Abschaltspannung batterieversorgter Geraete

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Hallo!

Ich streite mich gerade (bzw. immer noch) mit der Fa. Vivanco herum, weil die eine Digi-Knipse unter die Leute gebracht hat, die "luxuriös" mit der Batteriespannung verfährt: Sie möchte drei AAA-Zellen, NiMH mag sie aber nicht, weil sie nämlich bei ca. 1,25 V Zellenspannung verkündet, jetzt den Betrieb einstellen zu wollen. Wenn ich mir Entladekennlinien (z. B. ) ansehe, dann würde ich denken, daß ein batterieversorgtes Gerät ca. 1,8 V/Zelle überleben und in der Gegend um 1,05 V/Zelle mal anfangen sollte, darüber nachzudenken, den Laden dicht zu machen.

Sicher gibt es für sowas aber Richtlinien und Empfehlungen - wieweit sollte ein Gerät Batterien "leerlutschen", und wo steht solches?

(Zugunsten der Hersteller möchte ich annehmen, daß Primärelemente wegen der Auslaufgefahr nicht "tiefentladen" werden sollten - welche Restspannung sollte man ihnen also belassen?)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz
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Hallo Ralf,

Solche Daten entnehmen wir beim Design immer den Datenblaettern der Batteriehersteller.

Eine Digitalkamera, die nicht mit NiMH laeuft, wuerde ich nicht kaufen. Am besten vorher im Web nach Berichten sehen, so hatte ich das vor Kauf einer Nikon gemacht. Mit Alkalines ist nach ein paar Bildern Schluss und die Lithium Zellen sind einfach zu teuer. Da bleibt fast nur NiMH.

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Joerg

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg schrieb:

Herrjeh! Ich meine popelige Standardzellen - alle Batteriehersteller dürften ein Interesse daran haben, die untereinander kompatibel zu halten, alle Hersteller haben damit auch keine Probleme, weil sie die gleiche "Chemie" verwenden. Also wird man ja wohl Zahlen und Regeln (IEEE, VDE, ISOwas-weiß-ich, IEC, ANSI ...) dafür geben. (Jeder Idiot weiß, wie man mit Batterien umgeht, aber für Schlipse und Rechtsverdreher braucht man auch noch Papier ...)

Haste nich' ma Zahlen?

Datt Ding gab's für'n Appel und 'n Ei, war eigentlich 'ne Zugabe zu 'nem Handyvertrag. Ich bin erst relativ spät auf die Idee gekommen, wegen des Zellenspannungsproblems die Garantie in Anspruch zu nehmen und hatte die Heißleine auch erst einmal telefonisch höflich gefragt, ob die nicht auch Akkus können sollte, weil: In der BA stand davon nix ...

Die meinten, daß ja, ließen abholen und schickten eine neue mit der gleichen Macke (naja, geringfügig niedrigere Abschaltspannung). Und bevor ich jetzt der Geschäftsleitung um die Ohren hau, daß sie einen Konstruktionsfehler unter die Leute gebracht haben, hätte ich mal gerne "Vorschriften", die das belegen.

(Das Unternehmen gibt es auch an der Börse - wenn ich mir die jüngere Firmengeschichte, die Kurshistorie und nicht zuletzt die "technische Kompetenz" ansehe, kann ich ein Engagement aber nicht direkt empfehlen. Mail an Heißleine geschickt: Kundennummer [aus der vorangegangenen Garantieabwicklung], Seriennummer der Knipse, etwas Text "... Konstruktionsfehler ... mal nachprüfen ... Austausch nicht sinnvoll ... bitte um Vorschläge ...", untergeschrieben: Name und Adresse, Telefonnummer.

Antwort der Heißleine:

"Sehr geehrter Herr Kusmierz,

Wir bedauern sehr, dass Ihnen Ihr neuer Artikel Anlass zur Beschwerde gibt.

Gerne bieten wir Ihnen an, die DC-4 bei Ihnen zu Hause abholen zu lassen.

Bitte teilen Sie uns hierzu die folgenden Daten mit:

- Seriennummer der Kamera: Diese finden Sie an der Unterseite der Kamera auf einem Aufkleber.

- eine kurze Fehlerbeschreibung

- Vor- und Nachname

- Straße

- Plz und Ort

- Tel. Nr.

