Nachhaltigkeit und Verantwortung

Es war schon immer eine gute Strategie genügend Zeit in die Entwicklung und Ausarbeitung einer Idee in Wechselwirkung mit Experimenten zu investieren, ohne dass man unter grossem Druck steht, schon morgen mit einem fertigen Produkt zu glänzen, das kurz darauf seinen Glanz verliert, weil dieser in der Praxis des Alltags nicht standhält. In der heutigen Zeit, wo der Konkurrenzkampf sehr gross ist und Geld alles zählt, nicht mehr die Berufswahl, sondern die hirnrissige und oberflächlichliche Karriereplanung (man beachte aufmerksam die Inserate!) zur Hauptsache geworden ist und sogar absichtlich, zwecks Gewinnoptimierung, die Lebensdauer von technischen Produkten progressiv nach unten definiert wird, muss der Kunde, der zudem als wie weniger bezahlen will, den Preis für all diese Dummheiten bezahlen. Damit das nicht nur leere Worte sind, nenne ich zwei konkrete Beispiele:

Ein sonst sehr gutes Grundig-Videogerät, ein GV-560-HiFi, das ich seit neun Jahren zeitweise täglich für temporäre Aufnahmen im Einsatz habe, hat einen dummen Fehler, den man technisch nie beseitigen konnte. Man wechselte mal ein EPROM aus, trotzdem brachte es langfristig keine Besserung. Man schafft es immer wieder mit der Fernsteuerung des Grundig-TV-Gerätes M72-410-Reference/PIP den Videorecorder zu blockieren. Er nimmt in diesem Zustand nichts mehr auf und man kann nichts mehr bedienen, auch nicht direkt an der Gerätekonsole. Es gibt nur eine Möglichkeit einen Reset auszulösen, in dem man den Netzstecker kurz herauszieht und wieder hineinsteckt. Ich habe in der Zwischenzeit auf eine primitive Art das Problem gelöst: Eine Kartonklappe über dem IR-Sensor zur Abdeckung, wenn ich den Videorecorder für die Wiedergabe nicht brauche.

Ein anderer Fehler, den es ebenso wohl kaum gäbe, würde man mit genügend seriösem Einsatz Hard- und Software entwickeln: Kürzlich erzählte mir ein Kollege der ein Philips-TV-Gerät mit eingebautem Harddiskrecorder gekauft hat, dass man am Silvester keine Aufnahme programmieren kann, wenn die Aufnahme am Neujahrstag beendet werden soll. Ich sagte dann zu ihm mit ironischem Unterton, dass es vielleicht auch nicht funktioniert, wenn er am 29. Februar in einem Schaltjahr eine Sendung aufnehmen will. Weil es hier nicht eine wahnsinnig komplizierte Software ist, dürfte ein solcher Fehler schlichtweg nicht passieren. Passiert aber, wenn man dem Programmierer z.B. - überspitzt formuliert - sagt und ihm damit im übertragenen Sinne die Pistole auf die Brust setzt: "Wir haben für Dich eine Aufgabe und sie muss vorgestern erledigt sein!"

Heute reicht die Weitsicht von Vorgesetzten in der Industrie oft kaum bis zur berühmten Nasenspitze. Dass sich Vorgesetzte, die das lesen und sich angegriffen fühlen, herausreden wollen, dass sie selbst nicht anders können, weil sie von weiter oben und die wegen der Konkurrenz ebenfalls unter Druck stehen, ist leider ein bereits alter Hut, - Schnee von gestern. Mit dieser Haltung ändert sich nichts und kann weder entschuldigt noch einfach hingenommen werden!

Wer moechte sich dazu äussern? Selbsterlebtes? Beobachtungen? Einstellungen? Bitte sehr...

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer
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Hallo Thomas,

Thomas Schaerer schrieb:

Entwicklung

Das ist aber ein Problem welches schon viele Jahre so existiert. Es wird manchmal sogar mit voller Absicht nicht der vern=FCnftige, verl=E4=DFliche Weg gegangen, sondern abseits der Norm ein eigener, f=FCr die Anderen nicht nachvollziehbarer Weg. Ich sage meinen Mitarbeitern schon seit vielen Jahren, die Norm existeriert nur deshalb, damit die Hersteller den Grad der Abweichung ihrer Produkte von der Selben, exact angeben k=F6nnen.

