Heizenergie einsparen durch Pufferspeicher?

Moin,

ein Kollege hat mich auf eine Umbaum=F6glichkeit f=FCr Heizungsanlagen=20 hingewiesen, mit der sich angeblich viel Energie einsparen l=E4=DFt. Das=20 Funktionsprinzip ist auf

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beschrieben.=20 Beim Umbau wird der Warmwasserspeicher als Energiepuffer genutzt. Aus=20 diesem Speicher werden dann die Heizk=F6rper versorgt. Durch diese L=F6sung= =20 soll die Einschalth=E4ufigkeit des Heizkessels reduziert werden (soweit=20 ok) und 20-50% Heizkosten gespart werden.=20 Das kann ich so bei den modernen Gas-Brennwertger=E4ten so nicht=20 nachvollziehen. Bei h=E4ufiger Schaltung des Brenners ist der W=E4rmeverlus= t=20 ja nicht gr=F6=DFer, als wenn der Brenner l=E4nger l=E4uft. Verluste k=F6nn= en doch=20 nur =FCber Abgas und schlechte Kesselisolation auftreten.=20 Au=DFerdem mu=DF der Kessel zum Laden des Warmwasserspeichers mit h=F6herer= =20 Temperatur gefahren werden, als es f=FCr die reine Raumheizung=20 erforderlich ist. H=F6here Temperaturen reduzieren aber auch den=20 Wirkungsgrad der Brennwerttechnik.

Mein Fazit: Die beschriebene Technik h=E4lt nicht, was sie verspricht, vor= =20 allem nicht bei modernen Heizungsanlagen. Mich w=FCrde interessieren, was Ihr von dieser Technik haltet.

- Heinz

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Heinz Saathoff
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Die Brennwerttechnik kommt nur zur Geltung wenn Du mit niedrigen Vorlauftemperaturen fährst. Das ist hier aber wohl nicht der Fall.

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Michael

Moin,

Heinz Saathoff hat geschrieben:

50% bei Altanlagen - als nix Brennwerttechnik.

Da ist ja auch nur von 30% die Rede.

Sicher? Sind die Kessel wirklich so dicht, daß die Übertemperatur nach Abschalten nicht durch den Schonstein entweicht? Mit übertemperatur meine ich die Temperatur im Kessel, um die der Kessel höher angeheizt werden muß als das Heizkörperwasser damit überhaupt Wärme fließt.

Sicher.

Das verspricht sie ja auch nicht unbedingt.

Ich, als alter Heizungskonstruktörs-Kritiker finde die Idee absolut naheliegend und sehr sinnvoll. Ich kenne zwar aus der Beobachtung heraus nur die Öl-Zentralheizung hier im Haus aber bei der ist es offensichtlich, wie sie das Brennergeräusch und die Flammenfarbe während des Betriebes ändert. So richtig in den eingeschwungenen Zustand kommt der Brenner erst nach einer Einschaltzeit, die so lang oder länger ist wie die Einschaltzeit, die das Teil läuft um das Heizwasser nachzuheizen. Sprich der Brenner läuft meistens mehr oder weniger im Kaltstartzustand. Ich denke so geht es vielen älteren wie üblich zu groß dimensionierten Anlagen hierzulande. Und genau da könnte die vorgeschlagene Technik deutlich was bringen. Brenner und Wassertank sind ja ohnehin vorhanden, eine vernünftige Heizwassertemperaturregelung wäre längst überfällig (diese Heizung hier hat die Marotte, jedesmal nachdem sie das Brauchwasser hochgeheizt hat und wieder auf Heizkörperbeheizung zurückschaltet, dieses Heizkörperwasser durch den auf Brauchwassertemperatur hochgeheizten Kessel zu lassen. Ergebnis ist ein Schwall heißes Wasser durch alle Heizkörper des Hauses was zu Irritationen und nicht-konstanter Raumtemperatur führt.). Den Brauchwasserkessl als Puffer dazwischen zu schalten wäre im hiesigen Fall äußerst sinnvoll.