Wir teilen Ihnen dann einen Termin für die Abholung mit. Gerne berücksichtigen wir auch Ihren Wunschtermin (Mo-Fr, mind. 4 Werktage nach der Mail)"

plus Fullquote unten.

Antwort von mir:

"Sehr geehrter Herr ********!

At 15:49 xx. 10. 2006, you wrote:

Textbausteine sind zweifellos nützlich, aber würde es Ihnen etwas ausmachen, die E-Mail-Nachricht, auf die Sie geantwortet haben, einfach einmal zu *lesen* und sie nicht nur sinnlos vollzuquoten?

Mit freundlichen Grüßen Ralf Kusmierz

Adresse: ..."

Antwort Heißleine:

"Sehr geehrter Herr Kusmierz,

Leider können wir Ihre Anfrage anhand der uns vorliegenden Informationen nicht so kompetent beantworten, wie wir es uns wünschen würden.

Wir bitten Sie daher, uns den Sachverhalt noch einmal kurz zu schildern.

Wichtig:

Bitte lassen immer den vorangegangenen Mailverkehr Ihrer Antwort angehängt, damit wir den Sachverhalt überblicken und umgehend bearbeiten können.

Vielen Dank für Ihre Mühe im Voraus."

Naja, habe ich denen die erste Mail mit kleinen Kommentaren nochmal geschickt:

"Ich sehe ein, daß es Vivanco nicht zumutbar ist, ein Ticketsystem zu verwenden und E-Mail-Zuschriften bis zur endgültigen Erledigungung zu speichern.

Gern hänge ich Ihnen deshalb noch einmal die ursprüngliche Nachricht an:

------------------------------------------------------------------- [...]

-------------------------------------------------------------------

[...] Falls Sie den Text einer E-Mail-Nachricht später evtl. noch einmal lesen möchten, könnte es sich notfalls empfehlen, ihn auszudrucken und wiederauffindbar abzuheften, solange Sie noch nicht über ein elektronisches Ablagesystem verfügen. [etc.]"

Wie lange kann man so einem Laden ein weiteres Überleben prognostizieren?)

Die ursprüngliche Mail war zunächst einige Wochen unbeantwortet geblieben - ich hatte sie an die Adresse geschickt, die auf dem Briefbogen stand. Dann hatte ich im Netz nachgesehen und festgestellt, daß sie zur "Investor Relations"-Abteilung gehörte - dort angerufen, meldete sich keiner, von der Zentrale zur Hotline durchverbunden wußte die auch nicht, warum die Mail unbeantwortet blieb; darauf hatte ich sie mit der Anmerkung über die Nicht-Weiterleitung nochmal mit obigem Resultat an die Heißleine geschickt. Ich glaube, ich kaufe mir eine Aktie von dem Schuppen und pinkel den Vorstand auf der HV an. Obwohl - Zeitverschwendung, sollen sich doch die "Deutschen Bahnen" mit denen rumärgern ...

Kann man so nicht sagen: Mit Alkalines geht die schon ganz ordentlich, und für RAM-Akkus wäre die hohe Abschaltspannung sogar relativ nützlich (fragt sich, ob sich das lohnt: "normale" Alkalines sind auch (ein paar Mal) aufladbar und _wesentlich_ billiger als RAM-Akkus, da kann man auch mal ein paar mehr mitschleppen). Bei "Handschuhfachknipsen" sind Akkus auch immer dann leer, wenn man sie braucht, da sind Trockenbatterien sogar besser.

Ja, heftig.

Das führt an der Frage etwas vorbei: Die Entladeschlußspannungen von NiXX und Alkalines sind ähnlich - wenn die Abschaltspannung zu hoch ist, schmeißt man auch noch leidlich volle Einmal-Batterien sinnlos weg. (Bei Digi-Cameras ist zu berücksichtigen, daß der Innenwiderstand von Trockenbatterien deutlich höher ist als der von Ni-Akkus, das relativiert die höhere Leerlaufspannung.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Hallo Ralf,

Ahem, dem ist nicht ganz so. Meinungen, ob die einzelnen Prisen von diesem oder jenem Gewuerz allerdings einen Unterschied machen, bleiben dem geneigten Leser ueberlassen. Tiger im Tank und so ;-)

Normungsgremien werden sich kaum damit befassen.