Aktuel, d.H. gerade jetzt, =E4rgere ich mich wieder =FCber eine verlorene Stunde Zeit, weil der PC nicht in der Lage ist, den im Bios eingestellten EPP Mode f=FCr die Paralellschnittstelle einzuhalten. Statt dessen agiert er wie im SPP Mode. Nur habe ich das zeitraubend mal wieder herausmessen m=FCssen. Diese Schnittstelle ist uralt und trotzdem ist es f=FCr manche PC's ein Problem sich an diese Norm zu halten. Wenn's drinsteht im Bios, dann MU=DF es m.E. auch exact so ablaufen und nicht von PC zu PC beliebig sein. Ich verschwende manchmal mehr Zeit damit die Ursache eines, eigentlich gar nicht existieren d=FCrfenden Problems zu l=F6sen, als mich um die eigentliche Probleml=F6sung zu k=FCmmern. Die angeh=E4ngte Hardware ist zum Teil =FCber zehn Jahre alt, ausgereift und funktionssicher weshalb sie auch weiterhin eingesetzt wird. Mu=DF ich andauernd hinterher=E4ndern weil die Industrie sich nich einmal an ihre eigenen Vorgaben h=E4lt? Die wechseln ihre Produkte heute derart schnell, da=DF die Zeit zwischen Abgang vom Flie=DFband bis Eingang M=FClltonne nur noch einen Wimpernschlag lang dauert.=20 So, jetzt gehts mir etwas besser!

MfG Manfred Glahe

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Manfred Glahe

In article , Thomas Schaerer writes: |> Heute reicht die Weitsicht von Vorgesetzten in der Industrie oft kaum |> bis zur berühmten Nasenspitze. Dass sich Vorgesetzte, die das lesen und |> sich angegriffen fühlen, herausreden wollen, dass sie selbst nicht |> anders können, weil sie von weiter oben und die wegen der Konkurrenz |> ebenfalls unter Druck stehen, ist leider ein bereits alter Hut, - Schnee |> von gestern. Mit dieser Haltung ändert sich nichts und kann weder |> entschuldigt noch einfach hingenommen werden!

Ich würde "Damagement" nicht als exakt heutiges Problem sehen; es ist mindestens schon 10 Jahre aktuell.

Beispiel 1: Verkäufer sind generell so gut, daß sie von der Materie nichts verstehen müssen. Ein guter Verkäufer kann heute Banenen, morgen Windeln und übermorgen Mikrochips verkaufen. Für technische Fragen gibt es schließlich den FAE.

Der wiederum kostet nur, denn den Umsatz macht ja der Verkäufer. Drum steigt der auch auf -- während der FAE in schlechten Zeiten zwecks Kostensenkung sogar entlassen wird.

Beispiel 2: Ein nicht mehr existenter Hersteller von PLDs kam auf die Idee, daß man ja eigentlich eine Hardware Company sei. Flugs killte man die Softwareabteilung, um fürderhin die Entwicklungssoftware "outzusourcen". Dann kam die erste Version der externen Software und die Verkäufe brachen ein -- die neue Software schaffte es weder, Designs in die alten Chips in gleicher Güte zu fitten, noch den neuen Hoffnungsträger auch nur ansatzweise gut zu unterstützen.

Zwei Jahre später folgte die Kehrtwende: Man sei schließlich auch eine Softwarefirma -- und die Softwareabteilung wurde wieder re-instantiiert.

Beispiel 3: Ein "Gemischtwarenhändler" konzentriert sich auf seine "Kernkompetenzen" und stößt alle Konzernbereiche ab, die weniger als 7% zum Umsatz beitragen.

Dumm, daß dieser Umsatz aber konstantes Grundrauschen war. Ebenfalls dumm, daß durch diese Maßnahme auf einmal ein solides Bett von ca. 35% Grundrauschen fehlte.

