Auf dem Stand von teilweise vor 20 Jahren, weil den Unis die guten Leute und Mittel fehlen.
Schau Dir mal an, mit was für einem Etat die US-Unis klotzen, und im Vergleich dazu den in .de. Hinzu kommt, dass man in den USA auf Unfug wie eine Habilitation verzichtet.
Deshalb nützt Jugendwahn genauso wenig wie das Einstellen alter erfahrener Ing., solange wie letztere sich nicht ständig selber fortgebildet haben. Nur sind diese garantiert nicht arbeitslos ...
Gruß Oliver
P.s.: Schau doch mal hier ins Forum oder bei d.s.e., was für Themen eine Rolle spielen. Das meiste ist "wie nutze ich ein Aldi-BlaRatzFatz zusammen mit einem Lidl-Kabel", um es mal überspitzt darzustellen. Reine Anwendung, keine Entwicklung.
Ich hab' schon mehr als einmal eine EMail erhalten mit dem Tenor "Da ja sowieso niemand anders antworten wird, schreib ich Dir meine Frage gleich direkt ..."
Vielleicht beruhigt es dich wenn ich dir sage das wir letztens einen Programmierer eingestellt haben der schon 60 ist. Und das haben wir nicht aus Mitleid getan sondern weil er von allen die sich vorgestellt haben mit Abstand der beste war.
Ich muss sogar sagen das ich in diesem Bereich grosse Bedenken haette jemanden zu nehmen der zu jung ist, einfach deshalb weil der die ganze Computerentwicklung nicht mitgemacht hat. Wenn man glaubt Computer waren schon immer mit Winbloed gesegnet dann nimmt man zuviele Probleme als gegeben hin. Zumindest in der Messtechnik/Steuerungstechnik ist das kontraproduktiv.
Das wundert mich jetzt aber. Ich hab eher den Eindruck das die Anzeigen von Leuten geschrieben werden die einfach nur unwissend sind.
Was gibt es da zu drohen? Man muss da nur die Wahrheit sagen, naemlich das man den Job nimmt weil 1200Euro mehr ist als das Arbeitslosengeld, man aber nicht aufhoeren wird sich nach einem besseren Job umzusehen. Dann kann er sich ueberlegen ob er nach drei Monaten mit einem halben Projekt dastehen will...
Ja. Du hast ja so recht, aber jede Medallie hat zwei Seiten. ...
LS? Das Phoenix Gatter doch noch nicht! ;-)
Natürlich nur ganz bestimmte Produkte und nur mit den Tools die ohnehin da sind, nach 1 Woche einarbeiten wollen wir Ergebnisse und >2k? p.M. sind nicht drin? Klar...
Ja, das was du da schreibst liest sich wie einer der üblichen Stellenanzeigen: "Wir suchen einen Universalspezialisten". (ein Oxymoron, ich weiß) Ein paar davon gibt es (noch), aber mit hoher Wahrscheinlichkeit in Lohn und Brot. Und einige, die so etwas einmal konnten, haben sich in der Zwischenzeit etwas _anderes_ suchen _müssen_, weil die Anforderungen in der Industrie zum Zeitpunkt X eben nicht bestand. Mögen sie jetzt nichts mehr entwickeln, aber sie haben einen (anderen) Job. Wer erwartet dass sie den jetzt aufgeben? Qualifizierte und gute Ingenieure kann man nun mal nicht irgendwo parken und auf Wunsch (aktuell und hochqualifiziert) reaktivieren. (Und bitte auch nicht laut jammernd vom Staat/Unis/FHs *jetzt* fordern, wenn die Ausbildung doch einige Jahre dauert.)
Ist doch prima, das hat doch was. Da kann man ja fast verstehen, dass du dass keinem (diplomiertem) Mitarbeiter überlassen möchstet. >;->
...
Das triff es fast. Und danach ist der Ingenieur auch nicht omnipotent.
Du reflektierst auf Absolventen?
Stell dir vor (rein fiktiv) jemand hat über viele Jahre z.B. Audioverstärker und andere Studiotechnik entwickelt, selbst aufgebaut und getestet, sowie die Produktion supportet ff. Dann mußte er sich etwas anderes suchen (was ggf. mit Elektronik oder Nachrichtentechnik zu tun hatte, aber nicht mehr mit Entwicklung).
Wenn du so jemanden jetzt z.B. wieder eine Aufgabe z.B. als Meßtechnikentwickler geben möchtest, mußt du ihm weder erklären, was ein Lötkolben ist oder wie eine Leiterplatte entworfen wird. Aber er wird wohl einige Monate brauchen um halbwegs im Meßtechnikthema fit zu sein.
(ja ich weiß dass jedes Beispiel unpassend ist und jeder Vergleich hinkt)
Worst case Betrachtungen sind IMO bei Elektronikern so etwas wie Muttermilch, da würde ich mir nun keine Gedanken machen.
Darf er wenigstens vorher noch mal für 15min eine Anleitung lesen? :-/
Es ist aber so, man sucht fertige Spezialisten. Und zwar *genau* die Spezialkombinationen die gerade momentan gebraucht wird. IMO wachsen solche Kenntnisse nicht auf Bäumen, sondern kommen in Monaten bis Jahren zusammen. Hätte sich $Ingenieur mit solchen Kenntnissen vor $Zeitraum beworben: sorry, wir haben keine Job für sie. ...
