Wie lassen sich Gewölbetheorien für Laien verstän dlicher machen?

Die ganze Spannbreite der Vernunft kam zum Einsatz. Blo=DF: wir wissen wenig, was da ablief. Schriftlich fixiert und durch Zeichnungen ist wenig. Manchmal mehr als man denkt. Sch=F6n w=E4re es ja, wenn man in diesem ganzen Material herumst=F6bern k=F6nnte, ohne irrsinnige Reisekosten und Unterbringung organisieren zu m=FCssen. Zeit hat jeder gleich viel: 24 Stunden pro Tag, abz=FCglich Reproduktionszeit.

Mathematik, wenn in Formeln geschrieben, besteht trotzdem aus S=E4tzen und ganzen Textabschnitten, die auf Formel heruntergek=FCrzt sind, weil Verh=E4ltnisse in Beziehung gesetzt werden. Die eigentliche Kunst besteht wohl darin, da=DF in einfachen Worten zu erkl=E4ren, so, da=DF es nachvollziehbar wird. Man kann sich dabei M=FChe geben, oder nicht. Statt vieler S=E4tze lassen sich Baumodelle aus Materialien gestalten, die das ganz einfach und sofort sichtbar machen, um was es geht.

Solches Zeug suche ich.

Es gab gen=FCgend Bereiche, die mir nicht nachvoll- ziehbar wurden. Ich schlug mich mit dem ikono- logischen Gehalt dieser Bauten herum, also woher bei ihm die Anst=F6=DFe kamen, warum er unbedingt Backsteine nahm mit Bewehrung in den Fugen. Wie er zu der Gestalt seiner Schalen kam, die eine Weiterf=FChrung des alten Betonschalenbaues waren.

Es gibt Laien, die Gew=F6lbe selber bauen wollen. Die wollen nat=FCrlich auch wissen, wie das zu konzipieren ist. Andere wollen diese Art der Bautechnik zumindest geistig nachvollziehen und bewundern Gew=F6lbe. Dann gibt es noch solche, die sich f=FCr alte Gew=F6lbe begeistern und sich Altbauten kaufen, um sie f=FCr sich zu restaurieren. Und viele andere Interessenten. Es gibt auch Leute, die unbedingt moderne Gew=F6lbe mauern wollen.

In den mediterranen L=E4ndern ist es nach wie vor =FCblich, Flachziegelschalen =FCber Kellern freihand zu mauern. eingefuchste Maurer machen das jeden Tag. Diese W=F6lbungen haben "keinen" Seitenschub und k=F6nnen an fast allen Stellen problemlos durchl=F6chert werden.

Die Frage ist bei allem, ob es Leute unter den Bauings gibt, die andere f=FCr Gew=F6lbe interessieren wollen und denen wirklich daran liegt, ihnen den Gew=F6lbebau zu erl=E4utern, um sie f=FCr diese Bautechnik noch st=E4rker zu begeistern. Dieste hatte zusammen mit seinem Freund Montanez diese Begeisterung f=FCr seine Schalen in den 1950er Jahren initiiert. Die Leute wollten dann unbedingt =FCber Wohnbauten, Kaufhallen, Tankstellen, Kirchen, usw. Ziegelschalen sehen.

Diese Leute fehlen in D. Du findest hier =FCberwiegend Leute, die abblocken, schlecht machen, Abwehrhaltungen erzeugen wollen, usw., anstatt die Leute daf=FCr zu begeistern. Ochsenkopf hat in Boston einen Kreis gegr=FCndet, der Bauversuche mit Flachziegeln unternahm. Daraus ging ein Projekt in London hervor, das wirklich ungew=F6hnlich ist.

Nur auf dieser Ebene sollte ein solches Thema wie Gew=F6lbe, Gew=F6lbetheorie, usw. durchdacht werden. Das Thema Gew=F6lbe mu=DF bei uns auf jeden Fall weitergebracht werden.

Es gibt daf=FCr auch andere Baustoffe wie Backstein und Beton. Alle Wege w=E4ren zu beschreiben und daf=FCr zu werben. K.L.

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Karl-Ludwig Diehl
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Karl-Ludwig Diehl schrieb:

... ...

Ein Gewölbe ohne Seitenschub, das musst Du mir mal zeigen.

Es ist ja ehrenwert sich mit historisch alten Baukonstruktionen auseinanderzusetzen. Das ist hier aber nicht der Punkt, Dein Oberthema lautet doch "Wie lassen sich Gewölbetheorien für Laien verständlicher machen". Nur hierzu hast Du kritische Anmerkungen bekommen, denn dieses Ansinnen hat mehrere Haken.

