Wenn er 'ne Dulux EL genommen hat sollte die so 2-3a halten wenn man 10
Schaltungen je Nacht und nur die erlaubten Schaltzyklen als Grenze
annimmt. Bei einer EL LONGLIFE sinds schon 136 Jahre. :)
Kristian
Alles klar.
Das ist genau das, was ich meine. Die Schaltzyklen sind wirklich nur in
Extremfällen der lebensdauerbegrenzende Faktor. Und es gibt sozusagen
für jeden Einsatz die geeignete Energiesparlampe. (Lassen wir den
Backofen mal außen vor.)
Marcel
Energiesparlampen (d.s.i.e.: Kompakt-Leuchtsofflampen mit integriertem
Vorschaltgerät) können, wie jeder andere Gebrauchsgegenstand auch,
einfach oder komplizierter aufgebaut sein.
Bessere Energiesparlampen heizen die Elektroden der Röhre vor dem Zünden
vor (Warmstart). Dies geschieht durch Stromfluß quer durch beide
Glühwendeln (ca. 0,3 bis 2 s). Erst dann steigt die Spannung über der
Röhre solange, bis sie zündet. Der Querstrom durch die Glühwendeln fällt
nach der Zündung auf ein Minimum. Die Elektroden werden nun durch den
Strom der Gasentladung geheizt.
Einfachere Energiesparlampen heizen die Elektroden nicht vor
(Kaltstart). Die Hochspannung wird direkt nach dem Einschalten an die
Röhre angelegt. Aufgrund der noch kalten Elektroden haben die Elektronen
eine hohe Austritttsarbeit zu leisten. Es kommt zur Stoßionisation,
wodurch relativ schwere Ionen auf die Elektroden prallen und dabei
das Emittermaterial der Elektroden in hohem Maße abtragen (sog.
sputtern). Durch den fließenden Entladungsstrom heizen sich die
Elektroden innerhalb kurzer Zeit auf die Betriebstemperatur auf. Das
Emittermaterial auf den Elektroden verringert die Austrittsarbeit der
Elektronen. Ist alles Emittermaterial abgetragen (Schwärzung an den
Röhrenenden), bricht die Gasentladung zusammen, und die Energiesparlampe
ist kaputt.
Im normalen Betrieb wird auch Emittermaterial von den Elektroden
abgetragen, jedoch in viel geringerem Maße, als bei einem Kaltstart.
Eine Energiesparlampe mit Kaltstart überlebt folglich deutlich weniger
Einschaltvorgänge, als eine Energiesparlampe mit Vorheizung.
In Tests von Energiesparlampen der Stiftung Warentest ergaben sich bzgl.
der Schaltfestigkeit zwei Gruppen: Die eine Gruppe überlebte im Schnitt
5000 Schaltzyklen (30 s Ein + 270 s Aus). Die andere Gruppe erreichte
mindestens 193 850 Schaltzyklen. Danach wurde der Test beendet.
Bei Energiesparlampen mit Warmstart kann die Vorheizung auf zwei
verschiedene Arten realisiert sein.
1. Realisierung mit Kaltleiter (PTC)
Die Energiesparlampe enthält einen Kaltleiter, der in Reihe zu den
Glühwendeln geschaltet ist [1]. Beim Einschalten ist der Kaltleiter
kalt, und es fließt der Heizstrom durch die Elektroden. Die Spannung
über der Röhre ist niedrig, da der Kaltleiter die Spannung über der
Röhre quasi kurzschließt. Durch den Stromfluß erhitzen sich die
Elektroden und der Kaltleiter. Dessen Widerstand steigt und im gleichem
Maße auch die Spannung über der Röhre, bis sie zündet. Der Kaltleiter
bleibt im weiteren Betrieb heiß, so daß dieser hochohmig bleibt.
Nach dem Ausschalten benötigt der Kaltleiter ein bis zwei Minuten bis
er sich soweit abgekühlt hat, daß er niederohmig ist. Würde man nach
dem Ausschalten sofort wieder Einschalten, würden die Elektroden durch
den heißen, hochohmigen Kaltleiter nicht ausreichend vorgeheizt, was
also einem Kaltstart gleichkommt.
2. Realisierung mit Steuer-IC
In der Energiesparlampe wird ein Steuer-IC verwendet, der den
Wendelstrom und die Röhrenspannung zeitlich definiert steuert [2].
