Dehnschrauben bis in plastischen Bereich anziehen

- Warum zieht man Dehnschrauben manchmal bis in den plastischen Bereich an?

- Wann und warum müssen Dehnschrauben getauscht werden?

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Heiner Veelken
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"Heiner Veelken" schrieb im Newsbeitrag news:1kxz2rm.1h9ch7v12gh533N% snipped-for-privacy@gmx.net...

Hi, weil erst dann die volle "elastische" Haltekraft erreicht ist. Und die will man ja haben.

Nach Überlast und meist auch nach jedem Lösen. Ausnahmen verantwortet der LI... Meist kennt man die Vorgeschichte jeder Schraube nicht so genau. Also stets "frische" festziehen. Manche werden etwa im Rahmen der Inspektion getauscht, andere sogar bei jeder Wartung.

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gUnther nanonüm

Sag' mal zwei Sätze mehr dazu!

Dehnschrauben heißen doch nicht Dehnschrauben, weil man die überdehnt, oder?

Das ist mir nicht klar. Einer unserer Apparatebauer verbietet nicht, sondern erlaubt den mehrmaligen Einsatz der Schrauben. Allerdings auch nur von solchen Dehnschrauben, deren Betrieb deutlich unterhalb der Streckgrenze geschieht.

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Heiner Veelken

"Heiner Veelken" schrieb im Newsbeitrag news:1kxz96t.9z5c2dqp4ekoN% snipped-for-privacy@gmx.net...

Hi, eigentlich doch. Man dreht per Drehmomentschlüssel solange, bis die plastische Streckung beginnt. Deshalb steht das ja auf dem Kopf der Schraube drauf. Der "vorherige" elastische Bereich ist dann der Kraftteil, der formschlüssig wirkt. Satz, Sicherung und Gewindelose sind dann kompensiert.

Dann hat er aus irgendwelchen anderen Gründen "überdimensioniert" und schreibt vor, daß die Schrauben nicht zu gedehnt werden sollen. Vermutlich besteht sonst auch Gefahr für andere Funktionsteile, etwa Dichtungen oder Kopfsitze. Beliebt ist, nur eine Schraubensorte zu verwenden, das geht dann mit nur einem Werkzeug ab, ist billiger und bei Hochbauten extrem praktisch. Eine Schraube, das begreift Ede wie Birol oder Huang, da macht man nen Pflaster an den Schlüssel und fettich...

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gUnther nanonüm

Am 08.02.2013 12:03, schrieb Heiner Veelken:

Wenn man sich die Spannungs-Dehnungs-Kurve eines plastisch verformbaren Werkstoffes anschaut, dann ist bei konstanter Unsicherheit der Dehnung die Unsicherheit der Spannung im elastisch-plastischen Bereich wesentlich kleiner als im linear-elastischen Bereich. Mit Dehnschrauben erreichst Du also wohldefinierte Vorspannungen.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Heiner Veelken wrote on Fri, 13-02-08 12:03:

Vom aufgebrachten Drehmoment geht unter idealen Bedingungen 80 % in die Reibung und 20 % in die Vorspannung, das heißt winzige Unterschiede der Reibwerte führen zu gravierenden Abweichungen der Spannung. (Deshalb müssen nach Drehoment angezogene Schrauben immer leicht geölt und dürfen NIE trocken sein!)

Die Streckgrenze ist eng toleriert, so angezogene Schrauben haben exakt eine immer gleiche Vorspannung.

Du kannst sie auch so oft immer wieder dehnen, bis sie im Betrieb abreißen.

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Axel Berger

gUnther nanonüm wrote on Fri, 13-02-08 15:39:

Eigentlich nicht. Bei Schrauben, die im Betrieb starken Wechselbelastungen unterliegen, macht man den Schaft dünn, so daß der Gewindebereich relativ viel steifer und damit deutlich weniger belastet wird. Ein glatter Schaft hat eine viel größere Dauerwechselfestigkeit.

Zum Anziehen bis über die Streckgrenze nimmt man sie natürlich auch, aber die beiden Dinge müssen nicht zusammengehen.

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Axel Berger

So verstehe ich das auch. Da sind wir dann schon zwei:-)

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Heiner Veelken

"Axel Berger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b.maus.de...

Hi, klar kann jede Schraube jeden Zweck erfüllen. Aber plastische Verformung ist schon meist das Ende der Fahnenstange. "Unterlastet" ist die einfach nur ne Zugfeder. Und schon winzige Scherspannungen können soeiner Zugfeder sauer aufstoßen.

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gUnther nanonüm

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