Begriffe, Links und Werte gesucht

steifigkeitsabhängig.

Aha. Im Maschinenbau wird meistens nach Festigkeit (statisch, Ermüdung, Kriechen) und Steifigkeit - in Sonderfällen auch nach Rißzähigkeit - dimensioniert.

Michael Dahms

Reply to
Michael Dahms
Loading thread data ...

Moin,

Michael Dahms hat geschrieben:

Na ja, dann möcht ich dich mal erleben, wie du von Gliedermaßstäben, Innensechskantschlüsseln oder sonstigen Sachen redest, die kaum jemand versteht.

Für solche Begriffe wie V2A gibt es durchaus eine Berechtigung, nämlich dann wenn es einfach nicht darauf ankommt, exakt zu beschreiben, was man meint. Es gibt viele Beispiele solcher Begriffe, die ungenau sind. Eigentlich gilt das für nahezu jeden Begriff. Also was solls? Immerhin ist V2A tatsächlich mal ein fester Begriff gewesen und beschrieb eine ganz bestimmte Legierungszusammensetzung. Nur leider kennt die keiner:-|.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Michael Dahms posted:

Wenn ich V2A sage, weiß jeder, der das hört, daß ich 1.4301 meine, genauso wie bei V4A jeder 1.4571 denkt.

Die Verwendung der Handelsnamen ist zumindest in meiner täglichen Praxis nicht nur bei Edelstahl allgemein üblich.

Ich hab nichts dagegen, daß ihr euren Studenten die korrekten Bezeichnungen beibringt. Wenn ich eine Leistung/Lieferung zu beschreiben habe, verwende ich die auch.

Es wäre allerdings nett, wenn ihr gelegentlich auch die gängigen Handelsnamen erwähnt. Manchmal nervt es schon, wenn Studienabgänger fragen, was das mit Bratpfannen zu tun hat, wenn sie Teflon-Lager einbauen sollen.

Gruss, Werner

Reply to
Werner Jakobi

Ach sehr interessant sind Bezeichnungen wie "Kugelrollspindel -->

Gewindetrieb" und "Madenschraube --> Gewindestift".

Hat zwar null mit dem Thema zu tun, aber fiehl mir grad so dazu ein... ;-)

Kai

Reply to
Kai Dörner

Wir beide scheinen die Begriffe zu verstehen. Und ich vermute, daß alle anderen Leser dieser NG die Begriffe auch verstehen. Darf ich daran erinneren, daß wir hier nicht in de.alt.technik.misc sondern in einer de._sci_-Gruppe sind?

Michael Dahms

Reply to
Michael Dahms

NACK. Es könnten auch 1.4311 bzw. 1.4404 sein. Oder irgendeine Importware undefinierter Provinienz. Bei V2A kann einem - schon erlebt - die schwefelhaltige Drehqualität 1.4305 untergeschoben werden. Da haben die Schweißer geflucht!

V2A ist kein Handelname, sondern Umgangssprache. Und 'Edelstahl' hat als Begriff hier überhaupt nichts zu suchen - C45E (früher Ck 45) ist z.B. ein Edelstahl, gehört aber nicht zu den rost- und säurebständigen Qualitäten.

PTFE-Lager heißt das. Oder muß es unbedingt ein Lager sein, in dem ein Kunststoff der Firma DuPont verwendet wird?

Es ist in der Technik sinnvoll, wenn die Begriffe in der fesprochenen Sprache mit denen in den Dokumenten identisch ist. Alles andere ist eine mögliche Schadensquelle.

Michael Dahms

Reply to
Michael Dahms

Du hältst es also für _sinnvoll_ wenn gesprochene Sprache und Dokumentationssprache in der Technik verschieden sind. Du hältst so etwas _nicht_ für eine potentielle Schadensquelle?

Und weil es Praxis ist, ist es sinnvoll?

Michael Dahms

Reply to
Michael Dahms

Siegfried Schmidt schrieb:

Haben die wirklich Stahlrahmen?

Gut, in meinem Beispiel könnte das Billigrad geschweißt sein, aber das Rennrad ist garantiert hartgelötet. Und da wir ja gleiche Bedingungen wollten, nehmen wir das Billigrad halt auch als gelötet an.

Harald

Reply to
Harald Pollinger

Hallo Harald,

Aber klar ist das Stahl oder kennst Du eine Gegend, wo Aluräder die Mehrheit stellen?

Ich sehe an neueren Rädern nur noch Schweisstellen, ganz gleich in welcher Ausführung. Gemufft und gelötet sind hauptsächlich Markenräder >15 Jahre.

Warum sollte man dies?

Siegfried

Reply to
Siegfried Schmidt

Das Problem liegt _leider_ darin, dass Leute, die streng nach Vorschrift handeln immer recht behalten werden. Aber ob das immer so sinnvoll ist?

Wenn ich zu einem unserer Betriebsschlosser sage, er möge doch bitte PTFE-Dichtringe verwenden, dann versteht er nur Bahnhof. Mit Teflon könnte er allerdings etwas anfangen...

