Stromkabel in Mindertiefe

Hier in der Gegend lässt die Telekom in einigen Gemeinden gerade Glasfaserkabel verlegen im mindertiefen Ausbau. Also nur etwa 40 Zentimeter unter der Gehweg/Straßenoberfläche.

Ich habe immer noch eine freistehende Garage ohne Strom und frage mich, ob es technische Gründe bei der Verlegung von Stromkabeln gibt, die gegen eine ähnliche Verlegung sprechen statt der (in Gehwegen und Straßen) üblichen 60 cm. Das Kabel würde ausschließlich auf Privatgrund verlaufen unter Pflaster, Rasen und Blumenbeeten.

Und was für ein Kabel bräuchte ich, um künftig E-Autos laden zu können. Eventuell 2 gleichzeitig da Doppelgarage (wobei ich zweifel habe, ob der Hausanschluss das zusätzlich hergibt).

cu. Juergen

Reply to
Juergen
Loading thread data ...

Juergen schrieb:

auf dem eigenen Grund sind mir keine Vorschriften bekannt. Früher war Post 60cm, Strom 80cm tief. Vermutlich würde etwas mehr als Spatentiefe reichen. Man könnte ja wie die Profis ein Trassenwarnband darüber mitverlegen.

Wieviel Strom zieht denn so eine Wallbox (so heissen die Dinger wohl)?

Reply to
Gerd Schweizer

Am 19.11.2022 um 14:59 schrieb Gerd Schweizer:

Eine Wallbox ohne Genehmigung (AFAIK nur Anmeldung) 11kW 3x16A. Eine

22kW Wallbox, genehmigungspflichtig, 3x32A. Alles nichts Weltbewegendes und ob es z.B. ein NYY 5x4mm² oder 5x10mm² ist, macht bezüglich der Schachtarbeiten praktisch keinen Unterschied. In so fern verstehe ich deine Rückfrage nicht ganz.
Reply to
Thomas Einzel

Am 19.11.22 um 15:50 schrieb Thomas Einzel:

Ich lese das als die Frage nach dem Gleichzeitigkeits-faktor. Sprich: Wie viel anderes hängt noch am Hausanschluß das über längere Zeit hohe Leistungen zieht. Backöfen/Kochfelder, Durchlauferhitzer, Waschmaschinen, Trockner oder Wasserpumpen, Wärmepumpen u.s.w. wären da wohl zu nennen.

Es soll ja nicht sein das ein Ladendes E-Auto und der Durchlauferhitzer zusammen mit dem Backofen kein Problem ist, aber wenn das zweite E-Auto auch laden will die Hauptsicherung(en) raus fliegen.

Bye/ /Kay

Reply to
Kay Martinen

Am 19.11.2022 um 19:06 schrieb Kay Martinen:

Die Wallbox wird die Elektrofachkraft des Elektro-Handwerksmeisterbetriebes mindestens mit einer extra Leitung von einer UV mit passender Leitung von der HV anschließen - oder direkt von der HV. Was so in den letzten Jahrzehnten gebaut oder erneuert wurde, sollte passen. Das muss die Elektrofachkraft vor Ort prüfen und einschätzen und wenn es nicht der Meister selbst ist, diesen fragen. Wenn das von Hausanschluss und der vorhandenen Elektroanlage passt, ist der Rest IMO Sache des VNB.

Deswegen IMO/AFAIK nur <=11kW Wallboxen ohne Genehmigung.

11kW Wallbox geht ohne Genehmigung, aber Meldung an den VNB. Ob auch zwei 11kW Wallboxen ohne Genehmigung gehen, weiß ich nicht, vermutlich nicht, sonst wäre die Genehmigungspflicht von 22KW Wallboxen eher "lustig".

Die meisten nicht-historischen Hausanschlüsse sollte mit >=3x35A Vorsicherungen versehen sein, das sind 24kW.

Ich habe SHS bzw. SHU 3x50A (34kW) und könnte eine mobile 22kW Wallbox oder eine andere große Maschine, an eine vorhanden CEE32 anschließen, ohne dass es, bis auf mein Konto, jemand stört oder merkt. Von außen bis zum Zähler sind es 4x25 oder 35mm² Alu (TN-C) und die NHs im Keller haben 80A.

