Re: Frage zum Drehstrom

Hallo, Andreas,

Du (anfroeh1) meintest am 21.02.06:

Ich habe mal eine theoretische Frage zum "Drehstrom". > Wenn ich "normalen" Wechselstrom habe, dann kann ich einen > bestimmten Leitungsquerschnitt mit einer bestimmten Strommenge > belasten, also beispielsweise 1,5 mm2 mit 16 Ampere. > Wie sieht das jetzt aber aus bei Drehstrom (in der > Dreieckschaltung, also mit 400 Volt). > Kann ich die Leitung bei gleichem Querschnitt auch mit 16 Ampere > belasten?

Ja. Dem Strom ist die Spannung egal, und dem Leiter auch.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen
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Ja, die Strombelastbarkeit hängt hauptsächlich vom Querschnitt ab.

Am Ende hat man nur die 3 Phasen während eine immer mit 2 Wicklungsenden verbunden ist.

Man rechnet beim Wechselstrom mit Effektivwerten; 230/400 V sind bereits Effektivspannungen, auch die eventuellen 16 A sind effektiv, Du kannst also damit rechnen.

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Holger Keßeler

Abh=E4ngig von der Verlegeart (sprich: W=E4rmeabfuhrm=F6glichkeit), ja.

Genauso.

Dann sind 9 Adern in der Leitung? *wunder*

Wenn =FCber L1 16 A reinflie=DFen, flie=DFen =FCber L2 und L3 insgesamt 16 Ampere wieder raus. Die sind in dem Moment n=E4mlich negativ gegen=FCber Erde. Da wird nichts doppelt belastet.

Der Witz ist, da=DF durch die Phasenverschiebung die Summe der drei Au=DFenleiterspannungen gegen=FCber Erde (idealerweise) immer Null ist, sich also die Spannungen - und bei ideal ohmscher Last auch die Str=F6me - genau aufheben. In den drei Au=DFenleitern plus Null hast Du insgesamt nie mehr Strom als in einer Wechselstromleitung mit 2 stromf=FChrenden Adern.

Mit umgekehrter Polarit=E4t, was man durch einen negativen Wert ausdr=FCckt.

Nat=FCrlich. 230 V ist der /Effektivwert/ der Steckdosenspannung, d.h. eine Gl=FChlampe leutet daran ebenso hell wie sie es an 230 V Gleichspannung t=E4te. Man k=F6nnte auch sagen, es ist der zeitliche Mittelbetrag. Tats=E4chlich steigt die Spannung zwischen L und N in der Steckdose auf einen Scheitelwert von +325 V an, dann 0 V, dann -325 V, dann wieder 0 V, und von vorn - das Ganze 50-mal pro Sekunde.

vG

--=20 ~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~

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Der Montag hat doch mehr Stunden als der Freitag - oder? (H= =E4gar)

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Volker Gringmuth

  1. die Spannung ist trotzdem 230Volt, ich erklär dir das mal so: der MP-Leiter bildet sich "künstlich" mit und dann wird er wieder weg gelassen, weil eh kein Strom durchrinnt.
  2. Beim Drehstrom "rinnt", vereinfacht vorgestellt, der Strom durch die Ader L1 "hin" und durch die beiden anderen je zur Hälfte wieder zurück. Nach einer Drittel-Welle ist die Phase weitergedreht, L2 ist die "hin"-Phase und die beiden anderen sind die halben Rückphasen. In Wirklichkeit geht das nicht ruckartig sondern sanft, sinusförmig.
  3. Die Erwärmung ist etwas günstiger als bei einem 2-adrigen Kabel, weil die Oberfläche bei einem 3-adrigen Kabel größer ist. (3->4)

Servas

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Franz Glaser (KN)

Helmut Hullen schrieb:

Aber dann frage ich mich, wieso ein 9 kW Saunaofen laut Prospekt mit 2,5 mm2 angeschlossen werden soll.

Keine Sorge, das mach *nicht* ich, sondern ein Elektriker. Mir gehts nur darum, daß 5 x 2,5 mm2 eben in einen Leerrohr schwieriger zu verlegen sind. Besonders, wenn, wie ich befürchte, schon Leitungen drin sind.

Bei 9 KW und 400 V wären das 22,5 Ampere, verteilt auf 3 Leiter 7,5 Ampere.

Und dafür müßten doch 1,5 mm2 locker ausreichen.

Andreas

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Andreas Froehlich

Hmmm, also bei mir errechnet es sich bei "Drehstrom" immernoch mit: P =3D sqrt(3) * U * I und mit den gegebenen Werten ergibt sich I =3D P / ( sqrt(3) * U ) =3D 9 kW / ( 1.73 * 400 V ) =3D 13 A

(Merke: Die Spannung Aussenleiter-Nullleiter ist nicht 400 V, sondern wie sonst auch 230 V! Allein die Spannung zwischen den Leitern betr=E4g= t bei ihren 120=B0 Phasenvershciebung die besagten 400 V, da ich mir nich= t vorstellen kann, dass im Privathaushalt eine andere Spannung vom EVU 'angeliefert wird'.)

der 2.5 mm=B2 Querschnitt erscheint da doch sinnvoller

*greets*

Christian

--=20 Dieses Posting wurde von einem artgerecht gehaltenen, gluecklichen und freilaufenden Pinguin erstellt und erfolgreich versendet.

