Energiequelle der Winde?

Soweit ich die Ursache der Gezeiten erinnere, entnehmen Gezeitenkraftwerke ihre Energie aus der Eigenrotation der Erde und der des Mondes um die Erde.

Aus dem Impulserhaltungserhaltungssatz folgt, dass die Rotation der Erde so lange abgebremst wird, bis eine gebundene Rotation um das Baryzentrum von Erde und Mond entsteht. Gleichzeitig entfernt sich der Mond von der Erde.

Aber wie ist das beim Wind? Ich vermute mal, dass hier die Sonne die treibende Kraft ist und die Winde das Arbeitsfluid einer Wärmekraftmaschine sind, wobei die Sonne die Wärmequelle und der Weltraum die Wärmesenke bildet.

Doch wie ist der Einfluss der Gezeitenwirkung? Heben sich die Drehimpulse der verschiedenen Windströmungen im zeitlichen Mittel näherungsweise auf oder werden die Windströmungen auch von den Gezeiten angetrieben?

Vergleicht man die Dichten von Wasser (1 t/m³) und Luft (1,2 kg/m³ am Boden, nach oben abnehmend), würde ich einen nennenswerten Anteil der Gezeiten vermuten.

Hat sich jemand schon mal mit diesem Thema beschäftigt?

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Tom Schneider
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Die Meteorologen dürften Modelle entwickelt haben, die genau das beschreiben, wonach du fragst.

Ohne davon jetzt wirklich etwas zu verstehen würde ich vermuten, dass die treibende Kraft die Sonne ist. Tagsüber erwärmt die Sonne die Luft und den Erdboden. Dadurch entstehen Aufwinde und Luftdruckunterschiede. Nachts kühlt die Luft ab. Das erklärt auch, warum die Hauptwindrichtung von West nach Ost geht. Die aufgehende Sonne treibt sozusagen die Luftmassen vor sich her.

Ich erinnere mich dunkel an einen Segelkurs den ich vor mehr als 30 Jahren mal gemacht habe. Da war von Auflandigen und Ablandigen Winden die Rede und dass der Wind zum Abend hin die Neigung hat, die Richtung zu ändern weil die Erwärmung und Wärmespeicherung über dem Wasser und dem Land sich unterscheiden.

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Stefan Brröring

(...)

Frag mal an der Uni in Potsdam bei den Geophysikern nach. Dort sind Experten für Antworten auf diese Frage. AFAIK beschreiben derzeitige Modelle nur schwach das tatsächlich vorhandene unglaublich komplexe Verhalten der irdischen Gashülle.

Freundliche Grüße, Alfred Flaßhaar

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Alfred Flaßhaar

Tom Schneider:

Damals in der Schule. Ich weiss grad gar nicht, ob es in der Grundsschule, Orientierungsstufe oder doch schon am Gymnasium war. Wurde jedenfalls sehr intensiv durchgekaut.

Ich meine mich zu erinnern, daß schon die Sonne Hauptantrieb war.

Besonders wichtig waren wohl jahreszeitliche Veränderungen zwischen Äquator und Polen. Dabei strömten Luftmassen zunächst angetrieben in Nord/Süd-Richtung dann abgelenkt von der Rotation doch eher nach Osten.

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

Tom Schneider schrieb:

Soll natürlich *keinen* heißen.

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Tom Schneider

Tom Schneider schrieb:

Hallo,

man kann nicht nur Gezeiten des Wassers nachweisen, sondern auch des Erdbodens und auch der Luft. Aber die Gezeitenwirkung im Wasser ist schon sehr schwach, im freien Ozean weitweg von den Küsten gibt es nur etwa 80 cm Höhenunterschiede. Bezogen auf die Wassertiefe und auf den Erdradius ist der Unterschied fast nichts. Die beeindruckenden Tidenhübe von 10 bis 15 m an manchen Stellen ergeben sich nur durch Resonanzeffekte wenn die Bucht gerade die passende Grösse hat. In der Luft gibt es solche Resonanzeffekte kaum, deshalb gibt es auch sehr wenig Einfluß der Gezeiten auf die Winde. Umgekehrt kann dagegen ein Sturm aus einer Flut eine erheblich höhere Sturmflut machen.

Die Gezeiten verändern periodisch etwas die Erdanziehung, aber nur sehr wenig, die Veränderungen sind kleiner als ein Millionstel g. Luftdruckänderungen von weniger als einem Mikrobar dürften vernachlässigbar kleine Auswirkungen auf die Winde haben.

Bye

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Uwe Hercksen

Das ist richtig. Aber erst im Zusammenspiel mit Wasser in seinen 3 Aggregatszuständen kommt so richtig Leben in die Geschichte. Da ist unglaublich viel Energie in Kondensation und Gefrieren (Gewitter!).

Das wäre schön einfach wenns so wäre - höre ich zum ersten Mal. Nein, der wirkliche Grund ist tatsächlich die Erddrehung welche die Luftmassen durch Corioliskraft beeinflusst während diese - extrem grob gesagt - vom Pol (kalt, Luft sinkt) zum Äquator (heiß, Luft steigt auf) fließen. Auf der Südhalbkugel sind Ostwinde was bei uns Westwinde sind.

Ja, das sind lokale Windsystem. Ursächlich wie immer die Sonne. Es gibt Land-Wasser und Berg-Tal.

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Stefan Lörchner

Tom Schneider wrote in news:inmuva$517$ snipped-for-privacy@news.albasani.net:

Erst einmal aus der Anziehungskraft des Mondes. Der hebt das Wasser an und im Kraftwerk lässt man es wieder nach unten fliessen.

Das geschieht auch ohne Gezeitenkraftwerke. Die Verstärkung dieses Effektes durch Gezeitenkraftwerke ist praktisch unmerklich.

Wieso sollte das Universum die Wärmesenke sein? Winde entstehehn in der Atmosphäre.

Gezeitenkräfte wirken diesbezüglich nur auf Dichteunterschiede, welche wiederum von Druckunterschieden und Temperaturunterschieden herstammen.

Allerdings erzeugen die Gezeitenkräfte Druckveränderung in der Atmosphäre und daraus folgen wiederum Wetterveränderungen.

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Vogel

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