Dass man eine 11kW Wallbox nicht an das Ende einer 70+ Jahre alten Installation mit DIAZEDs, bröseligen Isolierungen und eine unendlichen Kette von Abzweigdosen mit Schraubverbindungen anschließt, ist Aufgabe der Elektrofachkraft vor Ort. Wenn diese versagt, übernimmt die freiwillige Feuerwehr. =:-O

Reply to
Thomas Einzel

Das kommt auf das E-Auto und die Länge des Kabels an. Ich würde erwarten durch 5x2,5mm² 3x16A == 11 kW durchschicken zu können, mit größeren Leiterquerschnitten bin ich nicht fit.

Grüße Marc

Reply to
Marc Haber

Am Sat, 19 Nov 2022 20:01:40 +0100 schrieb Marc Haber <mh+ snipped-for-privacy@zugschl.us zum Thema "Re: Stromkabel in Mindertiefe":

Das würde ich allerdings auch erwarten weil für die meisten E-Herde wohl solche Leitungen gelegt werden.

cu. Juergen

Reply to
Juergen

Am 19.11.22 um 20:08 schrieb Juergen:

2,5qmm ist für solche Anschlüsse m.W. auch der Bevorzugte (mindest)Querschnitt. Ebenso wie für andere Großgeräte und Steckdosen-Kreise AFAIR heute. Früher war das in Öffentlichen Gebäuden schon Pflicht.

Man kann aber davon ausgehen das nur jeweils EINE Wallbox an ein

5*2.5qmm Kabel darf. Sprich: Zwei Wallboxen = Zwei getrennte Zuleitungen mit eigenen Sicherungen. Macht den Platz von 6 TE oder mehr (LS oder Neozed) in der Verteilung erforderlich.

Man sollte dann auch darüber nachdenken ob man die Freistehende Doppelgarage ohne Strom (OP) doch mit einer Unterverteilung an die Hauptverteilung anschließt. Dafür sind eh 10-16qmm usus und man hat nur ein Kabel zu verbuddeln. Außerdem hat man dann kürzere Wege für die Zwei Zuleitungen zu den Wallboxen und die Möglichkeit gleich noch Licht und Steckdosen in die Garage ein zu bringen. Oder einen Garagentoröffner (falls es kein Carport ist). Ein Telefon- oder Netzwerk- Kabel könnte man auch gleich neben die Zuleitung verbuddeln. Falls man irgendwann Smarte Wallboxen hätte die z.b. per Modbus gesteuert oder abgefragt werden könnten. Oder ein eigenes SmartMeter für den Garagenverbrauch auslesen wollte. Ob man zusätzlich noch eine Netzwerk (LAN) Verbindung dort braucht oder irgendwann brauchen wollte muß der OP entscheiden. Da wäre dann z.b. auch ein Konfektioniertes Glasfaser-Kabel mit Medienkonvertern ratsam. Mit entsprechendem Umsetzer (Modbus zu LAN) würde das auch allein ausreichen oder man kann die Kupferstrippe für Telefon o.a. nutzen.

Ich meine: Erdarbeiten sind immer Aufwendig und wenn man schon buddelt dann sollte man für alle zukünftigen Eventualitäten vor-bauen. = Mindestens ein Leerrohr mit Zugdraht daneben legen. Dann kann man später immer noch CAT.6 oder GF rein ziehen wenn man es braucht.

