Zusammenhang: Fussbodenheizung und Venenleiden

Am 13 Apr 2005 09:48:19 -0700 schrieb Andreas Fischer:

IMO ist da nichts dran. Im Sommer ist im Freien ja selbst oft bei uns und in tropischen Ländern fast immer der Boden wärmer als die Luft, und von überdurchscnittlich vielen Venenleiden der dortigen Einwohner ist mir noch nichts zu Ohren gekommen.

Der immer behauptete "natürliche" Zustand von Kälte unten und Wärme oben ist mitnichten natürlich, sondern gilt praktisch ausschließlich bei konventioneller Beheizung innerhalb von geschlossenen Wohnungen und ist somit ein Produkt der Zivilisation, an das wir uns bis heute kaum besonders genetisch angepasst haben dürften.

Tom Berger

Reply to
Tom Berger
Loading thread data ...

Hi Tom,

es ist tatsächlich so, dass zuviel Wärme von unten sowie von oben diverse physiologische Irritationen auslösen kann, Fußbodenheizung z.B. Verstopfung - Deckenheizung z.B. Kopfschmerzen.

Ein Vergleich mit tropischen Ländern ist etwas unexakt, da imo dort auch die Luft entsprechend warm ist, also sich der Körper ganz auf Wärmeabgabe einrichtet.

Das Problem ist imo nur dann gegeben, wenn physiologisch unspezifisch Wärme abgegeben werden muss, also nur über die untere oder obere Körperhälfte, und das natürlich angepasste Schema verlassen wird.

Tatsächlich war die Fussbodenheizung früher etwas problematisch, wegen der hohen Vorlaufemperaturen. Ein Energieeintrag muss auf 100 Watt pro Std. und m2 begrenzt sein (was schon recht viel ist), ansonsten geht nur die Kombination Fußbodenheizung mit Radiatoren in getrenntem Kreislauf, was bei entsprechend schlecht dämmender Altbausubstanz durchaus usus ist.

In diesem Falle dient die Fussbodenheizung haupt- sächlich zur Temperierung des Fußbodens.

Das macht man z.B. bei Altbauten aus Bruchstein, bei denen die Fassade erhalten werden soll, aber eine Innendämmung auch nicht erwünscht ist, oder ebenso eine sichtbare Struktur des Gemäuers von innen erwünscht.

Ich kenne gerade ein Beispiel aus Frankreich. Wohnfläche 170 m2, Heizungsanlage (Holz)

45 kW, also knapp 300 Watt/ m2.

Man merkt es etwas unangenehm ist die Vorlauftemperatur der Fussbodenheizung dort zu hoch eingestellt.

Gruß

Tobias

Reply to
tobias.knittel

Durch Planung IMHO vermeidbarer Ärger bei FB-Heizung:

- Zu wenig Heizkreise. Flur und Bad am selben Kreis ist nicht sinnvoll, insbesondere bei "falscher" Fluss- richtung.

- Zu lange oder ungleich lange Heizkreise. Mühsam beim Einstellen, ev. muss man sogar die Umwälzpumpe hochschalten.

- Keine Regelung, nur Stellung durch Aussentemperatur. Wind und Sonne werden dann nicht berücksichtigt und bei Temp- Wechseln stimmt die RT nicht gut.

- Knifflige Einstellung der einzelnen Kreise. Zusammenhang zwischen eingestelltem Wert, Heizleistung und deren Folgen auf die Zimmertemperatur unklar. Fazit: Klotzen statt kleckern, Nachrüsten wird teuer. Lieber auf Verdacht hier und da ein Temp-Fühler und ev. einige elektrische Ventile. Leider herrscht oft ein nicht nach- vollziehbarer Sparwahn, als ginge es ums persönliche Geld der Architeten/Installateurs/usw., dabei zahle doch ich...

Reply to
Rolf Bombach

Da sprechen aber jetzt sehr viele Probleme raus.

K=2EL.

Reply to
spaceoffice

Hallo zusammen,

ich möchte an dieser Stelle noch auf die Haltbarkeit einer Fußbodenheizung hinweisen. Ich spreche hierbei nicht nur die Werkstoffbedingte Haltbarkeit an, sondern auch die veränderliche oder dynamische Belastung aus Umbauarbeiten (die jeder von uns früher oder später mitmacht), Gewichtsverlagerung (z.B. Save, etc.) oder auch durch neusetzen einzelner Trennwände, die zusätzlich zu veränderten Raumvolumen führen. Hier liegt die konventionelle Heiztechnik mit Hilfe altbekannter Konvektoren im Vorteil. Sie lassen sich "mal eben" umlöten. Da ich jedoch nicht aus dem Baugewerbe komme, würde mich doch interessieren, welchen Belastungen eine Fußbodenheizung widerstehen muss/kann.

Mit freundlichen Grüßen

Björn Tersteegen

Reply to
Björn Tersteegen

Fu=DFbodenheizung

Haltbarkeit

einzelner

Ausserdem ist die Frage aufzuwerfen, was dann ist, wenn die Fu=DFbodenheizung =FCberaltert. Jan Selmer wies einmal auf ein denkmalgesch=FCtztes Haus hin (von Egon Eiermann), dessen Fu=DFbodenheizung nicht mehr funktioniert, aber dessen Fu=DFboden, denkmalgesch=FCtzt, eine Sanierung verhindert. Eine Erneuerung auch unabh=E4ngig vom Denkmalschutz d=FCrfte sehr aufwendig sein.

Wichtiger Aspekt.

Gute Frage.

K=2EL.

Reply to
spaceoffice

Du legst sinnvollerweise kein System für die Ewigkeit aus trotzdem sind die Standzeiten recht hoch, Umbauten stehen meist nach 20 oder mehr Jahren an, wenn sich die Nutzgewohnheiten stark ändern und angepaßt werden muß.