Dabei liegt die Röhre parallel zu einem Kondensator in einem Reihen-
Schwingkreis. Der Steuer-IC steuert durch Variation der Frequenz am
Schwingkreis den Vorheizstrom, die Zündspannung und den Betriebsstrom
der Röhre.
Energiesparlampen mit Steuer-IC benötigen keine Wartezeit vor dem
erneuten Einschalten, um den Warmstart zu gewährleisten, denn der
Steuer-IC arbeitet sein Programm nach jedem Anlegen der Betriebsspannung
definiert ab.
Neonlite und Osram verwenden in ihren Ingenium- bzw. Facility-Lampen
offenbar solche Steuer-ICs.
Ich hoffe der OP konnte mir folgen. Er wollte es schließlich "_genau_"
wissen ;-) Bei Fragen: fragen!
Christian.
[1] <http://pavouk.comp.cz/hw/lamp/en_index.html#osram11w
[2] <http://www.irf.com/technical-info/whitepaper/newprocedure.pdf
On Wed, 21 Feb 2007 20:08:08 +0100, Christian Koch wrote:
Das heisst, nach Bedienung des Schalters braucht's bis zu zwei Sekunden,
bis die Leuchte angeht? Das erscheint mir inakzeptabel langsam fuer den
Hausgebrauch.
Kann bei versehentlichem Ausschalten gerne passieren - eine meiner
Energiesparlampen hat in recht neuem Zustand (< 30 Tage) dabei den
Dienst quittiert.
Solche elektronnischen Vorschaltgeraete erscheinen mir besonders
sinnvoll bei Roehrenleuchten, die etliche Stunden am Tag brennen - wo
ueberhaupt ein besseres Vorschaltgeraet fuer ruhigeres Licht sorgt. In
Energiesparleuchten ist das preislich wohl noch nicht typisch machbar.
Leuchten mit auswechselbarem Leuchtkoerper scheinen hier eine
Fehlentwicklung zu sein: Bis zum Defekt der Leuchte hat sich technisch
in der Regel so viel weiter entwickelt, dass Austauschleuchten entweder
ueberteuert, veraltet oder ueberhaupt nicht mehr verfuegbar sind.
Frage am Rande: wie gross sind die Unterschiede der Vorschaltgeraete und
Starter bei Roehrenleuchten? Was ist da vom Preis-Leistungs-Verhaeltnis
besonders zu empfehlen? Komplette Roehrenleuchten mit einfachem Starter
und Vorschaltgeraet kosten etwa 5 EUR - gute Roehrenleuchten, gute
Starter allein kosten mehr, gute Vorschaltgeraete gar ein vielfaches
davon.
Schoenen Gruss
Martin
Sorry, aber ich verstehe die Leute nicht. Jeder beschwert sich immer
über eine oder zwei Sekunden, die Leuchtstofflampen zum Starten
brauchen. Ja, es gibt Glühlampen, aber die brauchen ein vielfaches an
Strom. Ja, es gibt Kaltstartlampen, wie z.B. in Amerika viel verwendet.
Die fallen dann halt schneller aus. Inklusive Sondermüll
(Leuchtstoffröhren enthalten Quecksilber und müssen unbedingt an einer
entsprechenden Sammelstelle abgegeben werden) und nötigem Neukauf.
Früher musste man für etwas Licht vorher ein Zündholz benutzen um
Petroleumlampen, Kerzen oder ähnliches zu zünden. Über ein paar Sekunden
hat sich da sicher niemand aufgeregt.
Ich kann mich irren, aber sind die Osram-Energiesparlampen nicht
allesamt mit EVGs ausgestattet?
Es gibt auch bei konventionellen Vorschaltgeräten erhebliche
Unterschiede. Eine gute Drossel und ein guter Starter ermöglichen einen
Start, der fast genau so flackerfrei und fast genau so schnell
vonstatten geht, wie der Start mit EVG. Der einzige gravierende
Unterschied ist, dass das KVG im Betrieb erheblich warm wird und so ein
Teil er Ersparnis, die mit Leuchtstofflampen möglich wäre, wieder in
Wärme umgesetzt wird.
