Skandinavien

Hallo allerseits,

nach ein paar Tagen in Skandinavien sind mir noch 2 Fragen geblieben, auf die ich bei Google keine rechte Antwort gefunden habe.

Zumindest in Schweden und Finnland habe ich Leitungen einer Spannungsebene gesehen, die irgendwo zwischen den üblichen 20 und 110 kV zu liegen scheinen, ich tippe auf 50 oder 60 kV. Weiß das jemand genauer? Es sieht ja teilweise komisch aus, wenn Umspannwerke aus Leitungen gespeist werden, die auch nur wie Mittelspannungsleitungen aussehen.

Und welches Stromsystem herrscht denn in Norwegen vor? Ich habe überall eine Dreileiterversorgung gesehen, aber es scheint Drehstrom zu sein und nicht ein Einphasen-Dreileitersystem, wie es z. B. in Großbnritannien existiert.

Die Vermutung mit 230V Drehstrom, bei der nicht der Sternpunkt, sondern eine Phase geerdet ist, hat sich mir aufgedrängt. Beim Googlen hiernach habe ich den Hinweis gefunden, dass norwegische Installationen zumindest für Mitteleuropäer sehr eigenartig sein sollen. Was ist denn da so gruselig? Hatte als Beispiel gelesen, dass es durchaus sein kann, dass eine Deckenlampe nicht spannungsfrei ist, wenn man sie ausschaltet.

Grüße, Torsten

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Torsten Schneider
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Das sind grossteils IT-Netze, ja.

Nein, die Phasen sind nicht geerdet. Schon ein Sternpunkt, aber evtl. nur ueber einen Ueberspannungsschutz (wobei per Multimeter gemessen eine Spannung von ca. 130V zu Erde besteht - wie belastbar die ist, weiss ich aber nicht).

Zuallererst vermutlich mal der Pfusch den die da basteln :) Hat schon einen Grund, warum man mittlerweile beim Hausverkauf Dokumentation ueber saemtliche durchgefuehrten Arbeiten an der E-Anlage mitliefern muss. Wobei professionell durchgefuehrter Pfusch nicht viel besser ist.

Das kommt durch das 230V-IT-Netz: Du hast im Haus nicht Phase und Nulleiter, sondern 2 Phasen - und Deckenlampen werden ueblicherweise nur einpolig geschaltet. D.h. die andere Phase ist immer noch dran.

Adalbert

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Adalbert Michelic

Torsten Schneider schrieb:

Für das Übertragungsnetz guckst Du bitte bei

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Nordel ist allerdings nicht synchron zum entso-e-Netz.

Für das Verteilnetz, bis runter zur Steckdose, kann ich nicht helfen. Vielleicht hilft ein Blick auf die Seiten der regionalen Netzbetreiber. Eine Netzübersicht mit den Spannungsebenen sollte sich dort finden lassen. Wenn's dann an die Hausinstallation geht...eventuell findet sich hier ein Wissender?

VG Jörg

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Joerg Bradel

Wie um alles in der Welt läuft das bei einem ausgedehnten IT-Netz eigentl ich mit den Schutzmaßnahmen? Iso-Überwachung? Hierzulande gibt es IT ja nur in sehr begrenztem Ausmaß, üblicherweise mit Fachleuten auf Abruf.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Ragnar Bartuska:

Die sind in der Regel galvanisch getrennt und massefrei. Der Rest eine Strombegrenzung.

Falk D.

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Falk Dµeßßert

Am 19.07.2013 23:49, schrieb Falk Dµeßßert:

Also hat jeder (Haus)Aschluß seinen eigenen Trenntrafo?

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Horst-D.Winzler

[Norwegen]

Noe, davon hab ich noch nix gesehen. Bei unserem Hausanschluss kommen 3 Aussenleiter aus Richtung des einen Nachbarn rein und 3 Aussenleiter gehen in Richtung des anderen Nachbarn ab. Zusaetzlich werden 2 Aussenleiter Richtung Sicherungskasten gefuehrt, und da sitzt dann ein Ferraris-Zaehler und ein (IIRC) 63A LSS; dahinter dann fuer jeden Stromkreis ein kombinierter FI+LSS (RCBO?) (2-polig).

Wenn ich ein Voltmeter zwischen eine geerdete Wasserleitung und eine Phase halte, messe ich so ca. 130V - das muesste die Dreieckspannung sein. Wie belastbar diese Spannung ist, weiss ich aber mangels geeigneter Messtechnik nicht.

Adalbert

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Adalbert Michelic

Das spricht doch sehr für TT, jedenfalls für einen stabil geerdeten Ste rnpunkt. Im IT-Netz hilft ein FI oder FI/LS erst beim Auftreten eines zweit en Fehlers, beim ersten passiert mal nix, außer dass das System jetzt Erd bezug hat.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Der norwegische Wikipedia-Artikel zu einem IT-Netz[1] hat auch eine Erdung eingezeichnet, mit einer Funkenstrecke zum Ueberspannungsschutz auf Trafo-Seite. Die sollte meinem (begrenzten) Verstaendnis nach nicht leiten - aber vielleicht haben ja neuere Systeme da was anderes, bei dem genug Strom fuer ein Voltmeter fliessen kann.

Bei uns im Buero steht auf der Infotafel im Sicherungsschrank jedenfalls eindeutig, dass hier (in diesem Gebaeude) ein 230V IT-Netz ist. Das steht deswegen angeschrieben, weil viele groessere Installationen per Trafo ein 400V TT-Netz machen.

Allerdings: viele elektronische Geraete haben ja einen Y-Kondensator zwischen den den beiden Zuleitungen und der Erdung. Da fliesst sicher nicht viel Strom, aber wenn da in einem Gebiet mal ueber die verschiedenen Haeuser verteilt 100 oder mehr solche Geraete in den Steckdosen stecken, kann ich mir schon vorstellen, dass der darueber fliessende Strom ausreicht, dass ein hochohmiges Voltmeter einen vermeintlich stabilen Nullpunkt misst. Ich habs nicht nachgerechnet, moeglicherweise taeusche ich mich ja auch.

Und: ja, der FI hilft erst beim zweiten Erdungsfehler. Aber an so einem Trafo haengen ja sicher einige Strassenzuege mit mehreren Dutzend Haushalten - wer sagt denn dass da nicht sowieso permanent irgendwo schon der erste Erdungsfehler herum lungert?

Adalbert

[1]
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Adalbert Michelic

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