fast OT: Ingeniere und Naturwissenschaftler in Film und Fernsehen

Hallo zusammen...

auf welche wirren Gedanken kommt man doch wenn man krank und fast blind zu Hause den fernseher als Hoerspiel geniesen darf...

Ingenieure wie auch Naturwissenschaftler beklagen sich ueber Nachwuchsmangel! Dies ist nu schon fast seit Jahrzehnten so.

Jetzt mal eine ketzerische These: Ist dies vielleicht so weil eie kuesntlerishe Darstellung dieser Berufe in den Medien praktisch nicht stattfindet?

Ich meine: wir kennen alle die Arztserien, Anwaltserien alle kennen wir die voellig falsche Darstellung der Archaeologen in diversen Filmen und Serien, Quatermain, Indiana Jones oder auch Tomb Raider. Erfolgreich sind dann auch noch die Serien rund um Geistliche oder um Lehrer. Einzig die Pfarrer leiden aehnlich wie der technisch naturwissenschaftliceh Sektor unter Nachwuchsmangel. Im Vergleich zu dem allem Spielen Ingenieure eigentlich nur im Startreck Univerusm eie tragende Rolle, oder die naturwisenschaftler in dem Stargateuniversum. Wobei diese tragenden Rollen auch nur groessere Nebenrollen sind. Und auffaellig: in beiden Faellen werden diese Berufsgruppen als Leute dargestellt, die nur unter Druck gut arbeiten: zur Problemloesung ist eigentlich immer alles schon vorhanden, man muss das Puzzle nur neu zusammenbauen. Der Ingenieur braucht eigentlich immer den Captain der im Hintergrund die Peitsche schwingt, sonst wird der nicht fertig.

Neben dieser Darstellung gibt es dann noch die Darstellungen in den dokumentationen: Tragische helden, die lieber Verhungern als ihre Visionen aufzugeben, und man erfaehrt letztlich nur von denen die dann doch noch erfolg hatten...

Das Berufsbild das dementsprechend da ruebergrbracht wird: Faule Genies die nur unter Druck arbeiten und oft genug dann auch scheitern, wobei man das scheitern in der oeffentlichkeit nicht wahrnimmt.

Deshalb die ketzerische Frage: Waere ein anderes Ingenieursbild in den Medien nicht aus Gruenden der Public Relations, zur Gewinnung von Nachwuchs einfach um das Interesse zu wecken, nicht wuenschenswert?

Wenn ja, zweite ketzerische Frage: gibt der Ingenieursberuf/der Naturwissneschaftler ueberhaupt genug drmatische Spannungsboegen her um eine derartige Kampagne zu starten?

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merwerle
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Da ist was dran. Es gibt da ja den "mad scientist", den verrückten Wissenschaftler, der mit irren Waffen die Erde zerstören will - oder den Helden mit Gadgets ausstattet. Oder wir haben so eine Figur wie "MacGyver".

Ansonsten ist der Naturwissenschaftler/Ingenieur eher Unterstützer, manchmal auch der ungehörte Prophet einer Katastrophe. Da haben uns die Archäologen mit Indiana Jones einiges voraus...

[...]

Mehr "Half Life" spielen: Der Held dort ist Doktor der theoretischen Physik. :-)

Offenbar verträgt sich Naturwissenschaftlichkeit schlecht mit interessanten Geschichten...

XP&Fup2 de.sci.physik

Ciao, MB

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Michael Bertschik

schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@n59g2000hsh.googlegroups.com...

Nein, es ist der in jungen Jahren durch die PISA-Schulen noch nicht völlig vernichtete IHV, der sich intuitiv gegen den unsäglich masslosen sci.Unsinn wehrt, den es widerspruchslos zu lernen gäbe, wenn alle erzwungenen Prüfungen zur Karriere bestanden werden sollen.

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Chris Marx c/o www.paf.li

Tun sie nicht. Warum auch. Über 50k arbeitslose Ings, Markt- überschwemmung mit Hochschulabgängern...

Sie nicht. Aber die Wirtschaft. Die sucht natürlich jede Menge an 30kEur/a Ings, die 80h arbeiten unter gleichzeitigem Urlaubsverzicht. Und im Jammern ohne zu leiden ist die geübt. Und auch im Erfinden von Ausreden, warum man jetzt Fernostler einstellen muss.

