Hi,
im Wochenendhaus meiner Freundin löst der FI seit einigen Tagen häufig aus.
Als Laie hab' ich mich mal mittels google hier in der Gruppe schlau gemacht, wie ein FI funktioniert und welches die Ursachen für Fehlerstrom sein können. Verursacher selbst konnte ich bisher aber keinen finden.
Hier mal die Fakten:
- Vorzählersicherungen 3 x 35 A
- FI 40 A, für 4 Leiter, IdN=0,1 A (da dürften alle Stromkreise dranhängen)
Letzteres erleichtert nicht gerade die Fehlersuche, aber die Aufteilung in Stromkreise ist dann wohl nicht relevant, sondern allein die einzelnen Endverbraucher - oder?
Endverbraucher:
- Glühlampen
- 2 Leuchtstoffröhren
- 3 Aussenleuchten
- 3 Frostwächter je 500 W
- 3 E-Heizgeräte je 2000 W
- Deckenstrahler
- Kleinzeugs wie Schnurlostelefon, Handy-Ladegerät, Radiowecker
- Kühl-/Gefrierkombination
- E-Herd, 3 x 16 A
- Microwelle
- Spülmaschine
- TV-Gerät
- SAT-Receiver
- Warmwasserspeicher 3 x 16 A, 3,8 KW
- Brunnenpumpe (im Winter abgeschaltet)
Zuerst hatte ich das TV-Gerät unter Verdacht, weil der FI - meist - beim Einschalten des Hauptschalters am - kalten - Gerät auslöste. FI wieder rein, nochmals Hauptschalter funktioniert. Beim zweiten Mal einschalten saugt vielleicht der Kondensator nicht mehr soviel?
Anderes TV-Gerät versucht - selbiges. Also vielleicht der SAT-Receiver? Schnell aufgeschraubt, hat natürlich einen satten Kondensator am Netzteil, aber doch einiges kleiner als ein PC-Netzteil. (Hmm - bei mir in der Wohnung laufen oft 5 PCs, 2 Bildschirme, TV, WaMa, SpülMa etc. gleichzeitig. Warum löst mein Wohnungs-FI nie aus? Aha, der hat IdN=0,3A
- macht wohl auch einen Unterschied).
Also SAT-Receiver innen entstaubt, zusammengeschraubt - selbiges. Anderen SAT-Receiver probiert - selbiges.
Verlängerungskabel getauscht, andere Stromkreise probiert (sinnlos - ja).
Bei einem 50 Jahre alten Haus hielt ich auch brüchige Alu-Leitungen mit Stoffummantelung für möglich. Stichprobenweise die Wandverteiler aufgemacht - Kupferdrähte mit PVC. Wurden angeblich vor einigen Jahren neu eingezogen.
Warum tritt das erst seit kurzer Zeit auf? Hat sich was verändert? Nun, die Küche ist brandneu. E-Herd mit 2-Platten wurde gegen 4-Platten plus Backrohr getauscht, Spülmaschine gab es vorher nicht, Kühlschrank war kleiner. Leitungen in die Küche wurden komplett neu gemacht - vom Hauptverteiler mittels ummantelten Kabeln ohne Unterbrechung bis in die Küche.
Was auch anders als sonst ist, ist die extreme Witterung: viel Schnee, Temperaturen bis -13°C, wo das Haus sonst selten benutzt wurde.
Wie kann ich nun den Verursacher eingrenzen? Einige Geräte kann ich schon ausschliessen, welche meist abgeschaltet waren: Herd, Spülmaschine, Brunnenpumpe. Vorgangsweise wäre natürlich, systematisch Verbraucher abzuschalten, abzuklemmen bzw. ganze Stromkreise vom Netz zu trennen.
Was aber, wenn die Ursache in einer Summe aus kleinen Ableitströmen, Kriechströmen und Kondensatoraufnahme besteht? Ist die obige Installation überhaupt grundsätzlich für die Dimension des FI geeignet?
Umbauvorschläge? Randbedingung ist leider, dass im Hauptverteiler grad mal noch bisserl mehr als 10 cm Platz auf der Schiene ist. Der Speicher hat noch Schraubschmelzsicherungen auf Porzellansockel - da könnte ein Tausch Platz bringen. Die Randbedingungen der ÖVE kenne ich nicht.
SAT-Schüssel ist offensichtlich nicht geerdet und unterm Dachvorsprung auf Holz geschraubt. Kann da eigentlich über das Antennenkabel Fehlerstrom entstehen? Die Receiver sind ja alle isoliert ohne Schutzleiter ausgeführt.
Leitungsdefekte und Kriechströme sind natürlich auch möglich. Z.B. hängen im Wohnzimmer 50 Bilder und einige wurden erst in letzter Zeit angenagelt. Feuchteexponierte Stellen in Garage, Keller und Aussenbereich gibt es auch. Was davon könnte ich als DAU mit meinem Digital Multimeter selber durchmessen? ... und wie?
TIA
Helmut Wollmersdorfer