Aderendhülsen nicht verpressen?

Moin,

ich möchte für 230V einige Litzenleitungen an Schraumklemmen eines Steckers anbringen und habe auch exakt passende Aderendhülsen, nur dummerweise keine Aderendhülsenzange...

Ist es in Ordnung, die einfach ungepresst zu lassen? Die Schraube presst ja dann. Oder besser mit einer Spitzzange oder so vorher zusammendrücken? Was macht hier der Praktiker?

Und Zusatzfrage: die Aderendhülsen sind eigentlich zu lang für die Schraubklemmen. Nach dem Aufstecken mit dem Seitenschneider kürzen dürfte da richtig sein?

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Moritz Franckenstein
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Ich hab schon einige mit der Flachzange plattgedrückt. Sauber ist das natürlich nicht, denn ein Zweck der Endhülse besteht darin, die Drähtchen halbwegs gasdicht abzuschließen, damit es nicht so schnell zu Oxydation kommt. Das hat man bei einer einfachen Plattquetschung natürlich nicht. (Bei der billigen Trapezpressung aus der Baumarktzange auch nur so lala.)

Ja. Natürlich sicherstellen, daß noch genug blanker Leiter in der Hülse sitzt und nicht die Adernisolierung bis zur Mitte geht, falls die Hülse doch etwas zu groß war :-)

Bei sehr dünnen Äderchen (ich arbeite in der Signaltechnik, 0,14 mm² ist keine Seltenheit) lege ich die abisolierte Ader gern mal auf die Isolierung zurück und quetsche beides zusammen in die 0,25-mm²-Hülse ein. Damit eventueller Zug nicht nur auf dem Küpferchen liegt. Da darf man vorn natürlich nix abschneiden.

vG

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Volker Gringmuth

Volker Gringmuth wrote, on 28.05.2011 19:10:

Nein, sie passt exakt - wenn die Litze nicht ganz frisch abisoliert ist, bekommt man sie nicht mehr drauf.

Die Aderendhülse ist hellblau und hat einen Außendurchmesser von 1,6mm - wieviel ² hat hat dann das Kabel? :)

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Moritz Franckenstein

Blau ist 2,5 mm², da glaub ich den Außendurchmesser nicht ganz. Ein runder Massivleiter mit 2,5 mm² Querschnitt hat rund 1,8 mm Durchmesser.

vG

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Volker Gringmuth

Moritz Franckenstein schrieb:

Was ist passiert? Wurde die geklaut?

In deinem Bau sollte die AEZ doch ein Standardwerkzeug sein.

Nein, damit provozierst du eine hochohmige Verbindung.

Nein, die Schraube drückt lediglich die Hülse platt. Von einer gutleitenden Verbindung kann man da nicht sprechen. Da wäre es besser, die Hülse wegzulassen.

Eine preiswerte AEZ aus dem Baumarkt ist besser als das Verdrücken von Litzen innerhalb einer Hülse mit der verschraubenden Klemme. Die kann einfach nicht die Kraft aufbringen, um einen sicheren Kontakt herzustellen.

Nach dem Verpressen kannst du den unverpressten Teil (Baumarktzange) abschneiden.

Gruß Christian

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Christian Müller

Volker Gringmuth wrote, on 28.05.2011 19:33:

Ist aber so, habe ich mit einem Messschieber gemessen. Laut Wikipedia gibt es noch einen französichen Farbcode, nach dem könnte Blau auch 0,75 mm² bedeuten. Würde dann der Außendurchmesser passen?

Da ich Null Erfahrung habe, kann ich 0,75 nicht von 2,5 unterscheiden...

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Moritz Franckenstein

Moritz Franckenstein schrieb:

Ja. Bedenke aber, dass man da 1qmm auch noch gerade so rein bekommt.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Volker Gringmuth schrieb:

er schrieb hellblau! Und das wäre 0,25 mm²

"blau" kann auch 16 mm² oder 120 mm² sein.

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Jens Fittig

Christian Müller schrieb:

Übertreib mal nicht! Der Unterschied liegt in den Nachkommastellen. Und dürfte nur bei Hochstromanwendungen überhaupt wirksam werden.

Nö, die presst auch die Drähte an die Hülse oder umgekehrt. Nur nicht so perfekt, wie es eine richtige Zange macht.

Unsinn! Das wäre ja dann noch weniger Kontaktfläche.

Mit einer Flachzange möglichst vierkantig zusammenpressen. In mehreren Schritten

Hast du schon mal den ohmmäßigen Unterschied gemessen? Du wirst keinen relevanten Unterschied feststellen! Lediglich der Korrsionsschutz wird bei einer ordentlichen Crimpung besser.

Unsinn! Ein sicherer Kontakt ist kein Problem. Nur eben nicht die saubere gleichmäßige gasdichte Verbindung

Due mir bekannten Klein-Zangen pressen alle locker 10 mm lang. Da bleibt nichts unverpresst.