- Selbst unter den Ingenieuren ist der Kreis klein, der sich für "alte ...theorien" interessiert(warum wohl?).

- Unter den Laien wirst Du kaum noch einen finden, der sich für eine statische Theorie interessiert, denn schon die Architekten interessieren sich dafür letztendlich nicht, Statik ist ein Alptraum für sie. Frag mal die Bauherren ob sie die Statik für ihr Haus aufgehoben haben. Warum ist das so?

- Man kann die Wirkung von Kräften spüren, aber man kann sie nicht sehen, oder hast Du schon mal eine Kraft gesehen? Menschen sind in erster Linie Augenmenschen, was man nicht sehen kann, interessiert die Menschen erstmal nicht. Wohin gehen die gelangweilten Menschen? Natürlich in die Museen, weil dort schöne Bilder hängen. Hinschauen ist angenehm, Nachdenken tut den meisten weh. Ein Fahrrad wird gekauft, weil es schick aussschaut oder weil es leicht ist, aber wer intereessiert sich für die Spannungsspitzen im Fahrradrahmen, wo sich demnächst vielleicht ein Bruch einstellt?

Man muss lange üben, bis man sich einen Kraftfluss vorstellen kann, wobei man dann immer noch Überraschungen erlebt. Das ist nichts für Laien. Ich hatte mal ein Aha-Erlebnis mit Bühnentechnikern, die mussten Scheinwerfer an flach gespannten Seilen aufhängen, ich sollte ihnen (natürlich möglichst anschaulich u. ohne mathematische Gleichungen) erläutern, wie groß die Kräfte in den Seilen und den Verankerungspunkten werden. Selbst als ich ihnen die anschauliche Methode (Seileckkonstruktion) beigebracht hatte, haben sie mir nicht geglaubt, dass die Seilkräfte deutlich größer werden können, als die Gewichtskräfte der aufzuhängenden Scheinwerfer. Von mathematischen Gleichungen wollten sie natürlich überhaupt nichts mehr hören: "wir als Praktiker ...".

In Deinem Museum kannst Du ein Bild aufhängen und die Situation darstellen und schreiben "so ist es" (was dann hoffentlich auch richtig ist), mehr geht (ohne Geld) nicht. Wer wird sich die Mühe machen, ein Thema auszuarbeiten, für das er noch nicht einmal soziale Streicheleinheiten bekommt.

Mit Gruß Ernst Sauer

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Mit dem Finger vor Ort? Wir sollten einmal die Forschungen im fr=FChen 19.Jh. in Paris dazu bem=FChen. Die hatten sich lustige Versuchsanordnungen ausgedacht, um darauf zu kommen, da=DF "kein" Seitenschub entsteht. Die Ko- h=E4sion verhindert offensichtlich ein _sichtbares_ Verschieben. Was die Mathematik dazu erbringt, sagt dann etwas anderes. Die treibt aber auch lustige Sp=E4=DFe. Dieste sprach gerne dar=FCber.

Die Guastavinos hatten in NYC ihre Flachziegelschalen vielen Belastungsversuchen ausgesetzt, um sich ein Tabellenwerk anzulegen. Was alles dazu gerechnet wurde, l=E4=DFt sich nachvollziehbar machen. Auch, ob Zugelemente eingesetzt wurden und wo. Es haben sich die Pl=E4ne dieser Firma in vielen F=E4llen erhalten. Dein Wissen wollen setzt also die Bereitschaft der Besch=E4ftigung mit fr=FCheren Vorg=E4ngen voraus.

Es ist unehrenhaft, solche Gebiete brachliegen zu lassen, wenn sie leicht weitergebracht werden k=F6nnen.

Haken und =D6sen. Ich sehe nirgendwo ein Problem, das so gelagert ist, Ausk=FCnfte in einer Diskussion zu verweigern, wenn Fachwissen in der =F6ffentlichen Diskussion steht wie hier. Nat=FCrlich ist zu kl=E4ren, wie sich Gew=F6lbetheorien f=FCr Laien _verst=E4ndlicher_ machen lassen. Architekten sind dann Laien, da nicht vom Fach Bauingenieurwesen. Es gibt aber noch andere Laienspielgruppen.

So alt sind diese Theorien garnicht. Soviele Namen, die als Verfasser in Frage kommen, gibt es auch nicht. Dieses "Warum wohl?" ist keine Frage, die ich beantworten kann. Wenn es Bauings gibt, die eine solche Debatte verweigern, so sagt das ja nicht, da=DF alle so gelagert sind, nur der oder der. Die m=F6gen als Groupies Ablehnungsverhalten an den Tag legen. Es gibt auch Leute, die nur Aral tanken.

