Hallo Leute, in unserer Region soll eine neue Nord-S=FCd-Hochspannungs-Leitung verlegt werden. Erwartungsgem=E4ss gibts da jede Menge Proteste der Anlieger. Nun kam als neuer Vorschlag eines Politikers, man m=F6ge die Leitung doch in Fl=FCssen verlegen. Welche Vor- und Nachteile h=E4tte denn eine solche Art der Verlegung? Gruss Harald
Vorteil: Man hat weniger Verhandlungspartner, weil Flüsse und Ufer oft Flurgenossenschaften gehören, bzw. gleich der Öffentlichkeit.
Nachteile: Viele unnötige Kurven, schwierig zu Verbuddeln -- einfach hinlegen geht nicht, für bewegliche Verlegung müsste man Kabel aus dem Bergwerksbereich nehmen, und die wird es für 380kV nicht geben. Außerdem schwierig zu warten, sollte irgendwo mal ein Schaden sein.
"Harald Wilhelms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@o21g2000prn.googlegroups.com...
Hallo Harald,
gehen wir mal davon aus, dass es sich um Freileitungsmasten handelt. Vorteil ist vielleicht, dass die Besitzverhältnisse des Grund und Bodens nicht so unübersichtlich und vielseitig sind, wenn in einem Fluss gebaut wird. Nachteile fallen mir endlos ein:
- Freileitungsmast bleibt Freileitungsmast, egal wo er steht. Wen er stört dem ist egal, ob er im Fluss steht
- Flussbetten sind vielfältigen Prozessen unterworfen, da ist die Gründung der Masten problematisch
- Hochwasser soll es geben in und an Flüssen, mit Treibgut usw. Das gibt Probleme ohne Ende
- Mit dem Bau ist die Schifffahrt natürlich gestorben
- bei natürlich verlaufenden Flüssen (nicht reguliert / eingedeicht) ist eine halbwegs gerade Trassenführung kaum möglich
- Flusssohlen erodieren oder es sammeln sich Sedimente, Fundamente von Masten können zu nicht vorhersehbaren Problemen führen
Nein, es sollte eine Variante zu den von den Anliegern gew=FCnschten Erdkabel sein. Gruss Harald PS: Mich interessierten eher die "elektrischen" Vor- und Nachteile
Dürfte (jedenfalls in einigen Problembereichen) ähnlich sein wie bei Seekabeln. Anker o.ä. dürfen das Kabel nicht hochziehen, und zur Reparatur brauchst Du neben dem geländegängigen Werkstattwagen auch noch ein Boot, vielleicht auch so etwas wie einen Schwimmkran. Vielleicht auch so etwas wie Hafentaucher.
Siegfried Lenz hat das doch (prophetisch) in "Der Mann im Strom" beschrieben.
...> PS: Mich interessierten eher die "elektrischen" Vor- und Nachteile
Hallo Harald,
elektrisch ist das unproblematisch, entsprechendes Kabelmaterial ist als Unterseekabel im Einsatz und erprobt, neuerdings auch für die Offshore-Windparks. Kabel müssten ja auch nicht unbedingt IM Fluss verlegt werden, sondern z.B. in den Deichen. In vielen Randdeichen z.B. im westdeutschen Kanalnetz stecken z.B. Pipelines und anderes Zeugs, das konnte man dort beim Bau oder Ausbau der Kanäle kostengünstig einbuddeln.
Vergiss nicht die untere oder obere Wasserschutzbehoerde. Und die Anglerverbaende. Und den Naturschutzbund. Und die Trinkwasser- und Talsperrenverwaltung. Und die Flussmeisterei. Und...
"Jürgen Spelter" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...
Hi, hast Du mal ne Hausnummer, was das Zeug kostet? Und das wird "luftlinie" verlegt, also so, wie der Skipper pinkelt. Man pflügt ne Furche in den Boden und rollt das Kabel rein. "Anwohner" sind angeschmiert, wer sich beschwert, kommt in den Kochtopf.
Das wären Erdarbeiten, einen Deich durch soeinen Mist zu schwächen kann eigentlich nur einem Bayern einfallen. Für solche Ideen gabs die Deichgrafen, die durften hängen lassen. Juckts schon am Hals?
Wenn man den Deich eh neu bauen muß, hat man im Deichhinterland ne praktische Gelegenheit. Weil man die Baumaschinen eh da rumstehen hat und der Deich sich ja an der "Wasserlinie" orientieren muß, die Deichsohle also querfeldein ziemlich gleichmäßiges Niveau hat. Doch geh mal davon aus, daß soein Deicheinbau wegen dieser "Erleichterungen" einiges an Umweg macht. Oder der "Deich" entsprechend geplant wird, je nachdem wer da mehr bezahlt. Insgesamt ist das aber ne blöde Idee und kommt wohl nur bei industriellen Systemen und Notdeichen vor. Die für Infrastruktur meist unvermeidlichen Inspektionsluken und Anschlußpunkte wären für ernsthaften Küstenschutz sehr riskant. Stell Dir mal ein Hochwasser vor, bei dem Dein Deichkabel einen Kurzschluß hat. Gräbt dann ein Tauchbagger das Kabel aus dem Deich, während der halbe Staat derweil in Badehose rumläuft?
Na endlich. Ich dachte schon, es käme keiner auf das Naheliegende.
(Obwohl das eine Frage der Länge ist. Und grundsätzlich ist Blindleistungserzeugung auch durchaus erwünscht, spart Erregerblindleistung und stützt die Spannung. So ewig lang können Flußstrecken auch nicht sein, weil Flüsse nicht unbedingt da langfließen, wo man die Leitungen haben will.)
Ist da wirklich ein grosser Unterschied zwischen Erdkabel und Seekabel? Oder meinst du, wegen der Umwege gibts halt mehr?
Auch ist noch nicht klar, was mit "Nord-Süd-Hochspannungs-Leitung" gemeint ist. Was grösseres, überregionales, welches weitgehend konstant belastet ist? Dann liesse sich die Leitung entsprechend auslegen resp kompensieren.
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