ja, ich gebe zu, ich habe das mit dem regelmäßigen Prüfen des FI nicht so ernst genommen. Als ich ihn neulich nach gefühlten 2 Jahren doch mal ausprobiert habe, löste er einfach nimmer aus. Mist. Neuen gekauft und ausgetauscht, passt wieder. Habe den alten dann aus Neugier "geknackt", konnte aber so ohne weiteres keinen Defekt finden. (War nach dem leicht gewaltsamen Öffnen dann alles, ähm, auch nicht mehr so gut reproduzierbar.) Es war so ein 3-phasiger Allerwelts-FI von ABB, mit IIRC 63A Bemessungs- und 30mA Auslösestrom.
Wieso gehen die Dinger denn kaputt? Da ist doch nicht viel dran...
Glaube ich nicht - eingebaut wurde er 2005. Vermutlich also 2003/2004 gebaut. Anfangs habe ich ihn halt noch hie und da getestet... aber man wird faul mit der Zeit...
Ich habe so ein Prüfgerät von Chauvin Arnoux, mit dem man kontrolliert
30mA fließen lassen kann. Da konnte ich testen, soviel ich wollte... habe auch mal probehalber einfach eine Brücke zwischen N und PE in eine Steckdose gehalten, was normalerweise (= bei haushaltsüblicher Grundlast) sofort zum Auslösen führen sollte... nix. Keine Reaktion. Jetzt ist ein anderer Hersteller drin. Mal sehen.
Ausser Spesen nix gewesen, so sahs jedenfalls bei mir aus. ABB will anscheinend nix mit Privatpersonen zu tun haben, und ignoriert entsprechende Anfragen mit Hinweis auf die Fachfirma. Die in Bewegung zu setzen lohnt sich bei einem 40/0,03 natürlich nicht sonderlich, zumal man den defekten RCD natürlich schon ersetzt hat. Ganz davon abgesehen davon, dass derartige Firmen mit solchen "Aufträgen" auch immer sehr motiviert arbeiten...(*) Ergebnis der Zerlegung des F374: Nichts defektes zu finden, auch nicht die Dioden und Kondensatoren auf der kleinen Platine. War aber gut defekt das Teil, auch mit 5A Prüfstrom hat sich nix mehr getan. Den Monat davor gings noch.
*: Kleinaufträge mögen die scheinbar gar nicht gerne. Darunter fällt auch sowas wie "plombierte Zählervorsicherungen raus, Zuleitung zu neuer UV anklemmen, Sicherungen wieder rein und plombieren", jedenfalls ging das "nicht vor 3 Wochen". Gab dafür ausführliche Diskussion über 3*(3K16) auf einem 40A RCD in der neuen UV, von wegen keine Gleichzeitigkeitsfaktoren beim RCD, und überhaupt, K16 in nicht gewerblichen Installationen, das solle besser B16 sein. Dass in der bisher naturbelassenen Verteilung für den Rest des Hauses ein 25/0,3A RCD immerhinn zusammengezählte 180A pro Phase versorgt, aus
63er Vorsicherung, das sei schon ok. Genauso wie zweimal 2,5mm² und einmal 1,5mm² auf den Klemmen eines G25A. Hat ja die Firma xxx gebaut, und die wisse ja was sie tut, im Gegensatz zu mir...
Am 26.01.2010 10:26, schrieb Ansgar Strickerschmidt:
Soll heißen das er beim Testdruck auslöst? Dann mag es am Gerät gelegen haben. Wenn nicht; oder nicht immer; siehe unten.
Was mir dazu neben Bauteil-toleranzen, alterung(?) und evtl. durch örtliche umstände (Wärme, Feuchte) erhöhte Alterungswirkung noch einfallt ist die Erdung der Anlage insgesamt. Ansonsten wurde hier ja schon genug dazu geschrieben.
Evtl. hat es keiner Erwähnt weil es selbstverständlich ist - dennoch sei darauf hin gewiesen das ein Fehlerstrom-schutzschalter (FI/RCD) nur dann abschalten kann wenn ein Strom größer als sein I-delta zwar durch ihn in den zu schützenden Bereich hinein fließt aber nicht wieder durch ihn zurück. D.h. der Fehlerstrom muss gegen Erde abfließen. Und das ist im Allg. der PE der Anlage der im HA meist mit dem PEN vom EVU verbunden ist und an der Potential-ausgleichsschiene liegt. Und an dieser Sollte ein Fundament-erder, evtl. Tiefenerder und anderes (Heizung,Gasleitung, antenne, metallkonstruktionen) angeschlossen sein. Jedenfalls kenne ich das in üblichen Anlagen so (IMHO TN-C-S Netz)
Aber der Punkt ist ja der: Wenn der Gesamtwiederstand zwischen der Fehlerstelle hinter, oder dem FI selbst bis zur "Erde" zu hoch ist dann fließt dieser Strom nicht. Folglich kann er nicht auslösen. Damit wäre auch der vom FI zu schützende Anlagenteil gefährdet weil der FI seine Funktion nicht erfüllen kann.