Die Gesamtsituation wird falsch dargestellt. Es gibt de facto keinen Massenbedarf an Uni-Abgängern in den hard sciences. Obwohl sich das Gerücht hartnäckig hält, dass ein '98er Chemie-Abgänger aus Bern eine adäquate Stellung gefunden hätte. Immerhin haben die Chemiker in CH das langsam erkannt, und die Studentenzahlen befinden sich im Freien Fall. Manche Unis werden Chemie dichtmachen.

Es ist nicht direktes Problem dieser Filme, obwohl sie massgeblich zum eigentlichen Problem beitragen: Nach wie vor ist das Sozial- prestige von Ärzten und Anwälten geradezu extrem. Rational ist das nicht nachvollziehbar. Nach WHO-Studien ist in Industrieländern jeder 4. oder gar jeder 3.(USA) Todesfall direkt auf ärztliches Fehlverhalten zurückzuführen. Erklär das aber mal einer Krankenschwester, welche dem angehenden Chefärztchen einen Pullover strickt. Kommentare zu Anwälten erspar ich mir lieber, werfe aber mal den Ausdruck "Abmahnwelle" ein.

Das liegt daran, dass auch das moderne Management keine anderen Ideen hat, um die Leute zu "motivieren". Temporärangestellte, Zeitverträge, Entlassungswellen... was anderes fällt denen kaum noch ein.

Vielleicht ein realistisches Bild der Realität? Will niemand, die Leute wollen Reality TV. ;-] Und die Firmen wollen junge FH-Abgänger, die haben ja auch mehr gelernt (allein schon wegen kürzerer Ferien *duck*), und das auch wesentlich praxisrelevanter.

Komm mit uns mal auf eine Messkampagne in der Industrie. Da siehst du dann, warum die Wirtschaft hie und da doch noch Akademiker nimmt: Hohe Frustrationstoleranz und Leidensfähigkeit ;-). Techniker, womöglich noch gewerkschaftlich organisierte, würden das nicht mitmachen, Berufsgenossenschaft auch nicht.

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Rolf Bombach

Das sind keine wirren Gedanken, es ist tatsächlich so. Es liegt in der Natur des Ingenieurberufs, mit Vertretern anderer Fachgebiete (einschließlich Ökonomie) eine sog. kollektive Leistung zu erbringen. Nur liegt es am Verkennen der Rolle des Ingenieurs in diesem notwendigen Zusammenspiel. Nach meinem Eindruck ist die Ursache dafür in gesellschaftlichen und insbesondere ökonomischen Strukturen zu suchen.

AFAIK nein. Das was die Medien in Unterhaltungsfilmen zeigen ist nach meiner Ansicht ein völlig falsches Bild über die von Verantwortung getragener Würde, die der Ingenieurberuf mit sich bringt. Und der Ingenieurberuf wird erst spannend, wenn man sich mit der Materie genauer und vorurteilsfrei beschäftigt. Z. B. auf meinem Fachgebiet konstruktiver Ingenieurbau im Bauwesen ist derzeit das Klagen groß über verbogene Ansichten zur Sicherheit der Bauwerke. Kürzlich erschien u. a. in der "Bautechnik" (vielleicht auch anderswo, ich erinnere mich nicht mehr so genau an die Quelle) ein Artikel über "Robustheit" tragender Bauteile. Auch im "Stahlbau" war mal ein Beitrag in eher satirischer Form zur Thematik "Bausicherheit". Stets aber kam herüber, daß das Schaffen von Bauwerken die Herstellung von Unikaten als fachübergreifende gemeinsame Leistung ist. Das zu verstehen dürfte dem Laien schwer fallen. Zwischen den Zeilen war auch leicht der ökonomische Druck als zu dominanter einseitiger Druck zu erkennen.

(...)

Als Einleitung möglicherweise, aber Änderungen sind dadurch nicht zu erwarten. Erst das Bestreben aller an Ingenieurleistung Beteiligter zu ausgewogenem Beitrag und sachbezogene Kompromißbereitschaft bilden nach meiner Auffassung eine gesunde Grundlage. Ob das aber in der gegenwärtigen Situation erreichbar ist ... Politische Entscheidungen sprechen dagegen.