Ich würde sagen, es kommt eher auf die Situation und den Gesprächspartner an, wann man exakte Definitionen verwendet und wann nicht!

Aber wie gesagt: Die Vorschrift hat im Zweifelsfall leider immer Recht.

Kai Dörner

Reply to
Kai Dörner

Moin,

Michael Dahms hat geschrieben:

Dokumentation und gesprochene Sprache unterliegen verschiedenen Anforderungen. Warum sollten da die optimalen Lösungen denn die gleichen sein? Das Problem ist, daß bei gesprochener Sprache normalerweise keine Aufzeuchnung existiert. Schlimmstenfalls kann der Höhrer noch mal nachfragen. Das kann er aber erst, wenn ihm ein eventuelles Mißverständnis aufgefallen ist. Soetwas kann auffallen, wenn das Gesagte z.B. Redundanzen enthält. Passen diese dann mal nicht zusammen, kann er das erkennen, sozusagen wie bei einer Prüfsumme. Und genau da ist eine Werkstoffspezifizierung mit einer Nummer ein gutes Beispiel, da gibt es keinerlei Redundanzen. Da können zwei ähnlich klingende Nummern völlig andere Werkstoffe bedeuten, aber dem Zuhöhrer wird es nicht auffallen, zumindest nicht wenn er nicht den Zusammenhang vollständig versteht und sich unter der Kennnummer auch etwas vorstellen kann.

Bei einer Dokumentation sieht der Fall etwas anders aus. Die bekommt man nicht einfach nur einmal vorgelesen, sondern die hat man unverändert jederzeit zur Verfügung. Nicht selten auch noch in Verbindung mit einer Zeichnung, was die Sache vereinfacht - beim Gesprochenen jedoch grundsätzlich fehlt.

Anwendungsbegriffe können sehr wohl Fehler vermeiden. Ich kommuniziere mit meinem Umfeld bei Bastelaktionen auch mit einer gewissen vorteilhaften aber nicht Normgerechten Sprache, die wohl auch von anderen verwendet wird. Bei Holzschrauben wird da üblicherweise zwischen Schlitzschrauben und Spaxen unterschieden. Klar ist der Handelsname nicht so in Ordnung, vorallem wenn die so benannten Schrauben gar nicht diesen Handelsnamen tragen. Aber das Wort Kreutzschlitz hat eine viel größere Verwechselbsrkeit mit Schlitz. Bei Sechskantscharuben und Innensechskantschrauben sieht der Fall genauso aus. In der Sprache besteht da einfach eine große Verwechselungsgefahr. Das Zweite deshalb als Imbus zu bezeichnen dient somit zur Fehlervermeidung.

Sinnvoll ist, was sich in der Praxis bewährt.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Schön. Die Werkstofflkabors danken es den "Praktikern". So haben sie immer genug zu tun.

Michael Dahms, der gerade wieder einen 'St37'-Schweißschaden untersucht hat

Reply to
Michael Dahms

Michael Dahms posted:

Das geht mich nichts an. Ich fordere St37 (S235) in einer Qualität, die für die geforderte Schweißnaht (Form=..., a=...) geeignet ist und bezüglich Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit den genormten Anforderungen für diesen Werkstoff entspricht.

Gruss, Werner

Reply to
Werner Jakobi

Michael Dahms posted:

Manchmal gibts auch nur "schwoazn" und "nirosta", und für meine erste Konstruktion in einer Ferialpraxis durfte ich laut Cheffe eben "wald-und-wiesen-Stahl" verbauen...

HC

Reply to
Hans-Christian Grosz

Nach meiner Erfahrung gibt es eine Korrelation zwischen dem Wissen um die richtige Werkstoffbezeichnung und dem Wissen um die angemessenen Eigenschaften.

Michael Dahms

Reply to
Michael Dahms

Und dann hat man eben Glück - oder keins.

Michael Dahms

Reply to
Michael Dahms

Michael Dahms posted:

Das bestreite ich ja gar nicht. Ich spreche ja nicht dagegen, daß ich diese Bezeichnungen in meiner statischen Berechnung in allen Einzelheiten und mit DIN- bzw. Zulassungsnummer anführe und von meinen Zeichnern erwarte, daß sie diese Bezeichnungen exakt und ohne Schreibfehler übernehmen.

Es geht um die verbale Diskussion am Telefon oder in Besprechungen. Wenn ich in Deutschland nach einem Tempo-Taschentuch frage, habe ich mit 95% der Bevölkerung keine verbalen Verständigungsschwierigkeiten. Frage ich dagegen nach einem Zellstofftuch, verstehen mich mindestens 30% der Leute nicht.

Gruss, Werner

Reply to
Werner Jakobi

Redest Du von technischen Besprechungen? Da sollte der Begriff Cr-Ni-Stahl als Oberbegriff doch verstanden werden und 1.4301, wenn man den speziellen Stahl meint. Bei V2A ist das unsicher, wenn nicht _vorher_ geklärt ist, was damit gemeint ist.

Michael Dahms

Reply to
Michael Dahms

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.