CU Rollo

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Roland Damm

Hallo Heinz,

Wir hatten das in Deutschland im Verbund mit einer Waermepumpe. Es ging so gut, dass noch ein zweiter Wasserspeicher reinkam. Hier in USA war's damit natuerlich Essig. Keine Radiatoren :-(

Also sind wir auf Holzheizung umgestiegen. In Anbetracht der eher inflationaeren Rohenergiepreise war das im Nachhinein eine unserer besten Kaufentscheidungen. Nun ist eine riesige Steinwand unser natuerlicher Pufferspeicher. Das Thermometer sitzt meist den ganzen Abend konstant auf 20 Celsius. Nichts mehr mit der ueblichen 19-21 Grad Hysterese. Ab und zu dachte ich schon, es waere kaputtgegangen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Roland Damm schrieb...

50% ist aber enorm viel! Wo sind denn die 50% vorher geblieben? Die=20 k=F6nen doch nur durch den Schornstein gegangen sein. Und ohne Eingriff in= =20 den Brenner/Heizkessel geht die Energie pl=F6tzlich nicht mehr durch den=20 Schornstein?=20
30% bei Brennwertger=E4ten w=E4re aber auch revolution=E4r.=20 Die Weiterentwicklung der Niedertemperaturtechnik zur Brennwerttechnik=20 hat IIRC 'nur' 8-10% Wirkungsgradverbesserung gebracht.

=20

Ich habe gestern mal einen Blick auf meinen Gasheizkessel in=20 Niedertemperaturtechnik geworfen. Die Kesseltemperatur lag nach=20 Abschalten des Brenners bei 45 Grad. Bei laufendem Brenner wird das=20 Abgasrohr nur handwarm. Kurz vor Anlaufen des Brenners ist das Abgasrohr=20 fast auf Raumtemperatur abgek=FChlt. Da kann nicht viel Kesselw=E4rme durch= =20 den Schornstein gehen.

=20

Na ja, 25% auch bei modernen Anlagen. Das ist viel!

=20

Das mit dem Schwall Hei=DFwasser ist auch bei meiner Anlage der Fall, da=20 die Kesseltemperatur zum Heizen des Brauchwassers auf 75-80 Grad=20 hochgeht (Solltemperatur Brauchwasser 65 Grad). Da aber mein Heizkessel=20 recht klein ist (20kW W=E4rmeleistung), merkt man diesen Schwall nicht=20 besonders. Im Normalfall nehme ich den gar nicht wahr. Mag auch daran=20 liegen, da=DF das Brauchwasser nur selten nachgeheizt wird. Interessant=20 ist aber, da=DF w=E4hrend der Brauchwasserheizung das Abgasrohr wesentlich= =20 hei=DFer ist als im Heizfall, was ja bei Kesseltemperaturen von 70-80 Grad= =20 auch logisch ist. Also deutlich gr=F6=DFere Verluste.

Bei Deinen alten =D6lbrennern mag die Technik ja durchaus Vorteile=20 bringen, vor allem auch beim Schadstoffaussto=DF. Aber bis zu 50%=20 Einsparung leuchten mir auch da nicht ein. Auch nicht, wenn der=20 Heizkessel deutlich =FCberdimensioniert ist.

- Heinz

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Heinz Saathoff

Moin J=F6rg,

Ihr habt daf=FCr aber wohl nicht den Brauchwasserspeicher genutzt? Bei=20 W=E4rmepumpen wird ja meist ein separater gro=DFer Speicher mit niedriger= =20 Temperatur genutzt. Wenn die Speichertemperatur hoch genug w=E4re,=20 br=E4uchte man ja keine W=E4rmepumpe mehr.

Wird hier in den Medien auch h=E4ufig als Alternative zu =D6l/Gas erw=E4hnt= .=20 Brauchst aber einen Speicher f=FCr das Holz (oder Holzpellets). Und die=20 Asche mu=DF entsorgt werden.

