X-No-Archive: Yes
begin quoting, Thomas Einzel schrieb:
Kenne ich nicht, aber IrfanView dürfte es tun.
Vorgehen: Als erstes besorgt man sich eine neutralgraue Pappe, die man hinfort hütet wie seinen Augapfel. Dann macht man sich eine "Eichkurve":
Die Farbtemperatur einer Glühlampe entspricht sehr exakt der Glühfadentemperatur T (in K), diese wiederum hängt nach Stefan-Boltzmann sehr präzise von der Abstrahlleistung ab:
P ~ T^4
Mit einer Messung der elektrischen Leistung hat man also unmittelbar die Glühfadentemperatur. Und die Leistungsmessung kann man sich wiederum vereinfachen: Der Widerstand ist nämlich ziemlich genau
R ~ T (Wiedemann-Franzsches Gesetz)
Es ergibt sich
T^4 ~ P = U^2/R ~ U^2/T T^5 ~ U^2 ~ P^(5/4)
=> P ~ U^(8/5) (=U^1,6)
Es reicht also, die Lampenspannung zu messen bezw. einzustellen, man bekommt als Farbtemperatur der Glühlampe dann
T ~ U^0,4
Wenn eine Halogenlampe bei Nennspannung U_N einen Farbtemperatur von
3100 K hat, dann ergibt sich folgende Tabelle:T/K U/U_N 3500 135,4 % 3400 126,0 % 3300 116,9 % 3200 108,3 % 3100 100,0 % 3000 92,1 % 2900 84,6 % 2800 77,5 % 2700 70,8 % 2600 64,4 % 2500 58,4 % 2400 52,7 %
(Vorsicht mit den höheren Spannungen: Die machen Glühlampen rapide kaputt - bei 3500 K dürfte die Lebensdauer nur noch im Minutenbereich liegen, bei 3400 K bei wenigen Stunden.)
Nun kannst Du mit der eingestellten Spannung mit der Halogenlampe die neutralgraue Pappe beleuchten und den Lichtfleck bzw. einen Ausschnitt daraus unscharf fokussiert fotographieren. Aus den Photos kannst Du dann die Intensitäten der drei Pixelfarben entnehmen sowie die Bildhelligkeit.
Und zum Test einer anderen Lampe beleuchtest Du nun den Hintergrund mit dieser und fotographierst das Licht ebenfalls und vergleichst die Verhältnisse der Farbkomponentenintensitäten.
(Statt der neutralgrauen Pappe kann man natürlich auch eine Milchglasscheibe von hinten beleuchten und das Licht fotographieren, oder die Lampe leuchtet direkt ins völlig unscharf eingestellte oder weggelassene Objektiv.)
Wenn man höhere Referenz-Farbtemperaturen haben will, dann muß man sich Farbkonversionsfilter aus dem Fotohandel besorgen. Die gibt's in bläulich oder rötlich, ihre Farbänderung wird in Myred angegeben (fürchterliches Kunstwort aus micro-reciprocal degrees). Wenn man die Farbtemperatur z. B. von 3200 K auf 3400 K verbiegen bzw. verblauen will, dann rechnet man das so:
10^6 * (1/3400 - 1/3200) = -18,38Man benötigt also ein blaues Konversionsfilter mit -18 Mired (entspricht in etwa einem Wratten 82A mit -21 Mired, das die Farbtemperatur von 3200 auf 3430 K verschieben würde).
Wenn man das Spektrum etwas genauer wissen will, dann besorgt man sich halt noch ein billiges Strichgitter (z. B. ) und schaut es sich halt an.
Gruß aus Bremen Ralf