PowerFfactor Correction aus Verbrauchersicht

Hallo,

wie wirkt sich die Power Factor Correktion (PFC) in Schaltnetzteilen aus Verbrauchersicht auf die Verbrauchskosten aus?

Mal angenommen, man würde ein SNT mit passiver PFC mal mit und mal ohne die PFC betreiben, würde dann das Netzteil ohne PFC für den Verbraucher geringere Kosten verursachen?

Ohne PFC würde das Stromnetz mit viel mehr transienten Anteilen belastet werden. Soweit ich weiß, werden als Leistungszähler von den EVUs immer noch meistens Drehspulmessgeräte eingesetzt. Kann es sein, dass die transienten Anteile für die Messgeräte zu schnell sind, sodass diese nicht komplett erfasst werden?

Wie groß ist in etwa der ohmsche Widerstand der Spulen von passiven PFCs bei einem 300W-Netzteil?

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Mark Ise
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X-No-Archive: Yes

begin quoting, Mark Ise schrieb:

Vermutlich vernachlässigbar gering.

Kaum.

Blindleistungszähler sind Ferrariszähler, die einfach nur die Grundschwingungsblindleistung erfassen. Wirkleistungszähler kriegen auch die Oberschwingungskomponenten korrekt mit, erfassen also tatsächlich die elektrische Arbeit (und sonst nichts).

Sämtliche elektromechnischen Meßgeräte integrieren Kraftwirkungen, erfassen also vom Prinzip her beliebig hohe Frequenzen. Allerdings zeigen nur Dreheiseninstrumente (und auch Ferrariszähler) True RMS an, Drehspulintrumente benutzen implizit eine Formfaktorannahme für sinusförmige Signale und messen Oberschwingungen daher prinzipbedingt falsch. Das Problem haben digitale Zähler: Da die die Signale mit einem A/D-Wandler abtasten, müssen sie zuvor tiefpaßfiltern, um Aliasing zu verhindern, und schmeißen so höhere Frequnzanteile prinzipbedingt weg. Praktisch stört das aber nicht.

Vermutlich "vernünftig": Die werden unter Vollast wohl so ca. 10-20 W Abwärme produzieren - bei ca. 1 A Stromaufnahme würde ich also auf höchstens wenige Ohm tippen. Und 10 % Verlustleistung sind eigentlich keine besondere Überlegung wert, "haarig" sind nur Standby-Verluste, also, wenn ein Gerät, das in 5 % der Zeit 200 W aufnimmt, dann eine "Ruheleistung" von 20 W hat. Das verbraucht dann im Jahr nämlich nicht

88 kWh, sondern 254, also 30 Euro mehr. Die "Stromsparkosten", um das zu ändern, sind aber sehr leicht viel höher.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Kommt sehr drauf an.

Ein Wenig schon.

Ehr 2-3W, aber das viele Kupfer wird den Herstellern eh mittlerweile zu teuer.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Wo drauf kommt es denn hauptsächlich an?

Werden die deswegen halb so dicken Draht nehmen? :-)

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Mark Ise

Mark Ise schrieb:

Obs billig sein muss, oder einen ordentlichen Wirkungsgrad haben darf.

Der Kupferpreis macht die aktive PFC kostengünstiger, und bei der fällt die Drossel nunmal erheblich kleiner aus.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Wie reagieren eigentlich die üblichen Stromzähler auf die Oberwellen? Wenn diese die Oberwellen weniger stark zählen könnte es für den Verbraucher von Vorteil sein die Netzteile ohne PFC zu kaufen, woher auch immer.

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Alfred Weidlich

Nicht unbedingt. Ein schlechter Power-Factor führt auch zu erhöhten Leitungsverlusten hinter dem Zähler, da die Verluste ja quadratisch mit dem Strom steigen, ist es besser, wenn man nicht nur Nadeln zieht, sondern den Strom über der Zeit verteilt. Der Unterschied kann schon ziemlich deutlich ausfallen, wenn man sich z.B. die Belastbarkeit von konventionellen Trafos bei ohmscher und kapazitiver Last im Vergleich ansieht. In einem Altbau mag das schon mal nach hinten losgehen. Und die klassischen Ferraris-Zähler sind so schlecht auch nicht.

Marcel

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Marcel Müller

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