Das kannst Du nicht wissen. Den Neanderthaler w=FCrde auch niemand interessieren, wenn Arch=E4ologen sich nicht f=FCr Vor- und Fr=FChgeschichte begeistert h=E4tten, um Fr=FChmenschen aufzufinden. Da m=F6gen immer Zufalls- funde eine Rollen spielen. Inzwischen gibt es einen gro=DFen Kreis derjenigen, die das interessiert.

Nat=FCrlich kann man sie sichtbar machen und erkl=E4ren, wie der Kr=E4ftefl=FA=DF verl=E4uft. Bei jedem Ringer oder Gewichtheber wird das sichtbar.

Absurd. Das hat man schon bei vielen Themen behauptet. Es handelt sich um Ausgrenzungsdebatten. Die anderen sollen das nicht verstehen d=FCrfen. Aber das ist keine gute Haltung. Fr=FCher las man die christlichen Messen auf Latein, damit die Leser sie nur murmeln, aber eigentlich nicht verstanden. Das machte den Beruf des Priesters wichtiger, weil nur er ihnen alles erkl=E4ren konnte. Murmel, murmel... Mit math.Formel ist das genauso. Man kann sie wieder zur=FCckf=FChren auf den Wortw=F6rtlichen Gehalt, also erkl=E4ren, was da abl=E4uft.

Es gab auch immer Leute, die Ideen absprenstig machten, es k=F6nne zum Mond geflogen werden.

Ich habe erst einmal durch diesen Vorgang, ein Gew=F6lbemuseum besteht wirklich, deutlich gemacht, es kann so etwas existieren und in kleinen Schritten aufgebaut werden. Tats=E4chlich geht das. Jetzt hat sich ein erster Kreis gebildet, der die Gew=F6lbereihen unter der historischen Altstadt systematisch begehen will, um daraus mehr zu machen. Die gro=DFe Idee wird in kleinen vern=FCnftigen Schritten realisiert.

Nun. Es haben hier Leute eine Westerw=E4lder Tafel gegr=FCndet, zu denen Leute gehen, um sich Lebens- mittel kostenlos abzuholen, da inzwischen die Verh=E4ltnisse in D so sind, da=DF sich Armut immer st=E4rker verbreitet, andererseits gro=DFer Reichtum anderen rascher zuw=E4chst.

Also doppelt gemoppelte Gr=FC=DFe ! Welcher ist das Original? Welcher Gru=DF die Kopie? Aber Spa=DF beiseite:

Die Frage, wie sich Gew=F6lbetheorien f=FCr Laien verst=E4ndlicher machen lassen, hilft auch den Bauings selbst weiter. An dieser Frage kann nichts falsch sein.

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

Ernst Sauer schrieb vorher:

Ja, warum, deiner Meinung nach? Manche haben doch so eine Lebensphase, in der sie ihrem Gewerk mal ein bißchen auf den Grund gehen wollen - was dabei rauskam, wäre ja vielleicht auch für andere interessant. Die Leute befassen sich doch mit allem möglichem, u.a. Familiengeschichte, und stoßen dabei auf alte Baugeschichten und historische Orte und was weiß ich.. nicht daß das direkt was mit Statik zu tun hat, aber diese völlige prinzipielle Uninteressiertheit halte ich für ein Gerücht. Galileo und so'n Zeug hatte auch ein begeistertes Publikum.

Das könnte man aber doch gestenreich erläutern und evt. mit einem entsprechenden Modell oder einer Animation veranschaulichen. Und wenn dann noch paar Katastrophenanekdoten eingeflochten werden, werden die Leute ganz andächtig. Ja, Anschaulichmachen ist nicht ganz leicht, wenn man sonst eher abstrahiert, und das Abstraktionsniveau läßt sich Laien nicht komplett vermitteln, klar. Aber so ansatzweise erklären, worum und wie es geht, das müßte doch möglich sein. Auch bei Formeln.

Der, der sein Fahrrad eine Weile haben will und nicht gleich wegwerfen, auf alle Fälle!!

Gegen den jugendlichen Glauben an die eigene Unsterblichkeit hilft halt nur älter werden.

Bah, wo Publikum, da Interesse.

