Wie verlegt man Kabel in Leichtbauwänden?

Hallo, im Rahmen eines Neubaus tut sich bei mir eine Frage auf... ich habe irgendwann bei einem (Schul)Praktikum bei einem Elektriker mal gesteckt bekommen das man Kabel immer in rechten Winkeln verlegt, also senkrecht nach unten oder waagerecht - allein schon damit man wenigstens etwa vermuten kann wo Kabel in einer Wand langlaufen falls man mal bohren will oÄ.

Ist da was dran bzw ist das sowas wie eine Vorschrift oÄ?

Warum ich das Frage? Nun ja bei einem Neubau in den Leichtbauwänden werden solche Kabelagen veranstaltet:

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Beim Bohren hat man da kaum eine Chance zu vermuten wo die Kabel liegen, erst recht weil sie nicht immer 100%ig an der Rigips-Platte anliegen und ein Kabelsucher da evtl auch nicht immer alarm schlägt...

Macht man das wirklich so? Mir kommt das so vor als wenn da jemand Kabel sparen wollte, ich hätte die Strippen entweder an der Wand angeklebt und möglichst Rechtwinklig verlegt oder die Kabel in den Stahlblechrahmen von der Leichtbauwand verlegt... Statt Kabel diagonal rüber zu ziehen hätte ich sie senkrecht nach oben oder unten gezogen und dann im oberen oder unteren Rahmenteil nach links bzw rechts gelegt...

Ich persönlich finde die Konstruktion ziemlich abenteuerlich, macht man das wirklich so bzw ist das Fachgerecht? Gibts evtl irgendwelche Richtlinien wie Kabel verlegt werden müssen?

Danke und schönen Gruß Jan-Christoph

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Jan-Christoph Langner
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Wow. "Man" macht das bestimmt nicht so, aber der Ausführende in diesem Fall eben. Ich war letztens zu Besuch in einem erst sechs Jahre jungen Einfamilienhaus. Ein Blick unter die Küchendecke offenbarte mir von einer mittig auf der Stirnwand gesetzten Verteilerdose strahlenförmig abgehende InPu-Leitung. Ganz offensichtlich (neben der Querverlegung) nicht tief genug, so dass auf der Decke "schöne" dunkle Streifen sichtbar waren. Der Hausherr bemerkte meinen irritierten Gesichtsausdruck, sein Kommentar: "wir haben das damals auch bemängelt, aber der ausführende Elektrobetrieb meinte, dass hätte alles so seine Richtigkeit. Na ja."

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Moin,

Jan-Christoph Langner schrub:

Da die Kabel so schön lose hängen, wirst du es schwer haben, eines mit einem Bohrer ernsthaft zu beschädigen, es kann dem Bohrer ja einfach ausweichen.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Naja jein. Also die Wand wird noch mit Glaswolle aufgefüllt, die Kabel liegen an den meisten Stellen schon an der Wand an (nicht da wo sie in den Metallrahmen verschwinden, da stehen sie etwas ab, auch nicht da wo - warum auch immer - dieses Holzbrett an die Rigips-Platten angeschraubt ist). Problem ist halt das ich an den Stellen, z.B. mittleres Segment keine Kabel vermuten würde wenn ich da bohre. Das Problem was ich da sehe warum ein Bohrer und damit verbundene Arbeit durchaus risiken hat: a) Bei Rigips nimmt man gerne mal den Holzbohrer der durchaus in der Lage sein dürfte eine Leitung abzuschälen bei wenig Anpressdruck b) Bei Verwendung solcher Hohlraumdübel wie sie bei Rigips gerne verwendet werden

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kann so eine Spax durchaus so ein Kabel anpopeln...

Das Problem ist halt auch das es nicht meine Bude ist sondern vermietet wird - der Mieter weiss also nicht wirklich was da hinter der Wand abgeht...

Also nach etwas anderweitiger Nachfrage hab ich inzwischen das Stichwort Installationszonen und DIN 18015 bekommen ... ist die Frage ob diese Installationszonen auch bei dem VDE-Heinis irgendwie geregelt sind weil die DIN-Norm wohl nicht wirklich bindend ist soweit ich weiss... Wikipedia sagt zum Thema Leitungsverlegung auch nur: "Die Verlegung im beziehungsweise unter Putz (unsichtbare Verlegung). Hierbei sind in Wohnräumen die Verlegezonen zu beachten, insbesondere in Feuchträumen und Bädern (Bäder sind nicht als Feuchträume definiert)." - wobei das insbesondere auch so klingt als wenns nicht verbindlich wär...