SCNR: Entwickler konnten doch schon immer zaubern?
Im Consulting Bereich koennte man sagen, dass dem oft so ist. Geht nach Stunden und sieht erstmal teuer aus, aber das taeuscht. Vorgestern gehabt, Kunde wollte mehr Saft aus dem vor einem Jahr entwickelten Schaltregler. Eine berechnete Stunde und die Sache war fertig.
Allerdings sollte er ein gutes Grundwissen dort schon mitbringen und das fehlt oft. Ich durfte mich gerade auch in Laser einarbeiten und hatte etwa drei Tage (unbezahlte) Zeit dazu. Koennte ein Auftrag draus werden. Oder auch nicht, aber dann habe ich immer noch ohne Unigebuehren fuer das naechste Mal etwas dazugelernt.
Zum grossen Teil, weil sie praxisnahe Industriearbeit verschmaehen und/oder weil sie vieles nur anreissen und dann wie eine faule Kartoffel fallen lassen. Siehe das letztens diskutierte Thema Wellendigitalfilter. Das war eines der deutlichen und traurigen Beispiele. Dort haette German Academia locker Weltruf erreichen koennen. Plus schoene Auftraege, SW-Royalties usw. Hat aber nicht.
Da stecken viele Industriemittel hinter. Eure Unis sollte mal das Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen besuchen und sich zeigen lassen, wie das geht.
Und hier gibt's schon mal Consulting-Anfragen wie "Da wuerden wir sowieso keinen Ingenieur fuer finden: Koennten Sie nicht mal...?"
Ich weiß ja nicht, wie es an anderen Unis aussieht, aber hier an der RWTH Aachen haben bei den Ingenieuren nur wenige Profs ne Habil, die meisten haben einfach Erfahrung in der Industrie gesammelt, was man auch lieber sieht also ne Habil.
Sich selbst weiterbilde und für aktuelle Neuigkeiten interessieren sollte man sich sowieso.
Und wir durften schon mal eine Widerstandsanpassung fuer einen Rundfunksender vorrechnen. Da musste ich etwas hinschreiben, wo ich wusste, dass es kompletter Mumpitz war :-(
... erinnert mich doch stark an den aprupten PN-Übergang, dessen Sperrstrom wir bei 1 kV und 500 K zu berechnen hatten. Elektrophysik, wurde von den Lichttechnikern gelesen ;-)
Ich glaube, die lernen das schon noch. Es kennen hier sicher einige z.B. Delta Power Electronics (Servernetzteile, (1,1/2,1/4,1/8,...)-Bricks, diverse Netzteile für HP-Geräte,...). Diese betreiben in Shanghai eine etwa 200 Nasen grosse Entwicklungs- und Forschungsabteilung. Ich denke, da steckt noch einiges an Potential drin, zumal der Drachen erst am erwachen ist ;)
?!?... ...sollte einem nicht schon der gesunde Menschenverstand sagen, daß man Toleranzen mit einplanen muß? Ich meine, daß aus einer Charge Bolzen mit 8...12mm nur einige in ein 10mm-Loch passen werden, sollte doch auch klar sein?
Um die ganzen Antworten noch mal in Bahnen zu lenken, die Dir etwas nützen:
Wenn Du nur einen Job für ein bequemes Leben suchst, egal ob es Physik, Chemie oder Elektrotechnik ist: lass es!
Wenn Deine Mutter aufgegeben hat, Deinen Teppich zu saugen, weil man dazu erst die ganzen Lötzinnreste rauspulen müßte, dann würdest Du sowieso nicht fragen, oder?
Was ich damit sagen will: man sollte kein Studium - egal welches - anfangen, wenn nicht genug Herzblut dabei ist.
Es ging aber nicht um Toleranzen und Passungen (würg), sondern um worst case Betrachtungen einer elektronischen Schaltung.
Letzteres gehörte bei meinem Studium so etwas von dazu... da ist wie schwimmen lernen, das vergißt man nie wieder ;-) Ersteres habe ich größtenteils erfolgreich verdrängen können.
Eigentlich ging es ja nur um die Auswahl der passenden E-Reihe... und
Da kann ich noch einen draufsetzen: Elkobatterie hielt Ripple Current nicht aus, ging hoch. Grosses Kokel-Loch im Teppich. Mit dem Fahrrad (!) eine Rolle neuen Teppich beim Restpostenhaendler geholt und verlegt. Danach die beiden Krater in der Decke ausgespachtelt.
Das sehe ich genauso. Man muss sich jeden einzelnen Typ anschauen.
Hm..ich persoenlich wuerde ja sogar lieber in einer kleinen Stadt oder gar auf dem Land leben. Allerdings kann ich verstehen das viele Leute nicht umziehen wollen. Schliesslich hat man ja normalerweise auch eine Frau/Freundin und was hilft einem ein neuer Job wenn dafuer die Frau arbeitslos ist weil sie nun in der neuen Stadt eine Arbeit finden muss?
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