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Helga Schulz

Matthias Weingart schrieb vorher:

Das ist doch Barock, oder? Da wurde ja gewölbt noch und nöcher. Und es wurde, wie ich mal in einem Zeitungsartikel las, auch viel gepfuscht. Einiges soll eingestürzt sein, weil gar zu sehr gespart und gehuscht wurde. Das Geld reicht ja nie, und wenns noch für aufwendigen Stuck reichen muß, muß man halt am Trägermaterial sparen, denn das sieht man nicht und so lang der Bauherr lebt, wirds hoffentlich halten..

Wohl schon.

Ach, 95% scheint mir doch arg übertrieben. Aber Berichte und Bilder von eingestürzten Neubauten (ob früher, ob heute) wären auch mal interessant, so zum Vergleich mit den stehengebliebenen. (Vor vielleicht 30, 40 Jahren sah ich mal einen umgekippten(!) Rohbau in Italien. Der freitragende Balkon vorne raus war einfach zu übermäßig groß, das war klar aus dem Zustand, in dem sich das Haus befand. Fand ich schon beeindruckend.)

In Griechenland sah ich mal ein drei- bis dreieinhalbtausend Jahre altes Steinbrückchen. Das war noch aus der Megalithzeit, also zu der Zeit, als mit großen Steinklötzen hantiert wurde. Damals konnten sie noch keine Gewölbe und haben mit Kragsteinen Spitzbogen gebaut. Das Ding steht aber heute noch, als Fußgängerbrücke am Wanderweg, auch wenn die neue breite Brücke für die Autos vornedran verläuft. Wahrscheinlich steht das alte Ding auch noch, wenn die neue Brücke kaputt ist, wenn mans nicht mutwillig mit Gewalt abreißt.

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Helga Schulz

Helga Schulz schrieb:

... ...

Weil Ingenieure eher Leute sind, die nach vorne schauen, bzw. nach vorne schauen müssen.

Das beginnt doch schon im Studium. Architekten nehmen sich im Studium viel Zeit für Baugeschichte, die sie allerdings Architekturgeschichte nennen (warum wohl?). Ein Ingenieurstudent dagegen kann sich im Studium nicht lange mit der Vergangenheit beschäftigen, sonst ist er "weg vom Fenster". Das mag man ja beklagen, aber so ist es nun mal.

Dann machs doch mal und berichte hier.

Uninteressiertheit bei wem? Wenn jemand Interesse an alten statischen Theorien hat, dann möge er/sie sich damit beschäftigen. Und wenn er/sie Fragen hat, dann kann er sie hier stellen, ich und andere werden dann weiterhelfen.

Aber vorher etwas auf dem Tablett servieren, nö.

Wir wollen K.L. nicht den Spaß an der Freud nehmen, nur halte ich es für eine Illusion, dass sich Laien für statische Theorien interessieren. Mal ehrlich tust Du es, oder einer Deiner Berufskollegen?

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Der Satz trifft gut.

Der Witz ist, da=DF mehr Zeit darauf verschwendet wird, etwas abzuwehren, als sich auf eine sinnvolle Besch=E4ftigung mit der Entwicklung des eigenen Faches einzulassen.

Du hast also, um in der aufgebrachten Symbolik zu bleiben, 95% Abwehrorganisations- und Aufrecht- erhaltungszeit, dabei h=E4tte man die verbleibende Zeit von 5% des Zeiteinsatzes v=F6llig ohne Stre=DF f=FCr eine gute und ehrenhafte fachspezifische Auseinandersetzung einsetzen k=F6nnen. Stattdessen verd=F6st man diese 5% Zeit sinnlos, w=E4hrend in der Innerlichkeit die Einsicht bei den Leuten als Film vorbeizieht, es w=E4re wohl besser ge- wesen, diesen irren Zeitaufwand zur Abwehr guter Ans=E4tze nicht initiiert zu haben.

Verkehrte Welt. (Ich bin in der Lage das zu vertonen: d.h. kann ein Lied davon singen...)

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

Vorne wird bei solchen Leuten vielleicht wenig zu sehen sein. Wenn Du wirklich ehrlich bist, wirst Du nur sagen k=F6nnen, Du hast Angst, von der Entwicklung in der Vergangenheit beeinflu=DFt zu werden. Denkt man zu Ende, reduziert sich alles darauf, da=DF "wir alle nur 24 Stunden pro Tag arbeiten k=F6nnen". Diese Zeit teilt sich in Produktion und Reproduktion. Die Be- sch=E4ftigung eines Ingenieurs, der sich nicht aktiv an der Baugeschichtsschreibung in seinem Fachgebiet beteiligt, setzt sich also in der Zeit der Produktion nur f=FCr andere Themen ein. Da sagst Du, das sei das Neue. Okay, dagegen l=E4=DFt sich nichts sagen. Es bleibt aber die Reproduktionszeit. Und hier w=E4re dann also die Teilnahme an einer entspannten Debatte zu baugeschichtlichen Themen einfachst unterzubringen. Sogar Kurzvortr=E4ge eigener Provenienz k=F6nnten hier bei guten Ings leicht unterzubringen sein. Alle Berufsgruppen haben Vortragsvereine gebildet. Bei den Architekten gibt es sie zahlreich: BDA, Deutscher Werkbund, Bund der Baumeister, o.=E4. Es w=FCrde mich interessieren, was sich bei den Ingenieuren entfalten lie=DF.