Da die "Kernkompetenz" zunächst floppte, wäre der Hersteller kurze Zeit später schier hops gegangen. Und trotz einiger guter Quartale macht dieser Hersteller unterm Strich seither eines: Miese.

|> Wer moechte sich dazu äussern? Selbsterlebtes? Beobachtungen? |> Einstellungen? Bitte sehr...

Solange in Firmen *nur noch* BWLer und Juristen das Sagen haben, wird sich an den Problemen nichts ändern.

Oder, um es plakativ auszudrücken, früher beförderte man fähige Leute, gab ihnen Anreize und Aufstiegschancen. So war sichergestellt, daß auch in den höheren Chargen die Leute zumindest über notwendiges Wissen verfügten

*und* auch eine gewisse Loyalität zur Firma und ihren Produkten aufwiesen. Auch verfügte die Firma so intern über ein Know-How, welches sie gegenüber der Konkurrenz auszeichnete.

Heute feuert man diese Leute; Aufstiegschancen und/oder dicke Kohle gibt es nur für jene, die mit dem eigentlichen Wertschöpfungsprozeß ohnehin nie in Kontakt kamen. So richten sie ihren Blick auch nur auf das nächste Quartalsergebnis... Ob die für die kurzfristige Bilanzverschönerung ergriffenen Maßnahmen dazu führen, daß es mittelfristig überhaupt keine Bilanz mehr gibt, ist hierbei egal. Bis dahin hat sitzt der angeheuerte Manager längst als "erfolgreicher Sanierer" in einer anderen Firma.

Und Know-How wird bei Bedarf von freischaffenden Consultants eingekauft.

Immer daran denken: Dilbert ist *nicht* witzig. Dilbert ist Realsatire.

Rainer

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Rainer Buchty

Thomas Schaerer schrieb:

Hallo,

na ja, das sind Probleme die nur einmal in 8765 Stunden auftreten oder=20 in 24 von 35063 Stunden. Wenn der Recorder zu genau der richtigen Zeit aufnehmen soll braucht er=20 eine genaue interne Uhr, dazu nimmt er am besten die Zeit aus dem=20 Videotext, dann mu=DF man die Uhr nicht dauernd nachstellen wie die=20 bekanntermassen ungenauen Uhren im PC. Nur wird das Testen dadurch noch=20 aufwendiger, man mu=DF entweder f=FCr den Test auf eine vom Videotext=20 unabh=E4ngige Uhr umstellen k=F6nnen damit man den 31.12. 23:59:59 auch z= u=20 einer beliebigen anderen Zeit pr=FCfen kann. Oder man braucht einen=20 Testbildgenerator mit eigenem Videotext und beliebig einstellbarem Datum =

und Uhrzeit dazu. Bekanntlich sind ja auch Softwarefehler auch durch noch so viel Testen=20 nicht v=F6llig auszurotten. Wenn ein gut ausgetestetes Produkt einige Monate nach der Konkurrenz auf =

den Markt kommt, zu einem etwas h=F6heren Preis, kann es sich dann noch=20 einen gen=FCgend grossen Marktanteil sichern um zumindestens in die=20 Gewinnzone zu kommen? Von den K=E4ufern die mit dem schlechteren=20 Konkurrenzprodukt bereits reingefallen sind werden nur ganz wenige auch=20 noch das bessere Produkt zus=E4tzlich kaufen.

Bye

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Uwe Hercksen

Hi Rainer,

der ist gut, darf man den zitieren?

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Uwe,

Na wenn das so selten passiert, ist doch wirklich nicht tragisch, oder? Ausserdem gibt es da doch den Work-around: Silvester nimmt man auf bis

23:59:59 und startet Neujahr um 00:00:00 Uhr wieder den nächten Film. Das Ganze lässt sich fast nahtlos wieder zusammensetzen. Und das andere ist ja eher virtuell, weil bis zum nächsten Schaltjahr ist das Gerät doch ohnehin schon veraltet und durch ein neues ersetzt.

Man will es mir ja nie glauben, aber der beschriebene Fehler ist kein Softwarefehler, sondern einer in der Spezifikation. Wenn da nicht, dann in der Validierungsliste.

