Hallöchen,
gestern Abend durfte ich einen netten Fehler suchen.
Vorgeschichte: Tage zuvor hatte ich den E-Herd angeschlossen. Die Dose war verbaut, aber direkt hinter der Herdnische befindet sich eine alte Nachtspeicher-Anschlussdose. Die Nachtspeicher gibt es aber nicht mehr. Also habe ich diese Zuleitung vom Schütz abgeklemmt, auf Dauerspannung gelegt. Dabei auch die andere ehem. Nachtspeicherheizung abgeklemmt (und deren Schütz), Zählerumbau folgt demnächst.
In der Unterverteilung kommt ne 5x10mm² an, offensichtlich mal vor ein paar Jahren neu gemacht, so wie der Rest der UV. Sschwarz-braun-schwarz und blau gehen direkt auf den FI, kurzer Check: Ja, ist auch Drehstrom. GG geht direkt auf die PE Klemmleiste. Die Leitung zum Herd (ehem. Nachtspeicher) kann man nicht komplett nachverfolgen, aber wenn an der UV ne 5x2,5mm² abgeht und an der Dose ankommt, dann ist man geneigt zu glauben, dass die auch durchgeht, zumal LSS und Schütz mit "Nachtspeicher Küche" beschriftet waren.
Also flugs Dauerspannung drauf und an der Dose eben alle Spannungen nachgemessen.
400V Außenleiter, 230V gegen N, 230V gegen PE, Tasten am Duspol gedrückt, FI löst aus, also E-Herd angeschlossen. Dann die Kundenbeschwerde nach dem Einzug: Es kribbelt, wenn man Herd oder Spülmaschine und Spülbecken anfasst.Gemessen (hochohmig): 75V AC von Spüle/Wasserhahn gegen Spülmaschine und auch gegen E-Herd. OHA, wie kommen die denn auf die Wasserleitung? (Da ging ich erstmal von aus) Ein Blick in den Keller: Alle Leitungen aus Cu, Potentialausgleich mehrfach und nachvollziehbar ausgeführt.
OK, dann ist wohl der PE an der UV unterbrochen oder lose?
Tatsächlich: Der ankommende PE ist tot. Ab zum Zähler! Dort erstmal über die uralte NZ-Tafel gestaunt. Alles andere war neu, aber die wurde belassen. Verkleidung ab und da lächelt mich ne grün-gelbe Ader an und sagt: "Huhu, da bin ich, endlich findet mich jemand, kannst DU mich bitte, bitte endlich mal anschließen?"
Da legt also jemand recht vorbildlich 5adrig - und lässt grün-gelb unangeschlossen? - gleichzeitig benutzt er die blaue Ader auch nur als N (hier hätte der halbe Pfuscher sie ja als PEN nutzen können).
Das ist erst jetzt aufgefallen, da der DLE vorher über die Wasserleitung die Unterverteilung "rückwärts" einen Schutzleiter geliefert hat. Nu ist der DLE aber weg...
Die eigentliche Frage: Die UV und die Zuleitung wurden vor ca. 15 Jahren durch eine mir bekannte Firma gemacht. Sind die noch irgendwie haftbar zu machen?
Beim Anschließen des Herdes war der DLE auch schon weg, trotzdem löste der FI aus. Ich denke, dass da noch über eins der vielen eingesteckten Geräte während des Umbaus genügend "Erde" lieferte, für 30mA braucht es ja nicht viel.