Wie ist das bei Körperscanner mit der Strahlenbelastung aus?

Also meine Frage: Wie sieht das bei den Körperscannern aus im Vergleich zu einer ärztlich angeordneten Untersuchung? Und vor allem gibt es auch unbedenklichere Methoden? Mal abgesehen von der Leibesvisitation.

mfg Klaus

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Klaus Reinke
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Klaus Reinke schrieb:

Bei Aktivscannern ist das wohl noch nicht ganz geklärt. Die Strahlenbelastung sei zwar niedrig (keine ionisierende Strahlung), heißt es, jedoch reagieren gerade Biomoleküle im Bereich der Terahertzstrahlung z.T. recht überraschend. Und herüber gibt es m.W noch keine aussagekräftigen Untersuchungen. Darüberhinaus könnte mit Hilfe dieser Scanner in den nächsten Gerätegenerationen möglicherweise sogar direkt eine DNA-Analyse gewonnen werden - ein Traum nicht nur für Überwacher.

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Harald Maedl

Harald Maedl schrieb:

Hallo,

die ausserordentlich komplexe und detailreiche Struktur der DNA mit den Terahertzwellen zu analysieren zu wollen klingt schon reichlich verwegen. Beim "genetischen Fingerabdruck" der Kriminologen wird ja nicht die DNA sequenziert sondern etwas viel simpleres gemacht, die (vervielfältigte) DNA wird zerschnipselt und die Stücke der Grösse nach sortiert.

Bye

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Uwe Hercksen

Am 08.01.2010 10:06, schrieb Harald Maedl: > Die Strahlenbelastung sei zwar niedrig (keine > ionisierende Strahlung), heißt es, jedoch reagieren > gerade Biomoleküle im Bereich der Terahertzstrahlung > z.T. recht überraschend.

Bei Arxiv wurde kürzlich etwas drüber veröffentlicht. Terahertzwellen könnten die DNA-Doppelstränge lokal auseinanderreißen.

"In summary, we have found that a THz field may cause dynamical separations of the DNA double-strand."

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Grüße, Joachim

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Joachim Pimiskern

Am 08.01.2010 10:06, schrieb Harald Maedl: > Die Strahlenbelastung sei zwar niedrig (keine > ionisierende Strahlung), heißt es, jedoch reagieren > gerade Biomoleküle im Bereich der Terahertzstrahlung > z.T. recht überraschend.

Bei Arxiv wurde kürzlich etwas drüber veröffentlicht. Terahertzwellen könnten die DNA-Doppelstränge lokal auseinanderreißen.

"In summary, we have found that a THz field may cause dynamical separations of the DNA double-strand."

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Grüße, Joachim

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Joachim Pimiskern

Ach, ich dachte man identifiziert für den genetischen Fingerabdruck die Short Tandem Repeats.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Harald Maedl schrieb:

Die üblichen Wärmebildkameras, mit den Gebäude thermografiert werden, sind empfindlich für Terrahertzstrahlung. Nämlich im Bereich 25,0...37,5 THz.

Größere Probleme mit Wärmestrahlung sind mir jetzt nicht geläufig. Nur, wenn wirklich ordentlich Leistung dahinter steckt.

Mit Infrarotspektrometern werden in der Tat organische Strukturen analysliert. Ob man da aber gleich eine DNA-Analyse rausziehen kann - ich weiß nicht recht. Halte ich doch für etwas schwierig. Aber nicht für grundsätzlich unmöglich.

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Christoph Müller

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Der Wellenlängenbereich ist zwar der gleiche, aber Wärmestrahlung wird thermisch erzeugt und ist inkohärent. Bei den Terahertzscannern werden hingegen elektronisch erzeugte Radiowellen eingesetzt, es handelt sich dabei um eine Art Mikrowellenradar, und damit können theoretisch unabhängig von der Leistungsdichte beliebig hohe Feldstärken erzielt werden. (Es hat alles seine Grenzen, in dem Frequenzbereich gibt es einfach nicht viele Bauelemente, die als Sendeverstärker einigermaßen Bumms hinkriegen, das liegt dann vermutlich auch eher im Milliwatt- als im Wattbereich - so richtig teuer dürfen Personenscanner nicht werden, da kommen dann Wanderwellenröhren nicht in Frage.)

