Fragen zum Hausstrom

Hallo

Kurz zur Situation:

Haus mit 4 Parteien (2x gewerblich, 2 privat). Gewerblich: Mode und Metzgerei mit eigener Produktion. Im Haus gibt es 4 oder 5 Kühlaggregate und fleischverarbeitende Maschinen (z.B. Cutter). Die Warmwasserversorgung übernehmen Elektroboiler. Das ganze Haus ist mit 3x

50A Sicherungen ausgestattet. Die Wohnungen sind über 4 Sicherungen a 16 A abgesichert. 3 Sicherungen für Herd, Boiler und Küche allgemein, 1 für den ganzen Rest der Wohnung.

Seit die Metzgerei im Haus ist, haben wir ständig Probleme mit dem Strom. Wenn der Metzger seine Cutter einschaltet, flackern im Modegeschäft die Lichter. In meiner privaten Wohnung wurden in dieser Zeit 1 Monitor, 1 Netzteile und 3 externe Festplatten defekt (vermutlich aufgrund Spannungsschwankungen).

In den letzen 2 Wochen flog jetzt 3x eine der Haussicherungen mit 50A. Danach war im ganzen Haus der Strom weg (vermutlich ausser Boiler und Herd je Partei).

Das Haus ist sicherlich älter als 50 Jahre. Der Elektroinstallateur, der die Geräte des Metzgers angeschlossen hatte, meint, dass hier alles korrekt angeschlossen und entsprechend abgesichert ist. Unter der Hand meinte er allerdings, dass die jetzige Stromversorgung für das komplette Haus nicht ausreiche. Eine Überprüfung durch den Stromversorger soll heute stattfinden.

Für dieses Grundstück (auf dem das Haus steht) gibt es einen Bebauungsplan der Gemeinde (hier soll ein Einkaufszentrum entstehen). Allerdings scheinen sich Vermieter und Gemeinde noch nicht geeinigt zu haben und es könnten bis zum Bau noch ein paar Jahre ins Land ziehen. Sicherlich möchte der Vermieter aus diesem Grund keine großen Investitionen mehr tätigen.

Welche Massnahmen sollte der Vermieter (und die Mieter) ergreifen, um für das Haus oder für die einzelnen Parteien eine zuverlässige Stromzufuhr zu erhalten?

Grüße

Thomas

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Thomas Rommel
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Unbedingt den Mittelleiter prüfen, ob der genügend niedrig in der Impedanz ist. Nicht, da´es zu Defekten von Geräten wegen Nullpunktverschiebung und damit Überspannung kommt...

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Thomas Rommel schrieb:

Mit Sicherheit wird der Austausch der Hauptsicherungen nichts bringen. Die Anlage erscheint mir nach Deinen Schilderungen unterdimensioniert.

Gut möglich. meist ist es ja so, das eine bestehende Anlage bei Nutzungsänderungen sehr selten auf Ihre Auslegung geprüft wird. Der richtige Weg ist, sich an einen Fachbetrieb zu wenden, der die ges. Anschlußleistungen aufnimmt und die Anlage nachberechnet. Sicherlich wird dabei rauskommen, das

  1. der HA durch das EVU verstärkt wird (63er oder wie bei Dir ein alter
50er auf 100A) 2.Das Hauptleitungssystem mit Zentralisation und Steigern zu den einzelnen Wohnungs (Gewerbe) Stromkreisverteilern erneuert wird.

Wie ich schon schrieb, die Anlage ist unterdimensioniert

Naja, er hat alles an den entsprechenden Stromkreisverteiler angeschlossen. Ich bin bei der Bewertung solchen Aussagen immer vorsichtig, weil Aussagen von Kollegen z.T. falsch wiedergegeben werden. Auf jeden Fall hätte er bei der Inbetriebnahme der Anlage des Metzgers das EVU über eine Änderung der Anschlußleistung informieren müssen. Da hätte ihm auffalen müssen, das diese nicht passt. Merkwürdig?