Die gibt es. Die Geschichte technischer Entwicklungen ist voll davon.

Freundliche Grüße, Alfred Flaßhaar

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Alfred Flaßhaar

das ist von Fachbereich zu Fachbereich unterschiedlich... Maschbauer werden zur Zeit gesucht...

wobei 98 allgemein die beschissenste Zeit war...

und haelst du das fuer sinnvoll? meine Frage zeilt auch auf den Teil der im Moment unter "ueberangebot" an Absolventen leidet:

ueberleg mal welches Bild die Personalerin, ihres Zeichens Kauffrau, von Deiner beruflicen Taetigkeit hat... Ich hab schon erlebt, dass dann gefordert wurde einen genormten 70 Stundentest in zwei Stunden zu erledigen "Geht nicht gibts nicht, der Scottie sagt auch zum La Forge er muesse langsamer arbeiten, damit er als Held dasteht..." ist schon ein paar Jahre her und der Ex Kollege arbeitet mittlerweile nicht mehr beim wettbewerb...

sollte man nicht vielleicht mal von denen lernen?

tragisch, aber deckt sich so in etwa mit meiner persoenlichen erfahrung im Verwandtenkreis, wenn man hinterher mal den fall aufrollt, weil einem ein arzt ein paar Stichworte gegeben hat kann man oft ganze Ketten an aerztlicen Fehlern entdecken... Die sind einfach auch nur Menschen und machen menschliche Fehler..

Im regelfal wissen die das, allerdings gibt es im medizinsektor eine Omerta: Man muss die mediziner als uebermenschen darstellen weil sonst der Placeboeffekt weg ist!

Es gibt durchaus Firmen die andere Ideen haben, etwa vier Tage an Firmanprojekten arbeiten und einen in der Woche nach Gusto im Firmenlabor forschen..

Wie gesagt: was ist das Bild der Kaufleute von der Taetigkeit der Techniker und wo kommt dieses Bild her?

Eben, die Leute wollen da unterhalten werden und wollen Kunstprodukte sehen

Der Vorteil der FH ler liegt nicht darin, dass die mehr gelernt haben, sondern dass die naeher an der Btrieblichen Praxis lernen, die fuegen sich schneller in das Team ein, dafuer sind die dann auch bei harten Problemen meist schneller mit ihrem Latein am Ende

Das ist eine Staerke, aber nicht die einzige

Ich hab mir abgewoehnt allzusehr gegen die Vorschriften der BG zu verstossen... Und ich erinnere mich noch an Messungen in der PTB: Man musste extra in einem Raum mesen der fuer Radioaktive Praeparate zugelassen war, obwohl das was gemessen wurde sominimal war, dass man die Abschirmung brauchte um die Umgebungsstrahlung draussen zu halten... den alltaeglicen wahnsinn erlebst Du auch in den Herten Naturwissenschaften...

Michael

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merwerle

snipped-for-privacy@aol.com schrieb:

Die gibt es durchaus. Werden von der Realität aber selten beachtet. In guter Science Fiction sind auch gute Darstellungen von Wissenschaftlern zu lesen. Aber man muss sich nur mal anschauen, was gewissen westliche Film-Firmen aus der genialen Vorlage von Stanislaw Lem gemacht haben.

Wenn die Techniker in den Filmen immer unter Zeitdruck stehen, dann liegt es daran, daß dieser Zeitdruck notwendig ist, um den Spannungsbogen aufzubauen. Bei einem Film wie "2001" schlafen die Teenies heute doch ein. Die Filmgesellschaften glauben, daß solche Filme mit einer Handlung nicht zu verkaufen sind.

In Telepolis

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war vor einiger Zeit hierzu ein Artikel, der inhaltlich passte. Grundtenor war, daß die Drehbuchautoren ja auch unter Druck stehen, möglichst viel Matieral zu erzeugen. Und dies klappt natürlich besser bei Berufen, über die ein gewisses Grundverständnis vorhanden ist. Woher soll ein Drehbuchautor wissen, was ein Ingenieur oder Physiker im realen Leben macht?