Bye/ /Kay

Reply to
Kay Martinen

Am Sun, 20 Nov 2022 01:40:16 +0100 schrieb Kay Martinen snipped-for-privacy@martinen.de zum Thema "Re: Stromkabel in Mindertiefe":

So wie die Verhältnisse vor Ort sind wäre es am einfachsten direkt hinter an die "Panzersicherung" eine eigene Verteilung zum Laden von E-Autos anzuschließen (wenn es wirklich mal Bedarf zum Laden mehrerer Fahrzeuge) gibt. Die wäre dann wenigstens auf der richtigen Ebene (die vorhandenen Verteilungen sind ein oder zwei Stockwerke höher), man hätte genug Platz für Sicherungen etc. und könnte einen eigenen Zähler zwecks E-Auto-Tarif installieren. Sowas:

formatting link
So wie ich das verstehe, darf man da dann aber wiederum weder Licht noch Garagentorantriebe dranhängen bzw. es ist extrem blöd wenn der Strom für die Torantriebe abgeschaltet wird.

Vermutlich ist die Zählergebühr dann auch wieder so hoch dass man 20 Mm im Jahr fahren muss ehe sich das rechnet. (sie schreiben von 45 ct/100 km Ersparnis dank günstigeren Preis).

cu. Juergen

Reply to
Juergen

Am 20.11.22 um 17:20 schrieb Juergen:

Der übliche Hausanschlußkasten (den du wohl mit "Panzersicherung" meinst) bietet üblicherweise aber nur Platz für genau EINE Steigleitung. Und das mit Grund. Von dort soll/darf es NUR zu (den) Zähler(n) gehen und erst nach denen kommen die Verteilungen.

Du mußt also schon in die Etage mit den Zählern und Verteilungen. Aber dort kann dein Elektriker dir sicherlich eine Weitere Verteilung oder auch einen Zusatzzähler mit Verteilung installieren von dem du dann deine Garage versorgen kannst.

Da lese ich nur das die derzeit nix anbieten. Und wenn das die Bedingungen sind gäbe es evtl. noch die Möglichkeit eines Zwischenzählers.

Wozu überhaupt das Spezial-gewese mit eigenem Vertrag & Zähler? Um den Ladestrom getrennt zu erfassen und einen Billigeren Tarif zu bekommen? Ist evtl. Bestandteil des Vertrages das auch andere dort laden können dürften? Dann brauchst du auch noch eine Abrechnungs-möglichkeit mit Erfassung. Heißt vermutlich: RFID-Tags, Smarte Wallbox mit RFID-Leser, Datenanschluß und Übermittlung per Internet. Heißt: Du bräuchtest generell ein Strom und ein Datenkabel. :-)

Ich würde auch nicht glauben das die wirklich nur Ökostrom anböten. Der ist bestimmt auch nur Rechnerisch als "Öko" schöngefärbt.

Ich ging davon aus das du 1-2 E-Autos einfach nur laden willst. Dafür brauchst du keinen extra Zähler, keinen Vertrag u.s.w. aber was du beschreibst macht die Sache komplizierter.

OBTW. Orientiere dich mal ob in diesen Verträgen was von Installationsbedingungen der Zuleitungen steht. Wenn die da gewisse Technische Standards fordern könnte das schon deine Idee mit dem Kabel in Mindertiefe obsolet machen - und ggf. die Ganze Idee ad absurdum führen.

"Standard" ist m.E. ein Erdkabel o.a. in 80 cm Tiefe zu verlegen damit es Frostsicher und gegen Beschädigungen (Spaten, Gartenbauer o.a.) geschützt ist. Wenn $Anbieter das im Vertrag forderte und du machst es nicht kann er evtl. den Vertrag kündigen, Nichtig machen und du sitzt allein auf der Haftung für evtl. Schäden. Bye/ /Kay

Reply to
Kay Martinen

Juergen schrieb am 19.11.22 um 01:23:

bei mir hat der Elektriker für zwei Wallboxen (je 11kW) je ein eigenes Kabel 5x6mm² zum Zählerkasten gezogen. Jede Wallbox hat eine eigene Absicherung bekommen (16A).

Eine Unterverteilung in der Garage (und nur ein Kabel dahin) war nicht möglich.

Die Garage ist 3m vom Haus entfernt, Kabellänger ca. 20m.

Zusätzlich gab es noch einen neuen Tiefenerder (9m) incl. Überspannungsschutz im Zählerkasten. (Vorher gab es keinen eigenen Hauserder, den PE hat der Stromanschluss mitgebracht.)