Die Grundlagenforschung dürfte zu nicht geringen Anteilen von der FGAN (früher ein Ableger des Verteidigungsministeriums, jetzt bei Fraunhofers) gemacht worden sein: .

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
*Ralf . K u s m i e r z* wrote on Fri, 10-01-08 14:10:

Darf es auch ein Faktor hundert sein? Die Bezeichnung "Terahertz" in den Geräten ist pures Marketing, sie arbeiten im Gigahertzbereich, bei um die 0,3 THz. Nach dem Maßstab bin ich Multimillionär und habe mit tausenden von Frauen geschlafen.

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Axel Berger

Uwe Hercksen schrieb:

Nun ja, es wird daran gearbeitet:

Grüße Harald

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Harald Maedl

Harald Maedl schrieb:

Dem Bolivar sollte mal jemand Schwingungsspektroskopie erklären, richtig erklären.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Christoph Müller schrieb:

Die üblichen Wärembildkameas sind m.W. auch Passivscanner, also reine Empfangsgeräte. AFAIK werden an Flughäfen jedoch Aktiv-Scanner eingesetzt. zeigt auf, dass Terahertz-Strahlung DNA-Brüche durch Resonanzeffekte verursachen kann.

Außerdem scheint es bereits bei 100 GHz zu enzymatischen Effekten zu kommen. Untersucht wurde u.a. die Wechselwirkung von Phosphatase mit P-Nitrophenylphosphat

"Die Exposition des Enzyms vor Zugabe des Substrats oder während der enzymatischen Reaktion führte zu kleinen, aber signifikanten Verminderungen der Enzymaktivität."

Dies sind nur zwei Beispiele von vielen, die zeigen, dass es durchaus Wechselwirkungen in biologischen Systemen geben kann. Die Behauptung bzw die Aussage, dass die Technik wegen fehlender ionisierender Effekte sicher sei, gilt eben nur bei Betrachtung von ebendiesen ionisierenden Effekten. Die Haupteffekte, soweit überhaupt bekannt, werden jedoch bewusst oder nicht bewusst in der öffentlichen Diskussion nicht erwähnt. Das ist etwas, was mich persönlich außerordentlich stört. Es werden mit den Nacktscannern ganz einfach Fakten geschaffen.

Es wird zumindest daran gearbeitet.

Grüße Harald

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Harald Maedl

Harald Maedl schrieb:

Ist ja was ganz neues, dass die Temperatur einen Einfluss auf die Enzymaktivität hat.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Harald Maedl schrieb:

Und die Ojekte selbst sind aktive Sender. Funktioniert deshalb auch im Dunkeln.

Aktiv hieße dann, dass man noch eine Glühlampe verwendet. Aber wie Axel schrieb - das mit dem Terra vor dem Hertz scheint so eine Sache zu sein...

Kann ich mir gut vorstellen. Genauso, wie den Umstand, dass auch von der Sonne eine Menge solcher Strahlung kommen dürfte. Der wesentliche Unterschied dürfte vor allem der von Ralf erwähnte Umstand sein, dass die Scannerstrahlung wie beim Laser im Gleichtakt ankommt. Sowas interagiert mit Materie gerne etwas heftiger als thermisch erzeugte Strahlung, wie sie von der Sonne kommt.

Mit Sprache wird oft Schindluder getrieben. Oder mit Weglassungen. Oder mit Worten, die einen auf eine falsche Fährte setzen, ...

Ein funktionierender Markt kümmert sich vor allem um die Mehrheiten. Wenn die Mehrheit sowas will, dann kommt es auch. Will sie es nicht, kommt aber trotzdem, dann funktioniert der Markt nicht. Dann wird er von einzelnen Interessensgruppen dominiert.

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Christoph Müller

Dieter Wiedmann schrieb:

Der Einwand lag mir, ungewichtet, auch unter den Fingerkuppen.

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Bodo Mysliwietz

Harald Maedl schrieb:

Dieses "kann/könnte/scheint/Indiz" ist mir viel zu waage um daraus Rückschlüsse abzuleiten. Wenn welche abzuleiten sind, dann die das man die (Neben-)Wirkung noch kräftig zu untersuchen hat.

Die aber, da näheres nicht bekannt ist, auch durch ganz andere Dinge hervorgerufen worden sein könnte. Was ist wenn alleine bei div. Versuchen nicht auf Temperaturkonstanz geachtet wurde?