Dort wird in der Regel auch sehr wenig gemacht.

Ich las Doktorarbeiten von Bauings, um mir klar zu machen, wieso "niemand" sich in D mit Dieste oder den Guastavinos besch=E4ftigt hatte. Ver=F6ffentlichungen dazu waren marginal, zu Dieste war das auf ganz wenige beil=E4ufige Bemerkungen reduziert irgendwo in der Fachpresse zu finden gewesen. Andererseits fand sich bei den Baugeschichtlern kein Arbeitsansatz, der mir den kunsthistorischen Zugang zu einer solchen Ingenieurbauweise und ihrer Formgebungsidee gegeben h=E4tte. Die Ikonologie zu dessen Werk, besser: Gesamtwerk, war kaum zu durchdenken. Ich hatte sehr viele Monate damit zugebracht, um dieses Wahrhaftigkeitsdenken, das mit Loos und den vielen Vorg=E4ngern aufgekommen war, auf diese unglaublich reduzierte Gestalt der Dieste- Bauten zu beziehen, weil es sehr pr=E4zise mit der fr=FChen Moderne zu tun hatte. Mit der Zeit erst wurde mir klar, wo Dieste vort=E4uscht und was an den Strukturen eigentlich Symbolik ist, usw. Ich fand einen umwerfenden guten Arbeits- ansatz. Dabei wurde mir der ganze Mist bewu=DFt, den ein Adolf Loos und viele anderen ausformu- liert hatten.

Es geht =FCberhaupt nicht um's Beklagen, sondern um einen guten neuen Ansatz zur Zusammenarbeit. Diese zu realisieren, findet im Zeitvolumen der Reproduktionszeit statt. So zu tun, als k=F6nne man nicht interessant freizeiten mit Fachkollegen, macht ja das Mitschreiben in dsa oder dsim zum Absurdum.

Werden sie weiterhelfen. Die Hilfestellung besteht u.U. in dem Satz, lapidar: Dazu will ich nix schreiben, das ist ja Vergangenheit. Ein Absurdum mehr. Da alles auf Freiwilligkeit beruht, freier Gestaltung der Reproduktionszeit, darf man auf die weitere seelische Disposition gespannt sein.

Also nur die belegten Br=F6tchen vom Teller angeln und danach meckern, was an ihnen besser sein k=F6nnte. So die reality-show hier vor Ort.

Ich habe den Eindruck, Du sprichst vom Sexualleben, aber Freizeit war eigentlich gemeint. Essen sollen andere Kochen. Seltsam. K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

Ernst Sauer schrieb vorher:

Ja gut, Geld verdienen und auf dem aktuellen Stand sein müssen wir alle, und Zeit ist immer knapp. Es könnte ja vielleicht aber sein, daß hier irgendwo jemand rumschwirrt, dem das Thema über den Weg gelaufen ist, weil er mit der Herrichtung eines denkmalgeschützten oder einfach alten Gebäudes befaßt war, und dem dazu was einfällt bzw. der dazu was loswerden möchte, ob Fragen oder Beobachtungen.

Kann ich Dir drei Sachen anbieten: über Musterzeichner, über Datenbankbau oder über die gescheiterte Suche nach einer plausiblen Modetheorie. Wüßte allerdings für keins eine passende NG.

Ja, das weiß ich auch nicht, die wird halt postuliert. Warum ungefähr kann ich mir schon vorstellen; schätzungsweise kommt es vom einzelkämpferischen Arbeiten, wenn man stets der oder die einzige mit seinem Fach ist. Dann fehlt der Anlaß zum Austausch, bei dem man auf solche Sachen zu sprechen käme. Ich war ganz froh, daß ich im letzten Jahr nach Jahren des einsamen Vor-Mich-Hinarbeitens im stillen Kämmerlein einen Arbeitskollegen im Zimmer sitzen hatte. Es ist manchmal schon gut, wenn man jemanden vollschwätzen kann, wenn man etwas begriffen hat - man verstehts dann selber besser und bringt es gleich in eine verständliche Form. Es den Kunden mitzuteilen, ist schwieriger, weil die viel weniger Hintergrundwissen haben und man es eine Stufe weiter aufbereiten muß; mit Leuten, die genau das gleiche machen, darüber zu reden, hilft meist auch nicht so arg viel, weil man sich da zu schnell wieder in Details verbeißt und die größere Linie verliert. So jedenfalls meine Erfahrung.