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Eigentlich meine diesen Zeitraum auch mit "heute", weil es ist jetzt etwa 15 Jahre her seit der Ostblock zusammengebrochen ist. Dann dauerte es halt ein paar Jahre bis der kurzsichtige Neokapitalismus auf Grund des fehlenden Gegengewichts sich etbalierte und die Blueten treiben kann. Heute steckt diese pefide Geisteskrankheit in der vollen Bluete und zwar an der Schwelle eines weiteren Durchbruchs den man ehrlicherweise Sozialdarinismus bezeichnen muss. Zum Kotzen!!!

Ich denke, es steckt System dahinter, dass genau solche Leute gefragt sind, die von der Materie keine Ahnung haben.

Genau aus diesem Grund ist ein Bekannter von mir von einer bekannten Elktrointsllationsfirma ausgestiegen, der es vom kleinen Elektromonteur bis zu einem der Chefs geschafft hatte. Es hat ihn je laenger je mehr angeschissen, dass Vollidioten der St.Galler Wirtschaftshochschule ihren Einfluss geltend gemacht haben. Er hat dann, obwohl schon ueber

50 Jahre alt , selbst eine Firma gegruendet und sorgt nun selbst fuer alles und er versteht wirklich was von dem was in seiner kleinen Firma mit aber doch immerhin etwa 30 Leuten geschieht.

Ja, das waren noch gute Zeiten, als ganzheitliches Denken ohne grosses Geschaaetz gelebt wurde. Heute gibt es darueber meist nur noch Blahblah.

Die querseinsteigenden Deppen von den Wirtschaft-Hochschulen.

Und der verdient dann einige Millionen pro Jahr...

Kriegt man beim ZDF: KnoffHoff :-)))

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

In article , Uwe Hercksen writes: |> na ja, das sind Probleme die nur einmal in 8765 Stunden auftreten oder=20 |> in 24 von 35063 Stunden.

Ist aber doch keine Entschuldigung. Das ist in diesem Fall ja kein Fehler, der in einem "burn-in" Test gefunden würde (solange wartet man nicht), sondern für diesen Fall findet lediglich stichprobenhaftes Testen statt. Der lautet (höchstwahrscheinlich) "klappt es, wenn man die Tagesgrenze überschreitet". Den Sonderfall, daß m+1=1 ist, hat man hier schlicht nicht überprüft.

Wie bei einer VHDL-Simulation. Was man nicht testet, wird nicht erkannt, bzw. bekommt ggf. in der Realität trotz (vorgeblich) korrekter Simulation doch noch Probleme.

|> Wenn der Recorder zu genau der richtigen Zeit aufnehmen soll braucht er=20 |> eine genaue interne Uhr, dazu nimmt er am besten die Zeit aus dem=20 |> Videotext, dann mu=DF man die Uhr nicht dauernd nachstellen wie die=20 |> bekanntermassen ungenauen Uhren im PC.

...oder man verwendet VPS, was ehedem mal eine sinnvolle Geschichte war.

Die Uhr hilft Dir nämlich auch nichts, wenn 20:15 ausgeschrieben ist, aber das Programm um 20:14:30 oder gar erst um 20:30 beginnt. Egal, wie genau sie geht.

Rainer

Reply to
Rainer Buchty

Nicht unbedingt, allerdings diejenigen die etwas vermehrt das Hirn einschalten, sind bereit etwas mehr fuer ein besseres Produkt zu bezahlen. Die grosse Masse ist das selbstverstaendlich nicht....

Ich nannte die Deppen der Wirtschaftshochschulen, es gibt aber noch ein Heer von Deppen, die fuer moeglichst wenig Geld maximal viel Leistung erwarten und die merken in ihrer geistigen Umnachtung nicht, dass sie Eigentore schiessen und das verwerfliche neokapitalistische menschenverachtende System sogar noch stuetzen.