Hamwa:

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Sieh Dir mal Fig.2 im obigen Dokument an. Digitale Kameras ziehen oft locker einige hundert mA. Damit liegt man irgendwo bei der 3.9ohm Kurve. Wie man sieht, ist die nach einem Bruchteil der verfuegbaren Lebensdauer bei 1.2V angekommen, und das bei AA Zellen. AAA sind wohl entsprechend schwaecher. Das sollte doch eine ordentliche Diskussionsgrundlage sein.

Naja, ich kaufe solche Sachen genau wie Autos und Elektronik von namhaften japanischen Herstellern. Dann hat man (meist) seine Ruhe. Bis auf Kleinigkeiten wie unser Brother Multi-Function Drucker, der seine IP Adresse nur 3-4 Wochen behalten kann etc. Funktioniert aber sonst gut.

Eine digitale Kamera mit AAA aufzubauen, ist allerdings schon ein wenig haarstraeubend. Oft handelt es sich aber nur um ein zugekauftes Fernost Design, was Vertriebsfirmen weder selbst entwickelt haben noch fertigen.

Bei meiner nicht. 3-4 Bilder, dann erscheint "Lo-Bat". Mit NiMH kann man die ganze Speicherkarte voll fotographieren.

NiMH sind "haerter", wesentlich weniger Innenwiderstand. Daher sacken sie nicht schon beim Einschalten des LCD Bildschirms zusammen. Bis die unter 1V entladen sind, fliesst viel Wasser die Weser runter.

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Joerg

Ralf Kusmierz schrieb:

Naja, in DIN EN 60086 wirst du was dazu finden. Der entscheidende Teil liegt aber AFAIK nur als Entwurf vor.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Joerg schrieb:

Der war gut! Es gibt jede Menge Normen zu diesem Thema, aber für Ralfs Problem wird ihm eine NEMA, MARDUK oder MIL-Norm nichts bringen, IEC schon ehr. Letztlich bleibts aber wohl bei DIN EN 60086.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hallo Dieter,

Sagen die echt aus, wie die Entladungskurven mindestens zu sein haben und bis wie weit hinunter man entladen darf?

Wuerde mich irgendwie an die ZdV Schote erinnern "Ab 1.2m Wassertiefe hat der Soldat selbsttaetig und ohne Befehl mit Schwimmbewegungen zu beginnen" oder "Nehmen se de Dienstvorschrift, lesen se nach und denn fliejen se!"

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Joerg

Joerg schrieb:

Oh ja, selbst die zulässige Selbstentladung bei verschiedenen Lagerbedingungen ist da festgelegt, und wieviel G die Biester abkönnen müssen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hi Ralf,

sind die 1,25 V der Wert unter Last? Vielleicht verwendest Du ja Akkus mit zu hohem Innenwiderstand; versuch's mal mit eneloop - angegeben mit ca. 25mOhm!

Zumeist schweigen Hersteller in diesem Punkt lieber aus.

Peter

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Peter Bösche

Hallo!

Peter Bösche schrieb:

Bei GP und Sanyo steht's im Datenblatt. Varta ist sowieso ein dunkles Kapitel in Sachen Spezifikationen. Ich habe es auch mal nachgemessen. Die Werte werden tatsächlich nicht überschritten. Allerdings haben bereits AA--NiMH-Zellen meist 25mOhm. Lediglich mit NiCD bin ich bisher auf etwas weniger gekommen.

Marcel

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Marcel Müller

Hallo zusammen,

angegeben

25mOhm.

... aber nur mit ganz ausgewählten Batteriehaltern. Mit den üblichen Federkontakten kommt man nicht annähernd in solche Regionen, da geht der Innenwiderstand von nicht ganz kaputten Akkus unter dagegen.

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Dieter,

Wow. Also ist bei Euch dann doch fast alles genormt. Batterien, Klopapierdurchmesser und Abrollrichtung, Ostereiergroessen... :-)

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Joerg

Joerg schrieb:

Neee, Eigentor! Das steht in der NEMA C18.3 (oder so), nicht in der DIN EN.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Dieter,

M.W. aber nur, was die Sicherheit von Lithium Zellen angeht. Nicht die Leistungsdaten, die Ralf wissen moechte.