Zunächst hast Du immer die Möglichkeit mit Trockenbau zu arbeiten ohne den Bodenaufzustemmen. Mußt Du unbedingt Heizkereise teilen mußt Du den Estrich in diesen Bereichen erneueren. Derart umfangreiche Umbauten fallen in aller Regel mit Komplettsanierungen zusammen die einem Neuausbau gleichkommen.

Im Grunde hast Du natürlich recht damit, daß das unter Beibehaltung des Systems mit Radiatoren einfacher zu halten ist. Alltäglich ist die Situation nicht. Bist Du auf eine hohe Flexibilität angewiesen hast Du andere Ziele.Die Systeme mußt Du immer nach Deinem Bedarf auslegen. Ein Grund gegen die FBH weil in 30 Jahren eine Wand verschoben wird sehe ich ansonsten nicht.

So ganz flexibel ist eine FBH nicht, das wird keiner unterstellen. Das Problem sind aber nicht Umbauten oder Lasten, die im Übrigen vom Estrich und nicht vom Heizsystem aufgenommen werden. Abstriche machst Du bei der Wahl der Böden. So ist z.B. eine schwimmende Verlegung kaum zu empfehlen, Beläge müssen verklebt sein. Die FBH muß auf den Belag ausgelegt sein, d.h. du legst Dich auf Fliesen Holz oder Textil fest. Natürlich kannst Du grundsätzlich das ungünstigste ansetzen, was aber dazu führt daß das System im anderen Fall überdimensioniert ist und falsch ausgelegte Systeme benötigen mehr Energie.

Bei einem Radiatorensystem sind die Systeme bezüglich ihrer Wirtschaftlichkeit eingeschränkt. Meist kennen solche Systeme vor allem wenn älteren Datums nur zwei Betriebszustände on und off. Das Wasser was zum HK soll muß auf eine Vorlauftemperatur von 55 - 75° aufgeheizt werden. Viel Fläche gibt es dort nicht und der HK wird mit dieser Temperatur beliefert egal ob er wenig oder viel aufgedreht ist, die Menge ist nur weniger. Eine FBH fährt die gesamte Vorlauftemperatur runter und Werte von detulich unter

30° sind keine Seltenheit. Derart geringe Temperaturen lassen sich sehr einfach mit Wärmepumpen, Solarkollektoren oder eben Brennwerttechnik erreichen.

Nochmal zum Gewicht eines Saves. Hier ist die Tragfähigkeit des gewählten Estrichs maßgeben, nicht die FBH. Standardmäßig sind die Leitungen der FBH mit etwa 4,5cm Estrich (meist Fließestrich) überdeckt. Den Estrich gibt es je nach Einsatzzweck in verschiedenen Belastungsklassen. Wird es ganz heftig können die Leitungen direkt im Betonboden verlegt werden, was wir aktuell hier bei einer LKW-Werkstatt hatten.

Wie geschrieben, diskutieren läßt sich vieles, die Wahl des richtigen Systems hat viele Kriterien zu berücksichtigen. Schwierig wird es immer dann wenn dem eigene Präferenzen im Weg stehen.

Es würde keinen Sinn machen groß über eine FBH nachzudenken wenn der Nutzer große Teile der Wohnung nur selten nutzt weil er z.B. beruflich so gut wie nie zu hause ist. Selbst ein optimal arbeitendes System, daß nur dann funktioniert wenn es permanent läuft wird dann unwirtschaftlich. Umgekehrt ist es nicht sonderlich sinnvoll viele große Fensterflächen bodentief ausgelegt zu haben und davor Radiatoren zu setzen.

Ich selbst hatte bislang ein Radiatorensystem und seit ein paar Wochen ein System mit FBH. Vergleichbar ist es nicht, die Situation vorher war altes Gemäuer ohne jegliche Dämmung. Sowas läßt sich mit FBH nicht gut machen. Das Haus jetzt hat das dreifache Volumen. Nach den bisherigen Verbrachswerten rechne ich mit 50% der bisherigen Werte, was aber noch abzuwarten ist und die Werte vorläufig noch mit vorsicht zu genießen sind.

Gruß Adrian

Reply to
Adrian Herrmann

Fu=DFbodenheizung

Danke f=FCr den Hinweis. Ich habe 1980 in meiner Studienzeit angefangen Pl=E4ne f=FCr Fussbodenheizungen zu malen. Sehr viele sogar. F=FCr die alten S=E4cke die diese Zeiten noch kannten: Multibeton und die legend=E4ren Thermoval-Rohre mit dem L=F6tkolbenkleber. Alle die ich heute noch kenne laufen noch, Null Ausfall. Nur eine ist weg (Abriss des Hausteils).

Die Belastbarkeit bestimmt der Estrich. Ist wie beim Allohol: Wenn er bricht, wars zu viel.

Walter

Reply to
Walter

Walter schrieb:

[FBH]

Das mit dem Lötkolbenklebr mußt Du mir mal erklären. ;) Die FBH im Haus meiner Eltern ist wie der Rest der Hütte Bj. 1978 und zumindest die Ventilkästen von Multibeton. Was da für Rohre drin sind, weiß ich nicht im Detail, aber es ist ein opakweißes Plastik.

Zu dem Zeitpunkt war ich 5. Da habe ich sicher noch was anderes im Kopf gehabt als Heizungspläne schrubben... ;))

Verzeih' das späte Wiederaufnehmen des Threads, aber ich bin gerade erst wieder aus einer noch usenet-freien Zone nach Hause gekommen ( = Uni-Klinik).

Außer dem durchgerosteten Stockwerksverteiler bisher nur Kesselprobleme.

Viele Grüße,

Mathias

Reply to
Mathias Mildenberger

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.