Ich _bin Laie_ in Architektur wie Statik. Ja, etwas interessiert mich statische Theorie schon, denn ich interessiere mich für Häuser, und wenn der Holzdielenboden über mir wackelt, weil Nachbars um den Tisch laufen, gibt mir das schon zu denken, wie es denn da mit der Statik bestellt sei.

Über meine Berufskollegen (Datenbänkler, Anwendungsentwickler) kann ich dazu nichts sagen, denn davon kenne ich zu wenige. Es geht aber das Gerücht, daß manche Häuser oder Wohnungen haben. So völlig außerhalb ihrer Welt kanns also auch nicht sein.
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Helga Schulz

Um das auf den Punkt zu bringen: wir arbeiten alle nur 24 Stunden am Tag. Diese Zeit ist ge- teilt in Produktion und Reproduktion. Das Thema, wie sich Gew=F6lbetheorien f=FCr Laien verst=E4ndlicher machen lassen, f=E4llt erst einmal in den Zeitbereich der Reproduktion. Das l=E4=DFt sich aus Spa=DF an der Freud durchdenken.

Wenn sich daraus ein konkreter Arbeitsanla=DF mit Finanzierung ergibt, l=E4=DFt es sich problemlos in den Zeittakt der Produktion holen. Die Frage ist dann, wenn man in einem so offenen Forum wie dsa schreibt, ob sich fairer Austauschformen ergeben sollen oder Leute darauf aus sind, gute Ideen zu klauen, die sich hier in Diskussionen entfalten.

Nun ist ja keiner von schlechten Gef=FChlen frei. Also wird man solche Ansinnen pauschal abwehren, da zu viel Unsicherheit herrscht. Es k=F6nnten sich aber auch solche Strukturen nach Vorne bringen lassen, die nur noch auf faire Zusam- menarbeit abzielen wollen.

Dann m=FC=DFten Diffamierungen sich automatisch herausfiltern lassen. Das sagt aber nicht, da=DF Ausgrenzungskampagnen damit gemeint sind.

Und gepflegter und konstruktiver Umgang in der Auseinandersetzungs- kultur das Ziel sein. Ich glaube immer an das Letztere.

K.L.

Reply to
Karl-Ludwig Diehl

Helga Schulz schrieb:

... ...

Damit interessiert Du Dich für die Standsicherheit einer Konstruktion aber noch nicht für eine ...theorie. Oder geht Dein Interesse so weit, dass Du wissen willst, wie man einen Holzbalken berechnet?

Wenn mich befreundete Architekten gebeten haben, mir mal eine Konstruktion anzuschauen, kam der Standardspruch "Du sollst ja nichts rechnen, Du sollst nur sagen, ob die Konstruktion hält". Noch deutlicher kann man seine Abneigung gegen ...theorien nicht ausdrücken.

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Am Mon, 28 Apr 2008 19:18:55 +0200 schrieb Ernst Sauer:

Ich denke schon, das so mancher Haüslebauer da nicht gänzlich uninteressiert ist. Zumindest soweit, das es für einen "Überschlag Pie mal Daumen" reicht. Wenn man auf einem alten Hof lebt, hat man mehr Nebengebaüde als einem manchmal lieb ist. Und zu tun hat man da sowieso; mal ne Decke auswechleln oder neu einziehen, eine Treppe bauen und so Sachen halt. Ohne Statik kann man nur schätzen und den alten Bestand als Vorbild nehmen. Das hält zwar garantiert, dürfte aber auch gnadenlos überdimensioniert sein. Ist nicht wirklich ein Problem, zu dick hält immer;-] Aber schön wärs manchmal schon, wenn man weiß um wieviel man wieder überdimensioniert hat. Ohne das ich deshalb gleich ein entsprechendes Studium absolvieren wollte.

Meiner Erfahrung nach kommt so eine Abneigung zustande, wenn der Stoff etwas unglücklich vermittelt wird. Heute habe ich an Sachen Spass, die ich auf der Schule von Herzen gehasst habe. Hat halt 20 Jahre gedauert, bis sich eine praktische Anwendung gefunden hat, damit kam dann auch das Interesse.

