diesen Rundumschlag vielleicht nachsichtig verzeihen SCNR.
Roland Damm schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Aber was?
Warum muss ich das plausibel machen, wenn es gut ist, Spass macht, darin zu wohnen, interessant ist zu bauen, usw.
Klar sehen runde
Eben: nur anders! Und das reicht als Grund aus, und zwar denen, die spass daran haben.
Vermutlich fehlt Dir so manches, aber das wird doch hoffentlich nicht der Grund sein, warum Du das anderen schlecht machst, rund zu bauen, oder?
Naja. Du begruendest jetzt, warum eigentlich: kein Geld, keine Ideen. Willst nur irgendwo irgendwas einkaufen, hauptsache es faellt nicht um, usw.
Pragmatisch bist Du nicht. Denn dann wuerdest Du sagen: "interessant, mache ich mit, wann geht's los, wie lange wird es dauern, wo liegen die Probleme, und: alles wird zu einer Loesung gebracht. Vorher hoere ich nicht auf."
So sind Hochhaeuser entstanden, grosse Schiffe, Telefon, Fernsehen, usw. Also Pragmatiker biste wirklich nicht.
Hoffentlich nicht. Eher einfach gestrickt.
Aber welche Vorteile
Da passen die langweiligen Moebel von Supermarkt gottseidank nicht rein. Das ist schon mal ein Vorteil.
Ich meine echte Vorteile?
Du kennst ja das Wort: "Quadratmeter!"
Nun ist es aber voellig wurscht welche Form die Flaeche hat, die einen Quadratmeter gross ist, nur dem Rechtwinkler nicht. fuer den muss der Quadratmeter ein Meter im Quadrat sein.
Hoffentlich wurdest Du nicht deswegen Rollo genannt, weil Dich die einfachsten Problemstellungen schon umhauen und Du anfaengst rumzurollen. ,-)
Alfred Flaßhaar schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Das ist natuerlich besonders ein schoener ein Anblick! ,-)
Nun reißt es mich aber zu
Ich bin hin und hergerissen.
Das macht nichts.
Das ist Unsinn, weil es solche Bauten von jugendlichen Selbstbauern, fuer den sozialen Wohnungsbau, als Kirchen, Kaufhaeuser, usw. gibt. Nur nicht in Deutschland. Hier kriegen dann alle den finsteren Blick und werden zu Rechtwinklern.
Damit fehlt seinen Konzepten eine
Nun ja, Wohnen bei Taut und bei Antti Lovag sind natuerlich sehr verschieden, z.B. Der Habitologe Lovag hat sicher mehr drauf als Taut, der inzwischen etwas veraltet ist.
Eben. die Bauarbeiter bei solchen Rundhausprojekten sind sehr begeistert. Die spaeteren Bewohner auch, die Besucher auch, die Wohnkultur ist klasse, wo ist das Problem?
Die Bauten eignen sich sehr fuer das soziale Miteinander.
Wir muessen ueber das Notwendigste hinausdenken. Taut dachte auch ueber das Notwendigste hinaus.
Runde Wohnschalenarchitekturen sind an der Gegenwart orientiert. Sie erlauben eine andere Art zu wohnen, die anregender ist.
Ich brauche da nichts verzeihen. Gute Kritik ist immer nuetzlich. Apropo Taut: Gut in seiner Zeit. Als Baudenkmal auch immer noch hervorragend. Aber wir brauchen Fortschritte, neue Herausforderungen.
Ich mag etwas unzlässig stark verkürzt haben, aber für mich ist das typische Marketing-Gewäsch, das einen Bedarf herredet, der nicht da ist.
Wir sind hier in einer Ing-Gruppe, da darf die Frage erlaubt sein, inwieweit etwas zielführend ist oder gar gewisse Anforderungen erfüllen kann, vielleicht sogar auch mit einem Blick auf die (Folge-) Kosten.
Nebenbei hat Roland recht, die Skizze taugt genau garnichts, weil bei den runden Grundrissen Licht von überall reindarf, bei den rechtwinkligen aber nur von einer Seite. Den rest deines Links kann ich leider nicht auswerten, weil ich französisch nciht verstehe.