Ich hatte vorher schon Leerrohre verlegt in "Spatentiefe". Die sind dafür verwendet worden. Die Tiefe der Leerrohre hat den Elektriker nicht interessiert.

Ein Kollege hat eine Box von der Telekom installiert bekommen (Vertragspartner von Audi). Da wurde die Box bei 2.5mm² auf 7kW (10A) begrenzt.

NB: Zusatzverbraucher (Licht, Steckdose) an dem Kabel sind nicht zulässig. Und es muss direkt zum Zählerkasten gehen.

Für zwei Wallboxen zu je 11kW brauchst du eine Genehmigung vom Netzbetreiber. Und ggf. sind Netzausbaugebühren fällig. Deshalb habe ich auf 11kW Gesamtleistung durch zusätzliches Energiemnanagement begrenzt. Das musste ich nicht beweisen, der Netzbetreiber hat mir das gelaubt. (Ich habe 2x go echarger, die können das alleine ohne Cloud.)

Jan

Reply to
Jan Schmidt

Die Auswahl des Querschnitts klingt mir aber sehr nach "viel hilft viel, Kunde zahlts ja".

Grüße Marc

Reply to
Marc Haber

Mich wundert mehr was für Fette Leerrohre er da in Spatentiefe verbuddelt hat - in die dieses Kabel dann auch rein passte. :-)

Die Querschnitts-wahl kann auch daran liegen das der Kunde es eilig hatte und der Elektriker nur das in der Länge auf Lager hatte. Ist es halt etwas teurer aber nur ein mal. Und man kann es auch für anderes verwenden. Nachnutzung für Heizung o.a. wenn doch keine Wallbox mehr gebraucht würde z.B.

Bye/ /Kay

Reply to
Kay Martinen

Respekt - was waren das für LeerROHRE? um 20 m dieses Kabel-Kalibers reinzuschieben muss das schon fett sein - schon der Bogen am Anfang stellt ein riesen Hindernis dar, geschweige der am Ende.

Reply to
Martin Τrautmann

Für eine Garage sind 11 kW Heiznug aber auch "viel hilft viel".

Grüße Marc

Reply to
Marc Haber

die hatte ich damals vom Hornbach... dunkelgrau, ca. 25mm Innendurchmesser. Das Kabel hat 17mm Außendurchmesser. Aber wir haben uns auch zu zweit an dem Kabel abgearbeitet.

Die Leerrohre habe ich in einem 100er KG verlegt, und nur 45° Bögen verwendet.

Jan

Reply to
Jan Schmidt

Ich habe vergeblich versucht den Querschnitt zu reduzieren.

Aber wenn man das mal damit durchspielt

formatting link
sind für 6mm² 22kW schon zuviel (geht nur mit Schmelzsicherung gG, für alle Automaten sind schon >= 10mm² erforderlich).

Jan

Reply to
Jan Schmidt

Sieh es mal so wie mit den Leistungsangaben auf PC Schaltnetzteilen.

Nur weil da 200 W oder 500 VA oder anderes drauf steht heißt das ja nicht das der davon versorgte PC IMMER und genau DIESE Leistung abfordert.

Du kannst auf einem 5*6qmm natürlich auch nur ein Nachtlicht an schließen. Das wäre dann wirklich Kanonen auf Spatzen geschossen. :)

Der Kernpunkt ist: Mehr Leistung ist MÖGLICH, muß aber nicht.

Wenn du nur 2.5qmm verlegst bist du aber darauf beschränkt - bis jemand auf buddelt oder etwas dickeres rein zieht. :-)

Bye/ /Kay

Reply to
Kay Martinen

Am 21.11.22 um 21:54 schrieb Jan Schmidt:

Wieso 22 kW? Oben schreibst du von 11 kW je Kabel.

Reply to
Gerald Eіscher

Am Mon, 21 Nov 2022 16:42:13 +0100 schrieb Marc Haber <mh+ snipped-for-privacy@zugschl.us zum Thema "Re: Stromkabel in Mindertiefe":

Nachnutzung als Sauna?

cu. Juergen

Reply to
Juergen

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.