- Heinz

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Heinz Saathoff

Sinn macht das in meinen Augen nur in Verbindung mit Solarwärme, also der Pufferspeicher wird in der Übergangszeit solar gespeist und natürlich auch im Winter wenn die Sonne scheint zum Teil. Ansonsten würde ich deine Bedenken teilen. MfG Matthias

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Matthias Frank

Bei Pelletheizung wird das allerdings meines Wissens immer so gemacht, da diese viel träger sind als Gas. MfG Matthias

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Matthias Frank

Matthias Frank schrieb...

Pellets sind ja auch Feststoffe, die erst mal entz=FCndet werden wollen.=20 Das dauert dann etwas l=E4nger. Abschalten geht wohl auch nicht,=20 Restbrennstoff mu=DF wohl ausbrennen(?).

- Heinz

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Heinz Saathoff

Heinz Saathoff schrieb:

Ich denke der Punkt könnte der sein, das man nicht immer den gesamten Kreislauf mit voller Leistung aufheizen muß. Es wird ja doch gewissermassen die heisse Brühe sofort ab- gegeben. Dann bleibt genug Zeit langsam bedarfsgerecht nach zu regeln.

Matthias

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Matthias D.

Heinz Saathoff posted:

Ich habe so was Ähnliches mal bei einem Münchener Reitstall (mit Reiterheim und Wohntrakt) gesehen. Dort wird der Pferdemist (und die Einstreu!) pelletiert und verfeuert.

Rentabel ist das ganze aber nur, weil die Kosten für die Entsorgung des Pferdemists entfallen.

Gruss, Werner

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Werner Jakobi

Moin Heinz,

Warmwasser hatte einen eigenen Speicher. Man haette es kombinieren koennen, das haette Platz gespart, aber mehr Montage und Materialkosten erfordert. So blieb das getrennt. Die Speichertemperatur der grossen Heizwasserspeicher sank bei Betrieb so langsam, dass die Waermepumpe in den kaeltesten Nachtstunden nicht laufen musste. Das ist es, was am Ende netto Energie sparte. Solange man 'mit dem Wetter' denkt und die Nachtabsenkung entsprechend programmiert.

Das Holz liegt in einem huebschen Stapel entlang der Einfahrt und regelmaessig wird ein ueberdachter Vorrat davon aufgefuellt. Die Pellets fuer den anderen Ofen liegen gesackt und ueberdacht auf einem Stapel. Eine Tonne braucht gerade mal 2-3 Quadratmeter Stellflaeche und das reicht durch den Winter. Asche faellt wenig an, vielleicht 30-40 Liter pro kaltem Monat. Manchmal nehmen wir sie, um den Saeuregehalt der Beete zu regulieren und dafuer braucht man eher mehr als anfaellt.

Knochenarbeit ist das ganze aber. Spalten, schleppen usw. Haelt jedoch fit, man spart sich die Mitgliedschaftsgebuehr in einem Fitness Club.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Speicherraum ist bei Ölheizungen schon vorhanden und Asche in die "Aschentonne" ;-)

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Stefan Lörchner

Halt! Bei Pellets und Hackschnitzel läuft die Verbrennung in einem kontinuierlichen Prozess, also genau das, was die meisten Öl-/Gaskessel immer noch nicht können. Etwas träger mag sein, spielt aber keine Rolle, wenn richtig gebaut worden ist.

Einen Pufferspeicher braucht man nur bei Scheitholzheizung! Denn da wird einmal am Tag der Kessel mit Holz befüllt, brennt dann anfangs sehr leistungsstark und diese Wärme muss abgeführt werden, man kann ja den Brennraum nicht einfach aufmachen und wieder ein paar Holzscheite rausholen. Deshalb ist ein Puffer hier Vorschrift!

Ein Puffer ist jedoch immer empfehlenswert, wenn Platz vorhanden, z.B. für Solarthermie. Dann kann im Sommer die Heizung komplett aus bleiben, denn der Speicher überbrückt ein paar Regentage.

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Stefan Lörchner

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