Kann es evtl. auch sein das es beim Testen des Alten FI draussen trocken war? Und Beim Testen des Neuen eher Feucht (Regen)? In dem Fall sollte man besser die Erdungsanlage überprüfen lassen. In beiden Fällen. Evtl. braucht es einen Tiefenerder.
BTW, nicht Jeder Duspol eignet sich für das Auslösen eines FI. Und Bei Fehlerhafter Erdung ist nicht nur der Duspol und die Prüftaste nutzlos sondern prinzipiell die ganze Anlage gefährdet. Stichwort: Körperschluß=Erdschluß was zur Auslösung der Sicherung führen (sollte!).
Das muss zwar so sein, aber aus anderen Gründen. Der FI bzw. RCD löst auch ohne Erdung aus, sobald ein gefährlicher Strom tatsächlich fließt. Und auch die Prüftaste löst völlig unabhängig von der Erdung aus, wenn das Gerät in Ordnung ist.
Schau dir noch mal in Ruhe das Schaltbild an:
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Zur Frage im Subject: Elektrischer Defekt, z.B. Unterbrechung der Verbindung zwischen Stromwandler und Auslösemagnet. Mechanischer Defekt in der Auslöse-Feinmechanik. Diese arbeitet mit ziemlich kleinen Kräften, da wenig Auslöseenergie zur Verfügung steht.
Meinst Du einer der dicken 3(+1) Phasendr=E4hte brennt durch? Die sekund=E4re Last d=FCrfte doch eigentlich so gering sein, das ein Durchbrennen eher unwahrscheinlich ist. Gruss Harald
Ich hatte mal einen anscheinend mechanisch klebenden AEG-FI (aus den
70ern, 40/4/0,1) bei dem nach kurzer Emission surrender und brutzelnder Ger=E4usche mit einem =E4u=DFerst spektakul=E4ren Knall der Pr=FCfwiderstand den Geist aufgab (in einem leeren langen Kellergang, und haben ziemlich die Ohren gezwitschert nachher). Erst hat es ca.
15-30 Sekunden gebrutzelt (schwer zu sch=E4tzen, wir hatten jedenfalls genug Zeit um uns einige Meter zu entfernen und zu diskutieren, ob man die Pr=FCftaste wirklich nochmals bet=E4tigen sollte (ich war dagegen, ein zweiter Kollege ebenfalls, nur der einzige anwesende Laie wollte nochmal) bis es knallte.
... und das tat sie in meinem Fall (auch) nicht mehr, genausowenig wie ein gezielter Differenzstrom per geeignetem Prüfgerät an geeigneter/n Stelle(n). Ich habe mir seitdem geschworen, es mit der regelmäßigen Prüfung genauer zu nehmen; wenigstens alle 3 Monate, wie es auf dem neu verbauten FI geschrieben steht.
Ich habe den Delinquenten noch aufgehoben. Eine genauere Analyse ist aber eher akademisch und würde nur der Befriedigung technischer Neugier dienen. Zumal der neue FI von einem anderen Hersteller stammt und damit im Detail mit Sicherheit anders aufgebaut ist. (IOW: Die Sollbruchstelle liegt dann woanders. :) )
Der FI/RCD löst aus, wenn Strom aus N oder Li gegen Erde oder gegen einen andern Kreis fliesst (netterweise fliegen dann gelegentlich gleich 2 FI, was, ebenfalls gelegentlich, alle im Haushalt sind. BTDT.)
Der FI kann aber nicht erkennen, ob ein Strom gefährlich ist. Auch Strom von L nach N oder gar von L1 nach L2 kann gefährlich sein, nämlich wenn man dranfasst. Siehe auch endlose Fön-in-Badewanne-Threads.
Das hingegen liegt an der Konstruktion des FI/RCD und hat vorerst nichts mit dessen Funktionsweise respektive Schutzwirkung zu tun.
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