Gruss Thomas

Reply to
Thomas Schaerer

In article , Thomas Schaerer writes: |> Eigentlich meine diesen Zeitraum auch mit "heute", weil es ist jetzt |> etwa 15 Jahre her seit der Ostblock zusammengebrochen ist. Dann |> dauerte es halt ein paar Jahre bis der kurzsichtige Neokapitalismus |> auf Grund des fehlenden Gegengewichts sich etbalierte und die Blueten |> treiben kann. Heute steckt diese pefide Geisteskrankheit in der vollen |> Bluete und zwar an der Schwelle eines weiteren Durchbruchs den man |> ehrlicherweise Sozialdarinismus bezeichnen muss. Zum Kotzen!!!

Ich frage mich nur, wie weit es gehen soll. Das System bricht ja gerade schon zusammen:

(1) Firmen entlassen Mitarbeiter zur Kostensenkung und stellen auch keine neuen Mitarbeiter ein (2) Kurzfristig sieht die Bilanz gut aus und man kann ggf. sogar mit den Preisen runter (Geiz ist geil). (3) Mittelfristig kauft keiner mehr was, denn wer keinen Job hat, hat auch kein/kaum Einkommen -- schon gar nicht für Luxus.

-> Betriebe arbeiten unwirtschaftlich, entlassen noch mehr Leute zur Kostensenkung

Wenn die Firma nur noch aus Sales, Marketing und der juristischen Abteilung (Patentkrieg) besteht, frage ich mich, welches Produkt da noch verkauft werden soll. Spätestens dann geht es nämlich den Jungs aus diesen Abteilungen auch an den Kragen, d.h. der "große Sanierer" wird auch sie entlassen.

Und wenn die Firma pleite ist, kommt der große Konkurrent, kauft sie auf wegen des Patentportfolios und schmeißt den Rest weg.

Somit setzt zwar zunächst ein gewisser Darwinismus ein, aber das Problem der fehlenden Kaufkraft im Volk bleibt. $MEGAMOLOCH, der sich n Firmen einverleibt hat, braucht eben nicht n-mal das Personal, sondern nur einen Bruchteil davon.

|> Ich denke, es steckt System dahinter, dass genau solche Leute gefragt |> sind, die von der Materie keine Ahnung haben.

Ja, aber wozu? Auf die kurzfristigen Gewinne folgt dann letztendlich der große Zusammenbruch. Bis dahin haben sicherlich einige ihre Schäfchen im Trockenen (vgl. Neuer Markt), aber die Masse verliert.

Ich persönlich sehe nicht, wieso es von Vorteil ist, wenn man kurzfristig Gewinne einfährt zu Lasten der Zukunft. So kann man beispielsweise eine Immobilie verkaufen und hat kurzfristig liquide Mittel -- oder ich halte sie und verlange eine adäquate Miete, die Unterhalt und einen Schnitt für mich ermöglicht, und habe so langfristig ein Einkommen.

Genau so verhalten sich aber die Firmen derzeit: Langfristig führt die gegenwärtige Verfahrensweise dazu, daß es kein Einkommen mehr gibt, weil sowohl die Mitarbeiter fehlen, die noch ein Produkt erstellen können, als auch die Abnehmer.

|> Ja, das waren noch gute Zeiten, als ganzheitliches Denken ohne grosses |> Geschaaetz gelebt wurde. Heute gibt es darueber meist nur noch |> Blahblah.

...das aber letztendlich zu nichts (gutem) führt.

|> Und der verdient dann einige Millionen pro Jahr...

...kann er aber auch nur noch, solange er was zu sanieren hat.

Und wie lebenswert ein Leben im "Millionärsghetto" ist, wenn draußen vor dem Tor der "Pöbel" -- sprich, die "wegsanierten" Arbeitnehmer -- steht, ist die andere Frage.

In dem Zusammenhang ganz passend: "Von Menschen gejagt" von Thomas R.P. Mielke, ein IMO sehr lesenswerter Scifi-Roman.

|> Kriegt man beim ZDF: KnoffHoff :-)))

Bezeichnende Sendung, übrigens. Die Abkehr von mehr oder minder soliden Wissenschaftsformaten hin zum, äh, "Sciencetainment" und Umwandlung von "Aus Forschung und Technik" in das eher laue "Abenteuer Forschung" läutete schon damals eine gewisse Trendwende ein.