Dagegen kann ein billiges KVG zu unangenehmem Flackern führen. Ich hatte
selber mit einer Lampe zu tun, die mein Vater günstig im Baumarkt
gekauft hatte. Das ganze hat auf den ersten Blick einen guten Eindruck
gemacht, bis die Lampen festgedübelt und angeschlossen waren. Nach dem
Einschalten war ein sehr lästiges, deutlich sichtbares Flackern zu
sehen. Dies hat sich auch nach längerem Betrieb nicht reduziert.
Ich habe das Problem dann mit OSRAM QUICKTRONIC EVGs gelöst, die ich
günstig bei EBay gekauft habe. Seitdem startet die Lampe mit etwa einer
Sekunde Verzögerung (Vorheizen der Röhrenenden) und leuchtet dann
flackerfrei.
Wer also nicht die 5 EUR Billiglampe kaufen und wegen nervigem Flackern
dann doch noch mit besserem Vorschaltgerät ausstatten will, der sollte
zur hochwertigeren Variante greifen!
Mein Umbau sieht übrigens so aus:
http://web262.server2.dce4u.de/tmp/evg_problem.jpg
Nicht vom Dateinamen verwirren lassen! Die EVGs haben ursprünglich nicht
funktioniert, wurden aber vom EBay-Verkäufer umkompliziert gegen
funktionierende ersetzt.
CU
Manuel
--
Privatsphäre bald Geschichte? Einschränkung der Rechte durch DRM?
Informieren, bevor es zu spät ist! Es sind auch deine Rechte!
On 22 Feb., 12:19, Manuel Reimer < snipped-for-privacy@expires-28-02-2007.news-
group.org> wrote:> Strom. Ja, es gibt Kaltstartlampen, wie z.B. in Amerika viel verwendet.
Das mit dem schnelleren Ausfall stimmt laut Aussage von Joerg
(einem Deutsch-Kalifornier, der oft im dse postet) nicht.
Mich wurde eher interessieren, ob man solche Lampen samt 230V-
Vorschaltgeraet auch hier in D günstig bekommt und wie es erreicht
wird, das bei diesen Lampen der Schnellstart anscheinend nicht
schadet.
Gruss
Harald
On Thu, 22 Feb 2007 12:19:51 +0100, Manuel Reimer wrote:
Hast du ueberlegt, dass du in zwei Sekunden schon zwei Meter in den Raum
weitergelaufen bist?
Beim augenblicklichen Stand der Technik sind manche LEDs schon
leistungsfaehiger als Halogenlampen und kommen naeher an
Energiesparlampen ran - ich vermute, dass sowas in Zukunft eher fuer
solche Anwendungen geeignet sein wird. Aber die Leuchten kosten derzeit
noch weit mehr als Energiesparlampen.
Damals war die Welt ja auch noch besser...
Elektronisch gilt hier eher zur Unterscheidung zu elektrisch, um nicht
zu sagen elektromechanisch. Innerhalb der EVGs duerfte es erhebliche
Unterschiede geben.
Die meisten Leute sollten sich in ihrer Wohnstätte so weit auskennen und
sicher fühlen, dass sie auch zwei Meter im Halbdunkeln zurücklegen
können - wenn es denn überhaupt unbedingt sein muss: Was sind hier und
da zwei Sekunden, wenn doch jedes Jahr über drei Millionen neue ausschüttet?
agner
Da ist einfach der Lichtschalter an der falschen Stelle. Einfach etwas
weiter den Gang rauf installieren genügt. Die genaue Entfernung von der Tür
kann empirisch mit Hilfe einer zweiten Person ermittelt werden. An einem
möglicherweise geeigneten neuen Ort für den Schalter positionieren, und auf
Kommando loslaufen, während gleichzeitig die andere Person den, noch am
alten Platz befindlichen, Schalter betätigt.
Kristian
--
§23 StVO Sonstige Pflichten des Fahrzeugführers Abs.3 Satz 3:
Radfahrer und Führer von Krafträdern dürfen die Füße nur dann von den
Dazu ist unser Klo zu klein :-) Und Schalter auf dem Flur...hmmm, das
bedürfte dann einer Wechselschaltung, damit man von jeder Seite
schalten kann, von der man kommen könnte. Neee, das is nix, da bleiben
wir lieber bei der Glühlampe.