Welches sind den die Haupteffekte? Wenn meine Körpereigenen Enzymaktivität mal eben für ein paar sekunden (während des scannens) schneller/langsamer ticken, kann mir das egal sein. Wenn jedoch eine langer "nachhallender" Effekt eintritt bzw. es zu relevanten neuen Stoffwechselreaktion kommt, nicht.

Da stimme ich zu. Ohne nachhaltige begründing geht mir das auch schon zu weit. Wenn ich auch noch mit dem Gedanken einer *möglicherweise* unsicheren Technik leben muß erstrecht. Wäre ich Häufigflieger, würde ich mir ernste Gedanken machen.

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Bodo Mysliwietz

Harald Maedl schrieb:

Was ist egentlich mit geheimdienstlicher DNA-Spurenlegung zur Ablenkung...

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Bodo Mysliwietz

Nun, solche Untersuchungen an Phosphaten wurden sicherlich nicht willkürlich ausgewählt. Generell kann die Absorption von Photonen eine molekulare Strukturänderung bei Proteinbestandteilen auslösen. Betroffen sind hier vor allem ATP-Stoffwechselvorgänge, die letztlich die Unterschiede in der Protonenkonzentration photoneninduziert bewirken. Hierzu gibt es AFAIR Untersuchungen an der LMU München anhand von Bakterien.

Dennoch sind folgende Fragestellungen in keinster Weise erklärt und es wird wohl noch viele Jahre dauern, bis auch nur ansatzweise fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen:

- gibt es im THz-Bereich außer o.a. thermischen Wirkungen noch andere, eben nichtthermische Wirkungen?

- liegen thermoelastischen Effekte vor?

- wie wirken sich mechanische Wechselwirkungen aus?

- welche Auswirkungen haben Resonanzeffekte in (sub-)zellulären oder molekularen Bereichen?

- Neuronen werden in Experimenten mit gepulster RF beeinflusst. Welche Mechanismen kommen hierbei zum Tragen? Und welche langfrisigen Auswirkungen könnten daraus resultieren?

Neben der thermischen Belastung? Hier kommen wohl Resonanzeffekte in Frage, die u.U. die Zellkommunikation beeinflussen können. Es ist weiterhin beileibe nicht so wie oftmals kolportiert, dass die Strahlung nicht ins Gewebe eindringen würde. Terahertzstrahlung überwindet sehr wohl die Haut als Grenzschicht. Und weil das in der Praxis so ist, bekommt man mit Debye-Modellen auch so seine Probleme, weil innerhalb des Terahertz-Spektrums mit steigender Frequenz, im Grunde schon ab 35 GHz, die Abweichungen zu Rechenmodellen zur dielektrische Permittivität so groß sind, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind. Wir reden hier über komplexe Modelle bei wechselnden Grenzschichten.

Kurzum, Terahertz-Strahlung dringt sehr wohl ins Gewebe ein. Auch wenn wassergefüllte Zellen ein gutes Hindernis darstellen, so laufen in der Grenzschicht zwischen Körper und Außenwelt, also im dem größten Organ des Menschen, der Haut, eben doch Prozesse ab, die durch Terahertz-Strahlung verändert werden können. Hierbei ist es noch völlig offen, ob es z.B. bei Vielfliegern zu Beeinträchtigungen/Veränderungen in den Zellreaktionen kommen kann. Allein schon die Kombination und Akkumulation zwischen gewöhnlicher Höhenstrahlung und möglichen Effekten durch zusätzliche Belastung durch die Körperscanner mag hier durchaus zu verstärkten Zellveränderungen führen. Zuletzt: Die Biologie auf der Erde ist es nicht gewohnt, Strahlung in höheren Dosen in diesem Frequenzfenster abzubekommen, da dieser Bereich wirkungsvoll durch die Atmosphäre abgeschirmt wird. Vorstellbar wäre es durchaus, dass ein Teil der Zellkommunikation jedoch genau deswegen in diesem Frequenzfenster abläuft.

Grüße Joe

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John Doe

Sind nicht die heute küflichen THz Systeme alle rein passive, d.h. ohne Strahlenbelastung wird die vom Körper natürlicherweise abgestrahlte Strahlung im THz gemessen?? Gruss Urs

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peter tate

Wieso? Was hast du auszusetzen?

Ciao Joe

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John Doe

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