Rainer

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Rainer Buchty

Rainer Buchty schrieb:

Hallo,

was dem Tester aber auch nicht weiterhilft, er braucht dann ja einen=20 Testbildgenerator der auch passende VPS Signale erzeugt.

Die Krux bleibt halt das Funktionen die f=FCr den Betrieb sinnvoll sind=20 wie z.B. VPS auch den Aufwand zum Auffinden und Beseitigen von m=F6gliche= n=20 Fehlern erh=F6hen.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen wrote in news: snipped-for-privacy@mew.uni-erlangen.de:

Mhh, also Testen sollte man Software immer besonders an Grenzwerten (wie z.B. ein Jahreswechsel). Und wenn seltene Eingangsgrössen auftreten, dann muss man diese eben simulieren! Eigentlich ne Grundregel (die, wie man am Y2K-Problem sah, wohl kaum jemand beachtet). Eigentlich spart man durch solche Tests sogar noch Zeit.

M.

Reply to
Matthias Weingart

Hi Rainer,

Eben, Dinos gibts nicht mehr, die Welt schon noch ;-)

Bei einer Immobilie rechnet sich das Speile ganz nebenbei selten (hoffentlich lesen meine Vermieter nicht mit :-) An dem Geschäft verdient in der Regel die Bank und die dazugehörende Bausparkasse, die dann auch den üblichen Schwachsinn unters Volk werfen...

Schau nach Brasilien und frag mal die Reichen, wie es sich lebt. Und dann überleg schnell, in welchem Viertel Du leben willst... Und dann los...

Marte

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Marte Schwarz

"Rainer Buchty" schrieb im Newsbeitrag news:d5a055$5vuf3$ snipped-for-privacy@sunsystem5.informatik.tu-muenchen.de...

Wir ziehen doch alle am gleichen Strick. Nur nicht immer in die selbe Richtung.

Auch das ist nur allzuoft falsch. Gute Entwickler sind nicht unbedingt gute Chefs. Aber ein paar brauchbare Gehaltserhöhungen sind selten falsch.

Wohl wahr.

;-) :-( ;-)

MfG Falk

Reply to
Falk Brunner

Robustheitstest gehören zur Softwareentwicklung eigentlich dazu. Dennoch sind Fehler wohl nie auszuschließen, zum Beispiel beim Pufferüberlauf oder beim Verlassen von Wertebereichen, etwa beim Versuch, die Zahl 33000 als 16bittige Integerzahl darzustellen. Solche Sachen sollten wenigstens aber die Laufzeitumgebungen der Programme als Fehler melden können. Tun sie das nicht, was häufiger der Fall zu sein scheint, hast du ein Problem.

Holger

Reply to
Holger Bruns

|> Robustheitstest gehören zur Softwareentwicklung eigentlich dazu. Dennoch |> sind Fehler wohl nie auszuschließen, zum Beispiel beim Pufferüberlauf |> oder beim Verlassen von Wertebereichen, etwa beim Versuch, die Zahl 33000 |> als 16bittige Integerzahl darzustellen. Solche Sachen sollten wenigstens |> aber die Laufzeitumgebungen der Programme als Fehler melden können. Tun |> sie das nicht, was häufiger der Fall zu sein scheint, hast du ein |> Problem.

Vorsicht: Gerade die Fehlermeldungen sind der ersten Ariane 5 zum Verhängnis geworden. Dabei wäre der Werteüberlauf zu der Zeit schon völlig egal gewesen. In C hätte es keiner gemerkt, aber es musst ja unbedingt das sichere ADA sein :-)

Auch in Windows wäre so manche Fehler-Dialogbox weniger ein Gewinn an Funktionalität. Ich habe schon betriebsrelevante Systeme gesehen, bei denen nix mehr ging, nur weil eine SMB-Fehlermeldung aktiv weggeklickt werden musste...