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Christian Kölker

Andreas Froehlich schrieb:

Hallo,

wie Dir Christian K=F6lker bereits vorgerechnet hat sind es nicht 7,5=20 sondern 13 A. Ausserdem werden da gleichzeitig 3 Leiter mit diesem Strom =

belastet, bei einem einphasigen Verbraucher w=E4ren es nur zwei Leiter. Die Verlustleistung im Rohr pro m ist dadurch immerhin 50 % h=F6her.=20 Ausserdem mu=DF man beim Saunaofen von einer l=E4ngeren durchgehenden=20 Einschaltzeit ausgehen als bei einem einphasigen Verbraucher mit 13 A=20 und 2,99 kW. Deshalb braucht man statt 1,5 mm^2 eben 2,5 mm^2 damit es im Rohr nicht=20 heisser wird als im einphasigen Fall.

Bye

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Uwe Hercksen

Andreas Froehlich schrieb:

.=2Esnipp.. >

Wie weiter oben schon angeben von anderen Postern: "Bei geeigneter Verlegeart (W=E4rmeabfuhr) reichen 1,5 mm2 f=FCr Drehstrom 3x16 A abgesichert".

Genau das ist der Punkt f=FCr Deinen Saunaofen, genauer 3 Gr=FCnde fallen mir ein:

Erstens ist die W=E4rmeabfuhr schlechter (die 3 Adern der Phasen L1 L2 L3 liegen eng zusammen, z.B. NYM-J), daher sicherheitshalber gr=F6=DFerer Querschnitt gleichbedeutend mehr Erw=E4rmung wird vermieden. Zweitens ist Deine Absicherung wohl Standard 3x16 A Automat (B16 oder =E4hnliches wie bei Herdanschlu=DF) wie oft im Haushalt. Wenn dagegen 3 x

10 A abgesichert wird, ist rein rechnerisch 1,5 mm2 ausreichend. ABER:

Drittens ist das KAbel zumindest teilweise im Saunabereich (Temp. bis ca. 90 -110 grad) verlget - da ist ebenfalls eine querschnittserh=F6hung vorzusehen (um der reduzierten LEitungsbelastbarkeit bei Temp > 30 Grad Rechnung zu tragen.). Du wirst dann vermutlich sowieso nicht NYM-J, sondern eine temperaturerweiterte Spezialleitung nehmen m=FCssen/d=FCrfen (Silikon, etc.). 5x 2,5 mm2. Wobei der Ofen meist den N nicht braucht, aber die vorgeschaltete Sauna-Temepratursteuerung. Kannst also leider nicht auf d=FCnneres 4x2,5 mm2 ausweichen.

Wenn Du dagegen Deine KReiss=E4ge mit 7.5 A je Phase bei Zimmertemperatur =FCber ein mit 3xB10 A abgesicherte CEE-Dose anschlie=DFt, ist gegen 1,5 mm2 nix einzuwenden (IMHO), denn da liegt die Temperatur im Bereich < 30 Grad, Strombelastung ist ebenfalls niedrig genug.

Ich hoffe, Dir damit Deine Frage verst=E4ndlich beantwortet zu haben

hth, Andreas

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tekamn

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Andreas Froehlich schrieb:

Das *könnte* bei der speziellen Anwendung an der Umgebungstemperatur liegen ...

Denk noch mal nach, welchen Sinn Belastungsangaben bei Leitungen haben: *was* ist eigentlich die einzuhaltende Zielgröße?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Am 2006-02-21 schrieb Helmut Hullen:

Dem Leiter schon, nur dem Kabel/ der Leitung nicht.

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Juergen Bors

Juergen Bors schrieb:

Wie denn das? Also wenn man mal davon ausgeht, dass du nun nicht so viel Spannung draufgibst, dass es nen Überschlag gibt.

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Christian Schroeder

Christian Kölker schrieb:

Und warum verwendet man dann nicht diese 400 Volt der Außenleiter? Das wäre doch in der Dreieckschaltung möglich. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, daß der Ofen mit 400 Volt läuft, da ja ausdrücklich ein 400 Volt-Anschluß verlangt wird.

Andreas

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Andreas Froehlich

Am 2006-02-22 schrieb Christian Schroeder:

Leitungen mit drei belasteten Phasen müssen einen größeren Querschnitt haben, weil derartige Leitungen die Wärme nicht so gut abführen können.

Der Leiter darf in dem Fall also nicht ganz so heiß werden, damit die Isolierung durch entstehende Verlustwärme nicht beschädigt wird. Dies bekommt man am einfachsten durch einen größeren Leiterquerschnitt in den Griff.

Deshalb gilt für 3 x 16 A im allgemeinen ein Mindestquerschnitt von 2,5 mm² pro Leiter, während für 1 x 16 A 1,5 mm² in gleicher Verlegungsart ausreichen.

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Juergen Bors

Antwort, ohne den Ausgangsthread zu kennen: Das macht man ja z.T., z.B. bei Schweißtrafos für Drehstrom schaltet man zwisch die Phasen, oder bei den billigen Durchlauferhitzern für das Waschbecken (die von den E-Werken kaum mehr zugelassen werden).

P.Pr.

Reply to
Peter Prucker

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