Wer kann mir bei folgendem Problem helfen: Es gibt ein paar
CAD-Grundformat, wie z.B. IGES, VDA, STEP. Ich weiss, dass sie
unabhangig von Herstellern und deren software sind. Sie sind
Zischenschritt bei Uberfuhrung aus einem CAD-system in ein anderes
CAD-System. Aber ich mochte nach Unterschied zwieschen z.B. STEP und
VDA erkundigen. Warum werden die Daten nicht nur uber ein
systemneutrales Format ausgetauscht??
Und noch etwas: was ist *.odx ??
Weiss jemand oder kann interessante Seite empfehlen??
freundliche Grusse
Was IGES, STEP usw. bedeutet findest zu auf den Home-Pages der Konsortien.
Das sind schon "Systemneutrale" Formate. Aber der Sinn liegt nicht darin
eine Zeichnung von System A nach B zu konvertieren. Das sind Meta-Formate
die extrem komplexe Zusammenhänge über den gesamten Fertigungsprozess
beschreiben.
Das stimmt so nicht. Es gibt verschiedene Lösungsansätze, wie du Körper und
Flächen im Raum mathematisch beschreiben kannst. Diese Lösungsansätze werden in
den verschiedenen Grafikkernel realisiert, die den CAD Programmen als Unterbau
dienen. Schlagworte sind hier z.B. Parasolid oder ACIS. Nahezu jeder Hersteller
kocht da sein eigenes Süppchen.
Jeder Kernel hat seine Stärken und Schwächen. Der Kernel von SolidWorks (IMHO
Parasolid) mag zum Beispiel keine Nullkörper. So einer entsteht z.B. wenn du von
einen zylindrischen Körper einen Quader abziehst, der mit seinen Seitenkanten
genau die Mantelflächen des Zylinders berührst. Da fallen die Kanten der
verbleibenden Segmente genau in einer Linie zusammen. Das ist wohl in desem
Kernel nicht sinnvoll beschreibbar, aber in anderen schon. Ein anderes CAD kann
z.B. alles darstellen und beschreiben, was du in einer klassischen
Fertigungszeichnung im Maschinenbau auf Papier beschreiben kannst, aber bei den
für Spritzguss notwendigen Geometien raucht es dann ab. Bleche und deren
Abwicklungen können durchaus ein Drama darstellen, oder dich zum Kauf von
Zusatzsoftware in der Preishöhe des mehrfachen Basispreises animieren.
Die Zielgruppe (Maschinenbau, Design, Architektur, Formenbau, ...) des Programms
(und wohl auch finanzpolitische Themen) bestimmen den optimalen Kernel für das
Programm.
Es gibt CAD-Programme, die sind sich selbst genug. Catia ist z.B. so ein
Kanidat. Diese Programme haben innerhalb ihrer Zielgruppe eine gewisse
Marktführerschaft, weil sie die ersten einigermaßen stabilen Lösungen angeboten
haben, oder mit Marketingaktionen sich ein geeignetes Stück vom Kuchen
abgeschnitten haben. Andere Programme, die später verfügbar waren, mussten zu
ersteren ausreichend kompatibel sein, um überhaubt eine Chance auf dem Markt zu
haben. SolidWorks kann z.B. ProE Daten lesen und schreiben, ProE aber keine
SolidWorks.
Nun gut. Der kleinste gemeinsame Teiler zum Datenaustausch zwischen
verschiedenen Welt können nur Krücken darstellen, die speziell an das Problem
angepasst werden müssen. Es gibt kein optimales Austauschformat für alle,
sondern nur suboptimale Lösungen, die bei jeder neuen Paarung von zwei
verschiedenen CAD neu auszuloten sind. IGES oder STEP, oder native Daten von
einem Systen, oder vom anderen, oder...
Für Rapidprototyping hat sich zum Beispiel STL etabliert, das die Oberfläche
eines (!) Körpers duch lauter Dreiecke beschreibt. FEM lässt grüßen. Im
Dunstkreis von 2D (Autocad) ist ein DXF-File oft das Maß aller Dinge. Zwischen
den typischen Maschinenbau Programmen scheint STEP ganz gut zu funktionieren.