Reply to
Georg Acher

Ich habe mal einige Jahre in einem Software-Unternehmen gearbeitet. Hier prototypisch ein kurzes Szenario für eines der dortigen Projekte:

- Kunde winkt mit Auftrag (aka. fordert Angebot an)

- Kollege und ich führen Aufwandsabschätzung durch, unter Einbeziehung von Eventualitäten und Einrechnung von Sicherheitsfaktoren

- Abteilungsleiter macht daraus Angebot und geht damit zum Kunden

- Kunde markiert Herzanfall

- Kunde moniert unter Abgabe von röchelnden Geräuschen die eh schon extrem knapp bemessenen Aufwände von 25% fürs Testen und 10% für die Dokumentation

- Abteilungsleiter will von Kollegen und mir wissen, was das soll, dass da Testaufwand und Dokumentation zusätzlich drinstehen -- ein Entwickler solle doch schließlich schon während der Entwicklung testen und dokumentieren, was er da macht

- Abteilungsleiter fordert neue Aufwandsabschätzung ohne diese Aufwände an

- Abteilungsleiter macht daraus Angebot und geht damit wieder zum Kunden

- Auftragswert ist nun niedriger als bei der Konkurrenz

- unsere Firma bekommt den Zuschlag für den Auftrag

- diverse Kollegen (ich zum Glück nicht) entwickeln die Software

- tatsächlicher Entwicklungsaufwand inklusive Test und Dokumentation trifft ursprüngliche Abschätzung ziemlich genau -> Auftragswert überschritten

- Nachfolgeauftrag um Fertigstellung der Software zu ermöglichen

- Da entsprechend dem Auftrag anfangs Tests eingespart wurden und Fehler erst spät entdekt wurden, ist der Aufwand für deren Auffindung und Beseitigung größer, als bei frühzeitiger Entdeckung möglich ->

Gesamtkosten höher als ursprünglich abgeschätzt

- minderwertige Dokumentation

Das Hauptproblem hat man mit Kunden, die nicht _preiswert_, sondern _billig_ einkaufen wollen. Und mit Managern, die bei solchen Spielchen mitmachen, s.o.

Grüße,

Günther

Reply to
Günther Dietrich

Damit sind wir wieder bei unserem Oliver, der solchen Kunden gerne in den Allerwertesten tritt, versinnbildlicht. Zum Glück kann er sich das offenbar leisten. Mich wundert es immer wieder, wieso diese Kunden auf Qualitätssicherung verzichten. Denen könnte man doch glatt noch Grimms Märchen kompilieren und als Software verkaufen?

Holger

Reply to
Holger Bruns

Hallo Rainer,

"Rainer Buchty" schrieb im Newsbeitrag news:d5a055$5vuf3$ snipped-for-privacy@sunsystem5.informatik.tu-muenchen.de...

...

Aus meiner Sicht geibt es ein wesentliches Grundproblem, welches einen ganzen Rattenschwanz nach sich zieht:

Wir haben keine *richtigen* Unternehmer mehr, sondern bestenfalls sog. "Manager", meist aber nur noch Firmenverwalter mit einer Fehlsichtigkeit von -15dpt.

Die meinen immer, wenn ein Prozess nur gut genug beschrieben ist, hol ich mir mein Personal von einer Zeitarbeit und losgehts. Daß man auch für industrielle Fertigung Facharbeiter benötigt, ist plötzlich in Vergessenheit geraten. ...

... So werden wahllos Produkte z.B. nach Tschechien verlagert. Dort herrscht in den Elektronikfirmen allgemein eine sehr hohe Fluktuation und so kommt täglich mehr Murks dabei heraus. Dann werden die Tschechen in D ausgebildet (wir sind ja Kolping-Bildungs-Firma) und 1/2 Jahr später arbeiten sie für die Konkurrenz und schädigen diese :-) Nein noch schlimmer: Die Tschechen haben *ihrerseits* ihre Unterlieferanten z.B. in Bulgarien ... Ein Hoch auf die Qualität!

Genau. Und Müntefering hat ganz genau Recht!