So gesehen kann ich mir schon vorstellen, das eine Einführung in den Gewölbebau (und die Hintergründe) ihre Liebhaber finden würde. Besonders, da ja viele Häuser noch Gewölbekeller haben.

Prabodh

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Prabodh C. Brendler

Moin,

Karl-Ludwig Diehl schrub:

IMO ist so ein Ausufern dieser Diskussion Folge davon, dass du nie wirklich geschrieben hast, was du wissen willst. Willst du einem Kunsthistoriker erzählen, warum Gewölbe damals so gebaut wurden? Willst du das selbe dem Hausbesitzer erklären, dessen Haus auf dem Gewölbe steht? Willst du diesem Hausbesitzer den kunsthistorischen Aspekt des Gewölbes erklären? Willst du eine Ausstellung eröffnen und Texte für die Besucher verfassen? Willst du dem Maurer der die Arbeit macht erzählen, warum er nicht mal eben diesen Stein mit der Hilti rausholen darf, obwohl da dann gut das Rohr durchpassen würde?

CU Rollo

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Roland Damm

Ernst Sauer schrieb vorher:

Ja gut, man fängt halt klein an, bei dem, was einem zuerst auffällt..

Schon. Vor allem unter dem Aspekt, was für Annahmen zu einer Formel führen (was wird berücksichtigt, was nicht) und in welchen Fällen man sie verwendet und in welchen nicht. Es wird vermutlich leicht zu durchschauende Standardfälle von Konstruktionsteilen geben, und komplizierte Fälle, wo man teils das, teils das berücksichtigen muß.

*LOL* Das wäre in meinem Bereich etwa "Du brauchst dir die vorhandenen Datensätze jetzt nicht anschauen, aber sag mal eben, wie lang die Datenmigration und -bereinigung geht".
Reply to
Helga Schulz

Prabodh C. Brendler schrieb:

Die Bauern in meiner Umgebung machen das auch und ich muss sagen, sie machen es recht gut. Sie wissen meist, bei welchen Spannweiten es kritisch wird. Die vertikalen Lasten bzw. Kräfte haben sie ganz gut im Griff, die horizontalen leider nicht.

Weil man rechnen kann, werden die Bauteile heute oft "ausgequetscht", d.h. rechnerisch voll ausgenutzt. Das ist häufig Unfug. Wie schnell erfährt ein Gebäude eine Umnutzung und dann ist man heilfroh, wenn man Spannungsreserven hat.

Da würde ich eher sagen, Schuster bleib bei Deinem Leisten.

Nimm einen gewöhnlichen Balken, wenn man den berechnen will, muss man zunächst die Lasten ermitteln, schon das ist eine Kunst für sich, denn man muss abschätzen, wie die darüber liegenden Bauteile die Lasten abtragen und dann das Gedöns (oder der Schmarrn) mit den Sicherheitskoeffizienten ...

... ...

Das wäre ein echte Aufgabe für die Volkshochschulen, früher gab es dort auch Mathematik, Physik und Technik. Heute haben aber unsere Damen die VHS voll im Griff, da gibt es "Entspannung und innere Ruhe ...", "Qigong ...", "Chakra- und Aura- ..", "Stressbewältigung - die innere Mitte finden" "Relax & Move mit Yoga" usw.

So ändern sich die Zeiten, beschäftige Dich lieber damit als mit Statik, sonst läuft Dir noch Deine Frau davon :-)

Mit Gruß Ernst Sauer

Reply to
Ernst Sauer

Warum so kompliziert. Es ist doch erkl=E4rt:

"Wie lassen sich Gew=F6lbetheorien f=FCr Laien verst=E4nd- licher machen?"

So lautet die einfache Frage.

Es ist bei dieser Frage v=F6llig verkehrt, bestimmte Absichten zu unterstellen, da es rein nachdenklich um "ein Heben ins Verst=E4ndnis" geht. Wenn Du so willst, wird nach einem didaktischen Modell der Vermittlung gesucht. Die Diskussion lohnt sich f=FCr jeden, eigentlich f=FCr den (Bau)ingenieur am ehesten, weil er sich selbst dabei klarmachen kann, da=DF sich selbst mathematisch kompliziert ausgedr=FCckte Verh=E4ltnisse so verbalisieren und anschaulich machen lassen, da=DF sie jeder versteht, den man damit erreichen will.

=C4hnlich wurde die Computerkultur so umgebaut, da=DF sie schlie=DFlich fast jedem nutzbarer wurde. Das steigerte die Nachfrage nach Computern, weil endlich eine Software vorhanden war, mit der sich umgehen lie=DF.