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Andreas Demant

Ich glaube nicht, dass die Medien daran schuld sind. Meiner Meinung nach liegt es daran, dass die Lehrer/innen in den Schulen nicht in der Lage sind, den Ingenieurberuf richtig darzustellen. Oder anders ausgedrückt: die Fähigkeiten, die man in einem Ingenieurberuf benötigt (ich nenne das mal technische Kreativität) werden in der Schule so gut wie nicht angesprochen.

Eher hört man die Meinung "wer in Mathe und Physik nicht gut genug ist, kann immer noch Ingenieur werden". Wie falsch diese Vorstellung ist, kann man erleben, wenn Mathe-Asse ins Ingenieurstudium kommen und dort in den konstruktiven und kreativen Fächern anfangs total auf den Bauch fallen.

Bei einem Richtfest (ich hatte die Statik des Hauses angefertigt) bin ich mit einer Lehrerin ins Gespräch gekommen. Sie hat mich dabei nach meinem Beruf gefragt, ich sagte: Bauingenieur. Darauf sie: ist das ein Lehrberuf? Diese Geschichte ist wirklich wahr.

Jetzt sieht jeder Lehrer bei einer Bahnfahrt durch die Republik Häuser, Türme, Brücken, Schornsteine, Seile, ... und z.Zt. Maibäume. Da könnte ein Lehrer doch mal auf die Idee kommen, im Physikunterricht in der Mechanik darüber zu sprechen. Oder der Lehrer könnte sich einen Fachmann holen, der in der Schule ein Referat halten könnte. Ein Anruf bei einem Ingenieurverein würde schon weiterhelfen.

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Ich treffe keine Schuldzuweisung, ich sage lediglich: da gibt es Medien zur (Schleich-)Werbung und die werden nicht oder kaum genutzt...

was mir auffaellt ist: Die akademischen Berufe die diese Medien nutzen leiden eher an zuviel denn zuwenig Interesse...

Daraus stellt sich die Frage: sollte man diese Medien nutzen, bzwa: kann man diese ueberhaupt nutzen?

Wie sollten die das auch? die wenigsten kennen den Ing Beruf..., btw: die wenigsten Ingenieure kennen alle Schattierungen des Ingeniuerwesens, man kennt das was man tut sehr gut und das links und rechts daneben noch einigermassen... Schlimm wird das gegenseitige nverstaendnis wenn Qualitateter auf Vorentwicklung trifft...

weil sie in der Regel Rechenasse und keine Matheasse sind... womit man beim in der Physik beliebten Thema "Kampfrechnen" waere...

normale Haerte, auf dem Bau gibt es doch nur Lehrberufe, oder natuerlich die kreativen Ueberflieger Architekten (Frage an Dich als Bauing: gibt es Diener Meinung nach eigntlich irgend ein Studium dass aehnlich an der Praxis vorbeigeht wie das Architekturstudium?)

Waere ein nettes Programm, dazu muesste der Lehrer aber erst einmal wissen was es in der gegend so gibt... IMHO waere s an den meisten Gymnasein gut wenn man einmal im jahr einen "Berufsorientierungstag" machen wuerde an dem Leute aus der auch akademiscen Praxis ueber ihren Berufsalltag referieren...

Ein Anruf in der naechtsen Firma unter Umstaenden auch schon oder ein Aufruf in den Elternabenden, wenn Bildung vom Bildungsgrad der eltern abhaengt sollte man doch da eigentlich die akademischen Praktiker erwischen koennen...

Michael

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merwerle

snipped-for-privacy@aol.com schrieb:

Einen Beitrag zum Stellenwert der "härteren Disziplinen" in der Gesellschaft gibt der Kabarettist Piano Paul in seinem Vortrag "Vorsicht Mathematik":

"Ja - und dann vor allem die ganzen Ingenieurwissenschaften. Als sich z.B. nach dem Terroranschlag in New York herausstellte, dass einige der Attentäter in Hamburg Ingenieurwissenschaften studiert hatten, schrieb etwa die gute alte FAZ über einen dieser Studenten ziemlich erstaunt: »Seine Fächer waren technische Mechanik, Mathematik und Maschinenbau also nichts von gesellschaftlicher Relevanz!"