Keines der Datenformate gibt dir übrigens die Parameter (den Featurebaum) mit,
der die konstruktive Grundlage des Modells ist. An systemfremden CAD Daten
weiter basteln zu müssen kann sehr sportlich sein und durchaus einen oder zwei
Nuller mehr am Preis der CAD-Software rechtfertigen.
Wenn du dir CAD-Daten von Zukaufteilen aus dem Internet holst (traceparts,
partserver unw..) wird übrigens für manche CAD Systeme ein weiterer
interessanter Weg beschritten : Du bekommst ein Makro übermittelt (Basic, Lisp,
was weis ich) und dein CAD baut sich mit diesem Makro das Teil selbst auf. Das
gibt sehr wenig Ärger und wenn du eine Variante benötigst, kannst Du selbst Hand
anlegen.
Ich hoffe, ich habe nicht mehr verwirrt, wie ich weitergeholfen habe.
Grüße günter
PS.: Freaks zu den Themen findest Du vermutlich auf www.cad.de
Kann es sein, dass ihr das selbe meint? Ich kann jeden Schnitt durch
den Körper als Polygon beschreiben und jeweils zwei benachbarte
Polygonpunkte mit einem Polygonpunkt aus der nächsten Ebene zu einem
Dreieck verbinden. So kann ich dann auch einigermaßen sinnvoll
zwischen den Schnittebenen interpolieren. Dann wäre die Oberfläche
durch Dreiecke darstellbar _und_ die 3D-Form durch Schnittebenen
definiert.
CU Rollo
Am Sun, 14 May 2006 10:32:51 +0200 schrieb Roland Damm:
So ungefähr.
Wenn man zwischen denen durch 2D-Spline Kurven definierten Ebenen
interpolieren will ist das ganz einfach möglich. Ein Oberflächenmodell aus
Dreiecken (ein sogenanntes Maschen(Meshes)-Modell) ist erheblich
schwieriger zu handhaben. STL kann direkt von dafür ausgelegten
Werzeugmaschinen verarbeitet werden ein Meshes-Modell nicht.
Die STL Modelle, die ich analysiert habe, lassen so etwas nicht erkennen. Wenn
du einen STL Prozessor initialisierst, legst du fest, wie stark das STL vom
Orginal abweichen darf. Damit legst du die Anzahl der Dreiecke und letztlich
auch die Dateigröße fest. Der Algorithmus ist dem der Netzerzeugung für FEM sehr
ähnlich. An Ecken oder kleinen Radien benötigst du mehr und auch kleinere
Dreiecke, als auf Ebenen oder großen Radien. Ein Ebenenaufbau würde zum
Zeitpunkt der Generierung bereits einen Produktionsparameter bzw. die Maschine
festlegen. Das ist sicher nicht gewünscht. Aber ein beliebiger Postprozessor
einer RP-Maschine kann sich mit relativ einfachen Mitteln die Ebenen da
reinrechnen, wo sie nötig sind. Einige meiner Modelle wurden wahlweise waagrecht
oder senkrecht aus den selben STL-Files aufgebaut. Entscheidend war die
Technologie : Klassische STL oder 3D-Druck mit ABS.
BTW : Stereolithographie von Kunststoffen ist schon ganz nett, aber schaut mal
auf http://generis.de/voxeljet/ Die machen Sandgussformen aus STL-Dateien und
gießen das ganze auch in Alu und Stahl.
Grüße von Günter
Am Sun, 14 May 2006 10:23:58 +0200 schrieb Günter Schütz:
STL Dateien lassen sich ohne Umwege als Fräsprogramme benutzen. Der Fräser
folgt dann ganz einfach den Höhenlinien die in der Datei definiert sind.
Das hat auch ganz handfeste Vorteile: Die Berechnung der Radiuskorrektur
ist ganz simpel. Eine Kenntniss der Normal-Vektoren von Flächen, die man
bei Dreiecken ja berechnen müsste, entfällt. Wer trotzdem echtes 3D-Fräsen
mit 5-Achsen haben möchte, kann diese Vektordaten nachträglich aus dem
Schichtmodell generieren. Das es genauso funktioniert kannst du mit zb.
ACAD ausprobieren. Das fragt dich nämlich vor dem generieren von STL-Daten
in welcher Raumebene die Schnitte denn liegen sollen.
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