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Jens Fittig

Christian Müller wrote, on 28.05.2011 19:37:

Wüsste nicht wieso. Ich brauche so eine Zange jetzt erst zum zweiten Mal

- beim ersten Mal war gerade der Elektriker da und konnte mir seine zur Verfügung stellen.

Und wann arbeitet man schon mal in einem Bau (was meinst du überhaupt damit?) mit Litzenleitungen und Schraubklemmen?

Übrigens geht es gerade um die Stecker für Jalousienmotoren.
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Moritz Franckenstein

Moritz Franckenstein schrieb:

[...]

Wenn ich mich nicht verzählt habe, haben wir uns über drei Teilbereiche deines neu gebauten/bezogenen Hauses, dessen (Um)Baumaßnahmen du ausführlich dokumentiert hast, unterhalten. Da bin ich einfach davon ausgegangen, dass eine AEZ zu deinem Standardwerkzeug gehört.

Gruß Christian

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Christian Müller

Das ist Hersteller abhängig. Da kocht wohl jeder sein eigenes Süppchen. Im übrigen kann man den Querschnitt von flexiblen Leitern nicht wirklich messen. Der Querschnitt kann bei jedem Hersteller anders sein, es muss nur die Leitfäigkeit von gegeben sein.

Lutz

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Lutz Illigen

Entweder ?vom Hersteller abhängig? oder ?herstellerabhängig?. Auch nach neuer Rechtschreibung. Regel 59 im Duden.

Jo, und dazu sollte der Gesamtquerschnitt zumindest nicht kleiner sein als beim entsprechenden Massivmaterial, ist ja noch etwas Luft dazwischen (jedenfalls vor der Pressung, danach idealerweise nicht mehr).

vG

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Volker Gringmuth

W=FCrde ich nicht ausschlie=DFen, dass es das auch gibt, aber es existieren mindestens 3 (g=E4ngige) Farbreihen:

Ingo

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Ingo Braune

Nach deutscher, finnischer, amerikanischer oder Timbuktu-Norm?

Im Ernst, du kannst für (fast) jeden Querschnitt jede Farbe bekommen. Das ist bbesonders spassig, wenn ein Schaltschrank nach finnischer (Marine?)-Norm verdrahtet ist: Gelb für 1,5qmm...

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Torsten Rüdiger Hansen

Kauf dir eine Kopp-Zange, die kostet wenn ich mich richtig erinnere mit einem Sortiment H=FClsen aller Gr=F6=DFen (0,25-2,5mm2) zwischen 15 und

20 Euro und macht recht brauchbare Pressungen wenn es nicht um solche Spezialkonstrukte geht wie gasdichte Pressung f=FCr die Verwendung feindr=E4htiger Leiter in bestimmten Steckklemmen.

Auf alle F=E4lle funktioniert die Zange weit besser als die ganz billigen Pre=DFzangen, die nur ein paar Millimeter breit einkerben.

=DCbrigens dr=FCckt die Schraube in keinster Weise fest genug - ich hatte mal die Spitzensituation einer alten Mischmaschine, an der der Vorbesitzer ausgiebig gebastelt hat. Die Zugentlastung war nach dem Austausch der Zuleitung weg, somit Zug auf der Leitung. Die Schrauben am Schalter zwar voll angeknallt, aber die Aderenden konnten sich bei mechanischer Spannung trotzdem aus den H=FClsen ziehen. Erst lief die Maschine sehr zum Unwillen der Benutzer nur auf 2 Phasen, dann hat L2 irgendwann das an PE angeschlossene Geh=E4use kontaktiert und der gottseidank vorhandene 30mA-FI hat seine Pflicht getan.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

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oder Knipex
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Sollten für die genannten, gelegentlichen Pressungen ausreichend sein.

Thomas

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Thomas Einzel

Torsten Rüdiger Hansen wrote, on 29.05.2011 12:57:

Eben drum habe ich den Außendurchmesser genannt. Die Farbe soll nur ein möglicher Anhaltspunkt sein. Ich hatte angenommen, dass mir jemand anhand des Außendurchmessers Auskunft geben kann. Kann vielleicht mal jemand eine 0,75er nachmessen?

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Moritz Franckenstein

Thomas Einzel wrote, on 29.05.2011 14:09:

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Danke. Ich werde mir aber wohl keine kaufen, weil ich nicht wüsste, dass ich sowas mal wieder brauche. Vielleicht auf dem nächsten Flohmarkt für wenig Geld.

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Moritz Franckenstein

Moritz Franckenstein schrieb:

Auf so eine Idee ist wahrscheinlich noch keiner gekommen. Sonst hätte es schon längst eine Diskussion über Fertigungstoleranzen bei Aderendhülsen gegeben. Gemessen habe ich ca. 1,625 mm bei diesem Erzeugnis:

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Du also eine ordentliche Klemme hast, dann verformt sich die Hülse sowieso und der einzige Zweck der Pressung ist das Verhindern von Hülsenverlust beim Hantieren. Dafür geht irgendeine Zange. Andernfalls (z.B. Leitung unter Schraubenkopf), kannst Du pressen wie Du willst...

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

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