Das ganze Traktat (übrigends imho recht lesenswert) findet sich z:b: unter

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Grüße, Martin

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Martin Spieck

" snipped-for-privacy@aol.com" wrote in news: snipped-for-privacy@n59g2000hsh.googlegroups.com:

Das ist Medienblödsinn! Es gibt Unmengen von arbeitslosen Ingenieuren und Wissenschafftlern in diesem Lande, sogar gut qualifizierte. Wenn es denn einen Mangel gäbe und man dringend irgendwelche Jobs besetzen wollte, dann würde man ja Arbeitskräfte abwerben mit höheren Lohnangeboten. Dies ist aber nicht der Fall. Was man meint, wenn man von Mangel spricht, ist, dass man hochqualifizierte Ingenieure und Wissenschaftler sucht, die ihre hohe Qualifikation zum einem Hungerlohn anbieten und gerade auf das Problem spezialisiert sind, das gerade gelöst werden muss.

Die Pfeiffen die in den Personalbüros herumhocken, die sind das Problem. Die haben keine Ahung was sie da so in einer Stellungsbeschreibung hineinschreiben. Das sind meistens niederqualifizierte Angestellte die ihren guten Job anhand von Klüngelbekanntschft erlangt haben. Deswegen sind alle Stellungsbeschreibungen voller Vorurteile und Forderungen die nicht zu erfüllen sind. In wenigen Fällen ist das anders, aber leider nur in wenigen.

Bei uns im Betrieb sucht man neuerdings für niederste Führungspositionen nur noch promovierte Ingenieure oder Wissenschaftler, obwohl das überhaupt nicht notwendig ist. Früher hat man solche Stellen sogar mit einfachen(zweiter Bildungsweg) Technikern besetzt.

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Peter Kramer

Peter Kramer schrieb:

Du weißt was es heißt im 2. Bildungsweg, berufsbegleitend neben dem Vollzeitjob, für Jahre zus. die Schulbank zu drücken?

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Bodo Mysliwietz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Bodo Mysliwietz schrieb:

Das heißt, daß der Bewerber sicher nicht die Möglichkeit hatte, in Ruhe ein wissenschaftliches Studium mit allem Tiefgang zu absolvieren, sondern wahrscheinlich nur die "Anforderungen" erfüllte. Warum fragst Du?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

'Tiefgang! - ich weiß nicht was Du bisher für Erfahrungen mit div. Uni-Absolventen gemacht hast - mir ist leider schon sehr viel haarsträubendes untergekommen. So das ich mich als kleiner Techniker schon am Kopf kratzen mußte.

lol - Warum? Weil ich den Weg gegangen bin, neben einem Vollzeitjob mit Überstunden und vollem Industriepower, 4 Jahre die Technikerschule in Abendform zu besuchen. Da verabschiedet man sich 4 Jahre von der Menschlichkeit - gepflegtes soziales Umfeld streicht man dann am besten aus dem Kopf.

Kurz und bündig: So wie Du die Bemerkung in den Thread gestellt hast, lese ich sie als (sehr) abwertend - habe erfahren müßen das eine ganze Reihe Uniabsolventen noch unwissender und begriffstutziger als ich waren (und ich halte mich nicht für überdurschnittlich) und Worte wie 'Belastung' und 'Problemösungskompetenz' im Duden nach schlagen.

Reply to
Bodo Mysliwietz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Bodo Mysliwietz schrieb:

Und so einen sozialen Krüppel sollte jemand einstellen?

Na, irgend jemand mußte doch Deinen impliziten Größenwahn vorbeugend kompensieren.

Kunststück - von denen gibt es auch wesentlich mehr, da stehen die Chancen, bei der Deppensuche fündig zu werden, wesentlich besser. Wieviele Absolventen des Zweiten Bildungswegs hatten sich noch, sagtest Du doch gleich, habilitiert? Aha!