Dilbert beschreibt akribisch genau die Realität (vielleicht etwas blau/weiß gestreift)

Gruß Klaus

(hier verzichte ich mal aus gutem Grund auf die Angabe meiner Internetadresse ;-))

Reply to
Klaus Wagner

Thomas Schaerer schrieb:

Dazu fällt mir dieser Beitrag von Nicolas Brentz ein, der vor kurzem in der d.s.i.e-NG stand. Für alle die ihn übersehen haben hier 'ne Wiederholung. Ich hätte mir fast schon so'n Teil zugelegt. Abgehalten hat mich bisher der fehlende DVBT-Tuner; der analoge ist ja in Kürze nur noch Verzierung.

Gruß Andreas

----------------------------------- Hallo,

da mir diese NGs schon sehr oft geholfen haben, hier eine Warnung und ein Bericht: NIEMALS einen DVD-HDD-Rekorder von Philips kaufen, insbesondere DVDR 520H.

Diese Gerät spinnt seit ich es habe. Ein typisches Beispiel von Time-to-Market-Schwachsinn:

1.) Innerhalb von zwei Monaten nach dem Kauf musste ich nun 2 (!) Firmware-Upgrade einspielen. 2.) Das Gerät erkennt in 1 von ca. 8 Fällen eine eingelegte DVD+R. Stecker rein und raus hilft am besten. 3.) Der Kabeltuner macht was im passt. Es ist tatsächlich nicht möglich, nachträglich einen Sender hinzuzufügen. Das Gerät muss komplett neu scannen, und ordnet dann alles anders und mit anderem Namen. Aufwand ca. 1,5 Std. (Wer baut diesen Schwachsinn? Der Fernseher meiner Oma kann das ohne Scheiß besser! Unverständlich.) 4.) Beim Programmieren von Aufnahmen stürzt das Gerät einfach ab, es geht gar nix mehr. Alle programmierten Aufnahmen sind verloren und müssen neu eingegeben werden. Aufwand manchmal bis 30 Minuten, allerdings stürzt bei erneuter Eingabe das Gerät gerne wieder ab. 5.) Nach einem Firmware-Upgrade, sowohl nach dem ersten als auch nach dem zweiten, sind alle TV-Sender verloren. Alles erneut einstellen, ca. wieder über eine Stunde. Dies habe ich mehrfach bei Philips reklamiert, das zweite Upgrade verhält sich genauso. Kritik wird dort einfach überhört. 6.) In zwei Extremfällen bis jetzt hat der Rekorder auf HDD den Ton um mehrere Sekunden zeitversetzt zum Bild aufgenommen. Komplette Aufnahmen unbrauchbar. 7.) Die Fernbedienung ist die pingeligste von allen die ich je in meinem Leben hatte. Sie muss haaaaaargenau auf das Gerät zeigen. Ist jeden Tag (!) bei der Bedienung extrem nervig. 8.) Die Tasten der Fernbedienung sind so eng, dass man Pause anstelle von Play erreicht. Und Kapitelsprung anstelle von langsam vorspulen. Man möchte ein paar Sekunden vorspulen, und befindet sich unversehens in einem ganz anderen Kapitel wieder. 9.) Nur als Anmerkung noch: Es ist auch noch das trägeste Gerät das ich je bedient habe. Nach dem Einschalten vergehen bis zu 10 Sekunden. Reaktion auf Tastendruck manchmal 5 Sekunden! Umschalten auf DVD ebenfalls zwischen 10 und 20 Sekunden. 10.) Ich bin mir sicher, noch zwanzig Kleinigkeiten vergessen zu haben.

Der Verkäufer riet mir damals schon zum Pioneer in derselben Preisklasse, aufgrund besserer Verarbeitung. Philips scheint das alles auch nach 10 Telefonaten mit der Hotline nicht zu interessieren. Ich werde kein Upgrade mehr Einspielen, wenn danach über eine Stunde erforderlich ist.

Hauptsache schnell was gebaut und noch schneller auf den Markt gebracht. Gut gemacht Philips wirklich. Gute (ursprünglich) deutsche Ingenieurskunst. Nie wieder Philips!!!! Sogar ich kaufe jetzt billig Japaner-Zeug!

Gruß, Nico

Reply to
Andreas Fecht

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