Am Sun, 25 Feb 2007 10:11:59 +0100 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras
Sowieso , hab am Häusl 2 Halogenlampen und einen Bewegungsmelder, die
gehen schon an, wenn ich die Tür aufmache. Nicht super-energiesparend aber
praktisch - und munter wird man in der früh auch gleich :-)
Lampenschonend starten elektronische Starter, wenn man nicht das
Vorschaltgerät tauschen will. Den Ökostart 6 kann ich empfehlen:
http://www.palmstep.com/ Die Drossel hat mit dem Flackern wenig zu
tun. Es gibt welche mit reduzierten Verlusten, die aber angesichts
weit sparsamerer elektronischer Vorschaltgeräte ihre Bedeutung
verloren haben.
Das dürfte ein Trugschluss sein. Tatsächlich gibt es aber
Leuchtstoffröhren, bei denen das Mischungsverhältnis der Gase nicht
stimmt und die daher zum Flackern neigen. Betroffen ist oft nur ein
Teil der Röhre. Einfach umtauschen.
Auch eine Möglichkeit. Du hast eine Röhre vor der Entsorgung bewahrt
und sparst Energie.
--
Gruß Werner
Im übrigen bin ich der Meinung, dass TCPA verhindert werden muss.
Wenn ich heute eine neue Röhrenleuchte kaufen würde, dann nur mit
elektronischem Vorschaltgerät (EVG) und Warmstartfunktion. Bessere EVGs
heizen die Elektroden unabhängig von der Ausschaltzeit vor. Über den
Starter braucht man sich mit EVG keine Sorgen zu machen, denn dieser
wird nicht benötigt.
Aufgrund der komplexen Bauweise können EVGs empfindlich auf extreme
Umweltbedingungen reagieren. Feuchtigkeit und Hitze (Sonneneinstrahlung)
können die Lebensdauer verkürzen. Die Lebensdauer hängt natürlich auch
von der Qualität der vom Hersteller eingesetzten Bauteile ab. Bei
Straßenleuchten werden deshalb oft noch konventionelle Vorschaltgeräte
eingesetzt.
Eine konkrete Kaufempfehlung möchte ich nicht abgeben, aber anhand
zweier Beispiele für eine 36-W-Leuchte kurz aufzeigen, wie man es
"falsch" und "richtig" machen kann:
1. geringer Wirkungsgrad
- konventionelles Vorschaltgerät (KVG), Energieeffzienz-Index C: 45 Watt
- Standard-Leuchtstoffröhre universalweiß (740): 2700 Lumen
-> Systemwirkungsgrad: 2700 Lumen / 45 Watt = 60 Lumen / Watt
2. hoher Wirkungsgrad
- elektronische Vorschaltgerät (EVG), Energieeffzienz-Index A2: 36 Watt
- Dreibanden-Leuchtstoffröhre, weiß (840): 3350 Lumen
-> Systemwirkungsgrad: 3350 Lumen / 36 Watt = 93 Lumen / Watt
Schließlich trägt die Leuchte aufgrund ihres Leuchtenwirkungsgrads und
Lichtführung auch zum Gesamtwirkungsgrad bei. Was nützt ein effizientes
Leuchtmittel, wenn das Licht vom Lampenschirm geschluckt wird?
Christian.
Vorsicht, teilweise stören die Dinger Funk und Radio wie Sau. Das habe
ich mal leidvoll bemerken dürfen, als ich noch in einer Funkwerkstatt
gearbeitet habe und nach Umzug in ein neues Gebäude alle Messungen mit
Koppelantenne um ein paar dB schlechter waren. Hat lang gedauert, bis
ich mal das Licht abgeschaltet habe (alle anderen Geräte waren schon
aus) - und die Störung war weg.
Die EVGs betreiben die Röhren mit Frequenzen um die 50 kHz. Offenbar
verursachen Oberwellen die beobachteten Störungen. Ganz vermeiden lassen
sich diese Störungen bei EVG-betrieben Röhren wahrscheinlich nicht.
Christian.
Wem sagst Du das, ich habe Nachrichtentechnik studiert :-)
Doch, durchaus. Wir haben das damals beim Lieferanten reklamiert, der
hat sofort neue EVGs geschickt, anscheinend wußte man, "daß da was
ist", und die alten EVGs wollte er nicht mal zurückhaben. Mein Kollege
hat sich gefreut, der hat dann ewige Zeiten damit verbracht, die
Drecksdinger auszutauschen :)
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