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz spoke these words:

Techniker können dafür aber Motoren auch anschließen und nicht nur entwerfen. ;)

Zumindest aus meiner Sicht ist es so, dass die meisten Ingenieure kaum praktische Erfahrung haben, während Techniker diese sehrwohl besitzen. Vor allem sollte man den Weg zum staatlich geprüften Techniker nicht unterschätzen. Zuerst steht eine Ausbildung an (etwa drei Jahre). Dann muss für den Techniker Berufserfahrung nachgewiesen werden (ein Jahr). Dann kommt die eigentliche Ausbildung hinzu (zwei Jahre). Das macht dann schon sechs Jahre, die ein Techniker bis zum Abschluss mit der Materie befasst sein muss.

Da viele Techniker jedoch in Teilzeit die Ausbildung absolvieren, können es auch schnell mal sieben oder acht Jahre werden bis der Abschluss erfolgt. Gewöhnlich arbeitet man während der Teilzeitausbildung von vier Jahren. Das bedeutet, dass viele der Techniker zwischen sechs und zehn Jahren Berufserfahrung haben.

Und jetzt vergleicht man dieses einmal mit einem Ingenieur, der während des Studiums ein oder zwei Praktika macht, ansonsten aber womöglich niemals eine Werkhalle von innen gesehen hat. Theoretisch mag die Welt dann in Ordnung sein. Praktisch kann man mit vielen Ingenieuren jedoch wenig anfangen, da das Denken manchmal doch zu abstrakt ist.

sf

Torsten

Reply to
Torsten Gallus

Ralf Kusmierz spoke these words:

Warum? Bodo wird am Ende doch nicht allein in einer Firma gearbeitet und den Technikerlehrgang ebenso allein besucht haben? Das Problem ist eher die mangelnde Freizeit. Ansonsten hat man jedoch ausreichend mit menschlichen Erscheinungsformen zu tun.

sf

Torsten

Reply to
Torsten Gallus

Ralf Kusmierz schrieb:

Zur Anmerkung: staatl. geprüfte Techniker können nicht promovieren und somit nicht habilitieren. Die Erfahrung hat mir gelehrt das ich nicht jedem promovierten ehrfürchtigen Respekt erweisen muß. Promotion oftmals != breite Kompetenz. Was nicht heissen will das ich nicht auch eine Menge fähiger und promovierte Leute kennen lernen durfte.

Auch wenn ich Deine Neigung zur harten, in oftmals sehr direkt formulierten, Diskussionen kenne liest sich diese Posting von Dir in meinen Augen eher Arrogant.

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Bodo Mysliwietz

Torsten Gallus schrieb:

Vorsicht beim Umgang mit dem Begriff Techniker. Den Bildungsgang den ich abgelegt habe "staatl. geprüfter T. xxxx" ist eine schulische Weiterbildung. Den leistet(e) man entweder in 2 Jahren Vollzeit mit ca.

40-Wochenstunden oder in der Mehrheit in der Abendform über 4 Jahre bei 12-Wochenstunden ab. Inhaltlich gibt es zwischen beiden Unterrichtsformen keinen Unterschied. Sieben oder acht Jahre war/ist afaik gar nicht möglich, da man in der Abendform nicht pausieren kann. Offizielle Versetzung gibt es nach 2 Jahren. Packt man es nicht muß man u.U. wieder von vorne Anfangen.

und wenn man zu hören bekommt mit welchen Maßstäben in Universitätspraktika das "bestanden" erteilt wird und welche Bewertungskriterien in der Schulform für die Noten 'sehr gut' bis 'ungenügend' herangezogen wird kann/konnte ich als Techniker nur noch den Kopf schütteln.

Na wenns denn schon Abstrakt ist würde ich mich in vielen Fällen nichtmal beschweren.

F'up2?

Reply to
Bodo Mysliwietz

Torsten Gallus schrieb:

Exakt. Steckt man sich das Ziel am Ende nicht nur einen Freischein (erfolgreiche Prüfung) zu haben, bedeutet dies über 4-Jahre sowas wie den 24/7-Job.

nach den 4 Jahren müßen die meisten erstmal wieder lernen mit "Leerlauf" um zu gehen. Da ist manch einer mehr Erscheinungsform als menschlich.

Reply to
Bodo Mysliwietz

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