Der Gew=F6lbebau, um es auf den Punkt zu bringen, ist durch die Fachwelt so verklausuliert worden, da=DF eher eine Abschreckung eintrat, als da=DF man mit solchen Bauformen umgehen will. Besonders fiel mir das beim dem Kompliziertheitsmythos des Betonschalenbaus auf. Sehr viel Interessantes entstand dann lange Zeit nicht mehr.

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

Nein. Da liegt bei Dir als Statiker eindeutig ein Fehlurteil vor. Der Laie, hier Architekt, will in der Tat nicht "berechnen", sondern verstehen. Wenn du also interessantere Tragwerke erzeugen willst, mu=DFt du es so anschaulich machen, da=DF der Vorgang leicht und einfach mitvollzogen werden kann.

Die Mathematik l=E4=DFt sich auch wieder in die ur- spr=FCngliche Sprachkultur zur=FCckf=FChren. Da Berechnung auch Visualisierung von Kraftfl=FCssen durch zeichnerische Modelle ist, kann auch parallel dazu die Anschaulichkeit dazu dienen, mit einfachen Worten und visuellen Mitteln das Kr=E4fteflu=DFsystem einfach ins Ver- st=E4ndnis zu heben.

Ich sa=DF einmal ein New York in einem Gro=DFb=FCro, das einen ultramodernen Tower entwickelte. Das geht dann nur, wenn sich alle damit begeistern lassen, alles genau und einfach zu erl=E4utern, soda=DF jeder Entwicklungsschritt verst=E4ndlich bleibt, damit das Ideengut bei jedem Arbeitsbereich daran konstruktiv mitwachsen kann. Der Schl=FCssel zum Erfolg liegt hier in der ver- st=E4ndlichen Sprache, um selbst komplizierte Denk- inhalte in ein Verst=E4ndnis heben zu k=F6nnen. Das gilt f=FCr die Architekturtheorie genauso.

Theorie meint hier den Entwicklungsvorgang, der im Thema liegt, das durchdacht und bew=E4ltigt werden soll.

Der Laie tritt als Architekt und Bauherr auf, der Kreis l=E4=DFt sich beliebig ausbauen, nur dann, wenn didaktische Mittel dazu f=FChren, da=DF alle die Erl=E4uterung mitvollziehen d=FCrfen sollen.

Im Idealfall hast Du ein didaktisches Ver- fahren, da=DF zu Tragwerken f=FChrt, die durch diesen Anreiz, sie immer besser zu erkl=E4ren, spannender werden. Das Bauingenieurwesen wird dadurch baukonstruktiv interessanter, weil eine Nachfrage nach h=F6herer Qualit=E4t der Tragwerkskultur entsteht. K.L.

Reply to
Karl-Ludwig Diehl

Das liegt der Hase begraben. =DCber diesen toten Punkt m=FCssen wir kommen, damit es interessanter wird, gute Tragwerke errichten zu wollen.

Ansonsten vergr=E4bt sich das Tragwerksplanen selbst und das Bauen erscheint langweilig und jedem von dieser Langweile Betroffenen uninteressant. G=E4hn, wozu noch aufregende Tragwerke, nach dem Motto: "Irgendwann bricht sowieso wieder Krieg aus und alles st=FCrzt in sich zusammen!"

K.L.

Reply to
Karl-Ludwig Diehl

Hi Ernst, Du siehst das falsch. Es hei=DFt dann:

W=F6lben gibt: "Entspannung und innere Ruhe..." "Qigong" schafft erst durch W=F6lben die richtige Innerlichkeit... "Das Chakra- und Aura-..." wird erst auf dem Scheitelpunkt einer selbstgew=F6lbten Kuppel vollst=E4ndig erlebbar. "Stressbew=E4ltigung - die innere Mitte finden" gelingt umfassender, wenn man in der Mitte unter einer nach der Kettenlinie geformten Kuppel sitzt. "Relax & Move mit Yoga" wird erst in eingew=F6lbten Entspannungsr=E4umen vollst=E4ndig wirksam.

Na bitte.... :-))) K.L.

Reply to
Karl-Ludwig Diehl
*Ernst Sauer* wrote on Tue, 08-04-29 14:55:

Du vergißt: Microsoft Word, Microsoft Excel, Microsoft Frontpage, Microsoft Gates-Mantras-Beten.

Grundlagen, programmübergreifende Generalisierungen (Textverarbeitung, Kalkulation) etc. Fehlanzeige.

Das Pushen genau eines einzigen kommerziellen Anbieters mit Steuergeldern ist Korruption pur, aber wen stört's?

Reply to
Axel Berger

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