Unter der Hand

Naja, aber damit ist die Versorgungssicherheit der einzelnen Anschlußnehmer nicht mehr sichergestellt.

kommt i.d.R. auch nicht (mehr) vor,

Und hier liegt IMHO der Hund begraben, Anschluß für den Metzger muss hergestellt werden, allerdings ohne die notwendigen Investitionen für eine ausreichend dimensionierte und fachgerechte Anlage. Mein Tipp: zuerst einmal den damals beauftragten E-Installateur befragen, ob er beim Anschluß/ Änderung der Anlage eine Leistungsanfrage gemacht hat (man will ihn ja nicht beim VNB in die Pfanne hauen) Den Betreiber (Eigentümer) schriftl. auf den Zustand aufmerksam machen. Zur guter Letzt kannst Du Dich natürlich auch an den zust. VNB wenden. Der dann gesetzl. verpflichtet und berechtigt ist die Anpassung / Änderung / Instandsetzung der Anlage zu verlangen. Und auch die Möglichkeit der Ausserbetriebnahme besitzt.

s.o.

Gruss Ralle

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Ralph Heiden

Ralph Heiden schrieb:

Es mu=DF ja nicht gleich die Keule sein. Eventuell...

=2E.. hilft es schon weiter wenn bei der neu Berechnung festgestellt wird= das die=20 Verbraucher nur ungl=FCcklich auf die Phasen verteilt wurden. Man kann im= merhin=20 hoffen das bei einer neu Zuordnung und Umverteilung die Sicherungen im HA= halten.

Den Tip, den Mittelleiter zu pr=FCfen halte ich ebenfalls f=FCr sinnvoll.= Falls RCDs=20 im Haus sind (in der Metzgerei sicherlich) w=E4re es evtl. sinnvoll hier = ebenfalls=20 zu messen ob sich der Erdungswiederstand evtl. verschlechtert hat.

BTW: Bei 50 Jahre alten H=E4usern kann man damit rechnen das es noch Stro= mkreise=20 mit Klassischer Nullung (KEIN Schutzleiter) gibt. Sowas kann leicht unent= deckt=20 bleiben. Vor allem wenn da nichts oder nicht richtig renoviert wurde und = man=20 nicht sachkundig in die Dosen und Verteiler sieht. Bei erweiterungen wurd= e/mu=DFte=20 z.b. bei einer Schuko-steckdose dort 3-adrig angeschlossen werden - aber = am=20 anderen ende wurden Mittelleiter und PE zusammengelegt. Denn NYM gibt es = m.w.=20 nicht in zwei-adrig! W=E4re auch bl=F6dsinnig.

Ist dieses Procedere so (nur bei kleinen erweiterungen) eigentlich noch z= ul=E4ssig?

Das an solchen Steckdosen ein RCD nur dann ausl=F6st wenn "Mensch" selbst= einen=20 ausreichend niedrigen Innenwiederstand hat ist wohl klar. Mit sowas darf = man=20 nicht rechnen. Und den Rest kann da eh nur die normale Stromkreis-Sicheru= ng=20 =FCbernehmen. :-/

Frage an T.Rommel. Ist die Sache inzwischen weiter. Die art. sind vom Jul= i.

Gru=DF Kay

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K. Martinen

50A f=FCr derartige Gewerbeverbraucher? Optimistisch. Aber ok, KANN gehen.

Generell auf jeden Fall, mit dem akuten Problem hat es wenig zu tun.

Nat=FCrlich gab es NYM-J 2x1,5 mit einer schwarzen und einer gelbgr=FCnen Ader f=FCr die etwa 5 Jahre zwischen Einf=FChrung der neuen Aderfarben und Verbot der klassischen Nullung unter 10mm2 im Jahr 1973. Eine =DCberpr=FCfung w=E4re auch sicher sinnvoll, nur gibt es keine M=F6glichkei= t, eine Nachr=FCstung zu erzwingen.

W=E4re es meine Anlage, w=FCrde ich beim Vorhandensein von klassischer Nullung die Hauptsicherungen herausschraubn bis jeder Rest Leitung erneuert ist, aber ich bin auch im Erdungsgebiet aufgewachsener Nullungsallergiker f=FCr den FIs selbstverst=E4ndlich sind.

Wie weit eine dreiadrige Erweiterung klassisch genullter Stromkreise jemals zul=E4ssig war ist eine Streitfrage seit 1973. Auf jeden Fall mu=DF eine neue Steckdose jetzt FI-gesch=FCtzt werden.

Nicht einmal dann zuverl=E4ssig, und man verst=F6=DFt gegen das Verbot, den PEN zu schalten. Der FI m=FC=DFte in der Steckdose sitzen. Kostenpunkt so um die 120 Euronen/Steckdose.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

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