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Jan-Christoph Langner

Jan-Christoph Langner schrieb:

Naja, das ist vielleicht nicht optimal, aber andererseits mit vertretbarem Aufwand IMHO nur wenig besser hinzubekommen.

Trockenbauwände in Privatbauten sind immer etwas schlecht, weil man hier mit sämtlichen Zuleitungen etc. quer durch die Wände muß. Im gewerblichen Bereich gibt's dagegen oft Kabelpritschen o.ä. unter einer abgehängten Decke, da kann man oben in die Rigipswand 'rein und dann in direkter senkrechter Linie zur Steckdose oder zum Schalter.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Hallo,

Am 18.07.2007 10:10 schrieb Jan-Christoph Langner:

Das schaut mir sehr nach einer Küche aus: Spüle mit niedriger Steckdose für Spülmaschine, daneben vielleicht noch Herd oder Kühlschrank, 3 Steckdosen an der Arbeitsplatte, das Holzbrett zur Befestigung der Hängeschränke.

Ich kenne Mietverträge, in denen steht, dass der Mieter keinen einzigen Nagel in die Wand schlagen darf (u.a. auch bei meinen Großeltern: viele Leichtbauwände). Bei Bedarf wird der Hausmeister gerufen, der hat passendes Werkzeug und (meist) Material, berät mit dem Mieter wofür die Befestigung sein soll und sucht danach aus, was wo in die Wand kommt. Wenn er dann auch noch so ein Fotoalbum unterm Arm hat sollte nichts mehr schief gehen :-)

Gruß stu

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Sacha Tuske

Sacha Tuske schrieb:

Jepp so siehts aus, auf der anderen Wandseite ist die Küche.

Wär dann wohl die sicherste Variante. In der Küche wird wohl nicht viel passieren, in anderen Räumen siehts leider nicht viel besser aus...wenn auch nicht ganz so wüst, diagonal laufen aber auch da Kabel.

Ich bin nicht pingelig nur falls das jetzt so aussieht, sehe halt nur da drin eine potentielle Gefahr - nicht das man falls irgendwelche nicht fachgerecht verlegten Leitungen irgendwann für Ärger sorgen und man selbst dann dran ist oder sowas.

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Jan-Christoph Langner

Sebastian Suchanek schrieb:

Sicher ist es nicht einfach in Leichtbauwänden Kabel zu verlegen aber ich sag mal ich hätte sie wahrscheinlich in dem Blechgerippe verlegt soweit möglich und die Kabel zumindestens rechtwinklig gebogen und an der rigips-Platte befestigt (mit Band und Tacker z.B.) Kabel in Kalksandsteinen zu verlegen ist ja auch mit Arbeitsaufwand verbunden die Wand aufzufräsen, das geht auch nicht schneller als in Leichtbauwänden zumindestens halbwegs ordentlich zu arbeiten - oder seh ich das falsch?

Nu ja. Hier kommen die Zuleitungen von unten (sieht man auf dem Foto noch nicht, laufen auf dem Flur parallel zur Wasserleitung) IMHO kann man auch da von unten in senkrechter Linie nach oben oder? und ggf Waagerecht andere sachen in gleicher Höhe anschließen

Es geht mir halt vor allem um solche Späße wie:

- Das ding über der Tür: Warum führt man das Kabel da nicht auch durch einen unteren Durchbroch in dem Blech, sondern baut stattdessen so eine Kurve rein?

- Das Kabel was von oben links ins dritte segment von links geht. Hätte man da nicht 50cm mehr Kabel investieren können und das in 20cm Deckenabstand parallel zur Decke rüberziehen können, dann an der Richtigen Höhe befestigen können und senkrecht nach unten?!

- Das Kabel im ganz linken segment - von unten bei den Wasserrohren nach oben links - warum nicht senkrecht nach oben und dann nach links parallel zu dieser Holzplatte die da angebaut ist?

Ich weiss das diese Blechgerippe nur eine gewisse anzahl an Kabeldurchbrüchen haben die nicht alle auf der gleichen Höhe sind aber ich hätte dann fix passend neue Löcher reingebohrt damits auf einer Höhe ist - das kostet nun wirklich keine nennenswerte zeit.

