Viskositäten

Am Sun, 3 Sep 2006 12:16:49 +0200 schrieb Kai Doerner:

formatting link
Gefunden über Google mit Suchwörtern: Viskosität und Honig

Ciao CHRiSTiAN.

Reply to
Christian Küken
Loading thread data ...

Christian Küken schrieb:

Blöd nur, dass ausgerechnet die Viskosität von Honig falsch angegeben ist, da beim Abschreiben aus 10^4 plötzlich 104 mPas wurden, was man auch beim Vergleich mit anderen Quellen feststellen wird: Honig wird in der Regel mit 10000 mPas angegeben.

Hier weitere typische Werte bei 20°C:

Petroleum : 0,65 mPas Quecksilber: 1,5 mPas Traubensaft: 2-5 mPas Kaffeesahne: 10 mPas Sirup: 10000-100000 mPas Bitumen: 10^11 mPas Glas: 10^23 mPas

außerdem: Blut (37°C): 4-25 mPas Polymerschmelzen: 10^3-10^6 mPas

vb

Reply to
Volker Borst

Am Wed, 13 Sep 2006 18:46:30 +0200 schrieb frank paulsen:

z.B. mit einem Kugelfall Viskosimeter. Es wird die Zeit gemessen, die die Kugel braucht, um in einem Fluid eine bestimmte Strecke zu sinken.

formatting link
...irgendwo habe ich auch noch eine Zeichnung oder ein Bild von so nem Ding aus einem alten Praktikum.

Ciao CHRiSTiAN.

Reply to
Christian Küken

Und eine gaaaaanz große Stopuhr. :-)

Gruß, Nick

Reply to
Nick Müller

Am Wed, 13 Sep 2006 20:30:05 +0200 schrieb Christian Küken:

Nicht wirklich? Oder hat ein Dinosauerier mit der Messung begonnen? Und: Nein! Bitte keinen Streit darüber ob Glas überhaupt eine Flüssigkeit ist.

Reply to
Peter Niessen

Hallo Frank

Weiß ich leider auch nicht, aber man könnte einen Blick auf alte Kirchenfenster werfen. Von denen weiß man i.A. recht genau, wann sie hergestellt wurden und wie lange sie schon senkrecht stehen und man sieht die Verformung, die durch das Fließen des Glases entstanden ist sogar mit bloßem Auge.

Grüße Flo

Reply to
Florian Rist

Vorher schrieb Florian Rist:

Wenn ich als ingenieurfremder Mitleser etwas einwerfen darf: Das mit dem fließenden Glas scheint mir ein modernes Märchen zu sein; die ungleichen Wanddicken sind vielmehr auf die damaligen herstellungsprozesse zurückzuführen. Man bedenke, daß es damals noch kein auf Zinnschmelzen hergestelltes Glas oä. (Floatglas) gab, auch würde ein Fließen sofort etwa an optischen Gläsen bemerklich werden, was nicht der Fall ist.

Viele Grüße, Christian

Reply to
Christian Roessler

Am Wed, 13 Sep 2006 20:56:44 +0200 schrieb Peter Niessen:

Doch, wirklich.

??

Ciao CHRiSTiAN.

Reply to
Christian Küken

Am Wed, 13 Sep 2006 21:48:11 +0200 schrieb Christian Roessler:

So ist es. Ein wenig nachdenken müsste einem klarmachen das Kirchenfenster des Barock dann schon längst als Tropfen auf dem Kirchenboden gelandet wären. Trotzdem ist Glas im Zweifel eine Flüssigkeit.

Reply to
Peter Niessen

Am Wed, 13 Sep 2006 22:13:23 +0200 schrieb Christian Küken:

Warum Fragezeichen? Hast du mal nachgerechnet wie lange die Kugel brauchen würde?

Reply to
Peter Niessen

Hallo Christian

Klar, gab's damals enorme Fertigungstolleranzen, aber schau am ein geeignetes Fenster aus der Nähe an. Die kleinen Butzen sind alle unten dicker als oben. Wenn das Fertigungstolleranzen wären, hätte man betust alle Gläser in diese Orientierung einbauen müssen, das würde mich sehr wundern.

Möglicherweise fließen moderne Gläser weniger.

Grüße Flo

Reply to
Florian Rist

Hallo Peter

Nun, kaputtgegangen sind ja viele, aber wohl nicht auf diese Art.

Und im Web findet man Quellen, die Deine These stützen:

formatting link
Wenn sich mir mal wieder ein altes Kirchenfenster aus der Nähe zeigt schau ich das mal genauer an. Aber es scheint so, als hätte ich da böse geirrt:

formatting link

Kann man denn aus er Angabe 10^23 mPas abschätzen, um wie viel eine Scheibe in 500 Jahren unten dicker wird?