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Joerg

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begin quoting, "Peter Bösche" schrieb:

Das war ohne Last gemessen.

Die (meine) brachten am Stromeingang meines Schätzeisens mehr als 10_A Kurzschlußstrom - sollte dicke ausreichen.

Ich bin davon überzeugt, daß es nicht an den Zellen liegt.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg schrieb:

Leuchtet Dir das nicht ein, daß es für alle Beteiligten sinnvoll ist, Batterieeigenschaften zu normieren?

Ein seriöser Hersteller wird sich darum bemühen, daß sein Gerät mit vorhandenen Batterien funktioniert. *Ohne* Normen muß er dann entweder Abstriche bei den voraussetzbaren Batterieeigenschaften hinnehmen oder bestimmte spezielle, womöglich spezifische Batterien vorschreiben - nun neigt der gemeine Kunde aber dazu, Geräte für Standardbatterien solchen mit teuren und seltenen Spezialbatterien vorzuziehen.

Die Batteriehersteller wiederum wollen, daß ihre Produkte nicht durch Geräteherstellerempfehlungen ausgeschlossen werden. Im eigenen Interesse stellen sie daher "normgerechte" Standardbatterien her, damit der Kunde nicht zu Fremdprodukten greift.

Der Kunde wiederum weiß den Wettbewerb der Anbieter kompatibler Batterien zu schätzen.

Ich sehe wirklich keinen Grund, sich darüber zu mokieren.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Hallo Ralf,

Ist eigentlich eher so wie das Verhaeltnis Reifen- zu Autohersteller. Jeder Zulieferer, ob das nun der Reifenhersteller oder der Batteriehersteller ist, muss um die Gunst der Endkunden buhlen. Also muessen seine Produkte besser oder billiger sein als die der Konkurrenz. Oder man muss bessere Werbung machen, Tiger im Tank und so ;-)

Man kann das bei Batterien ganz gut sehen, Norm hin oder her. Es gibt welche, die halten echt laenger als andere. Dann wiederum welche, die seltener auslaufen. Fuer wiederum andere wird die Werbetrommel erheblich strapaziert (z.B. Energizer Hase, falls Ihr den auch seht). Das geht auch ohne Norm, der Markt regelt solche Dinge.

Anders sieht das bei Sicherheitsaspekten aus, wo Normen sehr sinnvoll sein koennen (aber nicht immer sind). Kurzschlussverhalten, Chemie, Umweltvertraeglichkeit, solche Dinge muessen manchmal vorgeschrieben werden, damit sich die Hersteller auch dran halten.

Kompatibel? Bei 9V Batterien z.B. gibt es welche, die hohe Entladestroeme gut packen und andere, die dann zuwenig Gesamtkapazitaet aufweisen. Bei Akkus ist der Unterschied noch erheblich staerker. Das weiss ich aus erster Hand, denn ich musste in unserer Kirche das Problem der leergehenden Batterien fuer Drahtlosmikrofone loesen. Rayovac schaffte es bis zum Anfang der Bibelstunde nach der ersten Messe, Varta schaffte es (fast) die ganze Bibelstunde durch und mit Ansmann kommen wir immer bis ans Ende der Bibelstunde. Man kann Fabrikate mit 150mAh,

180mAh und 250mAh kaufen. Wie ist das denn kompatibel?

Nicht mokiert. Gewundert.

Reply to
Joerg

Joerg schrieb:

Bei den 9V-Blöcken ist aber auch gar nix kompatibel, die Biester gibts mit 6, 7, und 8-Zellen. Gut designte Geräte haben mit den

6-Zellern kein Problem, würden aber 8-Zeller so leersaugen, dass eine Zelle umgepolt wird.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hallo Dieter,

Die Groessen sind auch nicht so ganz einheitlich. Zum Beispiel gingen die Ansmann Versionen in manche Sachen einfach nicht rein.

Reply to
Joerg

Hi,

10A wären bei 1,2V nur 120mOhm. Das ist wäre viel zu viel. Ein guter Akku muss mindestens 30A Kurzschlussstrom schaffen.

Michael

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Michael Rübig

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