Das ganze macht halt auf mich ein bischen den Eindruck als wenn sich jemand dachte "oh Leichtbau, da kann ich Kabel und Zeit sparen weil man Kabel schön diagonal spannen kann"

Naja jut also anscheinend ist das so ok, das wollte ich nur wissen... kam mir etwas spanisch vor nachdem ich mich noch mit schrecken daran erinner wie ich damals Kabel exakt parallel zu einander in wände basteln musste und wenn nich gabs auf die Finger :-)

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Jan-Christoph Langner

Hallo Jan-Christoph,

Weil unten kein Durchbruch ist. Wo die vorgestanzten Öffnungen in den Profilen höhenmäßig sind ergibt sich zufällig beim Ablängen und der Trockenbauer sieht höchstens drauf daß überhaupt einer drin ist, aber er trimmt sie bestimmt nicht alle auf gleiche Höhe.

Weil da keine Durchbrüche in den Profilen sind und selbstgebohrte Löcher keinen Kantenschutz haben.

Das spielt im Vergleich zu den anderen Abweichungen von der Senkrechten auch keine Rolle mehr.

Und beim Einziehen die Leitungen gibts dann schon die ersten Schäden am Mantel.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Das dürfte vor jedem Gericht gekippt werden.

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Am Wed, 18 Jul 2007 11:02:08 +0200 schrieb Jan-Christoph Langner:

Bei unseren zwei Trockenbau-Dachgeschoßwohnungen liegt YE-Einziehdraht in FXP-Schläuchen, die mit Hiltiband fixiert sind. Das bringt - bei relativ geringen Mehrkosten - nicht nur eine einigermaßen ordentliche Leitungsführung, sondern auch ein wenig Schutz und Flexibilität, wenn später etwas geändert werden soll.

MfG Peter

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Peter Leopold

Siegfried Schmidt schrieb:

Die Durchbrüche haben auch keinen Kantenschutz sondern sind wenn ich das richtig gesehen hab einfach rausgebrochen. Also kein Argument.

Und was ist an den vorgesehenen Durchführungen besser? Die Durchführungen sind rausbrechbare Plättchen, ebenfalls nicht entgratet oÄ

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Jan-Christoph Langner

Das kann ich so nicht bestätigen. Ich habe schon einige Rohbauten gesehen und die Trockenbauer haben immer zugesehen, das die Durchbrüche waagerecht zueinander passten. Das Ständermaterial wird dabei einfach einmal von der einen Seite und beim anderen Mal von der anderen Seite abgelängt - fertig. Eingezogen wird flexibles Leerrohr. Angepappt mit einer OBO-Quick alle paar Meter gibts dann auch keine "Durchhänger"..

Peter

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Peter Kern

Hallo Jan-Christoph,

Normalerweise wird da nichts rausgebrochen, sondern umgebogen

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letztes Bild unten).

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Hallo Peter,

Die schneiden doppelt so oft wie sie müssten?

Die Aussparungen sind 1m auseinander, das ist schon ein ziemlicher Zufall wenn es passt.

Mit dem Rohr ist ein Durchbruch komplett ausgefüllt. Da max. eine Aussparung pro Meter Profil zulässig ist, ist damit die komplette Installatuionszone dicht.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Am Wed, 18 Jul 2007 12:56:08 +0200 schrieb Siegfried Schmidt:

So viele waagrecht querende Rohre braucht man kaum, da der Großteil der vom Verteiler abgehenden Zuleitungen häufig im Boden oder in der Decke läuft. Querungen sind eigentlich nur bei benachbarten Schaltern oder Steckdosen innerhalb eines Stromkreises nötig.

MfG Peter

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Peter Leopold

Siegfried Schmidt schrieb:

Hm, muss ich heut abend mal schaun, ich hab da nur eine Stelle gerad auf einem Foto gefunden wos rausgebrochen ist, sogar incl. spitzer kanten, kann nat. sein das es nur zufall ist das ich genau das auf einem Foto hatte...

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Jan-Christoph Langner

Am 18.07.2007, 15:20 Uhr, schrieb Jan-Christoph Langner :

Für mich klingt das alles nach Pfusch am (Trocken)Bau...

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Dann müssten Trockenbauer und Elektrofachmann Hand in Hand arbeiten was aber selten der Fall sein dürfte.

Lutz

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Lutz Illigen

Dann hat wohl da einer gepennt. Die Spülmschine braucht einen eigenen Stromkreis.

Lutz

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Lutz Illigen

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