Grüße Flo

Reply to
Florian Rist

Moin,

Florian Rist schrub:

Schwer, dazu müsste man erst mal eine Idee entwickeln, wieso eine fließende Scheibe überhaupt unten dicker werden sollte. Um unten dicker zu werden, müsste das Glas dort ja gestaucht werden. Warum sollte es sich stauchen, anstatt einfach zu Beulen oder an sich einfach nur aus dem Rahmen zu fließen? Es ist ja nicht so, dass das Glas unten nirgends anders hin kann. In gleichem Sinne stellt sich die Frage, wieso es oben eigentlich dünner werden sollte. Hat die Glasscheibe etwa einen nicht-flüssigen Kern an dem das Glas herunterfließt?

Wenn, dann würde ich erwarten, dass eine fließende Scheibe irgendwann oben einen Spalt zwischen Scheibe und Fassung lässt und unten eine Beule wirft. Und selbst das nur unter der sehr großzügigen Annahme, dass die seitliche Befestigung ideal fest ist - was man von einer Bleifassung nicht sagen kann.

Übrigens gibt es 2000 Jahre alte Weingläser, die auch noch nicht wie Pfannkuchen aussehen.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Moin,

Christian Küken schrub:

Es ging um Glas, da fallen Stahlkugeln nicht so schnell drin herunter.

Ich würd's zu messen versuchen, indem ich ein Streifen auf Biegung belaste und messe, wie die Kraft bei gegebener gleicher Verformung nachlässt.

Oder den Glasstreifen eine Zeit lang auf Biegung belasten , dann entspannen und die statische Biegung im entspannten Zustand interferometrisch nachmessen. Der Rest ist das Rechnerei.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Hallo Roland

Hmm. Sagen wir mal wir stellen die Scheibe 100x100x10mm auf den Tisch und warten. Ich würde erwarten, die fließt unten auseinander. Müsste man mal mit einer Scheibe aus Honig probieren.

Wenn man die Scheibe ringsum festhält, scheint es mir plausibel, dass sie oben dünner wird und unten dicker. Aber das ist wohl alles sehr theoretisch...

Ja, ja ich sehe's ja ein, ist Blödsinn mit den fließenden Kirchenfenstern. Der Wikipedia Artikel legt das recht plausibel dar.

Grüße Flo

PS: Da gibt's doch an irgendeine Uni so ein Stück Pech, das da seit Hundertjahren hängt und von dem schon ein Tropfen abgetropft ist. Ich such mal einen Link. Diese Pech liegt wahrscheinlich so in der Gegen von Bitumen, und damit ist die Viskosität von Glas schlappe 10 Größenordnungen höher. Jetzt kann ich mir auch vorstellen, das man bei Glas nie was fließen sehen wird.

Reply to
Florian Rist
*Florian Rist* wrote on Wed, 06-09-13 23:40:

Ja wierum würdest Du die denn einbauen?

Oder anders: Nimm eine dünne Scheibe aus Glas oder einem niedriger schmelzenden Material ohne festen Schmelzpunkt, einen Thermoplast z.B. Stell' sie senkrecht in einen Ofen, so daß das Gewicht auf der Unterkante ruht. Schalte den Offen ein. Wenn es Dir gelingt, die Scheibe Scheibe bleiben zu lassen und sie untern dicker zu machen, hast Du einen Preis verdient. Und dann wiederhole das Experiment wenn auf der oberen Kante das Gewicht dutzender anderer gleicher Scheiben ruht.

Im Geburtshaus von Beethoven in Bonn sieht man etwas anderes: Die kleinen Scheiben sind alle stark gewölbt, unten mehr als oben. Das Bleinetz ist sichtbar verzerrt und im Rahmen klaffen oben Lücken. Das ist mit Fließen erklärbar.

Reply to
Axel Berger

frank paulsen schrieb:

Solch extrem hohe Viskositäten misst man mit Balkenbiegeviskosimetern.

vb

Reply to
Volker Borst

Am Wed, 13 Sep 2006 22:48:05 +0200 schrieb Peter Niessen:

Die Fragezeichen deshalb, weil ich Depp nicht gesehen hatte, dass sich Dein Posting auf Glas bezogen hat.

ROTFL

Tja, der Kugelfalltest kann bei Glas tatsächlich nur über zig Generationen bzw. Evolutionsstufen hinweg durchgeführt werden.

Ciao CHRiSTiAN.

Reply to
Christian Küken

Meßverfahren haben Grenzen.

Der Kugelfalltest wird sinnlos, wenn er zu Geschwindigkeiten führt, wie sie auch bei Kriechexperimenten an Festkörpern beobachtet werden.

Michael Dahms

Reply to
Michael Dahms

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.