Hi,
ich hatte die Diskussion auch schon mal in der d.r.heimwerken gestartet, aber aufgrund der Merkwürdigkeit wollte ich auch mal hier gucken, ob mir jemand die physikalische Erklärung dieses Phänomens mit elektrotechnischem Hintergrund näherbringen kann:
Ein Kumpel bat mich kürzlich darum, nach ein paar Steckdosen zu gucken. Er hat einen Altbau gekauft und teilweise nagelneue Dosen gelegt. In einem Zimmer vermutete er Stromausfälle, da sein PC laufend ausging.
Ich hab mir die Dosen angeguckt - mechanisch alles in Ordnung. Dann hab ich sie mal gemessen und festgestellt, dass die Spannung nicht ausfällt, sondern abfällt. Das halbe Zimmer zeigt ohne Last ca. 237V AC und einen sauberen Sinus. Bei den betroffenen Dosen sackte die Spannung erst auf
205V AC, dann auch mal langsam runter auf 170V AC. Das ging manchmal abrupt, manchmal schön langsam fließend. Ich bat ihn dann, sämtliche hohen Verbraucher mal abzuschalten - da war aber nur ein Wasserkocher in der Küche, welche aber an einem völlig anderer Sicherung/Kreislauf hängt (ehemals 3 verschiedene Mietwohnungen im Bau). Es mag Zufall sein, dass in dem Moment die Spannung wieder hochging, und es war auch nicht reproduzierbar.Der Sinus an den Dosen war auf dem Oszi sehr unsauber. Er clippte meist auf einer Halbwelle, was die fehlende Spannung erklären könnte. Sowas hab ich noch nie gesehen.
Es kann auch kein Problem des gesamten Kreislaufs sein, denn das ganze Zimmer hängt an einer Sicherung, und nur die Hälfte ist betroffen. Die betroffenen Dosen hängen auch nicht unmittelbar im Zimmer zusammen, sondern es muss noch einen Verteiler geben, den mein Kumpel allerdings noch nicht orten konnte.
Irgendeine Idee? Könnten korrodierende Lüsterklemmen im Verteiler sowas hervorrufen? Qualmen tut bisher mal nix, d.h. es wird keine Leistung verbraten ;-) Ob er einen FI hat, weiß mein Kumpel wahrscheinlich auch selbst nicht. Müsste dieser nicht anspringen, da ja irgendwo der Verlust in Form von Leckströmen o.ä. abgeleitet werden muss?
Gruß, Stefan