A/B, your choice: A: Schön, daß ich zu arg verkürzt habe. Aber warum gibst Du dann das Geblubber von Dir? B: Daß du das anders siehst, war mir vorher schon klar. Inhaltliche Gegenwehr?
Wir bauen was, was keiner (wirklich) braucht, hurra! Und wenn's keiner kauft, muß die Marketingmaschine angeworfen werden, um den Bedarf zu erzeugen. (Beispiele gibt's da reichlich für, das wäre kein Präzedenzfalls.) Womit wir wieder beim ersten Punkt wären. Nebenbei hab ich so meine Zweifel, daß ein Rundbau für's gleiche Geld zu haben ist; alles außergewöhnliche, kostet außergewöhnlich.
Klar, wenn ich die Randbedingungen verändere, kann ich alles erweitern. Was spricht dagegen, im eckigen Grundriß Fenster ringsrum einzubauen? Du gibst Null-Argumente von Dir.
Hier ist *de*.ing.misc, und im Gegensatz zu Englisch kann man keine Französichkenntnisse voraussetzen. Du darfst mir's gerne übersetzten. Aber ich hab so eine Ahnung, daß Deine Quelle ähnlich dünn ist wie Deine Argumentation.
Was ist daran falsch zu verstehen, daß Du runde Grundrisse kewler findest, was ja durchaus nachvollziehbar ist, und andere sehen das eben als unpraktisch an. Es fällt nur auf, daß Deine Quelle Äpfel und Birnen vergleicht und Du unheimlich tolle Schlagworte verbreitest.
Schönen Gruß Olaf, heute diskussionsfreudig
PS: Mach dich mal bitte schlau, wie man im usenet richtig zitiert.
"Karl-Ludwig Diehl" schrieb im Newsbeitrag news:402b6cd1$0$12537$ snipped-for-privacy@news.freenet.de...
(...)
Der abstrakte Tragwerksplaner/Statiker, den Du hier ansprichst und der diesen "Auftrag haben will", möchte auch ein Honorar bekommen. Könntest Du Dir in dieser Angelegenheit ein angemessenes Honorar für für eine hieb- und stichfeste (prüffähige, konstruierbare, kalkulierbare, ...) Statik vorstellen? Oder möchtest Du das als Entwicklungshilfe geschenkt bekommen.
Ich habe mir die Skizzen angesehen und wieder einmal ist festzustellen:"Die Sprache des Ingenieurs ist die Zeichnung." Insofern ist die Skizze aus meiner Sicht evtl. als Ideenkonzept für Auseinandersetzungen mit Zukunftsforschern verwendbar. Wenn Du also eine fundierte Antwort von Ingenieuren erwartest, dann werde konkret und lege eine ausgefeilte Entwurfszeichnung auf den Tisch. Auf Argumentationen, die mich im Stil an Politikerreden und an Kundengespräche von Verkäufer erinnern, wirst du von ernsthaften Ingenieuren keine konstruktive/weiterführende Antwort erhalten.
Vielleicht solltest Du das Büchlein von Stiglat "Schon genormt?" anschauen ;-).
Michael Dahms schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Schau dir jetzt mal die Diskussionbeitraege von Klaus Horstmann und Werner Jakobi an. Ploetzlich gefallen ihnen Gebaeude, die von der Rechtwinkligkeit abweichen und sie sehen darin einen Wert.
Michael Dahms schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Es geht um Ingenieurbau: Wie lassen sich vielgeschossige Bauten aus runden Formen der einzelnen Wohnraeume intelligent zusammenbringen und als Tragwerk auslegen und spaeter bauen, wenn ein Architekt solche Gebaeude nachfragen muss, weil er sie bauen soll.
Ein Tragwerksplaner wird wohl kaum hingehen koennen und sagen: Will ich nicht, kann ich nicht, darf ich nicht, wenn er den Auftrag haben will, der sicherlich sehr interessant ist.
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